Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Erdung von Verstärker

  • 8 Antworten
  • 17759 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Motörkopf

  • Full Member
  • ***
  • 97
Erdung von Verstärker
« am: 18.11.2008 01:03 »
Hallo Forum,

ich habe mal eine Frage zu Erdung von Verstärkern. Bis jetzt habe ich es nur so gekannt, dass die Erde direkt über einen Erdungspunkt am Chassis hängt.

Bin gerade ein wenig am basteln (alter Echolette Amp), bei dem irgendwer zwischen Kaltgeräte Buchse und Erdungspunkt einen 0,068µF/630V Folienkondensator gehängt hat. Durch das C hängt der Amp ja nicht mehr direkt an Erde - was hat es damit auf sich? Um Brummschleifen zu vermeiden? Soll ich das C überbrücken?



Danke und Grüße,

Motörkopf

*

custom

  • Gast
Re: Erdung von Verstärker
« Antwort #1 am: 18.11.2008 01:21 »
Hallo,
ich würde ihn sofort rausschmeissen, auch auf die Gefahr hin, daß es danach brummt o.ä., da müssen dann die Ursachen dafür gesucht werden.
Zwischen Schutzleiter und Gehäuse hat ein Kondensator (oder irgendwas anderes) nichts verloren!
Bei einem Defekt innerhalb Deines Amps kann lebensgefährliche Spannung an das Gehäuse, oder an Deine Gitarre gelangen.

Gruß, Bernd
« Letzte Änderung: 18.11.2008 01:28 von Custom »

*

Offline Treblerotor

  • YaBB God
  • *****
  • 458
Re: Erdung von Verstärker
« Antwort #2 am: 18.11.2008 11:16 »
Hallo,

aus Sicherheitsgründen muß das Chassis bzw jedes von aussen berührbare Metallteil muß mit dem Schutzkontakt des Netzsteckers leitend verbunden sein. Der Widerstandsstandwert dieser Verbindung(en) darf 0,3 Ohm nicht überschreiten.

Gruß
Roland
Halt mir mal bitte jemand die Ohren zu, ich schalte jetzt ein!!!

*

Offline Motörkopf

  • Full Member
  • ***
  • 97
Re: Erdung von Verstärker
« Antwort #3 am: 24.11.2008 00:35 »
Hi,

ja, das ist mir klar dass das Chassis immer direkt an Erde hängen muss. Ich verstehe nur nicht, warum irgendwer den Kondensator eingebaut hat - vorallem, was soll der bringen? Gleichspannung interessiert den ja nicht... Naja, jedenfalls ist das Ding jetzt draußen!


Grüße,

Motörkopf

*

Offline Hans

  • YaBB God
  • *****
  • 827
Re: Erdung von Verstärker
« Antwort #4 am: 24.11.2008 08:45 »
Hallo

dies Kondensatoren waren bis in die Mitte der 60er normaler Konstruktionsbestandteil jedes Consumer Elektronikgerätes nur bei den echt geerdeten fehlten diese Kondensatoren. In Röhren Radios sind sie eine der Hauptfehlerquellen für rausfliegende Sicherungsautomaten.

Mit diesen Kondensatoren sparte man sich einerseits die Schirmwicklungen in den Transformatoren und zweitens wurde eine Art Erdung hergestellt um HF Störungen abzuleiten. Dies war notwendig weil die Geräte alle ohne Schutzleiter arbeiteten.

Die Dinger sind in den heutigen Elektro Installationen lebensgefährlich und gehören entfernt. Sie dürfen auch nicht durch die so beliebten 100 Ohm Widerstände zwischen Verstärkermasse und Schutzleiter ersetzt werden. Einzig eine 100% 0 Ohm Verbindung zwischen Schutzleiter und Verstärkermasse ist zulässig. Ausnahmen bilden Geräte der Klasse Schutzisoliert. Hier darf der Schutzleiter weggelassen werden. Eine Verbindung zur Netzseite darf aber nicht vorhanden sein.

