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Schirmgitterglühen

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Offline mac-alex_2003

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Schirmgitterglühen
« am: 17.01.2007 19:52 »
Hallo zusammen,

hab mal ein bischen rumexperimentiert mit meiner Endstufe, die ja am SLO angeleht ist.

mal die Randbedingungen:
Ub+ = 495V (vor Drossel)
4x EL34JJ
G1-Widerstand: 5,6k
G2-Widerstand: 1k/5W an Ub+ (hinter Drossel)
Bias: 65mA je Seite (also für 2 EL34)

Ansteuerung:
Standard-SLO (also aus CF mit 100k raus), einziger Unterschied: Signal mit 100k/1M etwas reduziert.

Spiele ich den Amp dann ohne Endstufenverzerrung (bis Master ca. 50%) ist alles in Ordnung, gehe ich darüber fängt ein Gitter (vermutlich das Schirmgitter) der EL34 an rot zu glühen, was man dann auch durch den Deckel der auf den Anodenblechen oben drauf ist durch sehen kann.
Geh ich mit dem Bias etwas runter (ca. 25mA) wird es besser, geht jedoch nicht weg.

Ist das normal oder einfach die Kombination JJ und 500V? Höhere Screen-Grids möchte ich vom Sound her eigentlich nicht verwenden. Auch wird der Sound bei komplett offenem Master etwas seltsam, sprich erst ist er weg und schwingt sich dann ein (Gitterblockade am PI oder den ELs?).
Bei meinem 3/100 fahr ich den PI eher etwas kälter an, wollte aber mal die SLO-Geschichte probieren.

Wie sieht das bei Euren Endstufen aus? Bei anderen Amps v.a. mit 6L6 hab ich das noch nie erlebt.
Übrigens: Ohne HotPlate hab ich das net wirklich machen wollen  ;D ;D

Viele Grüße,
Marc
« Letzte Änderung: 17.01.2007 21:00 von mac-alex_2003 »

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Offline Headsurgeon

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #1 am: 18.01.2007 10:26 »
Ich hatte mal im zusammenhang mit uebersteuerten Vox AC empfohlen, durch die Loecher
der Anode zu schauen, und in die Saiten zu hauen... Der AC30 hat definitiv zu kleine
Schirmgitterwiderstaende mit nur 100 Ohm.

Gluehende Schirmgitter setzen die Lebensdauer der Roehre stark herab.

Hat die Phasendrehstufe einen gemeinsamen 470 Ohm Katodenwiderstand?
Der stellt die ECC83 naemlich ziemlich nahe am Gitterstromeinsatz ein, so dass deren
Ausgangssignal die Endstufenroehren nicht ueberfluessig weit in den Gitterstrom treiben.

Ich habe eine aehnliche Endstufe, was Aufbau und Spannungen angeht, und kann heute abend
*mit Ohmscher Last* mal schauen, wie sich meine EL34 verhalten. Die sind ziemlich alt,
aber noch nicht lange im Betrieb, sehen aehnlich aus wie alte Valvo/Philips, haben aber
kein Label mehr, so dass ich ueber den wahren Hersteller keine Angabe machen kann.

Was Du beschreibst hoert sich nach Gitterblockade an den EL34 an. Die Koppelkondensatoren laden
sich auf und damit sinkt die Gittervorspannung weiter ab und treibt die Endstufe in Richtung Klasse B
und auch darueber hinaus, so dass sich kraeftige Uebernahmeverzerrungen auf dem Oszilloskop
zeigen.

Hast Du mal ein Scope dran gehabt? Sieht man starke Uebernahmeverzerrungen?

