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Alterung von Lautsprechern

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Offline saitenschrott

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Alterung von Lautsprechern
« am: 10.03.2005 15:45 »
Hallo,

ich habe kürzlich irgendwo im Forum einen Beitrag zum künstlichen Altern von Lautsprechern überflogen. Da wollte jemand den Speaker in feuchte Tücher einschlagen...
Ich wollte dazu noch einen Kommentar abgeben, leider finde ich den Beitrag nicht mehr.

Weiß das zufällig noch jemand?

// saitenschrott

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Offline saitenschrott

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #1 am: 16.03.2005 18:37 »
Gut, da keinem der Beitrag aufgefallen zu sein scheint, versuche ich es mal aus der Erinnerung.
Text war ungefähr so, daß jemand neue Speaker gezielt befeuchten wollte, um daraus alte, eingespielte zu machen. Dazu war der Vorschlag den Speaker in feuchte Handtücher einzuschlagen und in einer Kiste "abtropfen" zu lassen

Rein aus papiertechnischer Sicht hätte ich Bedenken. Die meisten Membrane sind nach wie vor aus Papier, abgesehen von Hartke oder z.B. Tubby Hempcone. Trotz massiver Imprägnierung der Konen sind dort zu mehr als 90%  Zellusosefasern drin, die sich grob gesagt wie Holz verhalten. Sie quellen. Einfach mal ein Blatt Kopierpapier nehmen, naß machen und auf die Heizung legen. Und, wo ist nun unser Format hin? Nicht mehr A4? Pech! Das Phänomen nennt man Formatstabilität. Gilt für fast alle Papiere, auch imprägnierte.
Weiter sieht man, daß das Papier in Längs- und Querrichtung sich unterschiedlich dehnt.

Auf unseren Testkandidaten namens Speaker angewendet heißt das, daß mit relativer Sicherheit (wenn wir so befeuchten, daß die Membrane Feuchtigkeit aufnimmt) die sorgfaltige Zentrierung des Konus hin ist.
Würde mal sagen, der Speaker dann auch. Wenn sich nichts verzieht, dann haben wir kein Wasser ins Papier gebracht und können uns den ganzen Hokuspokus sparen.

Besser ist die Methode, die ich kürzlich in Gitarre + Bass (Credits an Udo Pipper) gelesen habe:
Auf CD Gitarrensignale aufnehmen und die dann mit repeat 2- 3 Tage über den Amp auf den Speaker geben.
 
Comments welcome,
Saitenschrott

Hallo,

ich habe kürzlich irgendwo im Forum einen Beitrag zum künstlichen Altern von Lautsprechern überflogen. Da wollte jemand den Speaker in feuchte Tücher einschlagen...
Ich wollte dazu noch einen Kommentar abgeben, leider finde ich den Beitrag nicht mehr.

Weiß das zufällig noch jemand?

// saitenschrott

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Offline Dirk

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #2 am: 18.03.2005 22:50 »
Hallo,

zum dem Thema "künstliches Altern" habe ich in den vergangenen Jahren schon die abenteuerlichsten Vorschläge gehört - sowohl bei Lautsprechern als auch bei Instrumenten.
Die Zeilsetzung ist aber immer die Gleiche: man will einen homogeneren Sound erzielen und meist die Höhen etwas "zurück" nehmen. Bei Lautsprechern passiert das im Lauf der Zeit, wenn diese quasi ausleiern aber ob nasse Handtücher eine gute Idee sind... Ausprobieren und das Ergebnis hier veröffentlichen  ::)

Was oft gemacht wird ist die Vorbehandlung mit Rosa Rauschen - sicherlich eine bessere Alternative und vor allen Dingen sicherer !

Gruß, Dirk
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Offline saitenschrott

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #3 am: 22.03.2005 07:54 »
Hallo Dirk,

das klingt einleuchtend.
Allerdings könnte die Form des Signals auch wichtig sein.
Zum Beispiel sollte man einen Bassverstärker -auch wenn er scheinbar viele Watt hat- nur mit Signalen versorgen, die Impulscharakter haben. Wie eben für Saiteninstrumente typisch. Keyboard über einen Bassamp zu spielen wäre weniger gut, weil da auch die Signalform anders sein kann. Clipping der Endstufe und Überlastung können folgen. Aber das kündigt der Amp dann auch akustisch an.

