so ist es in der theorie, nur praktisch hat man manchmal keine andere wahl. wenn die vorhandene haus-PA gerade mal stark genug ist den gesang zu übertragen, dann wirds doch nur eine art "offene probe" bei der halt ungewöhnlich viele gäste da sind (: wir haben auch schon so gespielt und je nach räumlichkeit ist das ganz gut machbar, nur die backline zu benutzen. sinnvollerweise passt man die aufstellung und den amp noch ein wenig an die gegebenheiten an: gitarrenbox höher stellen, damit auch die in der hinteren reihe noch was hören (sonst drückt die gitarre die reihe 1 auf briefmarkenstärke zusammen und die hinteren reihen sind im windschatten der reihe 1) und ein wenig höhen raus nehmen, da auf die entfernung fast nur noch der beam der höhen zu hören ist. im normalfall stimmt man für den proberaum den gitarrensound auch so ab, daß man nicht auf achse zu box probt, deswegen hat man dann für eine solche anwendung viel zu viele höhen. wenn die box aber höher steht, sind diese nicht mehr nötig um sich selbst gut zu hören und auch das publikum weiss das zu schätzen.
achso und noch was für die metaller: viele gitarristen dieses genres stellen an ihren amps den typischen badewannensound ein: viele bässe, viele höhen, mitten voll raus, presence irgendwo in der oberen hälfte. das klingt zwar alleine fett aber setzt sich im bandgefüge gar nicht durch. und dann ist immer das gemecker groß: "ich hab mich gar nicht gehört, scheiss soundtechniker" ^^ dito wenn man solche bands aus der zuschauerperspektive sieht und dann abstinkt "ich hör die gitarre gar nicht! der arbeitet sich die finger wund für umsonst" .......
aber wenn mans mal analysiert: von den höhen kommt ja nur gebrizzel im gesamtmix an, der auch noch in nem ähnlichen frequenzbereich wie die becken des schlagzeugs spielt. die bässe doppeln sich mit bassgitarre und basedrum. die lücke dazwischen, die eigentlich von der gitarre (und dem gesang) zu füllen ist, wurde aber weggedreht, da das mid-poti auf linksanschlag steht. die im alleingang so fett und brachial klingende gitarre geht also im gesamtmix total unter und hinterlässt einen gitarristen, der am liebsten den soundmann erschlagen würde, dabei hätte eine kleine überarbeitung des gitarrensounds schon viel gebracht. ich hab für mich festgestellt, daß ein relativ flat eingestellter EQ mit einem kleinen plus in den mitten und den presenzen gut im mix funktioniert. die gitarre klingt dadurch zwar etwas rauher, aber jede einzelne note die ich spiele hört man, was meiner fingerakrobatik auch einen sinn verleiht (:
für fans dieser musik empfehle ich folgende bands, um diesen effekt mal auf einer aufnahme nachzuvollziehen (man bedenke, daß da der soundmann mehr zeit hatte die gitarre gut abzumixen. live ist es meist nicht so ideal):
guter sound: psycroptic, sikth, the faceless, converge (jane doe album), ...
schlechter sound (gitarre zwar gut hörbar aber WAS die jungs spielen ist eher nicht erkennbar): ion dissonance, slipknot, origin, ....
greetz
carsten