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Off topic: Quanteneffekte bei Röhren

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Off topic: Quanteneffekte bei Röhren
« am: 15.12.2009 22:05 »
Hey Leute!
Ich hab lange überlegt, ob ich zu diesem Thema mal einen Thread aufmachen will aber jetzt denke ich, dass es interssant wäre zu hören, was andere Freaks darüber denken.

Also, es geht um Quanteneffekte bei Röhren. Zur Geschichte wie ich darauf gekommen bin:
Heute habe ich mich mit meinem Physik Lehrer (Halbleiter und Quantentheoriefreak) fast zwei Stunden über so dies und das bei Röhren unterhalten. Unter anderem über Pentoden. Ihr könnt euch vorstellen, dass es da hin und wieder krach gemacht hat ;D Aber irgendwie sind wir dann auf Quantenmechanische und Relativistische System gekommen, da er die Geschichte mit den Sekundärelektronen bei Pentoden nicht ganz verstanden hat. Deswegen muss ich hier auch noch mal genau nachfragen. Welchen Grund gibt es, dass Sekundärelektronen aus dem Anodenblech herausgeschlagen werden? Also so nach der "Milchmädlchenphysik" hätte ich mir das mal so erklärt:
Ein Metall besteht ja einfach gesagt aus den Atomrümpfen und dem Elektronengas. Wenn man da jetzt etwas reinschießt, dann fliegt irgendwas, in diesem fall Elektronen, weg, ähnlich wie bei einem Meteoriteneinschlag.
Ja toll, aber das ist ja nicht wirklich professionell, weil dadurch ja die Wechselwirkung nicht wirklich erklärt wird. Deswegen die zweite These: Wenn ein Elektron von der Geschwindigkeit v auf die Geschwindigkeit v' beschleunigt wird, dann gibt dieses e- ein Photon, also das Wechselwirkungsteilchen, hab. Die Energie dieses Photons ist proportional zu seiner Frequenz. Wenn jetzt die Frequenz genügend hoch ist, dann kann es sein, dass dieses Photon auf ein anderes Elektron trifft, diesem die Energie überträgt und somit dieses Elektron beschleunigt und zur Überwindung der Austrittsarbeit befähigt. Was sagt ihr dazu?
Da ja eine Rötgenröhre genau auf dieses Prinip baut, dass Elektronen stark beschleunigt (in diesem fall negativ beschleunigt) werden und dadurch Strahlung abgeben, müsste dieser Effekt auch bei allen NF Röhren zumindest nachweisbar sein. Könnte man sich da die Frequenz der entstehenden Photonen irgendwie ausrechnen und in welchen Größenordnungen bewegen wir uns da ungefähr?

Was mir außerdem in den Sinn gekommen ist: Wie sieht es eigentlich aus mit Interferenzerscheinungen aufgrund des Gitters. Wenn ich jetzt den Elektronenstrahl hernehme und ihn eben auf dieses Gitter richte, dann habe die Elektronen ja dadurch, dass ich nicht messe wo das e- durchgeht oder dass auch nicht indirekt durch den Zusammenstoß mit einem Molekül gemessen wird (Hochvakuum in der Röhre), eine Superposition wodurch sich eigentlich an den Anodenblechen ein typisches Wellen-Interferenzmuster bilden müsste. So, wenn man dann aber noch den physikalischen Aufbau einer Röhre, also die Anordnung der Elektroden beachtet, dann müsst das so gut wie keine Auswirkungen haben. Was meint ihr? Könnte man das vielleicht irgendwie ausnützen?