Die spannende Frage nun: Gilt das auch für Rosa Rauschen und was sagt die Endstufe bei einem Gitarrenamp, wenn man den Speaker 20 und mehr Stunden damit "trainiert"?

// saitenschrott

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Offline bluesfreak

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #4 am: 22.03.2005 14:41 »
.... Gilt das auch für Rosa Rauschen und was sagt die Endstufe bei einem Gitarrenamp, wenn man den Speaker 20 und mehr Stunden damit "trainiert"? ...

// saitenschrott

Servus,

aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: dat macht nix.
Ich hab zwar meine neuen Speaker nicht mit  Rosa Rauschen sondern mit nem ganz normalen Netzbrumm malträtiert.  
Ersetzt zwar nicht das übliche Einspielen aber brachte dennoch einen netten Sprung nach vorne in der Soundqualität.
Im übrigen bietet ein bekannter Lautsprecherfabrikant aus Kokomo/Indiana an bestellten Speaker gleich fabrikmässig ein "BreakIn" zu verpassen ...

cu
bluesfreak  8)

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Offline univalve

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #5 am: 7.04.2005 13:03 »
Mit feuchten Tüchern habe ich noch nicht gehört? Das würde ich für schwachsinn halten.
Was "normal" ist:
"Mit Aceton am Rand so ziemlich allen Klebstoff abgemacht, der nicht
unbedingt nötig ist, um die Pappe am Korb zu fixieren.
Anschließend noch für 1 Stunde an 6V Wechselspannung."
Das kenne ich. Ob tagelang mit Gitarrensignalen den Lautsprecher einschwingen, oder einfach abwarten bis er eingebrochen ist, ist wohl Geschmackssache.
Meiner Meinung nach sollte der Lautsprecher aus dem Karton heraus schon gut klingen. Durch das Einbrechen wird es ja nur noch besser. Und ich bin jung und habe noch Zeit  ;)

greetz
univalve
go home and practice

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Günter

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #6 am: 7.04.2005 17:06 »
Hi Univalve,
was Du mit "Klebstoff" meinst, ist Kautschuk. Damit wird die Sicke der hartaufgehängten Speaker eingepinselt, damit sie elastisch bleibt (außer bei ganz billigen Speakern).
Ein neuer Speaker aus dem Karton kann natürlich nicht annähernd so lebendig klingen und so sensibel ansprechen wie einer, der schon Jahrzehntelang regelmäßig gespielt worden ist.
Wenn Du mal z.B.einen Jensen aus den fünfzigern in die Finger bekommst, wirst Du dich wundern, wie hauchdünn und resonant der Pappkonus geworden ist.
Ich finde, die Sache lässt sich gut vergleichen mit einer lange und gut eingespielten Fichtendecke bei einer Akustik- Gitarre.

Gruß & ein unbeschwertes altern

Günter

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Offline bluesfreak

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #7 am: 7.04.2005 19:22 »
Servus,

es muss nicht nur Kautschuk sein sondern kann bei weich aufgehängten Speakern Schaumgummi sein.
Wenn mann da mit Aceton rangeht ist Schicht im Schacht... ::)
Das ganze nennt sich im übrigen Doping und es gibt da z.B. eine kleine und feine Manufaktur denen man bei der Bestellung mitteilen kann ob das Teil gedopt sein soll, wie stark oder auch gar nicht...  ;D


cu
bluesfreak  8)

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Günter

  • Gast
Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #8 am: 7.04.2005 19:35 »
Hi bluesfreak,

hier geht es ja eigentlich um hart aufgehängte Gitarrenspeaker...

Betreiben die Jungs ihr "Speakerdoping" eigentlich mit 55jähriger, nackter Jungfrau bei Vollmond oder muss die Jungfrau lediglich um Mitternacht auf die Speaker-Sicke pinkeln?

