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SLO-clone versus original SLO

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Offline Dote

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SLO-clone versus original SLO
« am: 6.06.2007 13:29 »
Hallo Leute,

hatte vor kurzem die Chance, meinen Dual SLO-Clone mit einem (sehr frühen) originalen SLO zu vergleichen.

Folgende Dinge sind mir und dem Besitzer des originlen SLOs aufgefallen:

1. Der Netztrafo des Original-SLOs brummt mechanisch sehr stark, scheinbar ein bekanntes Phänomen. Mike S. oder Bill S. empfehlen wohl, eine alte Kreditkarte zwischen Trafo und Chassis zu stecken, um so den Trafo mechanisch ein wenig vom Chassis zu entkoppeln.

2. Brummen: Der Original-SLO brummt auch sonst ein kleines bißchen mehr als mein SLO-Clone. Alles in allem ist der Brumm (also der elektronische) jedoch zu vernachlässigen

3. Sound:

Hier tun sich dann doch Unterschiede auf! Der Original-SLO klingt sehr viel härter als mein Clone. Mein SLO-Clone knickt ein wenig ein bei hartem Attack. Das kann an der niedrigeren Anodenspannung liegen (ich habe einen Marshall 100W NT verwendet) und an der Fender Drossel, die bei mir zum Einsatz kommt. Diese hat, denke ich, einen großeren DC-Widerstand und ergo gibt es dadurch einen leichten "sag".

Die Mitten des Original-SLOs sind sehr viel betonter, vor allem im hohen Mittenbereich. Mein Clone klingt da eher "scooped", also mit einem leichten Mittenloch. Generell klingt mein Clone eher nach Marshall.

Das Gain des Original-SLOs schien mir eine Spur geringer auszufallen, das kann aber auch an den Röhren liegen. Die Endröhren waren in beiden Fällen russische 5881. V1 war bei mir eine Sovtek LPS, beim Originla-SLO eine 12AX7WC,  also eine 12AX7 mit weniger Gain.

Von der Lautstärke geben sich die Amps nichts, auffallend war, dass die Klangregelung in meinem Clone weitaus aktiver war als im Original. Da beeinflussen sich die T/M/B eher gegenseitig. Ich habe ja auch nach dem Trebleregler einen 220k Widerstand vor dem Master. Vielleicht macht das auch was aus?

Generell werde ich noch ein wenig tweaken. Vor allem möchte ich gerne etwas mehr die hohen Mitten herausstellen, die den Original-SLO zu durchsetzungsfähig machen. Der Clean-Kanal des Originals war im übrigen weitaus schwerer zu übersteuern. Ich habe ja anstelle des 39k auch einen 82k verbaut.

Der Original-SLO hatte an der Box (4x EV12L) weitaus mehr Höhen. Einfach bissiger als mein SLO-Clone, der jedoch sehr viel schöner rückkoppelte und generell etwas leichter zu spielen ist, also nachgiebiger.

Die Verarbeitung des Original-SLOs war nicht drastisch besser als die meines Clones. Die Beschriftung mit Siebdruck ist leicht pixelig gewesen.

Viele Grüße,

Dote

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Offline Duesentrieb

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Re: SLO-clone versus original SLO
« Antwort #1 am: 6.06.2007 13:34 »
Vielen Dank Dominik. Sehr interessant. Wechsel mal die Choke, mehr tweaken brauchts wahrscheinlich nicht.

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Offline LöD

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Re: SLO-clone versus original SLO
« Antwort #2 am: 6.06.2007 13:41 »
hmm bei all den unterschieden...
klingen die amps vergleichbar also so wie "geschwister" also ist der clone nah am original?
oder sind es zwei komplett unterschiedliche amps? sprich nicht wirklich ein "clone"
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

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Offline Dote

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Re: SLO-clone versus original SLO
« Antwort #3 am: 6.06.2007 13:57 »
Hallo Olaf und Löd,

die klingen schon sehr verwandt. Aber ich denke schon, dass der AÜ (Onetics?) der Original-SLOs einen großen Einfluss auf den Sound haben. Ich werde mal eine andere Drossel einbauen und dann sehen, was passiert.

Mein erster SLO-Clone, also nicht der Dual SLO, klingt schon ziemlich original. Ich kann mir schon auch vorstellen, dass die PCB im Vergleich zum Turret-Board-Aufbau im Dual SLO auch einen kleinen feinen Unterschied macht.