Soviel zu meinen momentanen Gedanken... mein Lehrer hat da noch ein paar Sachen gesagt, aber die weis ich jetzt nicht mehr genau. Irgendwas mit "heiße Metalle" strahlen und so. vielleicht fällt es mir wieder ein.

mfg ordi
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Offline Dotterbart

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Re:Off topic: Quanteneffekte bei Röhren
« Antwort #1 am: 16.12.2009 10:58 »
Hallo Ordi,

bin zwar kein Röhren-Innenleben-Spezialist, aber ich versuchs trotzdem kurz zu erklären: Sekundärelektronen werden emittiert, weil es elektrische Wechselwirkungen zwischen beschleunigten (=hochenergetischen) Elektronen und den Elektronen in der Hülle des Anodenmaterials gibt, die dafür sorgen, dass ein Teil der Energie des Elektrons auf die Hülle übertragen wird und dabei ein Außenelektron des Anodenmaterials herauslöst, das daraufhin als "Sekundärelektron" ebenfalls wieder im E-Feld der Röhre beschleunigt wird. Dabei muss es nicht unbedingt zur Emission eines Elektrons kommen, sondern das Zielatom kann auch nur angeregt werden, was zur Emission z.B. eines Photons führt (=> charakteristische Röntgenstrahlung), das dann seinerseits wieder mit anderen Atomen wechselwirken kann (=> Bremsstrahlung), oder ees kommt zur Bildung aller möglicher anderer Teilchen, je nach Energie des Elektrons und Bandlücken im Zielmaterial. Sehr komplexes Thema.

Gruß,

Uli

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Offline rolilohse

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Re:Off topic: Quanteneffekte bei Röhren
« Antwort #2 am: 16.12.2009 12:59 »
Hallo Ordi,

mein Physik-Diplom ist zwar schon lange her (und die Quantendynamik-und Quantenelektrodynamik-Vorlesungen noch länger), aber was man in dem Studium lernt, sind Sachen zu vernachlässigen. Und in diesem Fall würde ich sagen, das die Energie der Elektronen (bei den Beschleunigungsspannungen von einigen hundert Volt) so gering ist, das der innere Photoeffekt zu vernachlässigen ist.

Nur meine 0,02 €.

Roland

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Offline Dotterbart

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Re:Off topic: Quanteneffekte bei Röhren
« Antwort #3 am: 16.12.2009 13:06 »
Hallo Roland,

soweit ich weiß gilt der Photoeffekt nur für Photonenstrahlung, nicht für Elektronen. Mit dem Vernachlässigen hast du allerdings recht, bei den geringen Energien sollte nichts spürbares passieren...

Gruß,

Uli

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re:Off topic: Quanteneffekte bei Röhren
« Antwort #4 am: 16.12.2009 17:11 »
Und in diesem Fall würde ich sagen, das die Energie der Elektronen (bei den Beschleunigungsspannungen von einigen hundert Volt) so gering ist, das der innere Photoeffekt zu vernachlässigen ist.

So danke für deine Antwort. Aber hier holt dich glaube ich die Praxis wieder ein (und auch Dotterbar). Denn falls du dich mal mit der Entwicklung der Röhren von der Triode zu Pentode und dann weiter zu den Vielgitterröhren bis zur Enode beschäftigt hast, dann würdest du eben einmal auf den Nachteil von den alten Tetroden stoßen. Ich möchte hier gerne Manfred Zollerns Arbeit zitieren:
[...]Ein Hauptgrund für die Diskrepanz zwischen einfacher
Theorie und Praxis: Das Auslösen von Sekundärelektronen aus dem Anodenblech. Sobald
die von der Kathode kommenden Elektronen von mehr als 10 V Potentialdifferenz beschleu-
nigt wurden, können sie beim Aufprall auf das Anodenblech aus diesem weitere Elektronen
herausschlagen – das sind die Sekundärelektronen. Ist das Schirmgitterpotential niedriger als
das Anodenpotential, stört dieser Vorgang nicht, weil die Sekundärelektronen wieder zur
Anode zurückkehren. Bei höherem Schirmgitterpotential fliegen die Sekundärelektronen aber
zum Schirmgitter – sie verringern so den Anodenstrom, und erhöhen den Schirmgitterstrom.[...]
Das kann man in Kapitel 10.5.1 nachlesen.
Und genau deswegen wurde dann das Bremsgitter eingeführt oder eben diese speziellen Anodenbleche der Beam-Tubes. Also anscheinend dürfte der Photoeffekt von ganz erheblicher Relevanz sein. Denn wenn wir jetzt annehmen, dass das wirklich ein 0815 Photoeffekt ist, dann ist meine Erklärung schon richtig, die ich im post #1 gegeben habe.

