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Buchsen isolieren und Erfahrungen mit Massepunkten und Masseschema

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Offline Fwänk

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Hallo werte Forumsmitglieder,
wie der Betreff aussagt möchte ich kurz von meinen Erfahrungen bezüglich isolierten Buchsen, Massepunkte und Masseschema berichten.

Es ist quasi mein vierter Verstärker, ich baue selten, und ein neuer Aufbau ist immer wieder ein bisschen „Neu-Anlernen“.

Ich baue selten einfach nach, deshalb muß ich auch immer wieder Erfahrungen machen. Diese hier gehören für mich so zum Standard, und ich ärgere mich im Nachhinein sie nicht direkt umgesetzt zu haben.

Jetzt aber, 5e3 Gehäuse und Chassis, jedoch mit Fixed Bias, Long Tail Pi und nur einem Hi/Low Eingang, James Tonestack zwischen den beiden ersten Stufen. Ich finde des Tweed Design schön wollte aber mehr Headroom und mehr Flexibilität. Ich hatte die glorreiche Idee so viel Bauteile wie möglich direkt an Röhrensockeln etc. anzuschließen. Nix besonderes, wobei das Chassis echt eng ist. Eingangsbuchsen isoliert, Ausgänge nicht, Heizungs-CT auf Bias Spannung also tiefergelegt (laut Merlin auch gut wenn kein Kathodenfolger zum Einsatz kommt). Zwei Chassis Verbindungen, einmal PE nahe an der Netzbuchse und einmal im Bereich der Eingangsbuchsen. Masseschema wie Merlin im Buch erklärt die einzelnen Stufen zum Stern zusammenzufassen und dann diese „Sterne“ zu einem Bus verbinden. Einziger Bezugspunkt zum Chassis ist nahe der Eingangsbuchse und natürlich PE.

Meine Chassisverbindung war aber nicht so nahe wie möglich an den Eingangsbuchsen und meine Ausgangsbuchsen waren nicht isoliert, weil ich zu faul war aufzubohren und mir dachte bei dem Konzept haut das schon hin.

Pustekuchen, der Verstärker war ganz schön laut. Also mit den ganzen Innereien drinne noch mal den 12er Bohrer angeschmissen und die Ausgangsbuchsenlöcher nachgebohrt (Vorsicht ist enorm wichtig sonst werden Bauteile rasiert), ein Loch ganz nahe der Eingangsbuchsen für die Masse-Chassis-Verbindung und dazu den Heizungs-CT auf Masse der ersten Stufe gelegt wie ich das auf einen Rat von Larry hin im JTM45 Nachbau gemacht hatte. Es gibt hier im Forum ein Bild mit einem Massekonzept im JTM45.

Jetzt ist der Kleine ziemlich still, es rauscht ein wenig weil ich entgegen aller Empfehlungen alte (NOS?) Kohlepresswiderstände A1/K1 und A2/K2 eingesetzt habe. Ziel ist erreicht.

Meine Empfehlung lautet deshalb, baut besser gleich sämtliche Buchsen isoliert ein und folgt einem guten Masseschema. Damit geht man einer Menge Ärger von vornherein aus dem Weg.

Viele Grüße
Frank
Holz ist!

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Offline Nigel

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  • "In electronics nothing gets obsolete."
MOin Frank,

jetzt hast du soviel erzählt, dass ich neugierig bin. Hast du ein Foto von dem Amp? Vielleicht von innen?

 :topjob:

Grüße

Nigel

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Offline Fwänk

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Hallo Nigel,
hier ein paar Bilder vom Aufbau. Entgegen meines ersten Eindrucks bezüglich Nebengeräuschen muß ich gestehen der Amp brummt doch. Ohne jegliche Beeinflussung der Regler. Bei allen anderen Verstärkern habe ich den Ausgangsübertrager so weit wie möglich vom Netz-Trafo entfernt platziert. Da brummt nix. Wobei diese Platzierung hier ja über die Zeit mehrfach getestet wurde. Ich habe irgendwo anders einen Schnitzer. Kann aber über Bauteil und Kabel Bewegungen keine Veränderung feststellen.

Und meine Idee die Bauteile so wie möglich an die Röhrensockel zu platzieren hätte ich auch verwerfen sollen. Mit einem ordentlichen Board wäre das übersichtlicher und schöner geworden. Zumindest mit ein paar Stützpunkten im Chassis platziert. Aber so lerne ich eben immer wieder dazu.

Den Klang finde ich allerdings überzeugend. In V1 eine 12AY in V2 eine 12AX. Mit der Tele muss ich schon gut Lautstärke fahren damit er anzerrt. Das James Tonestack ist sehr variabel, klaut aber auch gut Pegel. Für mich paßt es, da ich ja eine gewisse Stabilität haben wollte.

