Hi zusammen!
Das einzige, was den NE5532 und den TL072 verbindet, ist das Pinning und die Tatsache, daß es OP-Amps sind.
Der NE5532 liegt zwar von seinen Rauschzahlen mit etwa 3,5nV/root Hz Faktor 5 unter dem TL072 aber VORSICHT!
Dieser Wert wird nur bei sehr niedrigen Eingangsimpedanzen und recht niederohmiger Aussenbeschaltung erreicht.
In hochohmigen Schaltungen dominiert nicht die äquivalente Rauschspannung, sondern der Rauschstrom (zu deutsch noise current
)
Bei Impedanzen ab 100KOhm verhält sich der BiFet-Opamp TL072 ruhiger. Zudemt verhält er sich in Punkto Versorgungsspannungsentkopplung deutlich gefälliger. Also: Niemals einen Bipolar-Op-Amp als Ersatz für einen FET-Op-Amp nehmen. Viele High-End-OPs sollten nicht nur nach ihrem Rauschverhalten beurteilt werden. Oft sind diese Burschen etwas divenhaft, was Schwingneigung angeht und vor allem der Mindestverstärkungsfaktor (Stichwort Unity Gain Stable).
Bei batteriebetriebenen Geräten tritt ein weiteres Problem auf.... Wenn jemand z.B. in einem Instrumenten Preamp den TL062 gegen einen TL072 austauscht, muss sich damit abfinden, daß die Lebensdauer des 9V-Blocks auf ein 1/10 sinkt! So ein Schätzchen schnuckelt sich schon mal locker 10mA weg...
Falls Standby-Strom keine Rolle spielt, könnte ich hier noch den OP2134 in die Schale werfen, das ist ein BiFet-Op-Amp mit etwa 5nV/root Hz...
Gruß
Stefan