[Nils H.]

Hallo Experten!

Ich hab mich ja hier schon mal über die komischen Geräusche gewundert, die mein Blues Deluxe macht - leichtes "klingeln", 'ne Art Sekundärschwingung ein paar Hertz unter der gespielten Note. Hatte auch schon die Speaker im Verdacht, die sind's aber nicht - mehr dazu gleich. Weil ich natürlich ein fauler Sack und sehr träge bin, hab ich es noch nicht geschafft, einfach mal die Röhrenkiste mit zur Probe zu nehmen und mal die eine oder andere Vorstufenröhre zu tauschen. Nun komm ich gerade von der Probe und hab was merkwürdiges bemerkt.

Anfangs, direkt nach dem Aufheizen, war alles super, kein klingen, keine Nebenschwingungen, alles tutti. Etwa eine Stunde später fing ich an, wieder dies komische Klingeln (in Ermangelung einer besseren Beschreibung nenne ich es mal so) zu hören, und noch was anderes. Plötzlich, als hätte jemand 'nen Schalter umgelegt, hatte ich auch ein merkwürdiges Brummproblem in der Anlage, das sich wie folgt äußerte: Sowohl bei voll auf- als auch zugedrehter Gitarre ist alles super, bei halb zugedrehtem Poti brummt's im Amp. Erst dachte ich, da hab ich 'n Masseproblem irgendwo im Signalweg, also Floorboard und Rack abgestöpselt, Kabel gewechselt und Gitarre direkt in den Amp, keine Änderung. Gitarre gewechselt, auch keine Änderung, liegt also auch nicht an der Gitarrenelektronik.

Da das Brummen an prominentesten bei vorgeschaltetem Hi-Gain (Tubeman) ist, dachte ich erst, das muss an der Klampfe oder am Kabel liegen, ist aber doch recht unwahrscheinlich dass ALLE Kabel und ALLE Gitarren gleichzeitig 'ne Macke haben. Ich hab das Problem für den Rest der Probe dann erstmal ignoriert und auf der Heimfahrt nochmal nachgedacht.

Zusammenfassend:
- Amp ein, Röhren aufheizen, Effekte anschließen: Alles gut.
- Stunde später: "unsaubere" Töne ("Klingeln"), Brummen beim runterdrehen der Gitarre in unterschiedlicher Ausprägung.

Was ist da denn im Argen? V1 im Arsch? Kann sich das in Masseproblemen / Brummen ändern, wenn sich die an die Eingangsstufe angeschlossene Last ändert?

Nächste Woche tausche ich auf jeden Fall mal Röhren, mal sehen, was dabei rauskommt. Macht mich aber sehr stutzig. Jemand 'ne Idee dazu?

Viele Grüße
Nils

[bluesfreak]

Servus,

der Röhrentausch ist ein erster guter Schritt da daß Problem u.a. durch eine mikrofonische Röhre erzeugt werden könnte.
Ansonsten scheint das Problem thermisch bedingt zu sein, fixt ein Röhrentausch es also nicht ist mal ein Zerlegen des Amps angesagt, mal die Kontakte der Röhrensockel checken und ggf nachlöten, das PCB auf Wärmespuren checken, Caps auf eventuelle Lecks checken...

cu
bluesfreak 

[mc_guitar]

Hallo,

Beim Blues Deluxe auch unbedingt die 5Watt Zementwiderstande auf der Platine checken, die löten sich gern selbst aus! Leider nur von der Rückseite der Platine zugänglich und das ist leider etwas Sackgang bei dem Amp!

Grüße Micha

[jacob]

Hi,

ich tippe natürlich auch zu aller erst mal auf die V1   
Dann auf diese schrotteligen PCB- Inputbuchsen, die solltest Du auf jeden Fall rausschmeissen und gegen freiverdrahtete Switschcrafts ersetzen.
Ist Fummelarbeit, aber machbar (dafür war Dein PCB- Amp wenigstens preiswert in der Anschaffung  ).
Und natürlich alle in Frage kommenden Lötstellen in Richtung V1 überprüfen/ nachlöten etc. pp. 

Gruß

Jacob

[Nils H.]

Moin,

Danke für den Input. Werde, wie gesagt, nächste Woche mal Röhrenstöpselaktion machen, ansonsten muss ich an dem Amp wohl mal zum großen Service ran. Je nachdem, wie mein aktuelles Projekt läuft, und wie der Amp klingt, der dann dabei raus kommt, und ob's was ordentliches praxistaugliches für mich ist, spare ich mir den Service vielleicht und zerlege den Fender komplett und baue ihn gleich neu auf, ohne diesen Pseudo-Drive-Kanal und mit Röhren-loop, und was mir sonst noch so einfällt 

Grüße, Nils

[danblue]

schönen tach!

ich hatte bei meinem mesa boogie auch mal so ein "klingel-problem". hörte sich an, als ob im wohnzimmerschrank die weingläser aneinander vibrieren. es stellte sich dann heraus, dass die endstufenröhren nicht fest genug in ihrem sockel stecken (hängend montiert). ein findiger knabe im zarten alter von ca. 75 jahren hat mir dann eine konstruktion aus einem blech und einer spiralfeder gebaut, die die röhren in die sockel drückt. ähnlich wie das bei vielen marshall-verstärken bereits ab werk ist. seitdem passt alles optimal und das ist jetzt bestimmt schon 2 jahre her. zum testen könntest du ja einfach mal die röhren während dem spielen ein bisschen richtung sockel drücken. aber handtuch oder ähnliches nehmen!!! aua, heiss!!!!!!! 

vielleicht hilfts ja...
ciao daniel

[Nils H.]

