Hallo
Membranen kann man reparieren, ich habe das häufiger erfolgreich gemacht. Je nachdem was für eine Membran das ist, und wo die Risse sind ergeben sich verschiedene Möglichkeiten. Auch hier wäre also ein Bild hilfreich.
Der Klassiker ist mit verdünntem Holzleim zurechtgerissenes Membranpapier drunterzukleben. Das bekommt man mit etwas Übung nahezu unsichtbar hin. Ich habe noch altes Papier aus kaputten Lautsprechern da, und würde dir welches zukommen lassen wenn du brauchst. Lange Risse sollte man aber besser mit Cyanoacrylat kleben, weil man zu viel Holzleim bräuchte, so dass zu viel Feuchtigkeit in die Membran kommt und diese sich verzieht. Cyanoacrylat muss aber sparsamst eingesetzt werden, weil es sehr steif wird. Alte Lautsprecher aus dieser Zeit sind aber meist nur im Bassbereich als Kolbunhublautsprecher gedacht, sie fangen im Bereich der oberen Mitten oft an als Biegewellenwandler zu arbeiten. Man verändert deswegen durch Versteifung der Membran den Klang. Bei modernen Gitarren- und Pa-Lautsprechern kann man eigentlich immer Cyanoacrylat dem Holzleim vorziehen. Dafür ist die Reparatur oft nicht ganz unsichtbar.
Im Bereich der Sicke muss man besonders Obacht geben. Hier kann man eigentlich nie etwas anderes als stark verdünnten Holzleim nehmen. Sind die Risse parallel zur Faltung, dann sind die Sicken schlicht durchgearbeitet. Man kann dann einfach sehr dünnen fein gewebten Baumwollstoff (das feine Damentaschentuch) etwas großzügiger unterkleben, weil der Riss sonst weiter wandert. Papier geht hier auch, allerdings ist es schwierig das in die Faltung zu bringen. Den Stoff tränkt man nur im Leim und tupft in dann an die Sicke.
Risse senkrecht zur Faltung reparieren sich ganz gut mit einem kleinen Streifen passend gefaltetem Membranpapier, das mit verdünnten Holzleim untergeklebt wird. Da es die Kurve der Sicke nicht mitmachen muss, ist die Faltung einfach zu machen.
Irgendwo hatte ich mal eine Anleitung, mit der man neue Schwingkonen machen kann, wen die kaputt sind. Staubschutzkalotten würde ich immer durch Baumwollstoff ersetzen, der mit Cyanoacrylat aufgeklebt und dann mit Lack oder bepinselt wird. So waren viele Kalotten früher gefertigt. Hier muss man aufpassen, ob die Zentrierspinne luftdicht ist, wenn ja, dann muss die Kalotte Luftdurchlässig sein, sonst baut man sich eine Art Druckkammerlautsprecher. Ist die Zentrierspinne aus Leinen und damit durchlässig, dann kann man sich auch eine Kalotte aus Papier basteln.
Man sollte niemals Papier mit definierter Faserrichtung benutzen, weil Papier unter Feuchtigkeit mit der Faserrichtung aufquillt. Definierte Faserrichtung führt damit zum Quellen in nur eine Richtung. Damit zieht es sich auch nur in eine Richtung zusammen beim trocknen. Das bekommt man beim Kleben nie kontrolliert. Membranpapier von alten Lautsprechern ist darum der beste Werkstoff.
Viele Grüße
Martin