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Schirmgitterspannung..

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Offline Han die Blume

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Schirmgitterspannung..
« am: 14.04.2010 13:52 »
Hi, ich hab gerade in dem Thread: Schirmgitterwiderstand rumgelesen und dabei sind mir ein paar Fragen zur Schirmgitterspannung (SGS) gekommen.
Auch ich versuche Texte vom ValveWizard zu verstehn:
"The EF86 characteristics at a fixed screen voltage of 100V. Note that the knee is well defined, and the input sensitiviy is lowest: If centre biased it would take roughly a 4Vp-p input signal to cause clipping. "

"As it is progressively reduced, the gm (and therefore the voltage gain) progressively falls, while the input sensitivity increases."

Von folgender Seite:
http://www.freewebs.com/valvewizard2/EF86.html

Ich finde diese beiden Aussagen widersprüchlich in dem Kontext der Seite. Ist es jetzt so, dass die Eingangsempfindlichkeit bei niedriger SGS steigt oder fällt? Eigentlich doch steigt, oder?

Außerdem überlege ich ob es lohnenswert ist einen schaltbaren Widerstand zum Regeln der SGS einzubauen, um so unterschiedliche Charakteristiken der Endstufe anwählen zu können?

LG

Kai
Der frühe Vogel kann mich mal!

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Offline darkbluemurder

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #1 am: 14.04.2010 14:14 »
Hallo Kai,

ich verstehe das so: hohe SGS = niedrige Eingangsempfindlichkeit = hoher Headroom und wenig Übersteuerung.
Niedrigere SGS = höhere Eingangsempfindlichkeit = weniger Headroom und mehr Übersteuerung.

D.h. bei Verminderung steigt die Eingangsempfindlichkeit.

Ist m.E. kein Widerspruch zur ersten Aussage.

Viele Grüße
Stephan
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Offline Fandango

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #2 am: 14.04.2010 17:46 »

Hallo,
ich vermute mal dass es sich dabei um einen Übersetzung- oder Verständnisfehler handelt.
Wie man doch sehr schön auf den Oszillogrammen dieser Seite erkennen kann steigt die Steilheit mit zunehmender SG-Spannung deutlich an, was man wohl als Erhöhung der Empfindlichkeit deuten kann.
Eine höhere SG-Spannung bedeutet eine höhere Verstärkung, schließlich kann man ja auch das SG zur Steuerung benutzen und die Anodenspannung verhält sich prinzipiell genauso wie bei einer Ansteuerung durchs Steuergitter, sie sinkt bei höherer Gitterspannung.
Wäre es andersrum und die Empfindlichkeit würde steigen wenn man die SG-Spannung reduziert müsste die Anodenspannung in diesem Fall eben niedriger werden, tut sie aber nicht.
Schaut Euch einfach mal die Oszillogramme an und vergleicht die Abstände der Linien mit 0, -0,5 und -1V Gittervorspannung bei fallender G2-Spannung, ist doch eindeutig. Wäre auch schlimm wenns anders aussehen würde.



Außerdem überlege ich ob es lohnenswert ist einen schaltbaren Widerstand zum Regeln der SGS einzubauen, um so unterschiedliche Charakteristiken der Endstufe anwählen zu können?
Das kannst Du machen, Du kannst z.B. einen Stufenschalter einbauen mit verschiedenen Widerständen, Du kannst aber auch einen Spannungsregler einbauen mit Spannungsstabilisierung, oder auch Beides zusammen.
Es ginge auch noch komplizierter...


Gruß,
Georg
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Offline Han die Blume

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #3 am: 14.04.2010 18:13 »
Danke für die Antworten!

Also:
  • geringere SGS bringt weniger Lautstärke => der Amp ist leiser und zerrt früher
  • ein größerer SGstopper bringt Kompression (das habe ich noch nicht so richtig kapiert..)
  • und wenn ich den GS mit einem kleinen Cap parallele dann hab ich einen Höhenboost direkt in der Endröhre
  • und wenn ich nur eine Seite von PP dementsprechend verändere kann ich die 2. Harmonics pushen

Ist das soweit korrekt?

