Hallo!
ein bis dato sehr schöner Amp amerikanischer Herkunft hat wohl ein bischen viel Indianerfilme angeschaut
und sich spontan dazu entschlossen Rauchzeichen von sich zu geben. Das wäre sicherlich ein nettes Zusatzfeature, nur leider hier nicht
gewollt und es ist auch noch mit einer entsprechender Geruchsbildung ähnlich kürzlich verstorbener Nagetiere einhergegangen ...
Beim Zerlegen war das Übel auf den ersten Blick nicht sofort zu erkennen, jedoch beim genaueren Hinsehen ergab sich:
Die beiden abgebildeten Widerstände sind die Rks der EL34pp Endstufe mit 2 Endröhren (was später noch wichtig wird).
Nach dem Auslöten der 5W Widerstände musste ich kurz schlucken, so heftig habe ich es mir dann doch nicht vorgestellt:
Die Hitze hat das komplette FR4-Board angekokelt, sogar die Glasfasermatte darin ist verbrannt. Der Widerstand selbst war ebenfalls komplett
verfärbt.
Hier half daher nur noch der volle Rundumschlag, denn das verbrannte roch nun mal nicht wirklich lecker.
Also erstmal den "OP-Tisch" herrichten und den Rest gut abdecken um nicht unnötig Dreck im Amp zu verteilen
Nach dem Ausfräsen bis auf 1,5mm Tiefe (das Board hat 3mm) sah das schon viel besser aus, nur roch jetzt nicht mehr der Amp sondern alles
andere im Raum :-)
Inzwischen ist der Hohlraum wieder mit Epoxyd-Harz ausgefüllt und trocknet vor sich hin. Nach dem Glatt-Schleifen kommen dann zwei neue
Widerstände rein. Der exakte Wert von 430R ist hier in D leider nicht zu bekommen und ich werde je nach Röhre auf 390R oder 470R ausweichen.
Gleichfalls bekommt der Amp auch 2 neue Kathoden-Cs spendiert, da diese unter der Hitze doch arg gelitten haben. Dabei werden ich ein freies
Eyelett nutzen und diese dann auch weg von den Widerständen positionieren.
Warum ist das nun alles passiert? Die G1-Zuleitungen sind alle in Ordnung, man kann also davon ausgehen, dass das Steuergitter die Röhren nicht voll
durchgesteuert hat. Eine Verfärbung der einen Röhre deutet es allerdings an und das Messen des Bias zeigte den Rest: Eine Röhre hatte einen Schaden.
Da die Ub+ Sicherung mit T500mA dimensioniert war hat der Widerstand einfach einen viel zu hohen Strom gezogen, ohne dass die Sicherung angesprochen hat.
Ergo: 200mA ist absolut ausreichend!
Weitere Bilder vom gibt es, sobald ich die Widerstände eingebaut habe...
Viele Grüße,
Marc