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Variabler Ra

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Offline SvR

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Variabler Ra
« am: 24.10.2009 10:35 »
Salü,
Ich hatte gestern eine Idee und wollte mal wissen was ihr davon haltet und ob jemand sowas (ode so ähnlich) schonmal gemacht hat.
Ich hab mir überlegt den Ra mit einem Poti in einem gewissen Bereich veränderbar zu machen. Gleichzeitig soll die Gittervorspannung fest auf eine Spannung eingestellt sein (z.B. mit Dioden). Dann könnte man den Arbeitspunkt der Röhre auf dieser Gittervorspannungslinie verschieben und hätte damit Einfluss auf die Verstärkung und die Verzerrung. Im Anhang sind die Schaltung und ein Kennlinienfeld mit verschiedenen Arbeitspunkten, die zeigen wie ich mir das vorstelle.
Das ganze könnte ich mir gut in einem Verzerrer (Trettmine) vorstellen. Hat schonmal jemand mit sowas experimentiert?
mfg sven
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Offline Dirk

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Re: Variabler Ra
« Antwort #1 am: 24.10.2009 12:15 »
Hi,

ich könnte mir vorstellen, dass das kratzen wird, wenn man am Poti dreht. Ferner würde ich das Poti eher in die Kathodenleitung setzen. Dort wird es zwar auch kratzen, aber die Spannungen sind ungefährlicher. Weiter Möglichkeit, wenn man schon mit verschiedenen Anodenwiederständen arbeiten möchte, wäre ein Stufendrehschalter der dann auf unterschiedliche Widerstandswerte geschaltet wird.

Gruß, Dirk
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Offline SvR

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Re: Variabler Ra
« Antwort #2 am: 24.10.2009 12:25 »
Salü,
Stufenschalter wäre eine Möglichkeit. Man würde im Betrieb wahrscheinlich eh nur zwischen zwei, drei Extremwerten wechseln.
Vielleicht probier ichs mal aus wenn ich mal wieder Zeit hab.
Sonst noch Ideen, Anregungen und/oder Erfahrungen?
mfg sven
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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re: Variabler Ra
« Antwort #3 am: 24.10.2009 13:53 »
Also ich bin an sowas SEHR interessiert! Ich habe mir diese Frage gerade vorhin gestellt, als ich mir ein paar Oszi Messungen vom tt-sam angeschaut hab und so. Also Drehstufenschalter an der Anode und Poti an der Kathode. Ok, gut. Aber wäre es nicht auch sinnvoll, dass man auf jedenfall vor dem Drehstufenschalter einen Widerstand reingibt, weil der Drehschalter ja nicht perfekt ist.

mfg ordi
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Offline SvR

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Re: Variabler Ra
« Antwort #4 am: 24.10.2009 14:03 »
Salü,
Was meinst du damit, das der Drehschalter nicht perfekt wär? Ich wollte kein Poti als Rk einsetzen, sondern die Gittervorspannung durch die Dioden erzeugen (nur der Anodenwiderstand soll variabel sein). Wenn man den den Anodenwiderstand nun variabel (entweder mit einer Kombination aus Poti und Festwiderstand oder mit mehreren umschaltbaren Festwiderständen) macht, kann man den AP der Röhre auf der entsprechenden Gitterspannungslinie (bei 2 Si-Dioden dann ca. -1,5V) hin und herschieben (wie im Kennlinienfeld angedeutet).
Dirk hat ja schon darauf hingewiesen, dass man auch den Ra fix machen kann und den Rk als Poti um den gleichen Effekt zuerreichen. Warum willst du beide variabel machen?
mfg sven
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Offline Dirk

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Re: Variabler Ra
« Antwort #5 am: 24.10.2009 14:28 »
Hi,

falls mit dem nicht perfekten Drehschalter die Unterbrechung beim Schalten gemeint ist, kann man den Schalter auch Parallel zu einem vorhandenen Widerstand legen. Besonders beim Kathodenwiederstand hätte man einige Möglichkeiten wobei man dann nicht nur einen Widerstand parallel zu einem vorhandenen Kathodenwiderstand schalten könnte sondern auch Kondensatoren oder Widerstand/Kondensator-Paare etc.