Wer ein wenig Halbleiterblasphemie vertraegt kann hier sehen, wie man die Gitterblockade, d.h.
das wegdriften der Endstufe nach Klasse B und darueber hinaus einfach und wirksam verhindert:
http://www.paulamps.com/18watterbuzz.html

Die 6L6GC soll aufgrund ihrer Bauweise weniger Schirmgitterstrom ziehen.
Eine Beam Tetrode enthaelt ein Strahleinengungsblech anstelle des Bremsgitters zwischen Anode und
Schirmgitter. Diese Strahleinengung bewirkt eine Erhoehung der Elektronenstromdichte und damit
der Raumladungsdichte (= Elektronendichte) zwischen Anode und Schirmgitter. Die negative Raumladung
der Elektronen verusacht ein lokales Potentialminimum, dass Sekundaerelektronen die aus der Anode
herausgeschlagen werden zur Anode zurueck reflektiert. Dadurch werden wie bei der Pentode
die Einbrueche oder Knicke in den Ausgangskennlinien vermieden. Die Briten bezeichneten ihre Beam
Tetroden deshalb als kinkless tetrodes (kink = Knick).

Bei echten Pentoden kann erledigt das das Bremsgitter. Brems- und Schirmgitter sollten
im gegenseitigen Schatten stehen. Vielleicht haben die Teslas da ein Problem?


Hallo zusammen,

hab mal ein bischen rumexperimentiert mit meiner Endstufe, die ja am SLO angeleht ist.

mal die Randbedingungen:
Ub+ = 495V (vor Drossel)
4x EL34JJ
G1-Widerstand: 5,6k
G2-Widerstand: 1k/5W an Ub+ (hinter Drossel)
Bias: 65mA je Seite (also für 2 EL34)

Ansteuerung:
Standard-SLO (also aus CF mit 100k raus), einziger Unterschied: Signal mit 100k/1M etwas reduziert.

Spiele ich den Amp dann ohne Endstufenverzerrung (bis Master ca. 50%) ist alles in Ordnung, gehe ich darüber fängt ein Gitter (vermutlich das Schirmgitter) der EL34 an rot zu glühen, was man dann auch durch den Deckel der auf den Anodenblechen oben drauf ist durch sehen kann.
Geh ich mit dem Bias etwas runter (ca. 25mA) wird es besser, geht jedoch nicht weg.

Ist das normal oder einfach die Kombination JJ und 500V? Höhere Screen-Grids möchte ich vom Sound her eigentlich nicht verwenden. Auch wird der Sound bei komplett offenem Master etwas seltsam, sprich erst ist er weg und schwingt sich dann ein (Gitterblockade am PI oder den ELs?).
Bei meinem 3/100 fahr ich den PI eher etwas kälter an, wollte aber mal die SLO-Geschichte probieren.

Wie sieht das bei Euren Endstufen aus? Bei anderen Amps v.a. mit 6L6 hab ich das noch nie erlebt.
Übrigens: Ohne HotPlate hab ich das net wirklich machen wollen  ;D ;D

Viele Grüße,
Marc

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Offline smirnov

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #2 am: 18.01.2007 10:32 »
hi marc,

ich habe das gleiche problem mit meinem jtm nachbau, 2xEL34, ca 500V an der anode. 1k schirmgittervorwiderstände.
wenn ich die endstufe ein bisschen überfahre fangen die Schirmgitter orange zu glühen an.
Diese Verhalten habe ich sehr stark bei den JJ EL34, und den EH's. Die einzigen Röhren, die das bis jetzt ohne zu Glühen geschafft haben, waren Ruby EL34STRB, die sehen auch schon allein vom Kolben SEHR robust aus :-))

Ich hab damals auf meinen überdimensionierten Netztrafo getippt, der halt im Gegensatz zu einem original Marshall 50V Trafo auch bei höheren Strömen nicht in die Knie geht und die Endstufenspannung relativ stabil bleibt.
Wenn ich den "Innenwiderstand" des Trafos mit Lastwiderständen erhöht habe (keine Ahnung, welcher Wert, vielleicht 20 Ohm), dann hat sich das Problem fast erledigt.

Wie ist dein Netztrafo dimensioniert?

lg
Tom

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Offline mac-alex_2003

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #3 am: 18.01.2007 11:00 »
Morgen!

PI und Endstufe ist identisch mit dem SLO.
D.h. die 470 Ohm an der Kathode sind vorhanden.