Hallo,

5Watt Zementwiderstande

Moin,

meinst Du die Schirmgitter-Widerstände? In meinem Amp sind keine 5W-Zementwiderstände, bis auf ein handvoll R, die 0.5W oder 1W sind, sind das alles 1/4W-Widerlinge 

[mc_guitar]

Hallo Nils,

Ja die Schirmgitterwiderstände. In dem Blues Deluxe, den ich schon in der Hand hatte, waren da welche auf der Hauptplatine oberhalb der Endröhren verbaut. Vielleicht war das aber auch schon ein älteres Modell und Fender hat nochmal was geändert.

Grüße Micha

[Nils H.]

Dann haben die da bestimmt nachgebessert. Meiner ist von Anfang 1996 und hat noch 1W-Schirmgitterwiderstände.

[cca88]

Moin,

meinst Du die Schirmgitter-Widerstände? In meinem Amp sind keine 5W-Zementwiderstände, bis auf ein handvoll R, die 0.5W oder 1W sind, sind das alles 1/4W-Widerlinge 

Ungefähr in der Mitte des Boards... garantiert - und es sind nicht die Schirmgitterwiderstände - "nebenan" sind zwei Zenerdioden, die für die "Niederspannung" zuständig sind. Die Zementos ziehen die Zenerspannung ein Stück weit auf Masse runter.


Gruß

Jochen

[Nils H.]

Gefunden. Wenn ich das richtig sehe, ist das die Spannungsversorgung für die OPs. Wenn da einer durch oder ab ist, geht aber gar nix mehr, wenn man, wie ich, die FX-Loop benutzt, und der Hall und die Kanalumschaltung wahrscheinlich auch nicht mehr. Oder sehe ich das falsch?

[cca88]

Gefunden. Wenn ich das richtig sehe, ist das die Spannungsversorgung für die OPs. Wenn da einer durch oder ab ist, geht aber gar nix mehr, wenn man, wie ich, die FX-Loop benutzt, und der Hall und die Kanalumschaltung wahrscheinlich auch nicht mehr. Oder sehe ich das falsch?

Hallo Nils,
Das Problem ist, daß die Teile meist nicht "ab" oder "völlig durch" sind, sondern die Teile auf den heißgekochten Lötstellen rumzappeln und durch die Wackelkontakte die verschiedensten Probleme auf der Niederspannung verursachen. Von Aussetzern (durch den mut-Jfet) eigenmächtiges Kanalumschalten und sonstiges. Von Fender gibt es dafür mehrere Service Bulletins.  Wenn die Teile noch 330ohm haben, kommt von Fender die Anweisung sie auf 470ohm zu ändern.


Übrigens gibt es für den Blues auch ein SB, daß sich auf die Verdrillung der AÜ-Anschlußkabel bezieht um dort Schwingen zu beseitigen. Wenn ich dein Symptom richtig intrpretiere, könnte es auch das sein. Tut auf jeden Fall nicht weh.


Grüße

Jochen

 

[mc_guitar]

Hallo Jochen,

Wo hast Du denn die SBs her? Kann man die irgendwo abrufen oder bekommt man die nur als lizensierte Fenderwerkstatt zu sehen?

Viele Grüße Micha

[cca88]

Hallo Jochen,

Wo hast Du denn die SBs her? Kann man die irgendwo abrufen oder bekommt man die nur als lizensierte Fenderwerkstatt zu sehen?

Viele Grüße Micha

Hallo Micha,

Der Laden für den ich seit Jahren die Röhrenamps mache/gemacht habe ist zwar Fender Dealer. Wir bekommen aber dadurch nicht automatisch alle SBs. Auf Rückfrage bei Fender haben wir bisher aber oft Rückinfos bekommen, vor allem bei Garantiefällen.

Wenn ich genau darüber nachdenke bin ich mir gar nicht richtig sicher, ob ich in diesem speziellen Fall angefragt habe. Ich glaube ich bin auf die Blues Deluxe SBs aufgrund eines threads auf A.G.A gestoßen.
Sprich im Netz.

Grüße

Jochen

[mc_guitar]

Hallo Jochen,

Vielen Dank für die Info! Sorry etwas spät, war unterwegs am kompletten Wochenende.

Viele Grüße Micha