@Dotterbart:
Ok. Also ich glaube du hast da etwas falsch verstanden, oder es vielleicht falsch geschrieben, oder ich habe da was nicht ganz verstanden. Damit ein Photon von einem Elektron emitiert wird, muss es nicht mit anderen Stoffen wechselwirken sondern muss nur beschleunigt werden. Dass kann ja auch durch Magnetfelder oder ähnliches geschehen.  Aber deine Erklärung hat ja eben ganz genau den Hacken, den ich aufzeigen wollte, auch nicht beantworten können: Denn wie wird die Energie quantenmechanisch übertragen? Du schreibst da ja: "ein Teil der Energie des Elektrons auf die Hülle übertragen" -> ja toll und wie genau kann sowas gehen? sowas ist meines Wissens nur mit dem Wechselwirkungsteilchen, in diesem Fall einem Photon möglich. Wenn man nun beachtet, dass das Hüllenmodell eines Atoms ja auch vollkommen überholt ist (siehe Orbitale und Welleneigenschaften von ganzen Atomen und Molekülen --> siehe Doppelspaltversuch), dann ergibt sich ja das Problem, dass es keine Hülle als solches gibt. Aber du hast da was interessantes gesagt, nämlich dass eben das Atom auch angeregt werden kann, sprich dass die Temperatur steigt.
So könnte man ja vielleicht die Anodenverlustleistung erklären. Dadurch dass eben das Photon mit der Energie hf dem Atom zusätzliche Energie mitgibt und es somit auf ein höheres energetisches Potential hebt, steigt die Temperatur. Und wie kann man da jetzt noch die Spannung einbringen? Denn die "klassische" Erklärung geht ja eher so in die Richtung Reibung...
Fragen über Fragen. Vielleicht werd ich da mal in meiner Arbeit ein kleines eigenes Kapitel drüber schreiben. Und kleines Zitat meines Lehrers: "Es is eigentlich a Wahnsinn, dass die des so entwickelt habn, ohne dass irgendwie wissn, was a Elektron is!" --> das sagt ja schon recht viel ;D

mfg ordi
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Offline Dotterbart

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Re:Off topic: Quanteneffekte bei Röhren
« Antwort #5 am: 17.12.2009 00:01 »
@Dotterbart:
Ok. Also ich glaube du hast da etwas falsch verstanden, oder es vielleicht falsch geschrieben, oder ich habe da was nicht ganz verstanden. Damit ein Photon von einem Elektron emitiert wird, muss es nicht mit anderen Stoffen wechselwirken sondern muss nur beschleunigt werden. Dass kann ja auch durch Magnetfelder oder ähnliches geschehen.  Aber deine Erklärung hat ja eben ganz genau den Hacken, den ich aufzeigen wollte, auch nicht beantworten können: Denn wie wird die Energie quantenmechanisch übertragen? Du schreibst da ja: "ein Teil der Energie des Elektrons auf die Hülle übertragen" -> ja toll und wie genau kann sowas gehen? sowas ist meines Wissens nur mit dem Wechselwirkungsteilchen, in diesem Fall einem Photon möglich. Wenn man nun beachtet, dass das Hüllenmodell eines Atoms ja auch vollkommen überholt ist (siehe Orbitale und Welleneigenschaften von ganzen Atomen und Molekülen --> siehe Doppelspaltversuch), dann ergibt sich ja das Problem, dass es keine Hülle als solches gibt. Aber du hast da was interessantes gesagt, nämlich dass eben das Atom auch angeregt werden kann, sprich dass die Temperatur steigt.
So könnte man ja vielleicht die Anodenverlustleistung erklären. Dadurch dass eben das Photon mit der Energie hf dem Atom zusätzliche Energie mitgibt und es somit auf ein höheres energetisches Potential hebt, steigt die Temperatur. Und wie kann man da jetzt noch die Spannung einbringen? Denn die "klassische" Erklärung geht ja eher so in die Richtung Reibung...
Fragen über Fragen. Vielleicht werd ich da mal in meiner Arbeit ein kleines eigenes Kapitel drüber schreiben. Und kleines Zitat meines Lehrers: "Es is eigentlich a Wahnsinn, dass die des so entwickelt habn, ohne dass irgendwie wissn, was a Elektron is!" --> das sagt ja schon recht viel ;D

mfg ordi


Hallo,

so wie du sagst stimmt das nicht. Ich versuchs mal, genau zu erklären.