Viele Grüße
Frank
Holz ist!

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Offline Fwänk

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Und weiter gehts, die Bilder sind zu groß.
Holz ist!

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Offline Fwänk

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Und noch ein paar
Holz ist!

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Offline Fwänk

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..............die letzten beiden.
Holz ist!

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Offline carlitz

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Hallo,
Danke für die Bilder, gibt einen guten Überblick über deinen Aufbau.

Ich habe schon diverse 5E3 Amps gebaut, isolierte Buchsen habe ich nie benötigt.

Der Amp ist wahrlich kein High-Gain und mit etwas Sorgfalt und einem guten Massekonzept, ist der Amp absolut ruhig.

Es dauert allerdings etwas und benötigt Geduld, bis das richtige Massekonzept gefunden ist für diesen Amp.

Gruß
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline Fwänk

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Hallo Carlitz,
vielen Dank für Deine beruhigenden Worte. Welches Masseschema ist für Dich das passendste für den 5e3? Wobei meiner ja kein 5e3 ist. Eher so ein Gemisch, am ehesten noch Blackface mit Brownface Werten in der Endstufe. Ich hatte eben unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Mein 2 Kanaler ist echt total verbastelt, mit dem Masseschema von Blencowe war da aber von Anfang an kein großes Brummen zu hören. Der JTM45 ist total still was das angeht.

Ich werde mit der Zeit mal weiter forschen. Den PI werde ich mal ein wenig "auseinanderziehen" Platz ist auf der Lötleiste ja da, vielleicht bringt es noch was.
Viele Grüße
Frank
Holz ist!

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Offline hako

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Hi Frank,

schau mal hier: http://www.valvewizard.co.uk/Grounding.html
sehr empfehlenswert!
Es gibt viele Beispiele da draußen, wie es auch anders geht, u.a. Fender ("ground plane" unter den Potis).
Wirklich kritisch wird es immer erst, wenn hohe Verstärkung ("gain") im Spiel ist....

*ups* sehe gerade, dass Merlin schon bei Dir eingezogen ist... :D

VG,
Heiko
« Letzte Änderung: 26.10.2021 22:17 von hako »
Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten!

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Offline carlitz

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  • never give up
..... Welches Masseschema ist für Dich das passendste für den 5e3? Wobei meiner ja kein 5e3 ist. ......
Viele Grüße
Frank

Hallo Frank,

ich denke da ist es immer gut, auch mal verschiedenste Varianten zu probieren.
Für einen Amp mit wenig Gain, also z.B. ein 5E3, hat sich bei mir das folgende Layout bewährt:

- Mittelanzapfung der Hochspannungswicklung an einem Punkt am Chassis auflöten. Ich nutze die Standard Chassis's für einen 5E3, die kann man fast immer löten.
- Von dem Minuspol des ersten Kondensators im Netzteil eine mindestens 1qmm starke Leitung auf den Mittelanschluss am Chassis löten.
- Eingangsbuchsen von Switchcraft nutzen, welche eine direkte Verbindung zum Chassis haben
- Der 5E3 hat Kathodenbias, daher geht die Mittelanzapfung des Heizwicklung an den Kathodenkondensator der Endröhren und nicht an Masse
- Vom ersten Kondensator im Netzteil wird eine mindestens 1,5qmm starke Verbindung bis zum ersten Kathodenkondensator in der Vorstufe gezogen.
- Alle Masseanschlüsse der Poti's, der Vorstufe und des Phasendrehers werden auf diese Masseverbindung gelötet.
- Die Lautsprecherbuchse (Switchcraft) bekommt ihren Masseanschluß über das Gehäuse

Damit ist bei meinen Amps der Brumm verbannt. Wichtig ist auch ein guter, streuarmer Netztrafo, da sonst ggfls. Einstreuungen in den Netztrafo kommen. Das Gehäuse
ist ja nicht sehr groß.

Kannst Du ja mal versuchen.


gruß
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Offline dimashek

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  • Gnd is where the good electrons go when they die
Das sind "Richtlinien", womit ich selbst bei 4-5Stufen Gain keine Probleme habe:
- Chassis ist Schild!!! und führt keine Signalströme. Also nur eine Verbindung (erster Elko).
- Eingangs/Ausgangs/FX-Loop- Buchsen isoliert, aber.... mit kleinen Keramik-Cs von Jack-Gnd auf Chassis.  Und Ferrite auf den GND-Leitungen. hilft gegen Radio/Handy
-Vom NT über die Gleichrichtung zum ersten Elko -  sehr kurz und verdrillt. Diese Leitungen weit weg von allem. Und erst nach dem ersten Elko den SternenPunkt!
- BUS-Gnd im Preamp! Elkos lokal bei den Preamp tubes, Elkos-GND=lokale sternepunkte für die zugehörigen GNDs. Dazwischen - Bus.
- Input GND nur an die Kathode der V1, mit separater Leitung, am besten mit Stereo geschildetem Kabel. Ein Draht=Signal, eins=GND und Schield ist Schield, nur eine Seite anschliessen!
- Output GND bei amps mit nfb - schön verdrillt mit dem Feedback Draht an die Stelle, wo das feedback hingeht, LTP-GND meistens.

