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G1 reloaded

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Offline MegaMat

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G1 reloaded
« am: 4.10.2008 21:29 »
Hallo,
nachdem ich eine Weile nicht zum Basteln gekommen war, habe ich endlich meinen kleinen Combo auf Basis des G1-Bausatzes fertiggestellt. Bildwer gibt's im Anhang. Der Combo ist für meinen Sohn gedacht, nun kann ich endlich seinen entsetzlich klingenden 30-Euro Squier-Amp entsorgen  ;D. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an McColsen für die geduldige Antwort auf meine Fragen und an Dirk für den superschnellen Garantieaustausch des Trafos.

Der Amp klingt wirklich prima, nur 2 Dinge stören mich:
1. Die Tonblende des G1 ist nicht sehr wirkungsvoll. Hat jemand da eine Idee, wie man die verbessern könnte? Vielleicht so wie beim Fender Princeton?
2. Mit der Ibanez meines Sohnes setzt die Verzerrung schon sehr früh ein, Clean-Sound ist kaum möglich. Was gibt es da für Abhilfen? Ich habe schon an eine ECC83 als Eingangsröhre gedacht, da gibt es dann mehr Möglichkeiten wegen der 2 Stufen als mit einer Pentode. Andererseits klingt die EF86, ich habe eine 6SH32P (6J32P) = EF86 von Svetlana (NOS 1978) eingebaut, wirklich sehr schön. Da ich zwei Eingangsbuchsen eingebaut habe, könnte ich auch eine davon mit einem Spannungsteiler entschärfen... auch hier bin ich für Vorschläge dankbar.

Viele Grüße an alle,
Mathias

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Offline El Martin

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Re: G1 reloaded
« Antwort #1 am: 5.10.2008 11:11 »
Hi Mathias!

So kleine Endstufen haben immer recht wenig Clean-Reserve. Eingangsabschächer ist eine Idee. Evtl. hilft es schon, wenn die Ibanez Deines Sohnes ein wenig zahmer wäre. Falls das Ding fette Humbucker hat, lohnt evtl. ein bis zu 1nF grosser Kondensator zwischen dem Eingang des Volumenpotis und dessen Schleifer. Eingang des Volumenpotis ist der äussere Anschluss, der nicht an Masse ist.

Dann kann man bei 500 MOhm log Potis ziemlich zurückdrehen und hat noch genügend Höhen für Clean. Experimentieren kann man mit seriellen und parallelen RC-Gliedern am Lautstärkepoti. Zu diesem Thema gibts schon Freds. Und Bernd Meisers Artikel in der GitBass.

Ciao
Martin
PS: schönes Gerätchen. Ich liebe kleine Röhris. Haste mal an ner 2X12 oder  :o 4x12 probiert? Dann klappts auch mit dem Nachbarn ... NICHT!
PPS: Bilder von Innen? Bitte, Bitte!
« Letzte Änderung: 5.10.2008 11:15 von El_Martin »
Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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Offline MegaMat

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Re: G1 reloaded
« Antwort #2 am: 5.10.2008 12:47 »
Hi Martin,

Danke für Deine Antwort. Ich habe ein Push/Pull-Poti zum Splitten der Humbucker in die Ibanez eingebaut, das klappt schon ganz gut. Außerdem werde ich beim "Low" Eingang den Spannungsteiler noch etwas anpassen.

Das mit den RC-Gliedern ist eine interessante Idee - evtl. setze ich, wie bei einigen alten Tweed-Amps, die Tonblende als "C/Poti/C"-Glied parallel zum Lautstärke-Poti. Ich habe das bei meinem Tweed-Champ gemacht, klingt sehr gut und schluckt kaum Reserven.

Ach ja, was ist eigentlich mit einer Feedback-Leitung? Wenn ich den Ausgang des OT über einen Widerstand auf die Kathode der Stufe vor dem Phasendreher schalte, müsste ich den Amp doch zähmen können? Ich habe das mal mit einem 4,7k probiert (Schalter ist vorgesehen), aber es hat nichts gebracht. Denkfehler meinerseits? Falsche Stelle oder mal mit 22k probieren?