"Damit ein Photon von einem Elektron emitiert wird, muss es nicht mit anderen Stoffen wechselwirken sondern muss nur beschleunigt werden."

""ein Teil der Energie des Elektrons auf die Hülle übertragen" -> ja toll und wie genau kann sowas gehen?"

Ein Photon kann nicht von einem Elektron emittiert werden. Ein Photon kann nur emittiert werden, wenn Energie frei wird. Das passiert, wenn ein angeregtes Elektron in einer höheren Schale in seine ursprüngliche Position zurückspringt, dabei können aber auch Myonen, Psionen oder sonst was frei werden. Dazu muss aber das Elektron in der Hülle erst mal angeregt werden, das kann thermisch passieren (wie in der "Glühkathode", Glühbirne etc.), oder eben elektrisch, dadurch, dass ein vorbeifliegendes Elektron mit seinem Coulomb-Feld in das Coulomb-Feld des Schalenelektrons eindringt und dabei durch die Coulomb-Wechselwirkung (=>http://de.wikipedia.org/wiki/Coulombsches_Gesetz) Energie überträgt (=> zwei negativ geladene Teilchen stoßen sich ab => bei einem Stoß wird Energie übertragen, ganz ohne Teilchen!). Dabei muss das vorbeifliegende Elektron genügend Energie übertragen (und damit besitzen), um die minimale Bandlücke, also den minimalen energetischen Abstand zwischen zwei Schalen, zu überbrücken.

Um ein Elektron zu emittieren (=> Ionisation), muss also die Bandlücke zwischen der Außenschale und dem sog. Leitungsband (bei Metallen nennt man das glaub ich nicht so) überwunden werden. Im Metall überlappen sich diese Bereiche, daher die "Elektronenwolke". Deswegen muss man im Metall die zweite Schale erwischen, das braucht etwas mehr Energie. Jetzt kann ein Elektron bei einer Spannung von einigen hundert Volt auch einige hundert Elektronen-Volt an Energie aufnehmen und damit übertragen.
Natürlich ist das in einer Röhre nicht Cern, aber ein bißchen was tut sich schon. Die Elektronenwolke wird größer, und bei genügend übertragender Energie werden sie auch wieder Richtung Kathode abgestrahlt, inkl. Stößen mit "normalen" Elektronen, etc. Dazu geht noch Energie durch Emission von Photonen etc. verloren (bei Röntgenröhren nutzt man das gezielt, um möglichst viele Röntgenphotonen zu gewinnen, in Glühbirnen, um Licht zu gewinnen, auch "Wärmestrahlung" zählt dazu etc.). Läßt sich alles berechnen. Am Ende steht ein gewisser Netto-Energieverlust. Wie hoch der in dem Fall ist kann ich dir allerdings nicht sagen, aber eher nicht sehr hoch.

Wenn ein Elektron allerdings beschleunigt wird, dann muss es Energie aufnehmen, z.B. thermisch, oder durch ein E-Feld. Dabei kann gar kein Photon frei werden, weil keine Energie frei wird, sondern das Gegenteil passiert. Ein Photon kann allerdings seine Energie wieder auf ein Schalenelektron eines Nachbaratoms übertragen und dieses dadurch freisetzen und beschleunigen. Das nennt man dann den Photoeffekt (=> http://de.wikipedia.org/wiki/Photoelektrischer_Effekt). Da wir hier aber von Elektronenstrahlung sprechen, die am Anodenblech auftrifft, fällt der Photoeffekt aus. Unterm Strich bilden sich ganze Stoßkaskaden mit allen möglichen Wechselwirkungen. Bei der niedrigen Energie sind diese aber eher kurz.