SternenPunkt (1 Elko) hat dann 1 Leitung vom Preamp+PI, eine von den Kathoden der Endröhren,  und eine vom Bias. Preamp Heizung könnte auch da rein (über DC-shift), also GND des Spannungsteilers für das Hochlegen. 
Ach ja, und die evtl GND der Kleinspannungen zum Schalten usw.

« Letzte Änderung: 27.10.2021 10:32 von dimashek »

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Offline Fwänk

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Hallo Heiko, hallo Dimashek.
vielen Dank für Eure Unterstützung. Ja, ich habe versucht mich an das von Merlin angepriesene Masseschema zu halten, lokale Sterne zusammengeführt im Bus mit einer Verbindung zum Chassis im Bereich der Eingangsbuchsen.

Nachdem ich noch was von Aiken gefunden habe werde ich mal einige Versuche machen. Ich berichte. Am Anfang hatte ich von meinem Masseschema im JTM gesprochen. Anbei das Bild dazu, der brummt echt kein bisschen. Ich werde auf jeden Fall noch mal den Bohrer bemühen für ein paar Lötstützpunkte die mit dem Chassis verschraubt sind, viel sind es ja nicht bei diesem Konzept.

@Dimashek, Deine "Richtlinien" werde ich mir genauer zu Gemüte führen, vielen Dank.

Viele Grüße
Frank
Holz ist!

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Offline carlitz

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  • never give up
Heater CT and And V1 halte ich für sehr ungewöhnlich .....
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline Fwänk

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Hallo Carlitz,
habe jetzt erst gesehen, dass Du auch Deine Erfahrungen geteilt hast. Das mit der Heizungsmittelanzapfung auf V1 hatte ich damals so gemacht weil ich das Bild hier im Forum gefunden hatte. Ich bin der Meinung das wurde von Larry gepostet, kann mich nach der Zeit aber auch irren. Wie gesagt, beim JTM45 funktioniert es gut.

Ich habe jetzt mal in die Nähe des PT eine neue Chassis-Masse-Verbindung gesetzt. HV CT ist über den ersten Elko darauf verbunden, separat Bias und Heizungs CT auch auf diesen Punkt. Meine Poti-Gehäuse sind nicht mit Masse verbunden, ich glaube da gibt es auch unterschiedliche Ansichten. Die Klangregelung geht an den Massepunkt des PI, war vorher auf dem Punkt der Kathoden von V1. Die Verbindung im Bereich Eingangsbuchsen zum Chassis aufgetrennt, oder besser gesagt über einen Keramik C auf Masse. Und V1 und Buchsen über den Bus an den Massestern. Es ist etwas besser geworden, aber noch nicht komplett ruhig. Ich forsche da einfach mal weiter.

Vielen Dank für Eure Unterstützung und Grüße
Frank
Holz ist!

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Offline dimashek

  • YaBB God
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  • Gnd is where the good electrons go when they die
Das mit dem Heater CT auf V1 erscheint mir mehr und mehr einleuchtend.

Wir haben ja eine kapazitive GND-loop über einerseits Cathode to heater Kapazität und NT parasit. kapazität zw Anode und HT Wicklungen.
Dadurch brummts, bei nicht geErdetem Heater.

Und wir müssen die Loop so "brechen" = (eine niederOhmige Verbindung reinbringen), dass an V1 zw Cathode und heater die kleinste Potentialdifferenz entsteht... na ja, weil V1 am empfindlichsten ist
Und das klappt am besten direkt neben V1.

Es ist aber, (so wie immer im Leben , in der Elektronik) nicht eindeutig!
Weil die Störungen aus dem Netz (Loops mit anderen Geräten) kommen so etwas besser ins Gerät. Ein kleines mü besser ;)

Es ist in etwa die gleiche Geschichte wie: Wo setze ich mein Sternenpunkt, Im netzteil oder Input-Jack.
Eigentlich ist Input besser, sauberer,... wäre da nicht Handy/Radio usw.

« Letzte Änderung: 28.10.2021 12:05 von dimashek »