Hi Peter -
es gibt so eine Faustregel. Wenn Du die Sekundär-Wechselspannung Uwechsel des Netztrafos gleichrichtest, bekommst hinter der Gleichrichtung abhängig von der Gleichrichtung eine bestimmte Gleichspannung Ugleich, die sich grob errechnen lässt nach der Gleichung
Ugleich = Faktor*Uwechsel.
Dieser Faktor ist bei einer echten 5Y3 1,13, bei einer 5U4 1,2, bei einer GZ34 1,3 und bei einer Diodengleichrichtung 1,4. Der physikalische Wert "ohne Verluste" ist Wurzel2, also etwas über 1,4.
Die Abweichungen nach unten werden in der anglo-amerikanischen Literatur als "voltage drop" bezeichnet. Dieser voltage drop ist nun bei einer "richtigen" (NOS) 5Y3 am größten.
Ich habe mal den Vergleich zwischen einer NOS und einer Sovtek 5Y3 gemacht - der Faktor füe die Sovtek lag bei ca. 1,25.
Wenn Du nun anfängst zu rechnen, dann kommst Du bei 300-0-300V Sekundärspannung des NTs auf
300V*1,13 = 339V Gleichspannung bei einer 5Y3, also der Wert nach dem der Verstärker gamäß dem Layout-Plan verlangt.
Nimmst Du die Sovtek bekommst Du
300V*1,25 = 375V, also 35V zu viel, die Du verheizen musst, damit alles wieder stimmt.
Du kannst die Gleichung aber auch umstellen zu
Uwechsel = Ugleich/Faktor = 340V/1,25 = 272V für die Sovtek. Du bräuchtest dann also einen NT mit 275-0-275V Sekundärspannung, um auf das gleiche Ergebnis (Ugleich = 340V) zu kommen.
Hinsichtlich der Trafokosten ist nicht viel zu machen - da muss man einfach durch. Aber - wenn ich so sehe was andere für ihre Hobbies ausgeben (400 € für eine Lok in Größe HO is da ganz normal), relativiert sich das wieder. Das Problem ist auch, dass diese SE-Übertrager relativ teuer sind - das ist aufwandtechnisch gerechtfertigt, bringt einen jedoch erst einmal zum Grübeln.
Das mit dem L-Pad würde ich mal probieren. So eine schöne Endstufen-Verzerrung hat doch irgendwie mehr als die "Vorstufen-Britzelei". Ich habe 10,-- € in meinem L-Pad - das kannst Du verschmerzen falls es schief geht.
Ich weiß, dass ich nicht der gr0ße Didakt bin (ich bewundere alle Lehrer, die das Zeug so rüberbringen können, dass man es auch versteht), hoffe aber trotzdem, etwas Licht in diese "voltage drop" Geschichte gebracht zu haben.
Viele Grüße, und lass Dich von der Kohle für die Eisen nicht entmutigen
Arne