"Wenn man nun beachtet, dass das Hüllenmodell eines Atoms ja auch vollkommen überholt ist (siehe Orbitale und Welleneigenschaften von ganzen Atomen und Molekülen --> siehe Doppelspaltversuch), dann ergibt sich ja das Problem, dass es keine Hülle als solches gibt. Aber du hast da was interessantes gesagt, nämlich dass eben das Atom auch angeregt werden kann, sprich dass die Temperatur steigt."

1. Ich weiß nicht, warum das Hüllenmodell überholt sein soll. Du bist da bei der Quantenmechanik völlig falsch, wenn du von Atomen und Molekülen sprichst sowieso. Wir reden hier nicht von Wellen und Spalten, sondern von ganzen Teilchen einer gewissen kinetischen Energie und Masse. Natürlich muss z.B. die Masse quantenmechanisch berechnet werden, das ist hier aber relativ egal. In dem Bereich funktioniert das Hüllenmodell perfekt.

2. Das mit der Temperatur stimmt auch nicht. Temperatur, also thermische Energie in Form von Infrarot-Photonen, kann Hüllen-Elektronen anregen. Das was du mit Temperatur und "Atomanregung" meinst, das nennt man innere Energie, oder Gitterschwingungen, oder Phononen. Die Atome schwingen in ihrem Kristallgitter, was wir dann als Erwärmung empfinden. Dabei können wieder Photonen emittiert werden etc., ich belass es lieber dabei.

 "Dadurch dass eben das Photon mit der Energie hf dem Atom zusätzliche Energie mitgibt und es somit auf ein höheres energetisches Potential hebt, steigt die Temperatur. Und wie kann man da jetzt noch die Spannung einbringen? Denn die "klassische" Erklärung geht ja eher so in die Richtung Reibung...
Fragen über Fragen. Vielleicht werd ich da mal in meiner Arbeit ein kleines eigenes Kapitel drüber schreiben."

So in etwa kann man sich das vorstellen. E=hf.

"Und kleines Zitat meines Lehrers: "Es is eigentlich a Wahnsinn, dass die des so entwickelt habn, ohne dass irgendwie wissn, was a Elektron is!" --> das sagt ja schon recht viel"

Na, ja, ich glaub die haben das meiste schon gewußt! So lang gibts die Dinger ja auch wieder nicht, plus ein bißchen try+error... sollt übrigens auch dein Lehrer wissen!  ;) ;D

Gruß

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re:Off topic: Quanteneffekte bei Röhren
« Antwort #6 am: 17.12.2009 09:39 »
Ok. Sehr guter Beitrag. Ich bin schon schlauer!
Ich glaube, dass mir genau dieser Zwischenschritt, den du sehr gut beschrieben hast, gefehlt hat, weil das einfach im Unterricht nicht erklärt wird. Ich möchte da schnell mal mein Physik Buch zitieren: "[...]Röntgenstrahlung entsteht beim Aufprall von Elektronen auf dei Anode der Röntgenröhre. Sie wird in der Theorie der elektromagnetischen Welle als Bremsstrahlung erklärt, die immer dann auftritt, wenn elektrische Ladungen beschleunigt werden." Deswegen entstand für mich die Vorstellung, dass das Elektron direkt ein Photon abgibt. So wie ich es bei deinem Beitrag verstanden habe, wir das Photon von einem anderen Elektron eines anderen Atoms, das durch das ankommende Elektron beeinflusst wird, abgegeben. Ist das jetzt so vereinfacht gesagt richtig?

Aber du bist dir schon bewusst, dass du dir da im ersten Absatz selbst widersprichst, aber ich weis schon, was du meinst. Die Kurzfassung müsste sein:
"Kathoden-Elektron" trifft auf "Anoden-Elektron" - Minus und Minus stoßen sich ab und dadurch wird Energie übertragen (Coulomb Feld) - das hebt das "Anoden-Elektron" auf ein höheres energetisches Potential (höhere Schale) - wenn es dann wieder "runterfällt" gibt es Energie in Form eines Photons ab. Wenn die Energie hoch genug ist und die Elektronenwolke groß genug ist, kann das "Anoden-Elektron" auch abhauen.