LG

Kai
Der frühe Vogel kann mich mal!

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Offline Kramusha

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #4 am: 14.04.2010 18:23 »
  • ein größerer SGstopper bringt Kompression (das habe ich noch nicht so richtig kapiert..)
Ja. Wenn du die Röhre aussteuerst sinkt die Anodenspannung, dadurch steigt der Schirmgitterstrom an. Durch den erhöhten Strom gibt es einen Spannungsabfall über dem Schirmgittervorwiderstand Rg2, der die Ug2 sinken lässt. Durch die niedrigere Ug2 hat man bei gleicher Ug1 weniger Anodenstrom Ia -> Gegenkopplung. Da der Ig2 nicht linear ist sondern immer stärker größer wird, hat man quasi einen Kompressor.

  • und wenn ich den GS mit einem kleinen Cap parallele dann hab ich einen Höhenboost direkt in der Endröhre
  • und wenn ich nur eine Seite von PP dementsprechend verändere kann ich die 2. Harmonics pushen
Naja.. einen Gridblocker mit einem C überbrücken ist ziemlich.. doof ^^

Lg :)

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Offline Han die Blume

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #5 am: 14.04.2010 19:05 »
Danke!

Dann lass ich das mal mit dem Überbrücken - aber sone Geschichte mit nem Cap zur Kathode, wie hier:

wäre doch auch eine Möglichkeit für Endstufenröhren, oder? (ich mein die linke Version..)

Also steht dem Einbau von zwei schaltbaren parallen 1KOhm _Widerlingen pro SG nichts im Wege - oder wird der Effekt so gering sein, dass man es nicht merkt?

LG

Kai
« Letzte Änderung: 14.04.2010 19:10 von Han die Blume »
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Offline Kramusha

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #6 am: 14.04.2010 19:39 »
Bei einer EL84 hatte ich 18k vorgeschaltet. DAS hat man gemerkt.. ich würd 10k versuchen :-)

Lg :)

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Offline Han die Blume

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #7 am: 14.04.2010 19:54 »
Bei einer EL84 hatte ich 18k vorgeschaltet. DAS hat man gemerkt.. ich würd 10k versuchen :-)

Bei meinen 5881 würden dann mit 0,015mA 150V abfallen, ist das nicht ein bisschen übertrieben? Da hab ich meine Enstufenleistung doch dann quasi fast halbiert...?

LG

Kai
Der frühe Vogel kann mich mal!

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Offline Kramusha

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #8 am: 14.04.2010 20:09 »
Ich würd es einfach mal versuchen.. 4k7 könnte bei so fetten Röhren auch schon reichen ;D

Lg :)

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Offline _peter

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #9 am: 14.04.2010 20:15 »
Hallo,

Also steht dem Einbau von zwei schaltbaren parallen 1KOhm _Widerlingen pro SG nichts im Wege - oder wird der Effekt so gering sein, dass man es nicht merkt?

Günstiger ist es, einen gemeinsamen Widerstand vor den Gittern schaltbar zu machen.
SG-Schutzwiderstände so lassen wie sie sind oder sogar kleiner machen. So wird's
auch beim Hiwatt DR103 gemacht.
Habe ich sowas nicht auch schon beim JTM45 gesehen?

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Han die Blume

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #10 am: 14.04.2010 20:41 »
Hi danke für die Tipps!

Leider habe ich sowohl bei den 45s und den Hiwatts noch nie eine schaltbare Version dieses Widerstands gesehen? - Gibts da einen speziellen? Oder ist das nur ein Mod?

