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Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände

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Offline Bierschinken

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Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« am: 16.07.2009 15:48 »
Hallo,

macht es Sinn, den Schirmgitterwiderstand belastbarer auszulegen als das Schirmgitter selbst?
Damit fördert man doch eigentlich nur den Röhrentod im Fehlerfall?!

Nehmen wir eine EL84 oder 6V6. Deren Schirmgitter sind mit einer maximalen Verlustleistung von 2W angegeben.
Jetzt sollte ich doch bestrebt sein einen Schirmgitterwiderstand weniger belastbar auszulegen, und zwar so, dass er im Betrieb das Schirmgitter vor dem Schwingen schützt und unter Anodenpotential hält, aber im Fehlerfalle als "Schmelzsicherung" agiert und das Schirmgitter damit vor dem Verglühen schützt!?

Grüße,
Swen

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Offline darkbluemurder

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #1 am: 16.07.2009 16:44 »
Hallo Swen,

eigentlich ist das schon sinnvoll. Kevin O'Connor schreibt in "The Ultimate Tone", dass möglicherweise ein Grund für die größere Zuverlässigkeit der Fender Amps gegenüber Marshalls ist, dass eben die 470/1W schneller kaputtgehen als die 1k/5W und die Schirmgitter im Zweifel schützen. Er empfiehlt die 470/1W aber deshalb nicht, weil sie zu Feuer neigen. Ideal wären dann wohl Drahtwiderstände mit 2W - warum nimmt die eigentlich dann niemand - reicht die Spannungsfestigkeit nicht?

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline Stubenrocker

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #2 am: 16.07.2009 16:51 »
Warum nehmt Ihr denn nicht eine Sicherung in die Schirmgitterleitung?
Müsste doch funktionieren!?
Es gibt doch auch diese kleinen Sicherungshalter, die man auf eine Lötleiste löten kann.
Oder von mir aus auch von aussen zugängliche Sicherungshalter,da braucht man zumindest nicht den Amp aufschrauben!


Grüße Stephan
gibst du keine acht beim löten hörst du gleich die englein flöten

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Offline Bierschinken

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #3 am: 16.07.2009 17:27 »
Tach,

Stephan, das würde sich ja mit meinem Gedanken decken.
Dass die 2W-Widerstände zu Feuer neigen, liegt wohl am Fabrikat. Zumindest hatte ich vor einiger Zeit mal einen Artikel über unterschiedliche Widerstandstypen gelesen, indem der Autor meinte, dass insbesondere Kohlepress und zum Teil Kohleschichtwiderstände zum Entflammen neigen.

Da gibt es doch bestimmt den Einen oder Anderen, der da genauere Info zu hat?

Zum anderen Stephan; eine solche Sicherung würde ja nicht die Schwingneigung verbessern und ein Widerstand im Netzteil müsste größer Dimensioniert sein um sicherzugehen, dass das Schirmgitter stets unter Anodenpotentiel liegt. Damit hätte man aber, bei den üblichen seriellverschalteten RC-Gliedern im Netzteil einen zu großen Spannungsabfall.

Eine Sicherung vor den Schirmgitterwiderstand könnte man natürlich machen, aber wie dimensioniert man die? und gibt es Sicherungen die dann zuverlässig 5 oder 10mA wegknipsen?

Grüße,
Swen

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Offline Stubenrocker

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #4 am: 16.07.2009 18:33 »
Die Wiederstände an den Schirmgittern müssten auf jedenfall bleiben, nur kannst Du die dann ordentlich dimensionieren!
Da hast schon Recht zwecks Anodenpotential!
Dimensioniern würd ich die mit Hilfe vom alten Ohm ;D!
Du weisst ja wie hoch die Spannung am Schirmgitter ist und die maximale Verlustleistung ist auch bekannt.

Sicherungen mit passenden Werten zu finden wird dann wohl eher das Problem sein :'(
und träge müssten die SI sein.

Vieleicht bin ich ja aufm Holzweg,aber ich denk erst mal das das funktioniert.

Grüße ;)
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Offline SvR

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #5 am: 16.07.2009 18:42 »
Salü,
Wie verkraftet das die Röhre wenn g2 plötzlich in der Luft hängt?
Macht das der Röhre nichts?
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
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Offline jacob

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #6 am: 16.07.2009 19:18 »
Hi Sven,

das macht der Röhre nichts, weil sie dann nichts mehr macht  ;) ;D

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline SvR

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #7 am: 16.07.2009 19:26 »
Salü,
Gut, dann kann man die Schirmgitterwiderstände ruhig knapp bei der Verlustleistung bemessen.
mfg sven

PS: Wenn sie tot ist, macht sie auch nix mehr  ;) ;D
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Offline Stubenrocker

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #8 am: 16.07.2009 20:48 »
Hallöle,


mal nen anderer Ansatz.

Wäre es nicht besser die Schirmgitter garnicht erst in ihren Grenzbereich zu fahren!?

Ich meine damit eben die Schirmgitter eben mit einer niedrigeren Spannung zu versorgen und dafür die Röhre stärker anzusteuern!
In meinem Russenpower Fred hab ich das schon mal angemerkt.
Die Anoden der Endrohre sollen da mit 300V befeuert werden und die Schirmgitter nur mit 200V.
Für mich stellt sich da nur wieder die Frage wie man den Schirmgitterstrom berechnet ???