Gruß, Dirk
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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re: Variabler Ra
« Antwort #6 am: 24.10.2009 19:22 »
Dirk hat das auf den Punkte gebracht, das ich zu erklären versuchte!

mfg ordi
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Offline SvR

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Re: Variabler Ra
« Antwort #7 am: 25.10.2009 10:23 »
Salü,
Die Schaltgeräusche lassen sich ja recht einfach vermeiden, indem man den "Haupt"-Ra durch parallelschalten von anderen Widerständen verkleinert, wie Dirk schon angemerkt hat. Ich werd mal sowohl die Ra- als auch die Rk-Variante ausprobieren und euch dann berichten. Dirks Idee beim Rk noch mit verschiedenen Ck-Rk-Kombinationen zu spielen gefällt mir auch seh gut. Vielleicht gibts sogar ein neues LoV-Projekt (ich hab noch zwei schnucklige PC900 rumliegen ;D).
mfg sven

PS: Ich müsste auch noch den DF91+2P1P-Amp fertig machen. Gehts euch genauso? Bevor ihr ein Projekt fertig habt schon die Idee fürs nächste.   ;D
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Manfred

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Re: Variabler Ra
« Antwort #8 am: 25.10.2009 11:41 »
Hallo

Für einen variablen Ra würde ich eher empfehlen einen festen Anodenstrom mit einer Konstanstromquelle einzuspeisen.
Die Gitterspannung stellt sich dann automatisch ein. Die Konstansstromquelle muß dann durch einen Bypasskondensator wechselstrommäßig überbrückt werden.
Das gilt auch  für die beiden Dioden in der oben dargestellten Schaltung.

Gruß
Manfred

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Offline dukesupersurf

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Re: Variabler Ra
« Antwort #9 am: 25.10.2009 11:45 »
Hallo Sven,
ich hab mir vor Jahren mal ein Kästchen gebastelt,das mittels Krokoklemmen eine variable
Röhrenbeschaltung simulieren kann (Ck,Rk und Ra verstellbar),weil ich dachte,mich so beim Ampbasteln Stufe
für Stufe an den besten Sound herantasten zu können,aber....
... die Unterschiede sind völlig unspektakulär.
Bin immer wieder auf Bewährtes gestoßen,wie 100k,1.5k .
Wenn ich viel Verstärkung brauche (z.B. bei schwachem Eingangssignal) halt 220k und Rk kleiner.
Wenn man größere Pegel verarbeitet und will absolut clean bleiben,muß man Ra verkleinern und mit
Rk ohne C experimentieren und eventuell versch. Gegenkopplungen.
Die Spannung am Rk ändert  sich sehr wenig,so daß der Unterschied zu Dioden vielleicht nicht so spürbar ist.

Am besten funzt versch. Cks,da sie den Verstärkungsfaktor sehr stark verändern und Frequenzabhängig sind.
Hier verhindert ein großer Lade R auch Knackgeräusche.

Stufiges Verändern eines Widerstandes (z.B. Ra) knackt immer.

Gute,heile Potis sind in dieser Variante erstaunlich kratzresistenz.

Könnte mir vorstellen,wenn mal alles über zwei Triodenstufen abstimmt und bewußt Unsymmetrien erzeugt,
daß man dann zwei,drei interessante Soundunterschiede hinkriegt.

Allerdings,
wenn die Röhre,die übersteuert wird,eine niedrige Betriebsspannung bekommt,fängt es schön an zu bruzzeln.

tschüß,Thomas

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Kpt.Maritim

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Re: Variabler Ra
« Antwort #10 am: 25.10.2009 14:01 »
Hallo

es hätte den selben Effekt und wäre einfacher einfach den Rg der Folgestufe verstellbar zu machen. Denn der Lastwiderstand den eine Röhre sieht ist mit Nichten der Anodenwiderstand allein, sondern seine Parallelschaltung mit dem Eingangswiderstand der Folgenden Stufe. Und darum ist es Schnurtz ob du den einen oder anderen verstellst. Der Vorteil eines verstellbaren Eingangswiderstandes wäre sogar noch, dass der Arbeitspunkt stabil bleibt, weil keine DC-Werte verändert werden. Dadurch kann man sich das Halbleitergeraffel von Zener bis Konstantsromquelle in der Kathode klemmen.