LG

Kai
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Offline _peter

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #11 am: 14.04.2010 21:02 »
Nein, es geht nicht um die Schaltbarkeit, sondern nur um die Tatsache, das
zuerst ein gemeinsamer Gitterwiderstand kommt und dann die einzelnen an
den Fassungen. Den gemeinsamen (Hiwatt 470Ohm, glaube ich) schaltbar zu
machen lässt sich einfacher realisieren, als jeden einzlenen an der Fassung.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline Han die Blume

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #12 am: 14.04.2010 21:11 »
Achso, ja das stimmt natürlich!

Mit dem SG könnte man doch eigentlich noch VIEL mehr machen, wenn man in PP jeweils die andere SignalAC abgreift und überkreuz verwendet, usw, da geht doch eigentlich alles: EQ, Kompressor, Drive, Feedback - gibts da einer, der da schonmal erfolgreich mit rum gespielt hat, oder lässt man das, weil B+ nicht so recht mit den Potis will..?

LG

Kai
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Offline Fandango

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #13 am: 15.04.2010 16:49 »
Hai Kai,
man könnte viel mehr machen, aber Eingriffe in eine funktionierende Endstufe müssen nicht unbedingt sein  :devil:
Ich bastel auch manchmal gern und probiere rum und lasse auch gerne alle Mathematik im Schrank, aber ich bin in lezter Zeit dazu übergegangen meine Ideen erstmal mit Spice zu simulieren bevor ich einen Kurzen mache...
Und abgeraucht ist mir auch schon Einiges, keine Sorge 8)

Endstufen sollen Leistung bringen, Sound machen die erst bei Übersteuerung oder ((un-)beabsichtigter) falscher Einstellung, diese Spielereien(?) mit dem SG können vielleicht einen Effekt bringen der Dir gefällt, im Großen und Ganzen wirst Du aber dann wahrscheinlich nicht damit zufrieden sein weil das dann nur bei einer Einstellung gut klingt und bei allen Anderen nur schlecht, viel Mühe umsonst gemacht, naja, wieder was gelernt.
Wenn Du Kompression willst gibt es einfachere Möglichkeiten dafür, die 2. Harmonics kann man auch einfacher bekommen z.B. durch Unsymmetrie des PI, Höhenboost macht man in der Vorstufe mit einem C und einem R, prinzipiell macht man also nichts besser mir der Rumprobierei, ok, es macht Spass  ;)

Einen Spannungsregler mit Spannungsstabilisierung einzubauen macht schon Sinn, damit kann man die Leistung reduzieren und die Verzerrungen kommen früher, ich mache das mit einem MOS-Fet (in einer anderen Schaltung, nicht für Gitarre und nicht wegen Zerre) und das funktioniert problemlos.
Man könnte jetzt auch für jede Seite beim PP so eine Schaltung einbauen und sie mit der NF modulieren, oder mit einer Regelspannung die man durch das NF-Signal erzeugt, zur Kompression oder als Expander, aber all das und Einiges mehr ginge auch in einer Stufe vorher ohne dass man in die Endstufe eingreifen müsste und sie dadurch unzuverlässiger wäre.

Egal, schraube ruhig drauflos, wer weiß was dabei herauskommt... :angel:


Gruß,
Georg
 
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Offline Han die Blume

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Re:Schirmgitterspannung..
« Antwort #14 am: 15.04.2010 17:27 »
Hi Georg!


Egal, schraube ruhig drauflos, wer weiß was dabei herauskommt... :angel:

Ich jedenfalls noch nicht! Allerdings werde ich mir zum Rumprobieren erst noch was anderes bauen müssen, was mir dafür nicht zu schade ist.

Beim "Rum-machen" am SG sehe ich die Chance, dass man vielleicht anderswo im Amp Cs, Rs und Potis aus dem Signalweg schmeißen kann und eben unterschiedlichste Effekte kannz am Ende oder schon in der Vorstufe mit den SGs erzeugen kann..

Oder ist ein Cap am SG auch im Signalweg?

LG

Kai
Der frühe Vogel kann mich mal!