Grüße Hegi

P.S.Ich bin jetzt der Hegi weil Stephan gibts hier wie Sand am Meer ;D
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Offline Namenlos

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #9 am: 16.07.2009 21:47 »
Hallo,
die Belastung des Widerstands hat nichts mit der Belastung des Schirmgitters zu tun. Der Strom mag wohl gleich sein, aber nicht die Spannung - oder steh ich hier vollkommen auf dem Schlauch?

Grüße

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Offline Stubenrocker

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #10 am: 17.07.2009 06:14 »
 :gutenmorgen:



Na die schirmgitter sind  doch für Wechselspannung mit einem dicken Elko auf Masse gelegt.

Natürlich wird die Spannung in der Praxis schwanken aber ich denk schon das man für die Berechnung der SI von einer konstanten Spannung ausgehen kann.


Grüße Hegi
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Offline SvR

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #11 am: 17.07.2009 11:39 »
Salü,
Zitat
Für mich stellt sich da nur wieder die Frage wie man den Schirmgitterstrom berechnet
Der Schirmgitterstrom findet sich im Datenblatt der Röhre.
Beispiel: http://frank.pocnet.net/sheets/030/e/EL84.pdf
Schau dir mal Seite 7 und Seite 11 bis 16 an. Außerdem finden sich die Angaben für Ig2 in den Arbeitspunkttabellen am Anfang des Datenblatts.
mfg sven
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Offline Stubenrocker

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #12 am: 17.07.2009 12:26 »
Hallo


@SVR

Vielen Dank!

Ich sollte mir wohl die Datenblätter in Zukunft ordentlich anschauen!!!Da hatte ich wohl Tomaten auf den Augen ;D


Jetzt kann ich erst mal den Siebwiederling bei meinem Russenprojekt ausrechnen! :danke:


Grüße
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Offline Alex78

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #13 am: 17.07.2009 12:29 »
Hallo,
die Belastung des Widerstands hat nichts mit der Belastung des Schirmgitters zu tun. Der Strom mag wohl gleich sein, aber nicht die Spannung - oder steh ich hier vollkommen auf dem Schlauch?

Grüße

Hallo,

ich denke, du stehst nicht auf dem Schlauch.
Der Strom ist vorgegeben (vom Amp oder Schirmgitter oder wasauchimmer)
Der Spannungsabfall hängt von der Größe des Widerstands und des o.g. Sroms ab.
Und die Leistung ist das Produkt aus den beiden.

Bei Rg2's bis 1,5k wird der R also kaum mit mehr als 0,6 Watt belastet (mal so im Kopf überschlagen:
25W Verlustleistung der Röhre bei 250V und 100mA, Pi mal Daumen 1/5 dessen als Schirmgittersrom angenommen; in der Praxis wrd man spannungsmäßig höher und strommäßig tiefer liegen, was die Belasung des R noch um ein vielfaches senkt; die ganze Überlegung gilt nur für statische Verhältnisse, ein möglicherweise unverhältnismäßig hoher Strom bei übersteuerung ist nicht berücksichtigt.)

Gruß Alex

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Offline Bierschinken

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Re: Belastbarkeit der Schirmgitterwiderstände
« Antwort #14 am: 17.07.2009 15:20 »
Hallo,

ist natürlich richtig, dass Schirmgitterverlustleistung nicht 1:1 der Verlustleistung im Widerstand entspricht.

Aber nehmen wir an . . .

unser G2 ist für eine Verlustleistung von max. 2W konzipiert. Im Betrieb fliesst ein Strom I hindurch, sodass eine Verlustleistung kleiner 2W entsteht. Da dieser Strom auch durch den Schirmgitterwiderstand fliesst, fällt an jenem auch Leistung ab und zwar nach I^2*R=P.

Jetzt nehmen wir an, der Strom I beträgt 10mA, daraus würde folgen Pg2 = 1W und Prg2 beträgt bei 1k Widerstand 0,1W.
Wir verwenden wie häufig üblich einen 5W Widerstand. Alles in Ordnung;

Szenario 1)
Es tritt ein Fehler auf, der Schirmgitterstrom verdoppelt sich infolge auf 20mA und erhöht die Pg2 damit auf das Maximum 2W.
Im Widerstand gibt es eine Verlustleistung von 0,4W, kratzt den nicht.
Steigt der Strom etwas weiter verglüht das G2.

Szenario 2)
Es tritt ein Fehler auf, der Schirmgitterstrom verdoppelt sich infolge auf 20mA und erhöht die Pg2 damit auf das Maximum 2W.
Im Widerstand gibt es eine Verlustleistung von 0,4W.
Diesesmal haben wir nicht den üblichen 5-Watter verbaut, sondern einen 1/4Watter.
Der brennt nun bei der Belastung durch und nimmt das G2 von der Versorgung - G2 safe!

Mache ich bei Szenario 2 einen Denkfehler, oder ist es cleverer, den Schirmgitterwiderstand mit nur geringer Belastbarkeit auszulegen?

Grüße,
Swen