Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Doppelwandiges Isolation Cabinet

  • 43 Antworten
  • 27153 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #15 am: 18.07.2009 03:39 »
salut woifi

ich vertraue dirk durch und durch. die tt iso boxen sind eine feine sache und sind sehr preiswert - keine frage - aber 14dB/20dB reduktion ist in unserem falle einfach zu wenig. ich benötige nicht leiser sondern weitgehende ruhe (wegen der overhead mics der drums - die sind scheisse empfindlich). ich hätte ja mitunter bei dirk sicher eine doppelwandige iso-box anfertigen lassen können, aber wir wollen eben auch unterschiedliche gitarrenboxen einsetzen können und diese auch hören, und nicht nur den lautsprecher alleine. die güte der dämmung soll besser sein, weshalb ich auch wesentlich mehr aufwand betreiben muss. das ist mir schon klar, das ich ein rad ab hab'.  und ausserdem habe ich viel, viel zeit bis ich meinen neuen job im september antrete. so etwas zu bauen ist im übrigen keine plage oder krankheit...sondern macht eben spass (lernen und erleben)

gönn mir doch diese kiste! du bist doch sicher auch neugierig, was daraus wird, nicht?

herzliche grüsse
/ martin

*

Offline Dirk

  • Dirk M.
  • Administrator
  • YaBB God
  • *****
  • 12.965
  • 2T or not 2T
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #16 am: 18.07.2009 12:45 »
das ist mir schon klar, das ich ein rad ab hab'.  und ausserdem habe ich viel, viel zeit bis ich meinen neuen job im september antrete. so etwas zu bauen ist im übrigen keine plage oder krankheit...sondern macht eben spass (lernen und erleben)
gönn mir doch diese kiste! du bist doch sicher auch neugierig, was daraus wird, nicht?

Das gönnt Dir jeder und wenn Du dabei noch Spass am Bauen hast, dann umso besser.

Ein kleiner Tipp noch von meiner Seite zu Deiner Materialauswahl: diese solltest Du nochmal etwas überdenken, da diese an manchen Stellen "suboptimal" ist. Überlege Dir mal genau in welcher Umgebung Schall am besten übertragen wird und wie Isolationsstiffe bzw. Dämmmaterialien aufgebaut sind und wie diese wirken.
Aus verständlichen Gründen möchte ich hierzu nicht mehr sagen, denn Feind liest mit (und versteht nix  :devil:) aber bei Deinen Kentnissen die Du zu haben scheinst, müsstest Du verstehen was ich meine, wenn du nochmal in Dein Konzept gehst

Gruß, Dirk
Für Support und Produktanfragen bitte das offizielle Kontaktformular im Shop verwenden. PMs werden nicht beantwortet.

*

Offline Lupinello

  • YaBB God
  • *****
  • 1.373
  • T42
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #17 am: 19.07.2009 16:17 »
Hallo Martin,

ich find nicht, dass du ein Rad abhast.
Hatte schonmal die gleiche Idee und wurde damit auch etwas belächelt.
Einer unsrer Kollegen hat mir damals nen Kühlschrank empfohlen, damit das Bier auch noch gleich kalt bleibt ;D.
Die Idee ist grundsätzlich gut...insbesondere, wenn man alternative Boxen mit unterschiedlichen Speakern(auch mal eine Thiele für Bass) reinstellen kann.
Will man alternative Speaker, müsste man bei Dirks Box immer ne Bastelstunde einlegen.
Das wäre nicht praxisgerecht.
Ich übernehme jetzt mal Dirks Ansatz (Bassversion) und teste mal einen Allroundspeaker für Gitarre und Bass.
Ich denke dabei an Neo oder Tornado.
Der Neo ist hier schon mal auch für Bass empfohlen worden. Der Tornado wär mir lieber.
Ich würde auch den Blackbird nehmen, wenn ers kann.
Ich werde mal gleich die Experten fragen.

