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Marshall 18Watt Frage

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Offline _peter

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Marshall 18Watt Frage
« am: 20.07.2010 13:13 »
Hallo,

ich habe eine Frage zum Tremolokanal des 18Watters.
Warum kann ich R29 und C12 nicht weglassen?
Mit den Tremolo direkt hat es ja nichts zu tun - also es
soll ja hier keine Zeitkonstante eingestellt werden o.ä..
Wo wäre also das Problem direkt von C15 als Koppelkondensator
auf die Potis zu gehen?

Grüße, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline snyder80

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Re:Marshall 18Watt Frage
« Antwort #1 am: 20.07.2010 13:24 »
Hallo!

Ich kenne ein ähnliches Design eher von Highgain Verstärkern. Das Hohpassfilter nimmt es etwas "Gain" und Bass aus der Vorstufe (mit den Werten aus dem obigen Schaltplan sinds ca. 68Hz).




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Offline _peter

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Re:Marshall 18Watt Frage
« Antwort #2 am: 20.07.2010 13:27 »
Hallo,

aber dann hätte man den Koppel-C doch einfach kleiner machen können, oder?

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline snyder80

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Re:Marshall 18Watt Frage
« Antwort #3 am: 20.07.2010 13:53 »
C12 und C15 sind ja zusammen nur 2,5nF "klein" und gehen dann auf das Tonepoti und den Volume Regler.

Wieso sollen denn überhaupt die beiden Komponenten raus ? Platzmangel kann es ja wohl nicht sein...


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Offline _peter

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Re:Marshall 18Watt Frage
« Antwort #4 am: 20.07.2010 13:57 »
Reiner Purismus. Warum sollte man dem Sound irgendwelche
Bauteile in den Weg legen, die nicht notwendig sind?
Aber du hast natürlich recht, dass es mehr oder weniger
"Krümelkackerei" ist.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline snyder80

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Re:Marshall 18Watt Frage
« Antwort #5 am: 20.07.2010 14:07 »
Naja, Purismus wärs ja eher, das Filter drinnen zu lassen, da der Amp diese Schaltung ja vorsieht. Ausserdem ist die Frequenz von 68Hz ein sinnvoller "entrumpler", denn die tiefe E-Saite schwingt mit fröhlichen 82Hz weit oberhalb des Filters - Dropped D tuning liegt ja maximal auch bei 69Hz, so dass es eigntlich nicht stören dürfte, wenn man nicht noch tiefer stimmt.

Aber death metal mit "Drop-C" ist auch eher was für andere Amps...  :guitar:

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Offline darkbluemurder

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Re:Marshall 18Watt Frage
« Antwort #6 am: 20.07.2010 14:10 »
Aber death metal mit "Drop-C" ist auch eher was für andere Amps...  :guitar:

Wollt ich grad sagen! Idealerweise sollte bei der Leistung da noch eine Null dazu.

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline _peter

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Re:Marshall 18Watt Frage
« Antwort #7 am: 20.07.2010 14:47 »
Das die Bässe gecutet werden sollten ist mir klar.
Nichtsdestotrotz könnte man C15 einfach auf 2n2 oder
gar 1n vermindern und die anderen beiden rausschmeissen.
Ich dachte nur, ich hätte einen Aspekt übersehen, der
dagegen spricht.
Mit Purismus meinte ich natürlich auch nicht, so nah wie
möglich am Original zu bleiben, sondern das Signal durch so
wenig Bauteile wie möglich jagen.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline snyder80

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Re:Marshall 18Watt Frage
« Antwort #8 am: 20.07.2010 18:54 »
Ja, das mit dem Purismus war mir schon klar, hatte evtl ein  ;) vergessen, von daher :  ;)


Allerdings wirkt sich der Lowcut wie gesagt bei der "normalen" Nutzuung nicht "negativ" auf den Klang. Vielmehr werden Rumpeln und Tieftonstörgeräusche unterhalb von 68Hz rausgefiltert.

Ohne den 470k hast Du eben mehr Lautstärke /Gain (Purismus?) aber es könnte sich auch das die Wirkung des Tonestack evtl. verändern. Denn die Quellimpedanz sollte sich meines Wissens nach durch den fehlenden 470k ebenfalls verändern. Bin aber nicht ganz sicher, da es ja durch den 2.ten 5nF entkoppelt sein müsste.


