Hallo,
"self-bias" oder "auto-bias" oder auch "cathode bias" ist im Prinzip die Methode, wonach z.B. fast alle Röhren in der Vorstufe eines Amps beschaltet sind. Es funktioniert auch bei Gegentakt-Endstufen. Wichtig ist einfach, dass das Gitter im Verhältnis zur Kathode auf einem niedrigeren Potenzial liegt. Beim "self-bias" macht man das mit einem Kathodenwiderstand, so dass sich eine positive Kathodenspannung im Verhältnis zur Gitterspannung (0V) einstellt.
Man kann aber auch die Kathoden auf 0 Volt legen. Dann muss man aber eine negative Spannung auf das Gitter geben - so fast alle sog. "fixed bias"-Schaltungen der Endstufenröhren bei den bekannten Modellen von Fender und Marshall. "Fixed" deshalb, weil diese Spannung fest ist, d.h. unabhängig von den Eigenschaften der Röhre. Ggf. muss man sie aber auf verschiedene Röhren einstellen - das wäre dann "adjustable fixed bias".
"Self-bias" bedeutet nun, dass die Röhre sich auf der Grundlage der Anodenspannung und der Kathodenbeschaltung ihren Arbeitspunkt selbst sucht. Das geht aber nicht grenzenlos, d.h. ist der Ruhestrom zu groß, kann die Verlustleistung der Röhre überschritten werden. Es hängt deswegen von dem jeweiligen Verstärker mit Kathodenbias (Anodenspannung, gewählter Kathodenwiderstand) ab, wieviele verschiedene Röhrentypen passen. Es ist aber möglich, diese Parameter so zu bestimmen, dass eine Vielzahl verschiedener Röhren funktioniert. Das klingt dann auch unterschiedlich, kann aber zu Fehlinterpretationen führen, weil die Schaltungsumgebung dann z.B. für die EL34 günstiger sein kann als für z.B. eine 6L6.
Wichtig ist aber der Unterschied zwischen der Bias-Methode (Kathodenbias oder feste negative Gittervorspannung) zum Bias-Ergebnis. "Class A" ist keine Biasmethode, sondern ein Bias-Ergebnis. Weitere Einzelheiten hierzu gibt es bei
www.aikenamps.com.
Viele Grüße
Stephan
EDIT: Swen war schneller.