Gruß
da Woifi
« Letzte Änderung: 19.07.2009 16:46 von Lupinello »
Sound is a chain gang

*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #18 am: 20.07.2009 23:02 »
der rohbau der innen- und aussenbox

beginnen wir mit der aussenbox, dessen teile aus einer wanne und deckel zusammengebaut werden. die schweren MDF platten sind lediglich verleimt worden, wobei im abstand von 10cm jeweils "kekse" eingesetzt werden, welche für einen sagenhaften halt sorgen. keine schraube ist hierzu erforderlich!.

mit einer speziellen fräse werden die nuten oder einkerbungen mittig entlang der klebelinie an beiden bauteilen gefertigt. die kekse sehen aus wie hundekuchen, sind aus holzfasern gepresste, ovale (30mm / 60mm] und etwas weniger als 3mm dicke formteile. die kekse sind hygroskopisch und quellen bei wasseraufnahme deutlich auf, wobei normale raumfeuchtigkeit dafür ausreicht. im trockenen zustand, direkt aus dem beutel, lassen sich die kekse gut in die zuvor angefertigen kerben einführen. in kontakt mit holzleim und der normalfeuchtigkeit füllen die kekse die kerben aus, so dass eine bombenfeste verbindung der bautele entsteht.

als erstes haben wir die seitenwände als rahmen zusammengefügt. mit dem auftragen des holzleims in kerben und klebefläche waren wir nicht knausrig, um sicher zu gehen, dass die klebefuge durchgängig dicht sein wird. anschliessend montierten wir in gleicher weise die deckel- respektive den bodenplatte auf den jeweiligen rahmen. mit zahlreichen schraubzwingen und zugbändern bauten wir den anspressdruck auf die klebefugen auf. nach etwa 1.5-2 hrs konnten wir die bauteile weiter bearbeiten.

*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #19 am: 20.07.2009 23:02 »
und hier noch schraubzwingengallerie...

*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #20 am: 20.07.2009 23:08 »
alle aussenkannten der aussenbox haben wir mit der oberfräse abgerundet, weil diese messerscharf waren. ebenfalls mit der oberfräse bereiteten wir die ausfräsungen für die butterfly-schlösser vor. hierfür bastelten wir aus holzleisten einen rahmen, der als führung der fräse diente.

*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #21 am: 20.07.2009 23:18 »
die oberfläche der aussenschale werde ich vorläufig nicht lackieren oder bemalen. es könnte ja sein, dass die doch recht grosse, glatte oberfläche zu reflexionen führt. sollte dem so sein, werde ich box aussen mit filz bespannen. wenn's mit der glatten oberfläche funktionieren wird, so habe ich noch einen kübel roter acrylwandfarbe übrig. sieht sicher cool aus!

leider musste ich eine nachbestellung der case hardware (butterfly-schlösser und kugelecken) aufgeben, und muss die betriebsferien des lieferanten abwarten. nicht tragisch. aber einige vorhandene teile haben wir bereits an der box montiert.

auf dem nächsten bild erhält man einen ersten eindruck, wie gross die dinger sind. könnte glatt als familiengrab durchgehen!


*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #22 am: 20.07.2009 23:44 »
dann schritten wir zum bau der innenschale. auch hier bauten wir uns zuerst den rahmen, bevor wir den deckel/boden aufsetzten. ich wusste, dass die duripanelplatten sehr spröde sind. auch diese platten wurden verklebt, aber nicht mit holzleim, sondern mit araldit blau. weil wir diesmal keine kekse einsetzen konnten, folgte ich der empfehlung von eternit (hersteller der duripanel), bohrten 2.5mm grosse löcher vor, und verwendeten 3x30mm spanplattenschrauben.

das ergebnis war ein desaster. die zementgebundenen holzspanplatten sind derart spöde, dass es uns die platten aufsprengte. frust im quadrat! wir entschieden uns, für die versicherung der klebefugen metallwinkel anzuschrauben. die winkel haben trotz des ärgers was poisitives an sich, denn sie schützen das spröde baumeterial vor stössen.

für die befestigung der handgriffe haben wir die platte durchbohrt. innseitig, weil das material so scheiss spröde ist, haben wir eine dünne aluplatte angebracht, um den druck der schrauben auf eine fläche zu verteilen. zwischen aluplatte und duripanel haben wir ein dünnes gummituch dazwischengelegt um abzudichten. die sicherheitsmutter (oder wie sagt man den muttern, die inseitig am gewinde einen gummibremse haben?) liegt auf einer aus dem sanitärbereich adaptierte hartgummidichtung auf.