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Offline darkbluemurder

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Re:Marshall 18Watt Frage
« Antwort #9 am: 20.07.2010 19:02 »
... es hält sich offenbar hartnäckig das Gerücht, dass ein Verstärker umso besser klingt, je weniger Bauteile er hat. Demnächst will ich bei Boutique-Amps die genauen Bauteilstückzahlen wissen!  :laugh:

Viele Grüße
Stephan
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Offline Hucky

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Re:Marshall 18Watt Frage
« Antwort #10 am: 21.07.2010 01:20 »
Warum baut man den Hochpass mit 2 Kondensatoren, wenn man die gleiche Grenzfrequenz auch mit der hälfte der Bauteile erreichen kann?
Die zwei kaskadierten RC Hochpassfilter (2-pol filter) haben eine grössere Steilheit. Die Dämpfung (Abschwächung) der tiefen Frequenzen geht mit 12dB/Oktave stärker an die Bässe ran als ein Filter mit nur einem RC (1-Pol = 6dB/Oktave).
Warum hat man dies hier (im Tremolokanal) gemacht?
Der Tremoloverstärker (VCA = VoltageControledAmplifier) hat die Eigenart, dass sich die Modulationsfrequenz (Tremolofrequenz) neben der
Modulation (AM = Amplitudenmodulation) auch auf das Einganssignal (Trägerfrequenz) aufmischt und sich so durch den Rest des Versärkers durchschleicht.
Dies ist bei einem GuitarAmp sicherlich nicht direkt hörbar, stört jedoch den Klang des Verstärkers durch Verschiebungen der Arbeitspunkte der folgenden Verstärkerstufen. Das sehr tieffrequente Störsignal kann sogar den Ausgangstrafo und den Lautsprecher beeinflussen, denn sowohl der Ausgangstrafo wie auch der Lautsprecher kann ein Signal von 1Hz verarbeiten - nur nicht mit hoher Amplitude und für lange Zeit - und auch nicht gerne.
Mit dem steileren Hochpassfilter nach dem TremoloAmp (VCA) killt man das Problem an der Quelle, sicherlich eine gute Wahl.
Nun stellt sich noch die Frage ob man dieses Filter eventuell vereinfachen kann (1-pol), wenn man den Amp ohne den Tremologenerator baut, oder wenn man das Tremolo immer ausgeschaltet lässt. Eigentlich ja - vielleicht schon ... aber in diesem Fall würde ich ganz klar nein sagen, denn viele GuitarPlayers sind sich bei diesem Amp ja einig dass der Tremolokanal besser klingt, also sollte man ihn auch so lassen wie er ist.
Warum klingt er denn besser? Natürlich nun eine einfache Sache: Weil er dieses steilere Hochpassfilter hat, das alle Signale unter dem Grundton unserer E-Saite gnadenlos abschneidet. Um es kurz zu machen: sowohl die Gitarre wie auch die DC-gekoppelte Eingansstufe erzeugen sehr tiefe Freuquenzen, welche so tief sind wie die Hüllkurve (Amplitudenverlauf des Signals) des angeschlagenen Tones. Diese "DC-Hüllkurve" moduliert den Arbeitspunkt der ersten Stufe und schleicht sich weiter durch den Amp (wie die Tremolofrequenz). Durch den 2-poligen Tiefpass bleibt die Arbeitspunktmodulation der ersten Stufe erhalten der Rest des Amps wird jedoch von dieser "Störung" entlastet und kann seine volle Leistung der "Musik" widmen. Obwohl wir die Bässe schneiden kriegen wir dadurch mehr Druck und "Punch" aus unserem Verstärker. Er klingt trotz der "Beschneidung" klarer und hat mehr Druck!!!
Also unbedingt drinlassen - sofern man entschieden hat, dass der Tremolokanal "besser" klingt.
Durch dieses Beispiel zeigen sich auch die "Limiten" der "state of the art" Amp Simulatoren. Wie will ein AmpSimulator den richtigen Sound hinkriegen wenn er die DC-Komponente des Guitartones nicht in den DSP reinkriegt. Der A/D-Konverter des TubeAmpSimulators müsste auf 0.01Hz runtergehen oder einen DC-Sidechain-Kanal besitzen. Ohne das hat er keine Chance mit dem real TubeAmp an den Start zu gehen.

Hucky
going long and off-topics

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Offline _peter

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Re:Marshall 18Watt Frage
« Antwort #11 am: 21.07.2010 11:47 »
Hallo,

Wow, vielen Dank für die gute und auführliche Erklärung!

Der Tremoloverstärker (VCA = VoltageControledAmplifier) hat die Eigenart, dass sich die Modulationsfrequenz (Tremolofrequenz) neben der
Modulation (AM = Amplitudenmodulation) auch auf das Einganssignal (Trägerfrequenz) aufmischt und sich so durch den Rest des Versärkers durchschleicht.

Das war der Knackpunkt, der mir nicht bewusst war.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!