In Summe würde ich sagen, dass der Dual SLO ein Geschwister des Original-SLOs ist, wenn auch die Haarfarbe unterschiedlich ist.

Dote

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Offline Duesentrieb

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Re: SLO-clone versus original SLO
« Antwort #4 am: 6.06.2007 14:12 »
LOL

Mama's Baby, Papa's maybe  ;D

Du hättest einen New Sensor OT nehmen sollen (Ingo war ja noch nicht soweit), der klingt ne Spur authetischer als die Dagnalls (habe beide verbaut), wobei der 50er Dagnall, den Du kürzlich aus unbekannter Quelle erhalten hast, ebenfalls deutlich offener als ein Standard-Dagnall klingt (z.B. der im The Ed).
Ich würde vielleicht noch mit der B+ durch verkleinern der Rs raufgehen - dann ist er auch so schön tight. Den 220k würde ich auf alle Fälle drinlassen. Für mich war das O-Tonestack von Soldano, als ich noch einen hatte, immer ne Qual.
Und falls Du tatsächlich den 2n2 an der Anode hast: schmeiß ihn raus  ;D

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Offline Joachim

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Re: SLO-clone versus original SLO
« Antwort #5 am: 7.06.2007 09:55 »
Moin, zusammen,

interessanter Vergleich. Danke Dominik, für deine Mühe!

Um die AÜs ranken sich ja diverse Mythen, z.B. dass Onetics den AÜ für DeYoung entwickelt hat, MM war auch irgendwie im Spiel, was auch immer. Hier haben das ein paar Jungs in epischer Breite diskutiert (hab's nie alles gelesen ;)):

http://acapella.harmony-central.com/archive/index.php/t-1450567.html

Und falls Du tatsächlich den 2n2 an der Anode hast: schmeiß ihn raus  ;D

Ich unterstütze den Antrag ;D

Grüße,
Joachim
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Offline jacob

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Re: SLO-clone versus original SLO
« Antwort #6 am: 7.06.2007 10:53 »
Hi Dominik & Joachim,

von welchem 2n2 an welcher Anode ist denn da bei Euch eigentlich die Rede?
Hatte der Vergleichs- Original-SLO ebenfalls einen FX-Weg, oder war's einer "ohne"?
Absolut optimal wäre es wohl gewesen, wenn ihr zum A/B-Vergleich auch die Röhren vom einen in den anderen Amp umgesteckt hättet. Aber zwei Amps des gleichen Typs zu finden, die exakt gleich klingen, ist m.E. im Grunde sowieso nicht möglich (ähnlich halt wie bei Gitarren)

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 7.06.2007 10:55 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Joachim

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Re: SLO-clone versus original SLO
« Antwort #7 am: 7.06.2007 11:27 »
Hi Jacob,

ups, also ich meinte den 1nF über dem Anodenwiderstand von V2b im Lead-Kanal. 2n2 gibt's nur über dem 470k nach der 1. Triode, den mag ich dort aber ganz gerne (ist vom Effekt her auch eher dezent).

Gruß,
Joachim
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Offline jacob

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Re: SLO-clone versus original SLO
« Antwort #8 am: 7.06.2007 11:48 »
Hi Joachim,

alles klar, Danke! Ob dieser "Anti-Fizz" 1nF an V2b gut kommt oder eher nicht, hängt m.E. bestimmt auch sehr von dem Klangcharakter der verwendeten Preamp-Röhren ab.

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

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Offline Joachim

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Re: SLO-clone versus original SLO
« Antwort #9 am: 7.06.2007 11:58 »
Hallo, Jacob,

der SLO ist im Leadkanal werksmäßig schon recht ingesamt recht "smooth" abgestimmt. Von daher bekommt er insgesamt schon einges mehr an Biß und wie ich meine auch an Charakter, wenn man den 1nF weglässt. Röhrenmäßig hab ich in der Vorstufe eine Teslovak E88CCS (bitte nicht mit aktuellen JJs vergleichen, das ist kein Vergleich ;)), danach eine TungSol 12AX7 und von da an nur noch TT12AX7 Classic. Also keine extrem "dunkle" Abstimmung.

Gruß,
Joachim
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