Hallo
mir gefällt die Schaltung überhaupt nicht. Es wäre besser gewesen einen 1:1 Übertrager zu nehmen, den es für das selbe Geld auch von Hammond zu bekommen ist.
Es ist einer Endstufenröhre nämlich total Egal, ob sie z.B. an einem 10k:8Ohm Übertrager mit 8 Ohm als Sekundärwiderstand oder ob sie an einem 10k:10k mit 10k als Sekundärwiderstanmd arbeitet. Die zweite Variante hätte aber den Vorteil gehabt, dass man V3b und V4a komplett hätte einsparen können. Parallel zum Abschlusswiderstand in dieser Variante hätte man dann noch 22k als Volumenregler genommen und das Rauschen gefünftelt.
Diese Variante ließe sich auch mit diesem Übertrager machen. Dazu muss man man nur mit einem Kondensator von der Anode von V3a auf VR3 gehen. Das Signal vor und hinter dem Übertrager unterscheidet sich nämlich klanglich überhaupt nicht, sondern nur im Pegel und Quellwiderstand. Aber der ist bei einer Endstufenröhre immer noch niedrig genug. Bei der Gelegenheit kann man den Übertrager dann gleich ganz einsparen und durch eine billige Drossel ersetzen.
Aber nehmen wir an das Schaltungskonzept wäre nicht so unausgegoren. Dann ist sie immer noch an vielen Stellen nicht richtig weil zu hochohmig dimensioniert. Wir haben hinter dem Übertrager einen extrem niedrigen Ausgangswiderstand (8Ohm) warum sitzt hier denn ein 1Meg Poti mit dem entsprechenden Rauschen. In der jetzigen Schaltungsvarainte kann VR3 ohne jeden Nachteil locker auf 100Ohm reduziert werden. Damit reduziert sich das Potirauschen an dieser Stelle um den Faktor 10000!!!
Ähnliches gilt für R101 und VR1. Hier genügen 100...250k völlig. Faustregel: 2Ra<Rg. Der Rg der Folgestufe soll also wenigstens doppelt so groß sein wie der Ra seines Treibers. Das Widerstandsrauschen ist nämlich direkt Proportional zur Größe des Widerstands. Halber Widerstand ist also auch halbe Rauschspannung, darum Rgs und Ras sowie Potis in Klangregelung nie hochohmiger als unbedingt nötig machen. Das ist ein Fehler, der in fast allen Schaltungen hier im Forum und auch von namhaften Herstellern häufig gemacht wird. Und in diesem Beispiel ist er extrem gehäuft.
Genau das wurde auch in der Klangregelung nicht beachtet. Es ist schön mit einem Kathodenfolger mit einem Quellwiderstand unter 10kOhm in die Klangregelung zu gehen. Aber warum wird dieser Vorteil nicht richtig ausgenutzt? Warum werden nicht niederohmigere Potis mit 50...250k in der Klangregelung benutzt. Stattdessen wirdunbedingt darauf geachtet, das Kohlepresslinge verbaut werden. Nicht dass ich was gegen die Dinger habe, aber um Bauteilfragen sollte man sich kümmern, wenn das KOnzept stimmig und die Bauteile richtig dimensioniert sind.
Die Schaltung an all diesen Stellen hochohmig zu machen, bringt nicht nur unnütz rauschen, sondern macht sie auch Störanfällig gegen kapazitive Kopplung, also Schwingen, ungewollter Radioempfang, Halogenröhren und was es sonst so schönes gibt.
Dann noch ein paar Verbesserungsvorschläge: V4b könnte direkt an V4a angekoppelt werden, ein C und zwei Rs können so eingespart werden. Zudem drehen die RC-Glieder Phase frequenzabhängig. Wenn eine Gegenkopplung eingesetzt wird, sollte man aber so wenig wie möglich Phasenschweinereien machen. Das kommt der Feinzeichnung im Klang sehr entgegen. Komischer Weise wird es bei V2 richtig gemacht und sauber direkt gekoppelt.
Mein Fazit: Die Schaltung wird tun was sie soll, ist aber eine extrem unelegante aufwendige und unnötig hochohmig ausgelegte Lösung. Die Grundidee selbst finde ich gut.
Viele Grüße
Martin