Beim Chassis für gibt es zwei käufliche Produkte zur Auswahl (beides, wie im Original Stahlchassis). Eines von Ted Weber (
http://www.tedweber.com/) in USA und ein weiteres von Brownsound (
http://www.brownsound.it) in Italien. Stefano von Brownsound macht gegen geringe Aufpreise Sonderanfertigungen und liefert auch passende Gehäuse. Ich habe mich wegen des günstigen Preises, der überschaubaren Versandkosten und der kurzen Lieferzeit für das Standard Brownsound-Chassis entschieden. Preise will ich hier keine nennen, die können sich schneller ändern als es uns lieb ist. Bei Bedarf erfragt die aktuellen Preise bei den Herstellern.
Das Standard-Chassis von Brownsound ist vermutlich weiß lackiert und nicht, wie das Original und das von Ted Weber, pulverbeschichtet. In der Praxis sehe ich darin jedoch keinen Nachteil.
Zur Qualität: Die weiße Lackierung ist okay, aber auf der Oberseite sind einige größere sehr unschöne Stellen.
Die Beschriftung ist über eine weiße vollflächige Klebefolie realisiert. Die Folie sieht an sich sehr gut aus, hat nur ein paar kleine Luftblasen, die jedoch mit etwas Abstand nicht mehr wahrnehmbar sind. Ein Nachteil ist, dass bei Festziehen der Front- und Rückplattenelemente die Folie Falten schlagen kann. An ein oder zwei Stellen ist mir das passiert, das wird jedoch später von den Reglerknöpfen verdeckt. Bei Buchsen sollte man aber aufpassen. Originellerweise ist der Brightschalter mit BRIGHT / NOT BRIGHT beschriftet, statt wie im Original mit BRIGHT / NORMAL
und an der Netzbuchse steht völlig unsinnig 220 (!) VOLTS AC. Auf der Rückseite ist der Markenname brownsound ITALY groß aufgedruckt. Warum weiß ich nicht, schließlich ist das Chassis von dort, nicht der Amp.
Aktuelle Info (11/2006): Leider liefert brownsound zur Zeit keine Chassis mit Beschriftung, da es wohl Probleme mit dem Folienhersteller gibt. Er stellt zwar alle notwendigen CAD-Daten zur Verfügung, damit man selbst einen entsprechende Folie herstellen lassen kann, das erschwert aber die Chassisbeschriftung erheblich und versursacht zusätzliche Kosten. Bleibt hier nur noch das Weber-Chassis als einziges mit standardmäßiger Berschriftung.
Bei den Bohrungen für die Fassungen muß man etwas nacharbeiten, da der Lack zu sehr aufträgt. Auch scheint die Platzierung der Bohrungen im allgemeinen nicht ganz dem Original zu entsprechen. Bei der großen Audioplatine führt das leider dazu, dass diese die Röhrenfassungen etwas überlappt. Ich habe deswegen die Platine nochmal komplett überarbeitet, um sie schmäler zu machen. Sehr ärgerlich, da diese Doppelarbeit (die alte, zu breite Platine war komplett fertig bestückt) eine Menge Zeit vergeudet.
Die Bohrung für das Pilot Light ist nur 12.5 mm. Ein Fender-Leuchtenhalter, wie er im Original verwendet wird, passt da mit seinen 17,5 mm Durchmesser nicht rein. Hier muss, z.B. mit einem Schälbohrer, kräftig nachgearbeitet werden. Dafür sind die Bohrungen für die Potis für 24mm Alphas etwas zu groß, so dass die individuelle Justage der Potis zur Quälerei, zumindest, wenn es ordentlich aussehen soll.
Das Chassis hat auf der Frontplatte eine Bohrung für den Depth-Regler und auf der Rückseite befinden sich vier 7,8mm-Bohrungen für einen externen Bias-Abgleich. Das hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber ich werde sie nutzen, damit's nicht gar zu leer aussieht. Außerdem gibt es 2 Bohrungen für SLAVE OUT und SLAVE LEVEL. Auf der Frontplatte befindet sich neben den gewohnten Schaltern noch ein NORMAL/OVERDRIVE-Schalter zur Kanalumschaltung. Schadet nicht, wenn man mal den Fußschalter vergessen hat.
FX-Send- und Returnbuchsen sind etwas nah am oberen und unteren Rand des Chassis gebohrt.
Die Primärsicherung ist leider - wie im Original - nur einphasig vorgesehen. Hier hätte man sicher mit einer Bohrung mehr, ein höheres Maß an Schutz ermöglichen können.
Bohrungen für Trafo, AÜ, Platinen, PE- und Massekontakt sind sinnvollerweise nicht vorgesehen, die muss jeder auf seine individuelle Hardware abstimmen.
Zur Befestigung sind 4 Käfigmuttern vorgesehen, die noch besorgt werden müssen, da sie der Lieferungnicht beilagen.
Ansonsten ist bisher soweit alles in Ordnung, also nicht verzagen. Für den Preis ist das Chassis mehr als okay. Mit ein paar kleinen Veränderungen an den CAD-Daten könnte man es aber sicher noch deutlich besser machen.
Unten noch ein paar Ansichten des Chassis, bereits mit den meisten Komponenten bestückt, aber nicht verdrahtet.
Ein kleiner Hinweis noch zum Bild des Oktalsockels. Hier habe ich die Schrauben von der Innenseite her montiert und außen deutlich überstehen lassen. Damit kann ich die Retainer für die Endröhren auch noch ganz am Ende der Bauphase montieren, so das diese während des Aufbaus nicht stören oder beschädigt werden. Alle Schrauben für die Röhrenfassungen sind mit Kontaktscheiben für sicheren Schutzleiterkontakt montiert.
Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten.Viele Grüße,
Joachim