Eine 2x12er hatte ich schon dran, erstaunlich, wie laut das kleine Ding werden kann! Ich habe einen 10" Weber AlNiCo in den Combo gebaut, der klingt sehr schön daran, ist vielleicht ein bisschen überdimensioniert. Demnächst wird vielleicht noch ein Kopfhörerausgang nachgerüstet. Fotos vom Innenleben kommen vielleicht noch heute abend.

Bis dann,
Mathias

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Offline KippeKiller

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Re: G1 reloaded
« Antwort #3 am: 5.10.2008 13:04 »
Hallo Namensvetter,

sehr schöner Verstärker.
Bastele doch einfach noch eine kleine Tretmine mit einem 500k-Poti als Spannungsteiler beschaltet.
Wie von Martin beschrieben einen Kondensator zwischen Eingang und Schleifer und das ganze an einem Fußschalter so dass man den Poti umgehen kann. Regelt man mit dem Poti nun auf Clean herab so hat man mit dem Fußschalter schon fast einen 2-Kanal-G1 wenn die Gitarre genug Saft hat, wie es ja scheint.

Was man aus den fotos erkennt würde ich einzig den Stecker des Lautsprechers etwas robuster ausführen so dass bei Tollpatschigkeit der Stecker aus der Buchse und nicht das Kabel aus dem Stecker gerissen wird.
In Verbindung mit einer Lautsprecherbuchse mit Schaltkontakt und kleinem Lastwiderstand ist man so recht sicher.

Ich komme momentan leider auf keine Seite mit einem Schaltplan des G1, falls Du ihn mir zukommen lasen kannst kann ich vielleicht etwas zur Gegenkopplung sagen.

Ich wäre auch auf ein paar Fotos aus dem Innenleben gespannt.

Schönen Gruß

Mathias

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Offline El Martin

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Re: G1 reloaded
« Antwort #4 am: 5.10.2008 13:16 »
Schaltplan Link im G1 Thread von McColson klappt nicht, aber hier issa:
http://www.projetg5.com/Projets/G1/G1_v1_3.pdf

Die Stufe vor Endstufe ist der kathodyne PI...
Habe noch nicht nachgegrübelt, aber da muss man auch irgendwie mit der Gegenkopplung rankommen, vermute ich mal. Gesamtverstärkung <1, da bleibt wenig für die Gegenkopplung zu regeln... :P
Nächste Stufe rückwärts is Klangregler mit lokaler Rückkopplung.
Scheint zumindest nicht trivial...oder einfach über den 2k2 in die Klangregelstufe reinhauen? Polung (iiieek!) ausprobieren...


Ciao
Martin
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Offline KippeKiller

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Re: G1 reloaded
« Antwort #5 am: 5.10.2008 14:07 »
Hallo,

danke für den Link.
Mit der Gegnkopplung weiter vor in den Verstärker zu gehen ist glaube ich keine so gute Idee da man so den Master-Volume-Poti und die Klangregelung in der Gegenkopplungsschleife liegen hat.

Der/die/das Kathodyn ist ja auch schon lokal gegengekoppelt.

Zu überlegen wäre das Master-Volumen evtl über Gegenkopplung zu regulieren, das wirkt sich jedoch auch auf den allgemeinen Klang des Verstärkers aus, ob das mit Gitarre dann noch schön Röhrig klingt weiss ich nicht, gleiches gilt wohl auch für eine Gegenkopplung auf die Endstufe.

Ein Ansatzpunkt wäre noch den Kathodenkondensator an der Eingangspentode weg zu nehmen oder zu verkleinern.

Schönen Gruß

Mathias

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Kpt.Maritim

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Re: G1 reloaded
« Antwort #6 am: 5.10.2008 16:17 »
Hallo

R10 erhöhen, dann wird die Klangregelung wirksamer.

