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Engl Thunder

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Offline deka

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Engl Thunder
« am: 14.10.2009 13:08 »
Hallo zusammen,

nachdem ich die Forumsbeiträge schon länger als stiller Beobachter verfolge, hab ich ein paar fragen an euch Experten.
Ich würde gern meinen Engl Thunder modifizieren. Ziel wäre ein etwas milderer Leadkanal. Ich finde speziell die
Höhen etwas zu hart/bissig. Schaltplan vom Amp habe ich, wenngleich ich nicht sicher bin ob dieser korrekt ist.

Hat jemand schon Erfahrung mit mods beim Thunder? Wäre schön wenn ihr mir weiterhelfen könntet.

Gruss Dennis


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Offline Martino

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Re: Engl Thunder
« Antwort #1 am: 14.10.2009 13:29 »
Hallo Dennis und willkommen im Forum,

"Toasterbauer" -> ich will mal stark hoffen, daß Du keine Zylonen baust, sonst müsste ich Starbuck vorbeischicken.  ;D

back to topic: Ich hatte auch mal einen Thunder und habe mich von ihm getrennt.
Abgesehen von dem sicherheitstechnischen Aspekt (in Röhrenamps herrschen tödliche Spannungen, mehrere hundert
Volt Gleichspannung, dagegen ist der der Schlag aus der Steckdose verhältnismässig ein Klacks!),
ist der Flachbandkabelhaufen da drinnen Fehleranfällig. Schwachstelle sind imo die Steckkontakte. Erschwerend kommt
hinzu, daß Engl keine vollständigen Schaltpläne herausgibt.

Bevor Du Dich also entschliesst mit dem Lötkolben ranzugehen, würde ich Dir leichter reversierbare und ungefährliche
Modifikationen vorschlagen. Mir persönlich hat eine JJ ECC803S in position V1 gut gefallen (Beratung von Dirk). Dadurch
wird es etwas offener und wärmer (das betrifft alle Kanäle). Imo ist die V2 zusätzlich für den zweiten/dritten Kanal
verantwortlich. Sollte Dein Thunder noch aus der Generation sein, wo Engl Sovteks verbaute, wäre es einen Versuch wert
hier eine JJ ECC83S oder ebenfalls eine ECC803S einzubauen.
Ein anderer Speaker kann auch einiges ändern. zB Eminence The Governor hat in etwa die Charakteristik des V30,
ist aber obenrum weniger aufdringlich. Bedenke, daß ein neuer speaker erst wirklich gut klingen kann, wenn er eingespielt ist.

Ich habe mich geschmacklich im Laufe der Zeit immer mehr vom Thunder distanziert, bis ich eines Tages nurmehr
den sansamp nyc als vorstufe direkt in den thunder effects-return benutzte. Solltest Du also so wie ich damals dafür
offen sein ihn mal zu verkaufen, wäre das ein Argument mehr, nicht darin herumzutweaken.

Gruß, Martino
« Letzte Änderung: 14.10.2009 13:44 von Martino »

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Offline Namenlos

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Re: Engl Thunder
« Antwort #2 am: 14.10.2009 14:09 »
Hallo,
ohne Schaltplan mit den klangbestimmenden Elementen kann man leider keine Tipps geben, was man modifizieren könnte, um deinen Vorstellungen näher zu kommen. Eine Möglichkeit wäre den Schaltplan selber rauszuzeichnen (aufwendig, aber in meinen Augen interessante Arbeit), die andere viele hochauflösende Bilder zu machen, die zB ins Sloclone-Forum stellen und hoffen, dass jemand interesse hat einen Schaltplan zu zeichnen (Chancen stehen nicht so schlecht, da du ja auf Nachfragen reagieren kannst). Das Innenleben vom Thunder sieht für einen Engl garnicht so schrecklich aus, allerdings musst du das Board abschrauben und hochheben um Bilder zu machen.
Von der 2. ECC83 die erste Stufe wird meist nur vom Leadkanal benutzt, vielleicht kann man vor dem Gitter 220kOhm-470kOhm einfügen oder den Anodenwiderstand mit einem 470pF-1nF brücken. Verifiziere das ganze aber erst bevor du was änderst.

Vielleicht reichen dir aber auch schon die Vorschläge von Martino, das ist auf jeden Fall einfacher als den Thunder ohne (Schalt-)Plan zu modifizieren.

Grüße
Henning

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Offline deka

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Re: Engl Thunder
« Antwort #3 am: 14.10.2009 14:16 »
Hallo Martino und Hennig,

der sicherheitstechnischen Aspekt ist mir wohl bekannt, ich komme aus der Elektrobranche.
Weshalb das wohl eher nicht das problem wäre. Leider habe ich noch Technisch gesehen wenig Erfahrung mit
Röhrenamps. Die Idee mit dem Röhrenwechsel hatte ich auch schon, aber bringt so ein wechsel deutlich was
oder ist das ich sage mal eher feintuning?