die duripanelplatten sind fürchterlich unangenehm anzufassen. der darin gebundene zement lässt sich abreiben. deshalb werde ich die oberflächen lackieren oder mit tiefengrund behandeln. ich will nicht gefahr laufen, dass lautsprecher oder anderes equipment im studio mit zementstaub (stark alkalisch; pH=11-13 !!) kontaminiert werden. tiefengrund wäre mir sympatischer, aber ich muss mich erkundigen, ob ich damit nicht ggf. die dämmwirkung beeinträchtige. lackieren weiss ich, funktioniert (gemäss akustiker).

so - das ist der stand derzeit! weiter geht's in etwa 2-3 wochen, wenn die ferien vorbei und alles material vorliegt.

herzliche grüsse und bis bald
/ martin

*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #23 am: 21.07.2009 08:54 »
moin moin woifi

was mir an dirk's iso-box gefällt, ist natürlich die geringe standfläche und das geringe gewicht. ich bin gespannt, welche erfahrungen du damit machst. die zweite auflage von dirk's iso-cabs ist vermutlich nicht unbedingt mit der ersten auflage zu vergleichen. du wirst das ganz bestimmt in sehr differenzierte worte fassen können, so wie wir dich kennen als "lautsprecher-flüsterer"!

cheers
/ martin

*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #24 am: 5.09.2009 19:55 »
hi hi allerseits

es ist nun an der zeit, diese kleine dokumentation über das iso-booth weiter zu führen. einerseits waren ferien, andererseits musste ich auf das akustische dämmmaterial warten. in den vergangenen zwei wochen konnte ich die arbeiten zu ende führen.

wie ihr gesehen habt, waren bereits per ende juli die beiden schalen (innen- und aussenbox) fertiggestellt. mit der montage der hardware der aussenschale gings auch weiter. die butterfly-verschlüsse wie auch die schweren, teilweise arretierbaren rollen wurden angebracht. um eine gute verangerung zu gewährleisten, haben wir die rollen mit M8-schrauben  durch den boden der schale geführt. wegen der vibrationen (im betrieb) haben wir sicherungsmuttern verwendet.

bereits seit längerem vorbereitet hatte ich die zwei kleinen hammondgehäuse, welche die anschlüsse beherbergen. eine metallbox enthält zwei jack-buchsen für die lautsprecheranschlüsse und einen umschalter, welche es ermöglicht, von aussen die box als stereo-box  oder mono-box zu betreiben. dazu habe ich lediglich in der hammondbox das schaltschema der gitarrenbox nachgebildet.
das zweite gehäuse beinhaltet die XLR-anschlüsse sowie die LCD-anzeige des thermometers. beide hammondboxen werden an der linken seite der aussenschale des iso-booth befestigt, und die kabeldurchführungslöcher gebohrt.

nachtrag: die innenbox habe ich mit acryltiefgrund innen wie aussen behandelt, um den zementstaub zu binden. die oberfläche ist nach der behandlung etwas weniger rauh, und vor allen dingen lässt sich kein zementstaub mehr abreiben.

« Letzte Änderung: 7.09.2009 19:16 von phosgen »

*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #25 am: 5.09.2009 19:56 »
die anschlüsse...

*

Offline Lupinello

  • YaBB God
  • *****
  • 1.373
  • T42
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #26 am: 5.09.2009 22:48 »
Respekt Martin,

dein begeisterndes Projekt nimmt ja jetzt schon endliche Formen an...wirklich toll deine Aktion!

Hab zwar Dirks Version Mark II schon und bin auch nach eigenen Erfahrungen bei meinem Rappel-Trittbrett wegen eben Dirks Hinweisen zur Isolation vom Boden von der Wirksamkeit seiner Methoden überzeugt.
Hab aber wegen derzeitlicher Umstände nicht die Möglichkeit zum Test.
Test folgt selbstverständlich...sobald ich kann...und hörbares folgt dann ebenso...sogut ich kann.

Freue mich auf dein "flüstendes"  ;) Endergebnis wie auch auf deinen ausführlichen Endbericht!
Weiterhin viel Erfolg!

