Nö - lass den mal so (wenn er hoch genug dimensioniert ist).
Miss doch erstmal vor den Dioden (AC).
Da es ne Zweiweggl. ist, solltest Du im Leerlauf zwischen den Dioden so 650V AC haben. Unter Last weniger.
So, ich habe gestern mal gemessen. Also bei 232V Hausnetzspannung (kann auch Messungenauigkeit sein), bekomme ich folgende AC und B+ Werte (Netzteilwiderstände in Klammern):
AC sekundär Standby aus 315 - 0 - 315, Standby ein 310 - 0 - 310 (d.h. 620 bis 630V AC und damit etwas weniger als die Zielvorgabe 650V).
Anodenspannung 411
(Choke)
Schirmgitter 406
(20k)
Phasentreiber 293
(10k)
V2 260
(10k)
V1 250
Anodenspannungen an den Vorstufen: A1 = 216, A2 = 193, A3 = 185
Anodenspannungen am PI = 191 und 186
Die Werte scheinen mir im Normalbereich zu liegen.
Dann habe ich mal probeweise den 20k mit einem 10k gebrückt, was 6,5k entspricht. Die Spannungen änderten sich dann auf:
Phasentreiber 355
V2 315
V1 305
A1 = 263
A2 = 236
A3 = 226
PI = 232 und 225
Die Werte scheinen mir für einen Marshall nun eher zu hoch zu liegen. Das Ding hat jetzt deutlich mehr Höhen, klingt aber nicht unbedingt besser.
Ach ja, der Amp hat keinen Netzspannungswahlschalter. Es war ursprünglich ein Lead & Bass (Modell 1973), der wahrscheinlich für den UK-Markt bestimmt war. Denn die Netzsteckerbuchse ist eindeutig nicht original. Kann demnach sein, dass er "permanent auf 240V eingestellt" ist.
Was mich irritiert hat, war der Wert für die Heizspannung. Ich habe nur 2,7V zur Masse gemessen (= 5,4V insgesamt). Das ist ja wohl viel zu wenig und sogar außerhalb der 10% Toleranz. Aber bevor ich jetzt gleich einen neuen Netztrafo bestelle, messe ich nochmal die Heizspannung eines anderen - gut klingenden - Amps, um Messungenauigkeiten einzuschränken.
Bitte um Hinweise, Kommentare, Anregungen. Alles herzlichst willkommen!
Viele Grüße
Stephan