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Bias von Carvin X-Amp XT112

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Offline blubber

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Bias von Carvin X-Amp XT112
« am: 23.07.2010 21:23 »
Hallo,

da neulich Dirks grandioser Bias-Messadapter bei mir angekommen ist bin ich gerade dabei mal bei allen Amps den Ruhestrom der Röhren einzustellen.
Heute bin ich neben meinem JCM 800 noch an meinen Carvin X-Amp gekommen, der aber leider Fixed Bias hat - man also einen Widerstand tauschen müsste.

Ohne Röhren hab ich von Pin 1 zu Pin 3 473V gemessen und per Messadapter den Ruhestrom von 18mA und 21mA bei meinen GrooveTubes bzw. 17mA und 18mA bei den EHX aus meinem Marshall gemessen -> also eher viel zu kalt eingestellt (gerade mal 36%)

Jetzt ist die Frage wie ich das Biaspoti am besten verbaue.
Hier mal ein Link zum Schaltplan: http://www.carvinmuseum.com/pdf/amps/s24104N_X100B_schematic.pdf (In den Notes beachten, ass es ein X50 mit nur zwei Endstufenröhren ist)

Jetzt steht da, dass man R127 für 50mA wählen soll, was für mich bei zwei EL34 etwas niedrig erscheint. In nem Carvin Forum hatte ich irgendwann mal geselen, dass man sich pro Röhre so an die 40mA also zusammen 80mA halten soll, da der Amp dann am besten klingen soll (naja, kann ich ja dann ausprobieren).

Mir ist klar, dass der Bias im Prinzip durch R126 und R127 eingestellt wird.
Gefunden habe ich Folgendes:
"Let's start over. R126 and R127 form a voltage divider between GND and the bias  supply. The result is the "bias  voltage". The closer to ground the bias supply gets (less negative), the higher the bias current. At 0V, the tube will turn on as hard as it can.

We can see that with whatever circuit you replace R127 with, if it goes open circuit, it will be very bad. Similarly, if something replacing R126 short circuits, it will be very bad.
...
If you do as many people do (including me), and just stick a 250K pot in R127, if the wiper opens, you'll get excessive bias current in the power tubes, but perhaps not enough to blow a fuse or some other cheap component. The tubes will overheat, you'll probably get a nasty internal short, and the whole power system and output transformer will be badly stressed, at least until the fuse hopefully blows. "


Also wohl eher R126 durch ein Poti ersetzen und wenn möglich noch ein Widerstand in Reihe dazu, dass man mit dem Poti auf gar keinen Fall auf 0Ohm runter drehen kann, was die Röhren auch wieder killen würde.

Also welchen Widerstand soll ich am besten ersetzen und wie? R127 und mir die Röhren killen, wenn der Schleifer den Kontakt verliert (Gitter auf Ground), oder R126 und dann neue Röhren kaufen, wenn ich so doof bin und auf 0Ohm runterdreh?
Gibt es noch eine alternative dazu?

Was mache ich am Besten? R126 durch ein 100k Widerstand in Reihe mit nem 500kOhm Trimmer ersetzen? Damit sollte ich, falls ich das das Poti ausversehen mal auf 0Ohm dreh langsam sehen können, wie die Anodenbleche zu glühen beginnen und es dann sehen und die Röhren noch retten können. Wenn der Schleifer den Kontakt verliert, dann habe ich quasi kein Bias mehr, also kann nix passieren bzw. wenn ich Schleifer und ein Ende zusammen löte, dann hab ich einfach die vollen 500k vom Poti.
Mit dem 500k Poti müsste dann ja eigentich der Ruhestrom für 6l6 sowie KT88 abgedeckt werden. Notfalls müsste ich eben den 100k Vorwiderstand zum Poti verkleinern.

Dann habe ich noch gehört, dass die Schirmgitterwiderstände (R114-115) bei höherem Bias recht kritisch sein sollten. Habe schon gelesen, dass man die von den 350Ohm/5W auf 1k/5W erhöhen sollte. In den Urmodellen waren die nur 22Ohm/0,5W (meiner hat ja "nur" 20 Jahre auf dem Buckel).
Warum sollte man die Widerstände erhöhen und warum waren die bei der Rev A nur 22 Ohm?
Hier im Forum habe ich mal gelesen "Die Gefahr verdeutlicht z.B. auch die empfohlene Aufrüstung aller Hiwatt's zu 5-Watt Schirmgitterwiderständen. Die neueren EL34 lassen wohl unter best. Voraussetzungen  auch mal ordentlich Strom über's Schirmgitter fließen."