Ich werde mich da dann mal mit meinem PH-Lehrer unterhalten und mal auch deinen Beitrag diskutieren, und mal sehen, auf was wir uns da einigen können.

Und du hast schon recht, es ist nicht wirklich ein Photoeffekt sondern viel mehr die Umkehrung davon (also jetzt die Bremsstrahlung) - das steht so im PH Buch, das gerade vor mir liegt....

Und was ich mit Wellen Eigenschaften sagen wollte, bezog sich auf den Elektronenstrom, der durch die Gitter fließt, nicht auf die Geschichten, die an der Anode passieren. Es zeigen sehr viele verschiedene Teilchen (also jetzt mal Wechselwirkungsteilchen und so Zeugs ausgeschlossen) auch Wellen Eigenschaften und das darf man ja nicht mit einer Sinuswelle vergleichen, sondern mit der Quantenmechanischen Welle, die ja einem Ort eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit zuordnet, die Auftritt, wenn keine Messung durchgeführt wird (--> Vakuum in der Röhre). Ich würde gerne mal ausprobieren, was passiert wenn ich eben dieses Interferenzmuster nochmal durch so ein Gitter aus Spalten schicke. Wie würde das dann ausschauen?

Aber ich denke, dass wir es dann langsmal dabei belassen können, da wir da, glaube ich, ein Fass ohne Boden aufmachen!

mfg ordi
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Offline Dotterbart

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Re:Off topic: Quanteneffekte bei Röhren
« Antwort #7 am: 17.12.2009 13:49 »
Ok. Sehr guter Beitrag. Ich bin schon schlauer!
Ich glaube, dass mir genau dieser Zwischenschritt, den du sehr gut beschrieben hast, gefehlt hat, weil das einfach im Unterricht nicht erklärt wird. Ich möchte da schnell mal mein Physik Buch zitieren: "[...]Röntgenstrahlung entsteht beim Aufprall von Elektronen auf dei Anode der Röntgenröhre. Sie wird in der Theorie der elektromagnetischen Welle als Bremsstrahlung erklärt, die immer dann auftritt, wenn elektrische Ladungen beschleunigt werden." Deswegen entstand für mich die Vorstellung, dass das Elektron direkt ein Photon abgibt. So wie ich es bei deinem Beitrag verstanden habe, wir das Photon von einem anderen Elektron eines anderen Atoms, das durch das ankommende Elektron beeinflusst wird, abgegeben. Ist das jetzt so vereinfacht gesagt richtig?

Fast. Das mit dem "anderen Atom" ist nicht ganz richtig, weil es in dem Fall nur dieses eine Atom gibt. Das "fliegende Elektron" kommt zwar natürlich aus irgendeinem "einen Atom", aber das spielt hier keine Rolle, das Elektron ist zu dem Zeitpunkt einfach "frei".

Aber du bist dir schon bewusst, dass du dir da im ersten Absatz selbst widersprichst, aber ich weis schon, was du meinst. Die Kurzfassung müsste sein:
"Kathoden-Elektron" trifft auf "Anoden-Elektron" - Minus und Minus stoßen sich ab und dadurch wird Energie übertragen (Coulomb Feld) - das hebt das "Anoden-Elektron" auf ein höheres energetisches Potential (höhere Schale) - wenn es dann wieder "runterfällt" gibt es Energie in Form eines Photons ab. Wenn die Energie hoch genug ist und die Elektronenwolke groß genug ist, kann das "Anoden-Elektron" auch abhauen.

Widersprochen hab ich mich glaub ich zwar nicht, aber so stimmts in etwa. In der Realität ist oft noch komplizierter, weil auch ganz andere Teilchen entstehen können, und auch andere Effekte auftreten können (auch der Kern des getroffenen Atoms kann z.B. mit allen möglichen Teilchen Wechselwirkungen eingehen). Aber um das Phänomen zu verstehen reichts soweit, alles andere ist eh zu verwirrend und schießt übers Ziel hinaus.

