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Brummeinstreuung direkt in Röhre

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Offline michad

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Brummeinstreuung direkt in Röhre
« am: 9.10.2022 13:18 »
Hallo zusammen,

ich war mit dem Brummabstand einer Vorstufe nicht zufrieden und wollte das Stufe für Stufe verbessern. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Brummspannung der Eingangsstufe relativ stark von der verwendeten Röhre abhängt: verwende ich dort statt einer JJ ECC83S eine alte, gebrauchte Telefunken ECC83, geht die Brummspannung um 6dB zurueck.

Ein Abschirmbecher um die Röhre bringt nicht annähernd so viel: knapp 1dB bei der JJ und so gut wie nichts bei der Telefunken.

Weiss jemand da genaueres? Die Telefunken-Röhre ist scheinbar einfacher aufgebaut und die Anoden sehen wesentlich kompakter aus.

Viele Grüße
Michael

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Offline roehrich

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Re: Brummeinstreuung direkt in Röhre
« Antwort #1 am: 9.10.2022 22:18 »
Hallo Michael,

Hast Du auch schon an die Heizung gedacht? ... ein paar Fragen dazu:
Gleich- oder Wechselstromheizung?
Heizungssymmtrierung oder nur einseitig an Masse?
Symmetrierpoti vorhanden?

Welches Gerät? Schaltplan? Layout? Photos?

Ciao,
Sebastian

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Offline michad

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Re: Brummeinstreuung direkt in Röhre
« Antwort #2 am: 10.10.2022 01:13 »
Hallo Sebastian,

an der Heizung liegt es nicht, die habe ich vorübergehend zum Messen mit einem Labornetzteil versorgt (Das hat den Brumm übrigens nicht verringert).

Aber ich habe gerade eben den Unterschied zwischen alter und neuer Röhre gefunden: die Neue hat eine doppelt so hohe Verstärkung (etwa 56 fach).

Die Brummspannung ist auch nicht soo gross, ca 20mVss. D.h. am Gitter ca. 0.3mVss (Eingangsbuchse kurzgeschlossen). Aber stört mich, muss besser werden.

Schaltung, Layout usw. sind hier: https://dt.wara.de/basskingOhneT/
Man brauchst allerdings KiCad um das ansehen zu können.

Ich versuch's mal mit Abschirmblechen unterm Röhrensockel. Hab' dort riesige Lötaugen mit entsprechend Kapazität, vielleicht picken die was auf.

 Viele Grüsse

michael

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Offline _peter

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Re: Brummeinstreuung direkt in Röhre
« Antwort #3 am: 10.10.2022 10:01 »
Hallo,

kurz zur Klarstellung: du redest von einer konkreten JJ, nicht von den JJs allgemein, richtig? Du hast es also nicht mit verschiedenen JJs probiert.

Darüber hinaus: Kann es einfach sein, dass die Verstärkung der alten Telefunken viel kleiner ist und auch das Nutzsignal entsprechend leiser?

Ich will nicht sagen, dass die JJ nicht tatsächlich einfach schlechter sein kann. Aber diese anderen Möglichkeiten gilt es vorher auszuschließen.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline stephan61

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Re: Brummeinstreuung direkt in Röhre
« Antwort #4 am: 10.10.2022 10:27 »
Darüber hinaus: Kann es einfach sein, dass die Verstärkung der alten Telefunken viel kleiner ist und auch das Nutzsignal entsprechend leiser?
Hallo Peter,
das hat er oben auch geschrieben, Faktor 56 von JJ zu Telefunken, sagt er.
Scheinbar stört die kleine Brummspannung in der ersten Stufe.

Frage an Michael: Ist die Eingangsbuchse vom Chassis isoliert?

Gruß Stephan
"It must schwing!"

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Offline roehrich

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Re: Brummeinstreuung direkt in Röhre
« Antwort #5 am: 10.10.2022 23:42 »
Guten Abend Michael,

Ich denke ja, dass die weniger verstärkende JJ das Problem nur kaschiert ... irgendwo hast Du Dir vermutlich eine Brummschleife gebaut.

