Hallo,
ich finde, dass das genau die Stärke des Hiwatts ist: unspektakulär klingen. Der beeindruckt eben nicht z.B. mit diesen extrem silbrigen, glitzernden Höhen, setzt sich aber im Bandkontext unglaublich druckvoll durch, während die H&K oder Engl Amps nur mit klirrenden Höhen nervten, ohne sich recht durchzusetzen. Der Amp geht auch für Bass (wenn ich mich nach über 20 Jahren so erinnern kann) ziemlich gut. Und wenn ich mich auch noch recht erinnere, war bewegte mein 100er Hiwatt mit Gain und Master auf 12 schon ziemlich viel Luft , da ist bei Deinem wohl irgendwas im argen. Schon mal die Röhrensockel gereinigt?
Gruß Roland
Hallo Roland,
Leider habe ich, als ich den Amp kaufte, meine Werkstatt zum Arbeiten und Lärmen verloren und nur eine Session mit neuen Elkos aber alten Röhren machen können. In ca. spätestens 2 Wochen geht es in neuem Raum weiter.
Bisher hab ich das Teil gereinigt und die Röhrensockel und / -stifte mit dem sauteuren DeoxIt und Dentalbürstchen behandelt aber noch nichts wieder in Betrieb genommen. Einige Sockel scheinen mal gut heiß geworden zu sein. Eine Endstufenröhre hat seitlich einen silbernen Beschlag, der sonst nur im Kopf ist. Keine Ahnung ob das Zufall oder ein Defekt ist. Ich werde die Widerstände am Sockel prüfen. Ich weiß nicht, wieviel der Amp gelaufen ist, aber da hat 30 Jahre keiner reingeguckt und was dran bewegt.
Zum Sound: Gemäßigt klingt er gut, sehr "klassisch". Es brummt nix nur das Masterpoti kratzt ganz leicht. Ich würde am liebsten alles darüber aufnehmen Bass, Gittarre, Orgel, Keys. "Luftig" und offen der Sound. Ich hab mich tierisch auf die Session gefreut. Es war ok, schön, aber der Tiefbass fehlte irgendwie, der Druck und die Kontur, es war weich und keiner geriet in Panik als ich laut drehte.
[Als ich meinen 50W Röhren Gittarrenamp auf 12 stellte, wurde die Session zügig beendet
] Was mir gar nicht gefällt, ist der Zerrsound, wenn man Gain aufdreht. Das knarrt irgendwie rauh. Also kein "Knurren" oder "Rotzen".
Was gut ist:
- Instrument in z. B. Normal 1 rein
- von der 2. Normalbuchse > Input Effektgerät (Hall / Echo)
- Output Effektgerät in den Brilliant-Eingang.
So kann man den Effekt stufenlos hinzumischen und nach Bedarf natürlich "Brilliant" und "Normal" tauschen.
Wenn der Amp wieder läuft, werde ich einen kleinen parametischen EQ dazugesellen, um ggf. den Tiefbass etwas zu puschen. Der Vorbesitzer hatte auch immer einen MXR Effekt davor.
Die EL34 sind ja wohl auch eher gitarrenorientiert. Den KT88 wird da mehr Bassvolumen nachgesagt. Aber ein Gitarrenamp mit 200 W ? Das ist eher für die, deren Hörgerät in Reparatur ist, oder die 1980 die Anschaffung eines solchen eigeleitet haben
"Who" hear me ?
Gruß Drahtzieher