Ich werde mich da dann mal mit meinem PH-Lehrer unterhalten und mal auch deinen Beitrag diskutieren, und mal sehen, auf was wir uns da einigen können.

Und du hast schon recht, es ist nicht wirklich ein Photoeffekt sondern viel mehr die Umkehrung davon (also jetzt die Bremsstrahlung) - das steht so im PH Buch, das gerade vor mir liegt....

Und was ich mit Wellen Eigenschaften sagen wollte, bezog sich auf den Elektronenstrom, der durch die Gitter fließt, nicht auf die Geschichten, die an der Anode passieren. Es zeigen sehr viele verschiedene Teilchen (also jetzt mal Wechselwirkungsteilchen und so Zeugs ausgeschlossen) auch Wellen Eigenschaften und das darf man ja nicht mit einer Sinuswelle vergleichen, sondern mit der Quantenmechanischen Welle, die ja einem Ort eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit zuordnet, die Auftritt, wenn keine Messung durchgeführt wird (--> Vakuum in der Röhre). Ich würde gerne mal ausprobieren, was passiert wenn ich eben dieses Interferenzmuster nochmal durch so ein Gitter aus Spalten schicke. Wie würde das dann ausschauen?

Aber ich denke, dass wir es dann langsmal dabei belassen können, da wir da, glaube ich, ein Fass ohne Boden aufmachen!

mfg ordi

Welches Gitter meinst du? Steuergitter etc. in der Röhre? Da wirst du kaum Quantenbeugung beobachten können, weil die Spaltbreiten für die Elektronenwellenlängen wohl viel zu groß sind. Zumindest Ggefühlsmäßig, genau nachgerechnet oder recherchiert hab ich jetzt natürlich nicht. Aber, wie gesagt, die Quantenmechanik ist noch eine Stufe tiefer als du es hier brauchst. Mit den Gesetzen der Atom- und Festkörperphysik und dem ein oder anderen Ausflug in die Thermodynamik kannst du hier nahezu alles erklären und großteils auch (natürlich idealisiert) rechnen. Wenns dann genau (was auch immer das in der Physik heißt) werden soll, dann sind wir wirklich beim Fass...

Mit der Schul-Physik wirds allerdings etwas schwierig, da diese Sachen dort kaum und wenn dann nur sehr oberflächlich gelehrt wird. Den Satz aus deinem Buch halt ich, ohne den Zusammenhang zu kennen, so isoliert wie er da steht für schlichtweg falsch!

Ich hoff das hilft dir weiter!

Gruß,

Uli

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re:Off topic: Quanteneffekte bei Röhren
« Antwort #8 am: 17.12.2009 14:05 »
Gut, dass du das auch so sieht. Also der Satz im Buch ist wirklich nicht aus dem Zusammenhang gerissen. Und genau deswegen habe ich es so verwirrend gefunden. Nur zur Ergänzung muss ich sagen, dass wir uns (meine Freund und ich) etwas näher im Rahmen eines, wie es bei uns in der Schule genannt wird, Talentförderkurs etwas mehr theoretisch, sprich mathematisch, damit auseinandergesetzt aber wie ich sehe sind praktische Anwendungen nochmal eine ganz andere Baustelle!

Aber ich denke, ich komme wieder auf das zurück, was ich schon befürchtet habe, nämlich, dass ich mir da viel zu viel auf einmal vornehme. Das mit der Interferenz werd ich mal mit meinem Lehrer besprechen, weil da ist er in seinem Element und wenn du willst kann ich dann mal posten, was ich dazu erfahren habe. Außerdem brauche ich ja eine gute Maturafrage ;)
Heute hat er wieder so was komisches erzählt, wie man die Sekundärelektronen mit der Aufenthaltswahrscheinlichkeit ganz einfach erklären könnte, aber da muss ich ihn nochmal ausquetschen, denn hin und wieder redet er nicht in ganzen Sätzen ;D

Thx for your help

mfg ordi
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