Das andere sind imho wirklich Gitterblockaden.
Mögliche Lösung wär imho evtl.:
Senken der Koppel-Cs auf 22uF oder der Bias-Feed-Widerstände auf 100k bis 150k?
Erhöhen der 470 Ohm?
Senken des max. Eingangspegels in den PI?
Limitieren des Eingangspegels in die ELs ala Buzz?

Mögliche Lösungen für die Schirmgitter-Glüherei:
Erhöhen der Schirmgitterwiderstände oder besser Absenken der Spannung vor den Schirmgitterwiderständen?
Svetlana Winged C Röhren?

Röhren sind nicht Tesla, sondern JJ.
Netztrafo ist stabil, geht kaum in die Knie.

Die Gitterblockade macht mir gerade weniger Sorgen, die sollte vermutlich ganz gut zu beheben sein.
Nur warum die Schirmgitter da rumglühen ist mir weiterhin schleierhaft.

Viele Grüße, Marc

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Offline mac-alex_2003

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #4 am: 18.01.2007 12:37 »
Hab mir in der Mittagspause mal das 18Watt-Sach durchgelesen und mal SWCAD angeschmissen.
Das Ergebnis ist etwas ernüchternd.

Anbei die beiden Screenshots. Setzt man die SLO-Endstufe direkt um, so bekommt man (zumindest simuliert) einen Nulldurchgang der beiden Phasen an den EL-Gittern deutlich unterhalb dem Bias  => aufgeladene 47nF Koppel-Cs.

Verkleinert man die Koppel-Cs auf 2.2nF ist der Nulldurchgang nahezu perfekt bei der Biasspannung. Aber 2.2nF ist schon ein bischen wenig.

Hat jemand eine nette Idee das zu beheben?

Grüße, Marc

*

Offline Headsurgeon

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #5 am: 18.01.2007 12:53 »

Die einzigen Röhren, die das bis jetzt ohne zu Glühen geschafft haben, waren Ruby EL34STRB, die sehen auch schon allein vom Kolben SEHR robust aus :-))

Danke fuer die Info!!!

Weiss jemand, welcher Hersteller die Rubys baut???
Shuguang China?



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Offline loco

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #6 am: 18.01.2007 12:56 »
Die Str-Ruby ist auf jeden Fall aus China.

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Offline Headsurgeon

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #7 am: 18.01.2007 13:09 »

Nicht eingerueckt: mac-alex
eingerueckt: Headsurgeon

Gitterblockaden:

Senken der Koppel-Cs auf 22uF oder der Bias-Feed-Widerstände auf 100k bis 150k?
   Du meinst sicherlich 22nF als Koppelkondensator zu den EL34 Steuergittern.
   Ich wuerde zunaechst die Halbleiterdioden ausprobieren.
   Du brauchst 2 x 1n4007 und  2x 100V Zener 0.5w

Erhöhen der 470 Ohm?
   Die 470 Rk am PI solltest Du gerade nicht erhoehen.

Senken des max. Eingangspegels in den PI?
   Ja.

Limitieren des Eingangspegels in die ELs ala Buzz?
  Das Klippen der negativen Halbwelle durch Halbleiter Dioden verhindert Gitterblockade und
  die damit verbundenen Uebernahmeverzerrungen, bzw. das Verschlucken des Anschlags.

  Es hilft nicht gegen gluehende Schirmgitter!!! Im Gegenteil!
  Diese Modifikation sollte man nur machen wenn man gleichzeitig die neg. Gittervorspannung
  negativer macht, d.h. den Ruhestrom senkt, z.B. auf 25 mA pro Roehre!





Mögliche Lösungen für die Schirmgitter-Glüherei:
  Erhöhen der Schirmgitterwiderstände oder besser Absenken der Spannung vor den
  Schirmgitterwiderständen?
  Ja, beides. Serienwiderstand in Reihe zur Drossel.

Svetlana Winged C Röhren?
  Moeglich, die haben einen guten Ruf.
  Oder Ruby STR, siehe Post von Smirnov.


Röhren sind nicht Tesla, sondern JJ.
  JJ hat einen Teil von Tesla gekauft, sorry fuer das Durcheinanderbringen.


Netztrafo ist stabil, geht kaum in die Knie.

