Salü,
Nachdem mich die neueren Bücher zu diesem Thema alle im Stich gelassen haben (da schreibt anscheinend einer vom Anderen ab), bin ich endlich in "Die Elektronenröhre als physikalisches Meßgerät" von Dr. Josef Schintlmeister (4. Auflage/1945) fündig geworden.
Die Lösung ist allerdings eher theoretoscher Natur, da wir ja schon festgestellt haben, dass man eh immer 10M nimmt
Der Gitterstrom setzt sich laut Schintlmeister aus mehreren Komponenten zusammen, wie zum Beispiel dem Strom aus positiven Ionen (der bedeutenste Teil) und dem Strom, der von Anode und Kathode durch die "mangelnde" Isolation (Glas) fließen kann (für uns vernachlässigbar -> interessant bei Galvanometern etc.). Der Strom durch positive Ionen (im folgenden Text mein ich ihn, wenn ich von Gitterstrom schreibe) ist linear abhängig vom Anodenstrom.
Es gilt: I
g=-V*I
a | V=Vakuumfaktor
Der Vakuumfaktor beschreibt die Güte des Vakuums und sagt aus, wieviel Elektronen von der Kathode zur Anode fliegen müssen, bis eines davon ein Gasmolekül trifft und es inonisiert. Trifft zum Beispiel ein Elektron von 1000 auf ein Molekül ist V=1/1000.
Damit ist der Verlauf des Gitterstroms eine um den Vakuumfaktor verkleinerte Anodenstromkurve.
Man könnte jetzt den Faktor V ermitteln, indem man für einen einzelnen AP den Gitter- und den Anodenstrom misst. Mit dem so ermittelten Vakuumfaktor könnte man dann den Gitterstrom für jeden anderen Anodenstrom der Röhre bestimmen.
Die obige Erklärung für den Gitterstrom gilt nur solange, wie die Gitterspannung U
g1<0 ist, also negativ. Wird das Gitter in den positiven Spannungsbereich ausgesteuert ändert der Gitterstrom seine Polarität.
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mfg sven