Bezüglich der Speaker muss ich Martino natürlich recht geben, die können den Sound schon ganz schön einfärben.
Hab ich schon so einiges getestet. :-) Momentan ist der von dir genannte Eminence mein favorit.

Ich dachte bei den mods auch an nix großartiges, sondern eher ein paar C´s oder R´s erstetzen.
Vielleicht eine art presence Regler für den Leadkanal. Wäre ja tut moglich das einer von euch da
schon erfahrung gesammelt hat.

Mein plan ist einzusehen :http://www.houseofenglamps.com/products.asp?sku=E325

Gruss Dennis


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Offline Namenlos

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Re: Engl Thunder
« Antwort #4 am: 14.10.2009 14:50 »
Hallo Dennis,
was du probieren kannst laut dem Plan ist:
R16 mit 220pF brücken, bei dem riesen Ding würd ich nicht umbedingt über 470pF gehen.
Wenn du den (im Schaltplan nicht vorhandenen) C vor R19 vergrößerst erhälst du auch mehr Tiefen und Mitten (und ne Ecke mehr Gain), den kann man auch testweise mal mit 470kOhm brücken.
R6 und R17 im gleichen Maß erhöhen (zB mal das Extrem testen und beide verdoppeln), das ganze wird auch ein wenig mehr rauschen dann (je nach wirklicher Beschaltung).

Die Werte sind nur grob abgeschätzte Richtwerte und den Annahmen, dass die Werte im Plan halbwegs stimmen.

Allerdings ist das ganze mit dem unvollständigen Schaltplan ein Glücksspiel. Ein anderer Lautsprecher ändert übrigens in der Regel weit mehr am Klang als andere Röhren.

Grüße
Henning

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Offline _AlX_

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Re: Engl Thunder
« Antwort #5 am: 14.10.2009 14:53 »
Hi Dennis,


ich würde Röhrenwechsel bei den selben Typen unterschiedlicher Hersteller eher als Feintuning bezeichnen. Ein "paar Cs oder Rs" hier und da machen da je nachdem schon einen gewaltigen Unterschied. Allerdings braucht man dafür am besten schon einen vollständigen Schaltplan, die allgemein verfügbaren Engl-Pläne wie sie auch bei houseofenglamps.com rumliegen, sind leider unkomplett und auch fehlerhaft stellenweise. Wenn du planst, dich ernsthafter mit Röhrenamps auseinanderzusetzen, wäre es wirklich keine schlechte Idee, den Schaltplan rauszuzeichnen. Neben dir und mir (war bisher auch zu faul, meinen Thunder aufzumalen  ;D) gibt es sicher noch so einige andere, die sich über die Engl-Pläne genügend ärgern, um deine Arbeit zu schätzen zu wissen.  ;)

Ansonsten kann ich Henning nur beipflichten, die Gridstopper oder die kleinen Kondensatoren parallel zum Ra für ein Tiefpassverhalten auszuprobieren erscheint mir für den Anfang auch am einfachsten. Allerdings ist die Platine sehr undankbar, wenn sie zu lange gelötet wird, und dann stellen sich die Leiterbahnen quer. Hatte ich schon, als ich ein neues Reverb-Poti eingebaut hab damals.



Gruß,
Alex
“Hey ihr da Ohm, macht doch Watt ihr Volt!”

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Offline deka

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Re: Engl Thunder
« Antwort #6 am: 14.10.2009 17:47 »
Hi @all,
also wenn ich das richtig verstanden habe:
R16 mit ne kleinen C brücken, so als frequenzabhänigen Verstärkung--> mehr Bässe/Mitten.

Was mir etwas unklar ist  R5/R17 im gleichen maß erhöhe, jetzt von der Funktion.
Die Spannungsverhältnisse bleiben dann doch gleich oder mach ich da einen gedanklichen Fehler?

Gruss Dennis

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Offline Namenlos

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Re: Engl Thunder
« Antwort #7 am: 14.10.2009 17:59 »
Moin,
1. der Hochpass vom C vorher hat eine kleinere Grenzfrequnz (macht nicht so viel aus)
2. Mit der internen Röhrenkapazität von Anode zu Gitter (das ganze multipliziert sich dank der entstehenden Gegenkopplung mit der Verstärkung) gibt das ganze einen Tiefpass je nach Innenwiderstand der Quelle (bzw. des Spannungsteilers). Siehe Google Miller Capacitance. Das ganze könnte man auch sinnvoller realisieren indem man einfach vor das Gitter einen Widerstand einlötet, dafür müsste man aber bei einem bestehenden Design Leiterbahnen auftrennen.

Grüße
Henning

edit: häufig ist beim Engl 470pF - 1nF über der Anode der 3. Stufe, kann also sein, dass dort schon ein C ist. Der bei 1. Angesprochene Hochpass sieht im Schaltplan nicht stark aus, aber im Verstärker wirst du wohl einen 470pf - 2,2nF C in Reihe zum 47nF finden.
« Letzte Änderung: 14.10.2009 18:05 von Namenlos »