   Meiner geht ca. 50 V in die Knie.


*

Offline Headsurgeon

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #8 am: 18.01.2007 13:23 »

Hab mir in der Mittagspause mal das 18Watt-Sach durchgelesen und mal SWCAD angeschmissen.
Das Ergebnis ist etwas ernüchternd.

Marc,

Du hast den Artikel noch nicht ganz verstanden. Es werden 1n4007 und Zener Dioden in Serie
geschaltet um die negative Halbwelle des Ausgangssignals der PI Trioden zu limitieren,
so das die Koppelkondensatoren vom PI zu den EL84 NICHT durch den Gitterstromfluss in den EL84
aufgeladen werden.


Beide Halbwellen werden durch Stromfluss limitiert, die obere durch den Gitterstrom falls Ug >= 0V,
die unteren Halbwellen durch Stromfluss durch die 1n4007/Zener, falls Ug < -100V  (-100V fuer EL34).
Ug ist die Spannung an den Steuergittern der Endroehren.

Der Stromfluss durch die Steuergitter laedt den Koppelkondensator negativ auf und
der Stromfluss durch die Dioden laedt den Koppelkondensator positiv auf.
Resultat: beide Effekte heben sich gegenseitig auf, keine Aufladung!
Die Gittervorspannung der Endstufenroehren bleibt im Zeitmittel in etwa identisch zur Bias Spannung!!!

Alle Unklarheiten beseitigt???


Anbei die beiden Screenshots. Setzt man die SLO-Endstufe direkt um, so bekommt man (zumindest simuliert) einen Nulldurchgang der beiden Phasen an den EL-Gittern deutlich unterhalb dem Bias  => aufgeladene 47nF Koppel-Cs.

Verkleinert man die Koppel-Cs auf 2.2nF ist der Nulldurchgang nahezu perfekt bei der Biasspannung. Aber 2.2nF ist schon ein bischen wenig.

Hat jemand eine nette Idee das zu beheben?

Grüße, Marc

*

Offline mac-alex_2003

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #9 am: 18.01.2007 13:33 »
Sorry, da haben wir aneinander vorbeigeschrieben. Mit ernüchternd meinte ich nicht die Buzz-Geschichte, sondern den Basis-SLO. Dass die Zener-Sache hilft war mir schon klar. Aber trotzdem nochmals danke für die Erklärung.

Wollte mir der Analyse nur zeigen (deshalb sind die Zener ja auch nicht in dem simulierten Plan drin), wie stark genau das passiert,
was auf der Buzz-Seite beschrieben ist.

Muss das mal mit Zenern rechnen lassen.

Viele Grüße, Marc

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Kpt.Maritim

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #10 am: 18.01.2007 13:52 »
Hallo

Du hast recht man sollte keine höheren Vorwiderstände für die G2 benutzen. Da die 1k exemplare schon eine ordentliche Gegenkopllung bewirken, denn der Strom durch das Schrimgitter ist ebenfalls ein Signalstrom und führt beim Gitterableitwiderstand zu einer SPannungschwankung die die Röhre Gegenkoppelt. Aber warum nicht einen Elko vom Schrimgitterwiderstand nach masse legen. Also:

Ub - 4k7(testen)-Elko(>1uF)-100Ohm(kann auch größer sein)

Der Elko geht dann an Masse, die 100Ohm sind nur noch Gitterblocker zur Schwingungsverhütung und müssen an den Fassungspin gelötet werden. Die 4k7 setzen nun die Spannung runter ohne die Röhren gegenzukoppeln und den starken Einfluss auf den Sound zu haben, den du eben nicht möchtest. Vielleicht gefällt die Lösung, vielleicht nicht, es ist auf jeden Fall eine. Eventuell gibts ja noch eine bessere.

Viele Grüße
Martin

*

Offline Headsurgeon

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #11 am: 18.01.2007 15:17 »
Martin,

es gibt da ein paar seltsame Datenblaetter, die da tatsaechlich fordern, die Schirmgitterspannung
der EL34 maximal auf 425 V zu legen. Da ist der SLO vom Marc locker drueber.