Viele Grüße
Martin

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Offline MegaMat

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Re: G1 reloaded
« Antwort #7 am: 5.10.2008 20:42 »
Hallo,
erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Tipps, das erspart immer eine Menge Probiererei. Ich habe jetzt die beiden Widerstände des Eingangs-Spannungsteilers so verändert, dass der Amp über den "Low"-Eingang nur ca. 1/3 des Gitarren-Inputs bekommt. Die Klangregelung habe ich entfernt und mit einem Poti und 2 Kondensatoren eine Tonblende zwischen Eingang und Schleifer des Vol.-Potis sowie Masse gelegt, das klingt ganz brauchbar. Die Rückkopplung wird über einen Schalter an die Kathode der Klangregelstufe V2a gelegt, funktioniert einigermassen bei höheren Pegeln/Zerrgraden, muss ich aber nochmal in Ruhe durchtesten :P.

So, im Anhang jetzt die Bilder vom Chassis, den Schaltplan mit den ganzen Änderungen werde ich spätestens morgen nachreichen.
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Viele Grüße & einen schönen Abend,
Mathias

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Offline El Martin

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Re: G1 reloaded
« Antwort #8 am: 5.10.2008 21:58 »
Nabend allerseits!

Auch innen isser hübsch&sauber  ;D

Du stehst auch auf Netzfilterkaltgerätebuchsen, wie mir scheint... ;)

Ciao
Martin

Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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Offline MegaMat

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Re: G1 reloaded
« Antwort #9 am: 5.10.2008 22:18 »
Nabend allerseits!

Auch innen isser hübsch&sauber  ;D

Du stehst auch auf Netzfilterkaltgerätebuchsen, wie mir scheint... ;)

Ciao
Martin



N'abend Martin, danke für das Kompliment. Ist mein 2. Selbstbau-Amp, das Lehrgeld, was Verdrahtung, Brummen etc. angeht, habe ich schon zahlen müssen  :'( . Jau, die Kaltgerätefilterbuchsen sind etwas feines, vorzugsweise die von Schaffner, gleich mit 2 Sicherungen drin. Bei solchen Sachen spare ich nicht gerne. Im Anhang, wie versprochen, jetzt der Schaltplan. Ich habe einige Werte im Vergleich zum ursprünglichen G1 verändert, insgesamt klang er mir etwas zu "glatt", bin halt ein Vintage-Fan ;). Im nachhinein ärgere ich mich ein wenig, dass ich keine Röhren-Gleichrichtung vorgesehen habe, dass wäre das i-Tüpfelchen. Aber das Teilchen klingt auch so ganz gut, bei der geringen Leistung würde der Klangunterschied Röhre/Diode eh nur marginal ausfallen. Die Drossel im Netzteil ist nicht unbedingt nötig, der Amp ist natürlich so absolut ruhig.

Vielleicht habe ich ja gelegentlich mal Zeit für ein paar kleine Soundfiles.

Viele Grüße & bis demnächst, Mathias

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Offline mr.bassman

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Re: G1 reloaded
« Antwort #10 am: 6.10.2008 13:44 »
Hallo Mathias (MegaMat),

herzlichen Glückwunsch zu Deinem sehr ordentlich aussehenden Amp!
Jedoch den 11-W-Widerstand, der als Lautspr.-Ersatzlast dient, würde ich unbedingt befestigen, sei es mittels Lötösenleiste und gekürzten Anschlusdrähten oder einer Halteschelle. Ansonsten wird er alsbald abbrechen und dem ihm zugedachten Zweck nicht mehr dienen!  :(

Gruß aus Schleswig-Holstein

Bernd
Miete & Strom gehen eigentlich, am schlimmsten sind die Fixkosten für Bauteile-Bestellungen!