Der Arbeitswiderstand einer Röhre ist der Gesamtwiderstand zwischen Anode und Masse. Die Versorgungsspannung ist für Signalspannungen wegen der Elkos quasi Masse. Deswegen ist es egal ob wir den Arbeitswiderstand gen Anodenspannung oder Masse schalten. Eigentlich könnte man den Rg der Folgestufe auch "Ra" nennen und den Anodenwiderstand "Anodenableitwiderstand", der die Ladung von der Ub zur Anode  ableitet.

Übrigens funktioniert die Fenderklangregelung und auch die allá Marshall auch nach dem Prinzip des verstellbaren Ra, nur wird hier Frequenzselektivverstellt [Spanungsteiler spielen eine weitere Nebenrolle]. Die einfache Tonblende ist ein für hohe Frequenzen verkleinerbarer Ra.

Fazit: Gibt's alles schon und ist einfach und zufriedenstellend gelöst und vielfach angewendet!

Viele Grüße
Martin

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Offline Dirk

  • Dirk M.
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Re: Variabler Ra
« Antwort #11 am: 25.10.2009 17:37 »
Hi,

die Ausführung von Martin bezieht sich auf den Anodenwiderstand und wie auch Duke schon geschrieben hat, sind die Unterschiede bei verschiedenen Anodenwiderständen nicht so gross wie man vielleicht vermuten würde. Ein Ansatz an dem Kathoden-Widerstand - also wie oben schon geschrieben mit zusätzlichem C und/oder zusätzlichen Cs erachte ich als sinnvoller, da hierbei, je nach Wert ein deutlicher Unterschied festzustellen ist.

Gruß, Dirk


 
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Kpt.Maritim

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Re: Variabler Ra
« Antwort #12 am: 25.10.2009 18:33 »
Hallo

Zitat
Ein Ansatz an dem Kathoden-Widerstand - also wie oben schon geschrieben mit zusätzlichem C und/oder zusätzlichen Cs erachte ich als sinnvoller, da hierbei, je nach Wert ein deutlicher Unterschied festzustellen ist.

das ist allerdings eine wesentlich vielversprechendere Richtung. Ein Drehschalter mit verschiedenen Cs und/oder sogar Drosseln ist wesentlich interessanter.

So setzt man m Frequenzgang an. Die andere Variante wäre das Ansetzen an der Aussteurbarkeit. Statt den Ra zu verstellen würde ich eher versuchen den Arbeitspunkt auf der Ra-Gerade zu verschieben, weil ein weit links liegender Arbeitspunkt zu Gitterstrom und oberere gekappter Halbwelle und ein weiter recht liegender zu verminderter Steihleit un gekappter unterer Halbwelle führt, So könnte man den Klang einen Vorstufenzerrstufe wesentlicher beeinflussen. Wenn man dann zusätzlich wie Dirk vorschlägt am Frequenzgang arbeitet, dann kann man mit nur einer Stufe sehr variable sehr verschiedene Zerren erreichen. So etwas wäre per Relais geschaltet sicher toll in einem Preamp nutzbar.

Viele Grüße
Martin

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Offline SvR

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Re: Variabler Ra
« Antwort #13 am: 27.10.2009 11:28 »
Salü,
Ich werd am Wochenende sowohl den variablen Ra (nicht weil ich euch nicht glaub, sondern weil ich es selber hören will  :) ) als auch den variablen Rk ausprobieren. Die Sache mit den Induktivitäten und den Kondensatoren intressiert mich auch und werd sie bei der Rk-Variante mal testen.
Als Röhre werd ich die ECC84 benutzten die Versorgungsspannung soll ca. 100V betragen (aus dem DF91-Netzteil).
Danke für eure Anregungen.
mfg sven
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