Wie waere es mit einem MOSFET Serien-Regler, der die Schirmgitterversorgungsspannung
auf 400V regelt ?
Ein simpler Sourcefolger, dessen Gate mit Hilfe  mehrerer Zener Dioden und eines Widerstandes auf
400V gelegt wird, und die Sache ist vermutlich erledigt!

Schirmgitterwiderstaende sollte man vorerst bei 1k lassen.

Ganz dumme Frage : was ergibt
1/(2 * pi * Schirmgitterinnenwiderstand * 1u)

Bricht da nicht die Verstaerkung im Tiefbass weg?

Und: glueht bei Deinem Vorschlag das Schirmgitter nicht doch noch fuer kurze Zeit
nach dem Anschlag der Saiten?

Der 1u Elko wird dauernd umgeladen, wenn die Enstufe fuer laengere Zeit uebersteuert wird, und dann
hast Du de facto 4.7k als Schirmgitterwiderstand....

Wenn das Schirmgitter seinen so funktionieren soll, wie gedacht, sollte dessen
Potential nicht wackeln wie ein Hundeschwanz!

Also: entweder Regeln und etwas Leistung, oder in einem *niederohmigen Spannungsteiler* viel Leistung verbraten!

Gruesse!


Hallo

Du hast recht man sollte keine höheren Vorwiderstände für die G2 benutzen. Da die 1k exemplare schon eine ordentliche Gegenkopllung bewirken, denn der Strom durch das Schrimgitter ist ebenfalls ein Signalstrom und führt beim Gitterableitwiderstand zu einer SPannungschwankung die die Röhre Gegenkoppelt. Aber warum nicht einen Elko vom Schrimgitterwiderstand nach masse legen. Also:

Ub - 4k7(testen)-Elko(>1uF)-100Ohm(kann auch größer sein)

Der Elko geht dann an Masse, die 100Ohm sind nur noch Gitterblocker zur Schwingungsverhütung und müssen an den Fassungspin gelötet werden. Die 4k7 setzen nun die Spannung runter ohne die Röhren gegenzukoppeln und den starken Einfluss auf den Sound zu haben, den du eben nicht möchtest. Vielleicht gefällt die Lösung, vielleicht nicht, es ist auf jeden Fall eine. Eventuell gibts ja noch eine bessere.

Viele Grüße
Martin
« Letzte Änderung: 18.01.2007 15:19 von Headsurgeon »

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #12 am: 18.01.2007 16:18 »
Hallo Headsurgeon,

Die SPannung des Schrimgitters spielt eigentlich nicht die große Rolle, so lange die Isolationspsannung nicht überschritten wird. Wesentlich ist die Schrimgitterspannung im verhältnis zur Anodenspannung. Was dem Schrimgitter gefährlich werden kann, ist ja der Schrimgitterstrom, der steigt zwar mit zunehmeder Schrimgitterspannung an, ist aber auch dann zu hoch, wenn du 250V Schrimgitterspannung und nur 100V Anodenspannung vorsiehst. Die 6l& hat z.B. ein viel empfindlicheres Schrimgitter, was man an den Arbeitspunkten auch sieht, ähnlich ist es bei der GU50 oder der EL152.

Ein Regler wäre machbar ist aber unnötig.

1/(2*3,14*4700Ohm*1uF) = 1/(2*3,14*4700Ohm*0,000001F)= 34Ohm. Die bringen kaum Gegenkopllung mit. Bei einer Schrimgitterstromschwankung von 10mA (hoch gegriffen) würde da gerade mal 0,34V gegenkopllungsspannung abfallen, zu wenig um was zu bewirken. Da bricht nichts zusammen, sonst würde bei 1k=hm Schrimgitterwiderstand ohne Elkoabkopllung alles zusammenbrechen.