Auf der Platine ist die Heizung nirgendwo mit der Masse verbunden. Hast Du das irgendwo extern gemacht oder ist das wirklich floatend?
Und zum Layout ... die Masseführung/-plane auf der Oberseite erscheint mir seltsam ... sie umschliesst V1 wie ein Hufeisen und die Bauteile der ersten Stufe beziehen sich mal auf den unteren Schenkel (Kathode und Gitterableitwiderstand) und mal auf den oberen Schenkel (Kondensator für B+). Aber vielleicht kann dazu ja auch einer der Spezialisten hier für Gitarrenverstärker auf PCBs mehr sagen? Dazu hilft es sicher, wenn Du Schaltplan und Layout als PDF hier anhängst ... Kicad hat/mag nicht jeder.

Viel Erfolg!

Ciao,
Sebastian

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Offline _peter

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Re: Brummeinstreuung direkt in Röhre
« Antwort #6 am: 11.10.2022 09:23 »
Hallo,

das hat er oben auch geschrieben, Faktor 56 von JJ zu Telefunken, sagt er.

sorry! Ganz klarer Fall von "auf Arbeit nebenher nur flüchtig gelesen".  ::)

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline michad

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Re: Brummeinstreuung direkt in Röhre
« Antwort #7 am: 11.10.2022 21:57 »
Hallo an Alle,

ja, der unterschiedliche Brumm der beiden Röhren liegt an der Verstärkung: die JJ macht v=56, die Telefunken nur noch v=30. Ist gebraucht, unbekannter Herkunft.

Damit die AC-Heizspannung keinen Einfluss hat, dachte ich mir, mal schnell die Heizung aus einem Labor-NT mit DC=6.3V zu versorgen. Und natürlich habe ich dabei nicht eine Sekunde daran gedacht, einen Pol der Heizung auf Masse zu ziehen. D.h. die Heizung schwebte potentialfrei rum und hat wohl den Brumm auf die Kathode gekoppelt.

Mit geerdeter DC-Heizung ist der Brumm zumindest mal auf dem Labortisch komplett weg, nicht messbar. Vielen Dank an Sebastian für den entscheidenden Hinweis.

Im Chassis selbst habe ich die Heizung mit je einem 22 Ohm Festwiderstand am zentralen Massepunkt geerdet. Jetzt mal sehen, wie es mit AC-Heizung aussieht.

Viele Gruesse

Michael



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Offline roehrich

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Re: Brummeinstreuung direkt in Röhre
« Antwort #8 am: 11.10.2022 23:50 »
Guten Abend Michael,

freut mich zu lesen, dass Du weitergekommen bist ... auch wenn ich oben die JJ und die TFK verwechselt habe  ;D

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Heizung nun mit 2x22R symmetriert ... das wird funktionieren, aber die Widerstände können auch etwas grösser sein ... 2x100R lassen den Strom und die Verlustleistung deutlich kleiner werden, ohne die Funktion zu beeinträchtigen. Oder gleich ein Drahtpoti (https://www.tube-town.net/ttstore/rheostat-alpha-100-ohm-5-watt.html) ... dann lässt sich das sogar fein justieren.

Eine weitere - zusätzliche - Möglichkeit ist auch noch das Hochlegen der Heizung ... Stichwort "Heater Elevation", z. B. hier beschrieben: http://www.valvewizard.co.uk/heater.html

Ciao,
Sebastian

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Offline michad

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Re: Brummeinstreuung direkt in Röhre
« Antwort #9 am: 17.10.2022 10:39 »
Hallo Sebastian,

ja, ich habe jetzt ein Drahtpoti drin. Allerdings 50Ohm. Das hat dann 0.8W Verlustleistung durch den Querstrom.

Mit dem Poti bekomme ich den Brummeinfluss der Heizug so gut wie weg: kein Unterschied mehr zur DC-Heizung.

Vielen Dank auch für den Link zum valvewizard. Die von ihm vorgeschlagene Zuführung der Heizung ginge bei einer Leiterplatte gut mit je einer Heizstrom-Leiterbahn auf Ober- und Unterseite. Werde ich mir für das vielleicht nächste Mal vormerken. Allerdings habe ich noch Vorrat an Platinen und die aktuelle Version scheint gut zu funktionieren (2x 35um CU).

Viele Grüße

michael