@Stone
Hallo,
es geht nicht um exakte Werte sondern darum dass die Ergebnisse solcher vereinfachten Rechnungen einfach um Welten auseinanderliegen.
Würde ich bei der obigen Schaltung mit 1/(2*PI*R1*C1) rechnen ergibt sich eine Eckfrequenz von 720Hz statt 289Hz.
Genau das hatten wir ja auch weiter oben schon festgehalten, dass die Formel "hier" (R||C) nicht angewendet werden darf.
Z=R/SQR(1+(2*PI*R*f*C)^2) für Rk||Ck ist richtig, gilt aber nur für eine für eine bestimmte Frequenz.
Ja - was anderes habe ich ja auch nicht behauptet
Man ist dann halt gezwungen, sich eine Tabelle zu erstellen, und daraus einen Graphen zu zeichnen.
Nimmt man für die Katodenbasistriodenstufe Au = -mu/[Ra+Ri+(mu+1)*Zk/Ra)] an ergibt das den falschen Frequenzgang,
wenn man Zk als absoluten Wert anstatt der komplexen Variablen Zk einsetzt.
Muss ich selber erst nachsehen und die Formel verstehen - Du meinst jetzt aber, das Z für die Katodenschaltung R||C ebenfalls nicht anwendbar ist?
Kläre mich auf, was das KE/IN ist, Studiengang Informatik an der TU Darmstadt?
Mein erster Gedanke war "Wie kommt der auf Darmstadt?"
Nein, der KE/IN ist der Kommunikationselektroniker Informationstechnik (NEIN ! Nicht der Typ, der bei der Telekom ausgebildet wird / wurde), der aber von der IHK im Rahmen der Einführung der "5 neuen Ausbildungsberufe" anno 2000 oder 2001 begraben wurde.
Inhalt der Ausbildung waren, u.a Energieanlagenelektronik, Industrieelektronik, Radio-Fernsehtechnik, Kommunikationselektronik (digitale Signalverarbeitung, Informationstechnik etc), sowie ein kleiner Teil EDV und Microcontroller-Programmierung.
Man hielt das Paket für zu umfangreich, hat es dann gesplittet, in einigen neuen Berufen untergebracht und einige Teile fallen gelassen, frei nach dem Motto "Was soll ein KE/IN über eine Wechselschaltung für Treppenlicht wissen müssen?".
Ich für meinen Teil kann sagen, dass die Ausbildung nicht gerade einfach war, aber dafür umso lehr- und umfangreicher. Allerdings habe ich direkt in der Ausbildung schon in der EDV gesessen und somit dann quasi "verkürzt" und danach nichts mehr damit zu tun gehabt, außer Hobby.
Die Berechnung der Grenzfrequenzen bzw. der Resonanzfrequenz ist nur mit der komplexen Wechselstromrechnung möglich.
Ja, da stimme ich zu, wobei ich zwischen Resonanz- und Grenzfrequenz trennen würde und meine, dass eigentlich auch nur die Grenzfrequenz in Audioverstärkern interessant ist.
Es muss die gesamte kompexe Übertragungsfunktion ermittel werden.
Zur Bestimmung der Grenzfrequenz gibt es dann zwei Möglichkeiten:
- den absoluten Betrag der komplexen Übertragungsfunktion bestimmen |Au| gleich 1/sqrt(2) setzen und die Gleichung nach der Frequenz auflösen.
- Die komplexe Übertragungsfunktion in Real und Imaginärteil aufspalten, und Realteil(Au) = Imaginärteil(Au) setzen und die Gleichung nach der Frequenz auflösen.
Zur Bestimmung einer Resonanzfrequenz wird Imaginärteil(Au) gleich Null gesetzt und und die Gleichung nach der Frequenz aufgelöst.
Ok - verstanden.
Je nach Anzahl der Bauteile ergibt das sehr komplizierte Ausdrücke und nach der Auflösung zur Frequenz quadratische oder polynomische Gleichungen.
Das ist im Prinzip der Punkt, den ich ansprach. Gehen wir davon aus, ich löse den komplexen Ausdruck mathematisch richtig (auf), so bleibt aber immer noch die Bauteiltoleranz, die mein Ergebnis in der Theorie zwar nicht beeinflusst, weil ich die Nennwerte zur Rechnung benutze, in der Praxis aber erheblichen Einfluss nimmt.
Rechnerisch gesehen sind die Toleranzen sehr klein bzw ihre Beeinflussung. Was sind schon 250 Hz oder 225 Hz in der Elektronik generell? Eigentlich nichts. Im Frequenzspektrum der Gitarre aber ein erheblicher, hörbarer Unterschied.
Somit vertrete ich den Standpunkt, durchaus eine Grenzfrequenz, ggf mit "falscher" oder besser nicht zutreffender Formel zu berechnen, wenn der Näherungswert im Toleranzbereich des / der Bauteile liegt.
Zum Glück gibt es heute Simulationsprogramme.
Allerdings
Ich habe mir Frequenzkurven immer noch schön ausgerechnet und aufgezeichnet ... bzw musste.
Aber bevor sich einer "totrechnet" und nicht auf die Ergebnisse seiner Simulation kommt, wollte ich auch hiermit aufzeigen warum es mit vereinfachten Berechnungsmethoden nicht funktioniert.
Ok, da gebe ich Dir Recht.
Gruß, Stone