Hallo,
hier nach ein Nachtrag zu meinem eher kritischen Beitrag:
Ein Speaker im Gesamtsound ist immer in der Wechselwirkung zum Frequenz- (und Dynamik-) spektrum der übrigen Instrumente im Gesamtmix zu sehen. Z.B. wirkt der Celestion Gold 10 bei Watford sehr präsent, laut und sahnig. Das dürfte aber z.B. im Vergleich zum AlNiCo Blue , dem Gold 12 Zoll und dem Vintage 30 primär daran liegen, daß genau dort, wo der 10er Gold seinen Frequenpeak hat, im Gesamtmix (ohne Gitarre) eine gewisse Lücke vorhanden ist.
Außerdem:
Wenn schon zwei Effektgeräte mit OP-Amps, Transistoren und Digitalisierung (!!!) in der Signalkette drin sind - was hört man denn dann primär?
"... Amplifier-Cornell Plexi 18/20 on the 5 watt setting
... Guitar- 1978 Gibson Les Paul Custom fitted with Seymour Duncan 59 humbuckers
... Pedals- Keeley Frankensreamer TS9 18 volt Deluxe with lead boost and Boss DD3 with Slight delay.
... Speaker- Harma 2 x 12 and 2 X 10 Cabinets loaded with the units that your are listening to.
"
Ich höre durchaus auch Unterschiede zwischen den Speakern in den Democlips. Ich würde sagen, nach 60 minütiger Vorbereitung mit wiederholtem Durchhören hätte ich im Blindtest 80 - 90 % Trefferquote (.. könnte fast für Wetted Das reichen). Trotzdem halte ich die Clips aus den genannten Gründen (und dem treffenden Hinweis auf den Boxeinfluß (Dirk)) für nicht aussagekräftig.
Für das Marketing sind solche Demos geeignet, weil sie handwerklich so gut gemacht sind, daß viele Leute sich motiviert fühlen, mal einen neuen Speaker zu kaufen. Wenn man aber wirklich wissen will, ob die Speaker die Charakteristik haben, die man persönlich (für sein eigenes Equipment) bevorzugt, sagen die Clips eigentlich ebensoso wenig aus wie die furchtbaren Clips auf der Jensen-WEB-Site. Bei Watford klingt jeder Clip mit kleinen Unterschieden ziemlich gut, auf der Jensen-WEB-Site klingt so ziemlich alles nach Grütze. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß z.B. Jensen Neo und Tornado um Klassen besser klingen können als in den Jensen Clips.
FAZIT: Man sollte in die Clips bei Warford nicht zuviel hineininterpretieren. Die eigentlichen Charaktere der Lautsprechen werden von zu vielen anderen Einflußfaktoren überdeckt.
Gruß,
DocBlues