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Dioden für Leerlauffestigkeit!?

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Offline Bierschinken

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Re: Dioden für Leerlauffestigkeit!?
« Antwort #30 am: 9.05.2009 12:05 »
Hallo,

den Denkansatz halte ich für falsch; um bei deiner Analogie zu bleiben, wäre es wohl passender zu sagen:
"Versuch dich ruhig mit dem Messer zu schneiden, es ist eh Stumpf"

Sofern, das man das richtige Messer packt (richtige Diode wählt) und das Messer als Kindermesser hergestellt wurde (also keine Produktionsfehler auftreten), dann kann da nichts passieren.

Zum Anderen ist das ja auch keine Aufforderung zum Betreiben ohne Last. Sowas tut ein Hersteller wie ENGL ja auch nicht.
Es ist lediglich eine Sicherungsmaßnahme für den Fall der Fälle....und das es fast nichts kostet ist ein netter Nebeneffekt  ;)

Grüße,
Swen

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Offline jacob

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Re: Dioden für Leerlauffestigkeit!?
« Antwort #31 am: 9.05.2009 12:21 »
Ich sehe das ähnlich wie Swen.
Denn: was für eine Alternative gibt es denn dazu, die zudem auch noch in der unschlagbar günstigen Preisklasse von sechs 1N4007 liegen?
Man könnte zwar die Sache auch mit einer 4-poligen XLR Steckverbindung zwischen Amp und Box lösen (wie z.B. beim Portaflex). Da aktivieren zwei XLR-Pins des Boxenkabels den PI. Wenn diese Verbindung fehlt, weil z.B. keine Box angeschlossen ist, kommt logischerweise erst kein Signal an die Endröhren. Egal, wie weit der Preamp aufgerissen ist.
Allerdings ist die Flexibilität dann dahin- und wehe, man vergisst/ verschlampt mal sein 4- poliges XLR- Kabel oder muss/ will den Amp mal an eine fremde Box hängen :-[
Und idiotensichere Lösungen gibt es sowieso keine  ;) ;D 8)

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 9.05.2009 12:23 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline carlitz

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Re: Dioden für Leerlauffestigkeit!?
« Antwort #32 am: 9.05.2009 16:55 »
Hallo,

ja ok ok. Dioden sind natürlich preiswert und diese Art der Sicherung baue ich auch in meine Amps.

Dies tue ich aber mehr aus dem Grund, wenn der Amp mal "kurzfristig" ohne Lautsprecher läuft.

Frei nach dem Motto: Der Overdrivekanal ist super, man hört gar kein Rauschen.....

Aber für Dauer , bin ich immer noch nicht überzeugt.

Aber ich glaube wir können das Thema jetzt ruhen lassen.

Wie heißt es so schön: Es wurde alles gesagt, nur noch nicht von jedem. :devil:
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline OneStone

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Re: Dioden für Leerlauffestigkeit!?
« Antwort #33 am: 10.05.2009 14:34 »
Hallo!

Ich lasse bei dieser Methode natürlich zu, das sich hohe Spannungen bilden. Auch wenn der Spannungsanstieg
dann durch die Dioden verhindert wird.

Nein, du lässt eben NICHT zu, dass sich hohe Spannungen bilden! Die Spannungen werden genau auf den Bereich beschränkt, der bei voll ausgesteuerter Endstufe auftreten würde, wenn die Röhren bis 0 Ohm durchsteuerbar wären. Und dieser Bereich ist für den AÜ definitiv sicher, da brauchst du keine Angst haben.

Ich finde die Gefahr zu hoch, den Ausgangsübertrager zu killen.

Aber das ist sicher Geschmackssache. Da schalte ich lieber für 3,50 Euro die Anodenspannung....