Schönen Gruß bzw. salut :),
da Woifi

PS: Die einzigen Klage, die ich bisher bei meinem Rappelbrett hatte, war das Mitschwingen des
      Snaredrumteppichs letztendlich doch übertragen über den Boden...aber auch etwas über Luft.
      Das gibt mir zu denken. Ergo: ich bau nochmal ein Brett unter das Brett...sozusagen einen doppelten
      Boden oder/und ich senke per regelbarer Frequnzweiche nochmals die zuführbaren Frequenzen (am Gehäuse
      kann ich jetzt nichts mehr machen).
      Dieses Ergebnis weist schon darauf hin, dass ein doppelter Boden oder gar eine doppelte Box mit Box in der
      doppelten Box niemals falsch ist!
      Es deutet auch darauf hin, dass bei meinem Rappeltrittbrett nicht nur Körperschall eine Rolle spielt.
      Deshalb werde ich es ein letztes mal öffnen und es auch noch mit Schaumstoff auskleiden, damit die den
      Snareteppich anregenden Frequenzen auch noch bedämpft werden.
      Das bisher und weiterhin körperschallunbedämpfte obige Trittbrett wirkt halt doch wie ein Lautsprecher, der
      im Rahmen der Frequnzbereiche der Shaker auch Luftschall nach aussen in unerwünschten Frequenzen
      erzeugt.
« Letzte Änderung: 6.09.2009 00:22 von Lupinello »
Sound is a chain gang

*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #27 am: 6.09.2009 13:46 »
ihr fragt euch bestimmt: wieso ein thermometer?  -- bei der apsorption des schalls durch die dämmplatten sowie bei den angesteuerten lautsprecherspulen entsteht wärme. weil die box hermetisch abgedichtet sein wird, kann sich wärme stauen. eventuell werden wir auch kombos reinstellen, die noch mehr wärme produzieren.

als nächstes montieren wir die füsse der innenbox. die schwere innenbox mit füssen entsprechend präzise und im blindflug genau in die ausschnitte des dämmmaterials zuu manövrieren, ist nicht praktikabel. deshalb haben wir die füsse der innenbox an der innenseite der aussenschale aufgebaut. der aufbau ist simpel: zwei MDF-platten à 10x10cm und 19mm dicke haben wir pro fuss verleimt und verschraubt. die grünen quadratischen schaumstoffteile sind die federelemente, auf denen die innenbox ruhen wird. diese werden bei belastung auf etwa 6mm einfedern. die füsse ragen demnach im unbelasteten zustand rund 3 cm und im belasteten zustand rund 2cm aus der "watte". anschliessend kann das dämmmaterial (basotect 30mm) verlegt werden, welches mit einer doppelseitigen, mit glasfasern verstärkten klebefolie angebracht wird.

« Letzte Änderung: 6.09.2009 13:48 von phosgen »

*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #28 am: 6.09.2009 13:57 »
hi woifi

die box ist mittlerweile betriebsbereit und hat die ersten tests erfolgreich überstanden. ich kann nur sagen: eine solche iso-box nur doppelwandig oder mehrwandig funktionieren! aber dazu später mehr!

hier nun die fertige wanne der aussenschale. wie ihr seht, die kanten, auf welcher der deckel zu liegen kommt, sind mit neopren-dichtbändern ausgerüstet, welche eigentlich selbstklebend sein sollten. bevor wir die bänder anbrachten, hatten wir eine dünne schicht kontaktkleber auf die kante gespachtelt. danach hafteten die neoprenbänder (2 bahnen à 12mm) perfekt.

*

Offline phosgen

  • YaBB God
  • *****
  • 686
  • creature eternal
Re: Doppelwandiges Isolation Cabinet
« Antwort #29 am: 6.09.2009 14:10 »
auf dem nächsten bild, ist zu sehen, dass wir entlang der kannten innseitig 10mm buchenleisten angeschraubt haben. sie dient einerseits der besseren führung beim aufsetzen des deckels, aber auch dazu, die potentielle schwachstelle - die neopren-dichtung - vor direktem schall zu schützen. die buchenleiste taucht beim aufsetzen des deckels in das dämmmaterial ein, das bis zur oberkannte der wanne reicht. damit das aufsetzen des deckels etwas einfacher geht, haben wir die buchenleisten mit dem handhobel leicht angeschrägt. die MDF-kannte des des deckels selbst bleibt wie's ist, unbehandelt.

schon beim ersten test, wanne und deckel zusammenzuführen, stellten wir fest, dass die abdichtung hervorragend funktioniert: beim anheben des deckels spürt man förmlich den saugeffekt - das ding ist also relativ luftdicht.