Hallo Helmuth,
beklopfe mal die Platine vorsichtig mit dem Griffstück (kein Metall) eines Schraubendrehers während
er das Gerät in Betrieb ist. Aber Vorsicht, es kann lebensgefährliche Netzspannung im Geräteinneren sein. Sollten Geräusche im Zusammenhang mit dem Klopfen auftreten - äh, dann sehen wir weiter. Falls ja, könnte das ein Hinweis auf eine kalte Lötstelle oder auf ein aussetzende Steckverbindung sein die sich durch zielgerichtetes Klopfen vielleicht auffinden lässt. Und mal an den Kabeln und Steckverbindungen wackeln.
Ein alter Funker sagte mir spontan ich soll mal nach den Lötstellen sehen.
Einfaches nachlöten würde nur vorübergehend helfen.
Ich müssste schon das Zinn mit der Pumpe entfernen und neu verlöten.
Es gäbe aber eine Trick das alte Zinn zu retten.
Ich soll jede Lötstelle mit Acetylsalizylsäure ( aufgelöste Kopfschmertztablette )
betupfen und nachlöten.
Nö! Beim Nachlöten kann man machmal auch einfach "drauflöten" wenn man Lötzinn mit ausreichender Flußmittelseele hat. Das Flußmittel lässt auch das alte Zinn fliessen, es muß nicht abgesaugt werden. Man sollte allerdings nicht zu große "Hügel" Zinn an den Lötstellen produzieren, wenn ja, doch absaugen. Wenn mal neu verzinnt, lässt sich auch das Zinn leichter absaugen, weil wieder Flußmittel drauf ist. Habe schon sehr (sehr) viele Platinen so nachgelötet, gab noch nie Probleme. In diesem Punkt hab ich eine andere Meinung als Hans, er möge mir verzeihen. Man sollte danach die Flußmittelrückstände entfernen. Beim Nachlöten auch darauf achten, daß nicht zwei oder mehrere Lötstellen gleichzeitig flüssig sind, sonst fällt möglicherweise das Bauteil aus der Platine. Immer nur eine Lötstelle gleichzeitig löten. Eine ganze Platine nachlöten ist eine Verzweiflungstat, die ich aber auch schon ein paar mal gemacht habe. Ein Profi hat natürlich einen "Blick" für kalte Lötstellen.
In Punkto Aspirin als Flussmittel schliesse ich mich meinem Vorredner Hans an.
Sind Tantal-Elkos (Tropfenförmig) auf der Platine? Die kruschpeln gern.
Gruß
Roland