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Offline MegaMat

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Re: G1 reloaded
« Antwort #11 am: 6.10.2008 19:55 »
Hallo Mathias (MegaMat),

herzlichen Glückwunsch zu Deinem sehr ordentlich aussehenden Amp!
Jedoch den 11-W-Widerstand, der als Lautspr.-Ersatzlast dient, würde ich unbedingt befestigen, sei es mittels Lötösenleiste und gekürzten Anschlusdrähten oder einer Halteschelle. Ansonsten wird er alsbald abbrechen und dem ihm zugedachten Zweck nicht mehr dienen!  :(

Gruß aus Schleswig-Holstein

Bernd

Hallo Bernd,
danke für den Hinweis. Ich wollte urspünglich einen von diesen praktischen Widerständen mit Kühlkörper benutzen, die haben gleich 2 Bohrungen. Es erschien mir aber überdimensioniert, ich werde den Lastwiderstand mit einer Blechschelle befestigen. Der gerade Lautsprecherstecker wird auch noch durch einen Winkelstecker ersetzt.

Zur Schaltung: ich habe inzwischen den Amp mal etwas lauter ausprobiert - und dann wieder zubasteln angefangen  :( . Der Klang war zwar etwas "rauher", aber gleichzeitig irgendwie steril. Die veränderte Tonblende funktioniert zwar ganz gut, verändert das Klangbild aber ungünstig. Ich habe also die alte Tonblende wieder eingebaut, noch einmal einige Werte von Kathoden-Widerständen und Kondensatoren verändert, den Koppelkondensator nach der EF86 vergrößert und den Biasstrom jetzt von etwas über 6 auf 5 mA (je Triodenhälfte) zurückgestellt (theoretisches Maximum wäre knapp 7 mA). Den geänderten Schaltplan habe ich angehängt. Die Rückkopplung bringt nicht wirklich viel, ich überlege, ob man mit dem Schalter nicht etwas anderes anfangen könnte.

Frage dazu: das Schirmgitter der EF86 wird über einen 1M-Widerstand an D+ gelegt. Würde es etwas bringen, das Gitter über einen Schalter wahlweise auf das Niveau der Anodenspannung zu legen, so eine Art Trioden-Modus?

Viele Grüße,
Mathias

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Offline Striker52

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Re: G1 reloaded
« Antwort #12 am: 7.10.2008 19:47 »
Hallo Mathias,
Du solltest vielleicht mal den C9 weglassenund den Katodenwiderstand R9 auf 5,6k erhöhen, so wie in der Vorlage zu diesem Tonregler. R9, C11, P2 und C12 sind für das Frequenzverhalten dieser Tonregelung entscheidend.
Gruß Striker52

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Offline MegaMat

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Re: G1 reloaded
« Antwort #13 am: 10.10.2008 16:42 »
Hallo Mathias,
Du solltest vielleicht mal den C9 weglassenund den Katodenwiderstand R9 auf 5,6k erhöhen, so wie in der Vorlage zu diesem Tonregler. R9, C11, P2 und C12 sind für das Frequenzverhalten dieser Tonregelung entscheidend.
Gruß Striker52

Hallo Striker,
danke für den Tipp! Ist 5,6k nicht ein wenig hoch? Wie würde sich dadurch der Klang der Triodenhälfte ändern?

Viele Grüße, Mathias

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Offline Striker52

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Re: G1 reloaded
« Antwort #14 am: 11.10.2008 20:06 »
Nein, in dem Fall sind 5,6k nicht hoch. Da die ganze Tonregelung auf einer Gegenkopplung zwischen Anode und Kathode beruht, ist hier der Kathodenwiderstand anders als sondt zu dimensionieren. Ich würde dir raten, die Klangregelung erst mal so wie in der Vorlage zu bauen; da funktioniert sie nämlich. Danach kannst du anfangen einzelen Werte zu verändern. Wenn du gleich mit anderen Werten als in der Vorlage anfängst, darfst du dich nicht wundern, wenn's nich so funzt, wie du erwartest. Wir reden hier ja auch nicht über teuere Bauteile sondern über Cent-Artikel. Da lohnt sich probieren immer.
Also: Viel Spaß und Erfolg!
Gruß Striker52