Klar kann man die Schrimgitterwiderstände bei 1kOhm belassen, das würde dan den klang der Endstufe, der ja durch diese Gegenkopllung mit geprägt wirde rhalten, das glied könnte dann so aussehen:

Ub - 3k3k - Elko(>1uF) - 1k

Bei meinem Vorschlag würde das Schrimgitter nur dann Glühen, wenn der Schrimgitterstrom dauerhaft anstige. Für das Glühen ist, wie bei einer Glühbirne) der mitlere Sztrom entscheiden. Also der Strom, der im Mittel über das Schrimgitter fließt. Senken wir die Schrimgitterspannung nach meinem Vorschlag oder auch durch einen Regler wie du ihn vorschlägst dauerhaft ab, dann kann das Schrimgitter auch grße Strosmpitrzen besser vertragen.

Das mit dem Umgeladenen Elko ist mir nun völlig schleierhaft, entweder ich verstehe dich nicht, was an mir liegen kann, oder du liegst da völlig auf dem Holzweg. Der Elko bildet nur NF-Kurzschluss gen Masse. Er macht nichts anderes, als der Elko den man vor die Vorstufenröhren schaltet. Er verhindert nur, dass über den von mir vorgeschlagenen größeren Schrimgitterwiderstand nun auch eine größere Signalspannung die Röhre gegenkoppelt. Er wird auch nicht umgeladen, d.h. die Polarität wechselt hier nie. Er hat eine Vorspannung, die ziemlich der der Schrimgittersüpannung entspricht, die enstehende NF-SPannung, die er Kurzschließt ist kleiner. Damit bleibt er immer positiv vorgespannt, ganz wie ein Kathodenkondensator.

Genau das Gewackel verhindert der Elko, während der Schrimgitterwiderstand, es verursacht. Deswegen habe ich auch bloß einen 100Ohm Gitterblocker vorgeschlagen und den ganzen Rest des Schrimgitterwiderstandes mit dem C verblockt. Lese doch mal in Otto Diciols NF-Verstärkerpraktikum S.49 da ist alles zum Schrimgitterkondensator erklärt und gut zusammengefasst. Wenn du das Buch nicht hast kann ich dir die Seite scannen und per Mail schicken.

Viele Grüße
Martin

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Offline Headsurgeon

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #13 am: 18.01.2007 18:40 »
Hallo Headsurgeon,

Die SPannung des Schrimgitters spielt eigentlich nicht die große Rolle, so lange die Isolationspsannung nicht überschritten wird. Wesentlich ist die Schrimgitterspannung im verhältnis zur Anodenspannung. Was dem Schrimgitter gefährlich werden kann, ist ja der Schrimgitterstrom, der steigt zwar mit zunehmeder Schrimgitterspannung an, ist aber auch dann zu hoch, wenn du 250V Schrimgitterspannung und nur 100V Anodenspannung vorsiehst.
  Genau das ist der Punkt. Das Schirmgitter beschleunigt die Elektronen auf die Anode zu,
  und reduziert den Einfluss der schwankenden Anodenspannung auf den
  Verstaerkungsfaktor bzw. den Anodenstrom. Bei hoher Steuergitterspannung wird
  die Anode heruntergezogen, und das Schirmgitter nimmt wegen seiner viel hoeheren Spannung
  deutlich mehr Elektronen auf....

  Schirmgitterstrom laut Philips Datenblatt Class B, 500V Ubplate, 400V UbScreen :
     Ruhe:                    2x4 mA
     Vollaussteurerung:   2x25 mA
    http://frank.pocnet.net/sheetsE2.html

   Was hat man, wenn die Anode einer Pentode auf kleinem Potential (<< 100V) oder gar 0V liegt?
      Eine (schlechte) Triode! Kathode, Steuergitter, und das Schirmgitter anstelle der Anode.

   Steigt der Anodenstrom einer Triode mit steigender Anodenspannung an?
       Ja, siehe Kennlinienfeld einer beliebigen Triode...
             ganz im Gegensatz zum Anodenstrom einer Pentode, der geht schnell in die Saettigung
             wie bei FETs, und bipolaren Transistoren, siehe Kennlinienfelder! Pentoden, FET und BJT
              sind daher gute Stromquellen, Trioden nicht.)

    Also ist das Absenken der Schirmgitterbetriebsspannung von 480V auf 400V
    sicherlich ein sehr wirksames Mittel um die Schirmgitterverlustleistung zu reduzieren!