Die +Ub zu schalten, das bringt dir ja nichts, weil das keine Schutzmaßnahme ist. Um es zu einer zu machen, müsstest du eine Schaltung bauen, die die +Ub nur freigibt, wenn vorher gemessen wurde, dass eine korrekte Last am Verstärker hängt und selbst dann wäre das nicht sicher, weil das nicht davor schützt, dass dir im Betrieb ein Kabel bricht oder einer über ein Kabel stolpert und es aussteckt usw usw...das mit dem +Ub abschalten ist daher immer eine nicht optimale Lösung, weil sie eben nicht schützt.

Wenn es dir um den AÜ geht, dann bau die Dioden ein und lass den Rest weg, weil nur die Dioden wirklich eine Schutzfunktion haben. Andere Möglichkeiten wie Gasableiter gehen auch, aber da bekommt man Probleme bezüglich der Ansprechspannungen usw usw. Die Dioden sind daher aus meiner Sicht die optimale Lösung und sie haben sich auch bei Messungen als optimale Lösung bestätigt.

Man könnte zwar die Sache auch mit einer 4-poligen XLR Steckverbindung zwischen Amp und Box lösen (wie z.B. beim Portaflex). Da aktivieren zwei XLR-Pins des Boxenkabels den PI. Wenn diese Verbindung fehlt, weil z.B. keine Box angeschlossen ist, kommt logischerweise erst kein Signal an die Endröhren. Egal, wie weit der Preamp aufgerissen ist.
Allerdings ist die Flexibilität dann dahin- und wehe, man vergisst/ verschlampt mal sein 4- poliges XLR- Kabel oder muss/ will den Amp mal an eine fremde Box hängen :-[

Preisfrage: Was passiert, wenn ein Leiter des 4poligen Kabels eine Unterbrechung hat, womit ich jetzt die zwei Leiter meine, die zum Lautsprecher gehen? Dann brennt der Amp ab.

Und idiotensichere Lösungen gibt es sowieso keine  ;) ;D 8)

Eben doch :)
1. Dioden rein => leerlauffest
2. Strombegrenzung (eine, die integriert...Röhren brennen ja nicht gleich bei einem Überstromimpuls ab) rein => kurzschlussfest.

Dann kann man nur noch die falsche Netzspannung anlegen oder den Verstärker runterschmeißen :)

Dies tue ich aber mehr aus dem Grund, wenn der Amp mal "kurzfristig" ohne Lautsprecher läuft.
(...)
Aber für Dauer , bin ich immer noch nicht überzeugt.

Durchdenke doch mal die Wirkungsweise dieser Dioden und überlege mal, welche Spannungen wann bei B-Betrieb an welchen Anoden anliegen. Dann siehst du sicher ein, dass diese Schutzmaßnahme wirkungsvoll ist. Ich habe meinen Amp mehrere Stunden ohne Last mit Sinus und Rechteck (!) voll ausgesteuert und es ist genau NICHTS passiert. Da wird nichtmal was warm. Auch ein Schwingen des Amps bei über 80kHz haben die Dioden (bei mir sind das aber schnelle Boosterdioden aus Monitoren, keine 1N4007!) weggefangen, der wäre da normalerweise hochgegangen.

Ich gehe nachher sowieso nochmal in den Keller, dann mach ich mal eine Messreihe...

MfG Stephan
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline Nils H.

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Re: Dioden für Leerlauffestigkeit!?
« Antwort #34 am: 30.06.2009 11:31 »
Hallo Experten!

Tut mir leid, wenn ich den alten Thread hier noch mal ausgrabe, aber das Thema Leerlaufdiode beschäftigt mich auch gerade.

In dem Zusammenhang habe ich nämlich eine Frage zur praktischen Durchführung: Wie baut Ihr diese Dioden in eine "fliegend" verdrahtete Endstufe ein? Hintergrund: Der Amp, den ich gerade immer noch plane (und stetig versuche, diese Planung zu verbessern), wird bis zum PI auf einem Eyeletboard aufgebaut, alles rund um die Endröhren (BIAS-, Gitter-, Screen und Messwiderstände) direkt an die Sockel (mit einer einreihigen Lötleiste als Stützpunkt).

