Hallo -
... wie hoch ist Deiner Meinung nach der Anteil dieses Feldspulenlautsprechers an diesem Sound, ...
Das ist auf Anhieb schwer zu sagen - ich musste erst einmal etwas überlegen, um dazu etwas verwertbares zu sagen.
Ich hatte ja nun den Klampfomaten mit einer ECC83 in der Vorstufe, einer ähnlichen Endstufe und einem Celestion Vintage Rockdriver sowie meinen neuen Verstärker (immer noch kein Name) mit dem Feldspulen-LS, Jensen P8R RI oder 2 x Jensen P10R RI zum vergleichen.
Mit den beiden Jensen-Optionen hört er sich doch noch anders an als der Klampfomat, weshalb ich davon ausgehe, dass die 6SL7 in der Vorstufe eine nicht unerhebliche Rolle spielt - in etwa so wie der Vergleich zwischen 6SL7 und 12AX7 in dem Angela eines Kumpels. Auf der anderen Seite ist der Ton mit den herkömmlichen LS im Vergleich zum Feldspulen-LS doch deutlich glattgebügelter.
Mit dem Feldspulen-LS am Gibson GA-40 Klon war auch eine deutliche Klangveränderung in Richtung des Neuen zu bemerken.
Auffallend ist die Unterstreichung der Dynamik beim Spielen durch den Feldspulen-LS im neuen Verstärker - so eine Art "Anti-Kompression". Man muss sich das so vorstellen, dass beim heftigeren Anschlagen der Saiten der Lautstärkezuwachs und das "Reinrutschen" in die Verzerrung deutlich signifikanter sind als man das von einem herkömmlichen LS gewohnt ist.
Martin hat das zu Beginn dieses Threads auch schon sehr schön erklärt.
Es ist keinesfalls unerheblich ob man diese alten Schätze mit oder ohne Feldspulenlautsprecher baut. gerade bei Gegentaktern ist die Stromaufnahme nicht konstant sondern nimmt mit größerer Aussteuerung zu. Die Feldspule ist aber wie eine Drossel geschaltet und darum ist das Magnetfeld des Lautsprechers abhängig von der Aussteuerung.
Ich würde mal schätzen, dass 1/3 des Tons von der "selfsplitting" Endstufe geprägt wird, 1/3 von der 6SL7 in der Vorstufe und 1/3 vom Feldspulenlautsprecher.
Durch Ersatz der 6SL7 durch eine ECC83 würde der Ton etwas glattgebügelt. Durch Einsatz einer Phasenumkehrstufe würde er noch mehr glattgebügelt, um dann durch Ersatz des Feldspulen-LS dmit einem herkömmlichen LS ziemlich wie ein 5E3-Tweed-Deluxe zu klingen.
Oder anderherum gedacht - wenn man den Neuen als einen tonalen Punkt annimmt und den Tweed-Deluxe als anderen würde man sich in gewissen Schritten durch Änderung der drei erwähnten Aspekte mehr der einen oder mehr der anderen tonalen Eigenart annähern, wobei der LS eben nur einen Teil des Tons ausmacht, und man durch dessen Ersatz keinen ... sagen wir mal ... Pro-Junior bekäme.
Es ist doch immer wieder kniffelig, tonale Aspekte mit Worten zu umschreiben - man schreibt und schreibt und schreibt und hat dennoch das Gefühl, den Höreindruck nicht vernünftig rüberbringen zu können.
Deshalb - wenn Du noch gezielte Fragen hast, bitte fragen, und ich versuche, das zu umschreiben.
Viele Grüße
Arne