    Ich lasse selbstverstaendlich die 1k Schirmgitterwiderstaende in der Schaltung.

    Soweit klar??

Die 6l& hat z.B. ein viel empfindlicheres Schrimgitter, was man an den Arbeitspunkten auch sieht, ähnlich ist es bei der GU50 oder der EL152.

  Da kann ich Dir nicht zustimmen, das Schirmgitter der EL34 vertraegt die 1.6 fache Leistung des
  6L6GC Schirmgitters:

  Schirmgitterverlustleistung:
   6L6GC: 5W (laut GE)
   EL34: 8W (laut Philips)

   Die Tatsache, dass 6L6GC mit kleineren Schirmgitterwiderstaenden auskommen liegt an ihrer
   Konstruktion als Beam Tetrode. Ihre Schirmgitter ziehen einfach weniger Strom als die der EL34.

Ein Regler wäre machbar ist aber unnötig.

1/(2*3,14*4700Ohm*1uF) = 1/(2*3,14*4700Ohm*0,000001F)= 34Ohm.
nicht Ohm sondern Hz.  f_res = 1/(2 pi R C)


Die bringen kaum Gegenkopllung mit. Bei einer Schrimgitterstromschwankung von 10mA (hoch gegriffen)

     gemittelter Schirmgitterstrom bei Vollaussteurerung laut Philips :   2x25 mA
       ... und das bei Sinus mit 5% harmonischen, und nicht bei Rechteck.
       Bitte denke daran, dass das eine kraeftig uebersteuerte Endstufe ein Rechtecksignal
       produziert. Und mac-alex hat sicherlich auch noch die Vorstufe uebersteuert...

     => Die zeitgemittelten 2x25 mA werden dabei deutlichst ueberschritten!

    Selbst im Falle einer Endstufe wie im Philips Datenblatt bricht die Schirmgitterversorgungsspannung um
        4700 Ohm * 50mA = 235 V
    ein.


Deine Abschaetzung ist also nicht zutreffend.

Der kleine 1u Elko wird (geschaetzt) 2 x 49% einer Periode von den Schirmgittern der einen oder anderen
Seite (push/pull) regelrecht ausgelutscht, und ist waehrend der restlichen 2% der Periode,
waehrend der steilen Signalflanken, wo man den vollen Verstaerkungsfaktor der Pentoden braucht,
noch nicht wieder aufgeladen.

Schlussfolgerung:

1) man braucht eine kraeftige Schirmgitterversorgung: 400V
    Serienregler mit MOSFETs sind geeignet, ein niederohmiger Widerstandsteiler auch, der
    verheizt aber deutlich mehr  Leistung
2) Aus dem Triodenverhalten der Systems Kathode, Gitter, Schirmgitter bei niedrigen Anodenspannungen
    folgt, dass die Schirmgitterverlustleistung durch Reduktion der Schirmgitterversorgungsspannung deutlich
    reduziert wird.
3) Lest oefter mal Datenblaetter!

Gruesse!

*

Offline Headsurgeon

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Re: Schirmgitterglühen
« Antwort #14 am: 18.01.2007 19:07 »
Was mir dazu noch einfaellt:

Ein niederohmiger Spannungsteiler (zwei Widerstaende) fuer die Schirmgitterversorgung muss vor
der Drossel liegen, sonst koennte die Drossel in die Saettigung gefahren werden.

Benutzt man einen Serien-Regler, kann man sich die Drossel sparen und investiert besser
in zusaetzliche Siebkapazitaet, die vor dem Regler installiert werden sollte.

Marc:
da du schon eine Spice Simulation deiner Endstufe am laufen hast...
  bitte poste doch mal den zeitlichen Verlauf beider Schirmgitterstroeme bei voll
  ueberfahrener Endstufe.

Es koennte sein (und das habe ich oben nicht beachtet), dass das Schirmgitter der jeweils
anodenstromlosen Roehre (cut-off) etwas sinkt.
Damit steigt der Schirmgitterstrom im uebersteuerten Fall zwar immer noch
deutlich an, aber nicht mehr deutlichst    ;D