Mit elastischen Grüßen aus der Voodoo- Ecke

Günter

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Offline bluesfreak

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #9 am: 8.04.2005 01:39 »
Servus Günter,

Ist mir schon klar das es um Gitarrenspeaker geht aber weiß das auch der unbedarfte User der grad über den Thread stolpert?
Wenn Du z.B. gerade die alten Speaker ansiehst wirst Du bemerken daß die damals auch nicht gedopt waren und das Dopig hat definitiv einen großen Einfluß auf dem Sound.
Der V30 hat z.B. eine ziemlich stark gedopte (und aluverstärkte)  Membran und das kennt man halt auch im Sound. Speakerzerre gibt dieser z.B. nur unter gröbster Mißhandlung wieder und dann ist es ein ziemlich gepresstes Mittenspektrum das einem voll in die Fresse klatscht.
Dagegen ist ein 12F150 oder C12Q flatterig aufgehängt, bringt volle, runde Bässe, perlige Höhen und hat nicht diesen Mittenstrahl der sauber Löcher ins Trommelfell schneidet.
Anderes Beispiel:
was wäre z.B. der klassische Marshallsound ohne um Gnade winselnde Greenbacks. Die Verzerrung der Membran fügt halt einfach dem Ton einen Großteil Färbung hinzu.
Dope mal so einen und der typische Sound von Greenbacks ist futsch.

Ich persönlich halte das was Weber da anbietet keineswegs für VooDoo sondern das ist handwerklich fundiertes und erarbeitetes Wissen und ich denke das diesbezüglich abwertende und spitzmündig vorgetragene Bemerkungen die die Fakten in die Hirngespinstecke schieben hier nicht angebracht sind.


cu
bluesfreak

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bäri

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #10 am: 8.04.2005 02:59 »
Hi bluesfreak,
sorry, ich habe nun wirklich gedacht, dass Du das mit dem "Doping" mehr so Harald-Schmidt-mäßig meinst.
"Gedopte" WEBER-Speaker habe ich natürlich noch nicht gehört... besitzt Du denn welche?

Ich kann halt nur aus eigener Erfahrung sprechen: A/B- Vergleich zwischen ziemlich alten 4x12 Rola-Greenbacks (hatten aber schon schwarze Kappen) und den Reissue-Greenbacks.
Zuerst dachte ich, dass mit meinem Amp was faul wäre, war nicht wiederzuerkennen an den Reissues.
Das gleiche wars mit alten Celestion Silver-Bulldogs und neuen Blue-Bulldogs...

Apropos WEBER: ist das der Weber (Gerald), der auch die Kendrick-Amps baut?

Also nochmal, nichts für ungut!
Mich erinnert halt nur oft so einiges aus der Röhrenamp-Ecke an die HiFi- Voodoo- Fraktion, das ist wirklich alles.
Schau Dir mal z.B. den TAD- Katalog an oder blättere mal in dem berühmt/ berüchtigten Dan Torres- Buch, dann verstehst Du bestimmt etwas besser, was ich meine...
Man sollte ganz einfach seinen Ohren trauen, das ist alles.

Gruß & cool down

Günter

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Offline bluesfreak

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #11 am: 8.04.2005 03:21 »
Servus Günter,

schau am besten mal hier: www.webervst.com dort findest Du alles über Weber Speaker. Die Jungs haben IMHO nichts mit Gerald Weber/Kendrick zu tun (vielleicht liefern sie die Speaker wie für den Fender 57 Twin) , bieten aber z.B. auch eigene, hochwertige Amp Kits an.
Ich selber hab vor längerem 2 Stück Ceramic Californias in einem Prosonic verbaut und auch den 12F150 in einem DRRI. Beide Speaker haben mich absolut überzeugt. Für meinen H&K Edition Tube hatte ich auch zuerst einen der neuen Jensen C12N ReIssue besorgt, der fliegt aber demnächst zugunsten eines 12F150 raus. In meinen 5E3 Clone werde ich vorraussichtlich auch einen 12F125 verbauen.
Ebenfalls gute Noten haben die Combi aus BlueDog und SilverBell bekommen, schau dazu z.B. mal im Archiv unter www.aussensaiter.de, such dort nach W*b*r....