Eine einzelne Diode würde ich direkt am Sockel zwischen den Pins 3 (Anode) und 6 (bei der 6L6GC unbenutzt, hier als Massestützpunkt für die BIAS-Messwiderstände benutzt) anlöten. Wenn ich nun mehere Dioden in Reihe schalten muss: Ist es für einen guten, sauberen und sicheren Aufbau statthaft, die Bauteile (wie ich das sonst üblicherweise mache) mit kleinen, aus den Beinen gebogenen Ösen miteinander mechanisch zu verbinden und zu verlöten, das "Gebilde" zu verschrumpfschlauchen und dann wiederum direkt an die Sockelpins zu gehen?

Danke!

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Offline Bierschinken

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Re: Dioden für Leerlauffestigkeit!?
« Antwort #35 am: 30.06.2009 11:38 »
Hallo,

ich verwende einzelne Dioden und keine Ketten, da reicht es diese direkt auf die Kathoden zu legen.
Wenn du mehrere Dioden seriell vertüddeln willst würde ich diese auf einer Lötleiste befestigen und mit der Fassung verschrauben, oder evt auf dem Eyeletboard platzieren.
Das ist eine Frage des Platzes und Layouts der restlichen Komponenten.

Grüße,
Swen

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Offline Nils H.

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Re: Dioden für Leerlauffestigkeit!?
« Antwort #36 am: 30.06.2009 11:53 »
naja die Frage des Wollens isses ja nicht ;). Ich wäre froh, wenn ich nur eine Diode pro Seite verbauen müsste. Auf'm Board ist kein Platz mehr.

Einhelliger Tenor war hier ja, dass bei einer Ub < 500V (bei mir sind's ca. 430V) eine einzelne 1N4007 zwar theoretisch ausreicht, aber - better safe than sorry ;D. Was empfiehlt sich denn als Alternative für eine einzelne Diode mit einer Sperrspannung von mehr als 1 kV, die auch schnell genug ist (und ohne Probleme erhältlich ist)?

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Offline Bierschinken

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Re: Dioden für Leerlauffestigkeit!?
« Antwort #37 am: 30.06.2009 12:24 »
Hallo,

Ich habe die BY255 genommen.
Die waren günstig und halten ausreichend aus.
Ausserdem kann man die prima für Heizungsgleichrichtung nehmen.

Grüße,
Swen

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Offline Nils H.

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Re: Dioden für Leerlauffestigkeit!?
« Antwort #38 am: 30.06.2009 12:29 »
super, danke!

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Offline Bierschinken

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Re:Dioden für Leerlauffestigkeit!?
« Antwort #39 am: 22.03.2010 12:10 »
Hallo,

ich habe eine kleine Frage;

Ist es kritisch, wenn man diese Dioden von Anode zu Kathode an der Fassung befestigt und zwischen Kathode der Endstufenröhre und Masse noch ein 1Ω Messwiderstand liegt?

Sollte doch eigentlich kein Thema sein?

Grüße,
Swen

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Offline Fandango

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Re:Dioden für Leerlauffestigkeit!?
« Antwort #40 am: 22.03.2010 15:17 »
Hallo Allesamt,
wie schon weiter oben erwähnt erhöht sich ohne diese Dioden die Anodenspannung.
Der Trafo wirkt also wie ein Generator.
Nun bringt aber eine höhere Spannung auch eine höhere Leistung.
Jedenfalls stimmt mir die Simulation mit LTspace dabei zu, ob Eintakt oder Gegentakt, ohne die Diode kommt mehr raus.
Bleibt also die Frage ob das wirklich so ist, nachgemessen hab ichs noch nicht, werde es aber bald.
Vielleicht stimmen auch meine Parameter nicht, mal sehen.


Gruß,
Georg
I doubt if any of my favorite players even own a soldering iron.