[LustigePerson]

Hallo,
nach einigem lesen hab ich mich jetzt hier angemeldet weil ich ein Problem habe.
Also ich habe in meinen TSL100 (Baujahr 2003) zum ersten mal neue Röhren eingesetzt (JJ E34L).
Allerdings bekomme ich den Bias nicht wirklich stabil, auch nach einiger Spielzeit.
Er schwankt zwar nicht mehr so stark wie zu Beginn aber trotzdem. Daher folgende Fragen:
1. Wie lange dürfte es maximal dauern bis die Röhren stabil laufen?
2. Ich habe im Netz (http://www.lynx.bc.ca/~jc/TSL122.html) und hier im Forum einiges dazu gefunden, dass es bei manchen JCM 2000ern wohl das Problem eines driftenden Bias in Abhängigkeit von der Temperatur gibt. Allerdings schwankte er bei mir bisher MAXIMAL 10mV. Können evtl. mal andere TSL User was dazu sagen? Problem bzw. Lösung bekannt?
3. Sagen mir die Werte auf der Verpackung der Röhren (hier im Shop gekauft) irgendetwas wie ich sie am besten verteile?

Also ich habe mich eigentlich umfassend informiert und hoffe jetzt, dass dieses Verhalten zu Beginn normal ist (ist mein erster Röhrentausch) und dass ich nicht das Pech mit einem faulen TSL habe...

[bluesfreak]

Servus,

das Problem wird durch Widerstände im Bias Circuit erzeugt die einen negativen Temp Koeffizienten haben. Dadurch ändern sich die Parameter im Bias Circuit je nach Wärme des Amps, allerdings tritt fieserweise das Problem nicht so auf wenn das Chassis aus dem Gehäuse entfernt ist. Lösen lässt es sich durch den Austausch der 4 Widerstände gegen Metallfilm. Die Röhren sollten nach so 1-2h Betrieb soweit stabil sein daß der Bias nicht mehr driftet (ich hoffe Du hast im Ruhezustand gemessen weil wenn Signal anliegt schwankt der Bias natürlich).

cu
bluesfreak 

[LustigePerson]

Also das schwanken ist schon nicht mehr so stark eigentlich und ich hab den Amp gestern mal ordentlich unter Last gefahren.
Aber wenn es nach dieser Zeit stabil sein sollte wird es wohl doch ein Fehler sein.
Hab das Chassi drauf gelassen während dem ganzen Prozedere. Liegen die Widerstände denn auf diesem kleinen Bias-Board?
Hab nen Elektroniker als Kumpel, der könnte mir problemlos helfen. Also ich schau mal obs jetzt stabil bleibt oder ob ich die Dinger mal tausche...
Vielen Dank!

[LustigePerson]

Also eine Sache ist noch die, dass ich gar nicht weiß ob bei mir wirklich dieser Fehler für das Schwanken verantwortlich ist.
Mein Amp hatte nämlich recht zu beginn das Problem, dass die Sicherungen öfter geflogen sind. Der Verstärker wurde dann innerhalb der Garantie getauscht und bei neuen Modellen soll der Fehler ja wohl behoben sein. Frage ist nur, ab welchem Baujahr...

[bluesfreak]

Servus,

die Widerlinge sind R68=33k, R77=10k, R67=220k, R69=220k auf dem PCB JCM2-60-00 und die wären zu tauschen.
Die Serie von TSLs die Probleme mit dem Board hatten waren bis IMHO 2007, sollte Dein Amp also neueren Datums sein kannst Du Dir sicher sein daß er das korrekte Board enthält, ebenso wenn es ein Factory Exchange war. Das "alte" Board erkennst Du an denn 220k Gridstoppern R7, R10, R66, R70, bei den "neuen" sind das wieder 5.6k so wie es sich gehört. Allerdings würd ich die nicht am Board lassen sondern auf dem Board brücken und direkt am bzw. so nah wie möglich am Sockel anbringen aber das ist bei diesem Amp fast unmöglich da die Endstufensockel auf der Platine direkt sitzen.

cu
bluesfreak 

[jimmy bondy]

Hallo!
Gibt es diese Probleme beim DSL100/50 denn auch? Wären das die selben Widerstände/Bezeichnungen?
Gruß
Jimmy

[LustigePerson]

Also, der Amp wurde halt mal ersetzt, kann aber sein, dass nur das Board getauscht wurde. Da bin ich mir nicht sicher. Laut Seriennummer wäre es 2003er Baujahr. Wie genau sehen denn Gridstopper aus, sind das einfach nur die Widerstände an den bezeichneten Stellen? Und wie kann ich sicher sein, dass alles entladen ist wenn ich mir das board angucke. Rumbasteln werd ich ohnehin nicht selber, dass kann mein Elektronikerfreund machen
Aber ich könnte ja wenigstens mal schauen, was es für ein Board ist...

[LustigePerson]

Also, ich hab jetzt mal rein geschaut und es handelt sich um das alte Board, mit den 220k Gridstoppern.
Wie kann man den Metallschicht und Kohleschichtwiderstände von außen unterscheiden ausser an der meist unterschiedlichen Ringzahl?
Denkt ihr es wäre nciht möglich dass Marshall da was tauscht, wenn man mal anfragt?
Immerhin scheint dass ja tatsächlich ein Fabrikationsfehler zu sein. Ich meine das hat ja dann nix mehr mit Garantie zu tun, oder?
Wenn mir nach 5 Jahren auffällt das im Auto Papiertüten statt Airbags verbaut wurden kann man ja auch nicht sagen: Garantie angelaufen, oder?

EDIT: Also nach über einer Stunde laufzeit und viertel Stunde lautem Testspielen ist ein Wert gar nicht, der andere um ca 0,8 mV geschankt. Das ist ja recht wenig. Bevor ich jetzt halt Bauteile tausche wüsste ich halt gern ob eine gewisse Varianz nicht vertretbar ist...