BTW: Die Erwähnung von TAD oder Torres erzeugen bei mir regelmäßig Ausschlag, insbesondere wenn ich deren Preise sehe.... :P


bluesfreak (schon wieder cool  8))


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bäri

  • Gast
Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #12 am: 8.04.2005 04:40 »
Hi bluesfreak,

freut mich sehr, dass Du wieder abgecooled bist!

Diese webervst.-Seite ist wirklich der absolute Oberhammer, habe aber auf die schnelle leider nichts über die "Doping-Speaker" finden können. Da bekommt man ja wirklich blitzschnell ganz feuchte Augen. Alles da, was das Bastlerherz begehrt!

Alleine schon die Amp-Chassis- und Poti-Auswahl!

Dirk sollte das Programm von Webervst. einfach komplett für Deutschland übernehmen (vielleicht erbt er ja demnächst oder er gewinnt im Lotto), dann wäre Ruhe im Karton...
Und die Preise bei dieser traumhaften Auswahl sind auch super, finde jedenfalls ich.

Gruß
Günter

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Offline Joachim

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #13 am: 8.04.2005 09:59 »
Hi, zusammen,

@Günter: Gute Idee, mit dem Weber-Vertrieb für D-A-CH-Land. Das unterstütz ich :)

@bluesfreak: Wenn so Leute wir Günter, ich und auch andere manchmal etwas "Harald-schmitt-mäßig" auf solche Voodoo-Verdächtigungen reagieren, dann liegt das zum Teil daran, dass wir in den letzten 10, 20 oder 30 Jahren schon soviel Mist gehört, ausprobiert oder gar Geld dafür bezahlt haben. Zugegeben bei HiFi ist das noch viel schlimmer, aber auch bei Instrumentalverstärkern begegnet man immer wieder solchen Sachen. Das soll übrigens aber nicht heißen, das auch manchmal was gutes dabei ist ;D

Gruß,
Joachim
« Letzte Änderung: 8.04.2005 10:00 von Joachim »
Live long and prosper.

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Offline bluesfreak

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Re:Alterung von Lautsprechern
« Antwort #14 am: 8.04.2005 22:57 »
Servus,

ich muß zugeben ich hab vermutlich überreagiert aber das liegt wohl am Prinzip des I-Net.  :)
Mir gehts nur manchmal halt kräftig auf den Sack wenn in Fachforen Nubees reingeschneit kommen und dann alles und jeden in Abrede stellen (das soll jetzt nicht auf Dich gemünzt sein, Günter, sonder ist im Allgemeinen gemeint. Leider bist Du erst vor kurzem aufgetaucht und hattes zu dem Zeitpunkt auch keine Registrieren, deswegen schwierig einzuschätzen).
Ähnliche Vorgänge spiel(t)en sich z.B. auch im Grünen (G&B Talk) ab und das zehrt halt etwas an den Nerven.
Höhepunkt ist/war das dann auch noch Mails mit gefakten Absendern eintrudelten die einen dann mit Besserwisser, Unfähiger, Troll, Prolet und noch weiteren hier nicht druckreifen Ausdrücke konfrontieren  :(
Nochmals, das geht jetzt nicht gegen Günter sonder soll nur die etwas heftige Reaktion meinerseits erklären.
Back to the facts:
Ich bastel auch schon >10 Jahre an "meinem" Sound und hab da auch schon etliches Geld zum Fenster rausgeworfen aber die Art Und Weise wie z.B. Ted auf meine Mails antwortete und wie er auch anderen Bekannten zielsicher zum richtigen Speaker riet hat mich verblüfft und fasziniert und seitdem ich den ersten Weber in der Hand hielt weiß ich was Handwerkskunst bedeutet.


cu
bluesfreak  8)

PS: Zum Thema TAD: Ich hab da ne Bezugsquelle in USA für die auch vomTAD angepriesenen Blackplate Clones, nur zu einem Preis der knapp die Hälfte ausmacht  ::)