Bei Unteranpassung steigt der Stromfluss im Übertrager und durch die Endröhren um bis zum 1,4-fachen des üblichen Wertes pro Step Missmatch an. Das verschleisst die Endröhrenkathoden schneller und kann die dünnen Primärwicklungen des Übertragers überlasten.
Bei Überanpassung wird zwar der Stromfluss zwischen Kathode und Anode innerhalb der Endröhren reduziert, jedoch nimmt nun das Schirmgitter erheblich mehr Elektronen auf, was zu dessen Überlastung führen kann. Ferner kann dies in Extremsituationen zu Spannungsüberschlägen innerhalb der Endröhren im Pinbereich und an der Röhrenfassung führen.
Auch wenn andere Missmatch schon seit Jahren problemlos praktizieren und Herr Smith hierzu zumindest teilweise anderer Meinung ist, kann ich von Missmatch nur abraten - egal ob Missmatch nach oben oder unten! Insbesondere auch deshalb, weil selbst 'korrekte Anpassung' bereits Missmatch genug ist
Warum?
Weil kein Lautsprecher einen über sein gesamtes Frequenzband ebenen Verlauf der Impedanz aufweisst! Bei der Resonanzfrequenz ist die Impedanz ca. 3-5 Mal höher, als die Nennimpedanz, die gewöhnlich bei 400Hz gemessen wird. Von dieser Frequenz an steigt auch die Impedanz jedes Speakers kontinuierlich mit steigender Frequenz weiter an und hat bei 3kHz ca. den doppelten, bei 10kHz ca. den dreifachen Wert der Nennimpedanz erreicht.
Übrigens: Auch ich hatte früher auf die Frage nach zulässigem Mismatch etwas sorglos geantwortet mit in etwa: "Ein Step Missmatch nach oben oder unten verträgt jede gesunde Röhrenendstufe!" Habe mich inzwischen hiervon aber weit distanziert!
Larry