Salu Hans

*

Offline Patbanger

  • YaBB God
  • *****
  • 302
  • Keep on rockin`!!!
Re: Erdung von Verstärker
« Antwort #5 am: 19.01.2009 19:42 »


 Einzig eine 100% 0 Ohm Verbindung zwischen Schutzleiter und Verstärkermasse ist zulässig. Ausnahmen bilden Geräte der Klasse Schutzisoliert. Hier darf der Schutzleiter weggelassen werden.

0 Ohm wird wohl nicht ganz möglich sein! Die Schutzisolierung ist eine Schutzmaßnahme. Sie bewirkt den Schutz gegen Berühren elektrischer, unter Spannung stehender Teile, indem sie um die betriebsmäßig notwendige Basisisolierung noch eine zusätzliche Isolierung legt. Dabei kann auch ein metallenes Gehäuse innen oder außen zusätzlich vollständig isoliert werden. Die zusätzliche Isolierung darf an keiner Stelle, auch nicht an einem Schalteranschluss, unterbrochen sein.

Um nochmal auf die Sache mit dem Kondensator zurück zu kommen:
Wenn der Kondensator die entsprechende Spannungsfestigkeit hat, z.B. 300V, spricht nichts gegen diese Verwendung... NICHT!!! Scherz bei Seite! Raus mit dem Ding!!!
Rock on!

*

Offline Vintage_Man

  • YaBB God
  • *****
  • 443
Re: Erdung von Verstärker
« Antwort #6 am: 21.01.2009 15:18 »
Zitat
Um nochmal auf die Sache mit dem Kondensator zurück zu kommen:
Wenn der Kondensator die entsprechende Spannungsfestigkeit hat, z.B. 300V, spricht nichts gegen diese Verwendung... NICHT!!! Scherz bei Seite! Raus mit dem Ding!!!

Du solltest bei Gelegenheit mal erläutern, was Du damit sagen willst!  ???

/Bernd

*

Doas

  • Gast
Re: Erdung von Verstärker
« Antwort #7 am: 21.01.2009 18:10 »
Experten,

das der Schutzleiter vom Netz direkt, ohne irgendetwas dazwischen, an das Gehäuse gehört ist klar.
Anders sehe ich das bei der Schaltungsmasse. Da gibt es "ground lift" und "auto ground lift". Bei Verstärkern würde ich das auch nicht einsetzen. Bei Röhrengeräten ,die zwischen Gitarre und Amp liegen, habe ich das schon getan (auto ground lift 100nF, 2x1N4007 antiparallel, 22Ohm parallel).
Wie gesagt : Ich rede hier von der Schaltungsmasse! Die Schutzerde ist auch bei diesen Geräten direkt am Gehäuse.

Marshall macht das sogar bei seinen Valvestate Modellen so (VS65R) Schaltplan Seite 1.

Soviel zu meinem Beitrag zur weiteren Verwirrung.... >:D

Grüsse!
Doas

*

Offline Stephan G.

  • YaBB God
  • *****
  • 768
  • Yeah!!
Re: Erdung von Verstärker
« Antwort #8 am: 21.01.2009 19:52 »
Hi, Folks!

Eine auch häufig "kapazitive Erdung" genannte Schaltung, die die Verstärkermasse über eine Kombination aus Kondensator und niederohmigem Widerstand (manchmal auch noch 2 antiparallele fette Dioden) mit dem Chassis verbindet, stellt alleine kein Sicherheitsrisiko dar. Wenn sie allerdings unsachgemäss ausgelegt ist und im Fehlerfall unzulässig hohe Berührungsspannungen verursacht (z. B. an der Saitenmasse!), kann sie natürlich gefährlich werden.
Die Schaltung sollte auf jeden Fall das Mehrfache des Stroms tragen können, der für eine zuverlässige Auslösung der internen Sicherungen fliessen muss. Das kann und muss aber für jede Konstruktion im Rahmen der Risikoanalyse untersucht werden.

Man sollte auch nicht verschweigen, dass damit im Einzelfall aber auch einige Brummprobleme - speziell bei "mehrgerätigen" Aufbauten - in den Griff zu bekommen sind ...

Im Zweifelsfalle gilt aber immer: direkte, belastbare ( heisst: stromtragfähige) Verbindung von Verstärkermasse und PE / Chassis   :police:

PLAY LOUD!!  :guitar:
Forget TRIAL AND ERROR!  BURN AND LEARN!