Wär schön, wenn von euch da helfen könnte.
Gruß und schönes WE, Blubber

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Offline blubber

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Re:Bias von Carvin X-Amp XT112
« Antwort #1 am: 24.07.2010 11:50 »
:gutenmorgen:
Achso, ein Stück weit bin ich ja schon doof...  ;D

Also theoretisch kann ja nicht viel passieren, wenn ich R127 als Poti ausführe, da die Röhren zwar viel zu heiß laufen, wenn der Schleifer den Kontakt verliert (zumindest wenn man den Schleifer an ein Ende vom Poti angelötet hat), aber wann verliert denn das Poti den Kontakt?!
Statistisch gesehen passiert das doch hauptsächlich, wenn man daran dreht und nicht wenn es fest eingestellt rumsteht. Also sieht man es beim Einstellen evtl und kann die Röhren noch retten.

Wie ist das denn Schaltungstechnisch bei anderen Amps gelöst? Da muss es doch ähnliche Probleme geben, wenn der Schleifer vom Poti den Kontakt verliert!

Gruß Blubber

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Offline Burkhard

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Re:Bias von Carvin X-Amp XT112
« Antwort #2 am: 24.07.2010 12:14 »
Moin,

Zitat
Also wohl eher R126 durch ein Poti ersetzen und wenn möglich noch ein Widerstand in Reihe dazu

Genau, 150k Widerstand und 100k Trimmer (in Reihe für den R126), das sollte deinen Regelbereich abdecken.
Und wenn der Trimmer nicht mehr mag geht die Spannung nur hoch.

Gruß
Burkhard

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Offline jacob

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Re:Bias von Carvin X-Amp XT112
« Antwort #3 am: 24.07.2010 12:45 »
Moin Blubber,

bei den etwas durchdachter konstruierten Amps, bei denen der Ruhestrom für alle Endröhren gemeinsam über nur einen Trimmer eingestellt wird, ist das exakt genau so gelöst, wie Burkhard es beschrieben hat.
Bei den weniger durchdachten  ??? fällt der Begrenzungswiderstand einfach komplett weg, es wird halt ein größerer Trimmerwert verwendet, und die Biasspannung wird direkt am Schleifer abgenommen (z.B. bei vielen der 60er- Jahre Marshalls).
Das ist natürlich grober Unfug  :police: !

Es gibt wirklich absolut keinen Grund dafür (außer Gedankenlosigleit, Statistikgläubigkeit  ;)  und/ oder grenzenlosem Gottvertrauen  :angel:), das so zu machen.
Die gewöhnlichen 08/15- Kohleschicht- Trimmer, die man als Bastler ja leider meist verwenden muss, taugen halt nicht allzuviel.
Und die "richtigen" Military- Cermet- Mehrgang- Potis kosten auch richtiges Geld!

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 24.07.2010 12:47 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline blubber

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Re:Bias von Carvin X-Amp XT112
« Antwort #4 am: 24.07.2010 14:22 »
Ah, danke euch beiden.

Dann werd ich wohl nächte Woche mal lostiegern und mir ein möglichst hochwertigen Trimmer oder gar ein richtiges Poti, bei dem die Achse abgesägt wird und n kleiner Schlitz fürn Schraubendreher geritzt wird (das würde dann an die stelle des DI-Out kommen) kaufen.

Weiß einer von euch noch etwas über die Schirmgitterwiderstände?
Besteht da irgendwie Handlungsbedarf, wenn ich von EL34 auf 6L6GC oder KT88 wechsel?

Gruß Blubber

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Offline 7enderizer

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Re:Bias von Carvin X-Amp XT112
« Antwort #5 am: 24.07.2010 16:56 »
Moinsen,

bei der EL34 sind an jedem Schirmgitter Schutzwiderstände mit mindestens 1,5k Ohm.

Greetz

7enderizer
Greetz,

Der 7enderizer

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Offline blubber

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Re:Bias von Carvin X-Amp XT112
« Antwort #6 am: 24.07.2010 17:53 »
Hallo und danke 7enderizer!

Okay, da ich das schonmal irgendwo gelesen hatte werde ich die 350 Ohm wohl gegen 1k5 tauschen.

Kannst du mir erklären, warum man die jetzt gegen größere tauscht, wenn früher teils nur 22Ohm verwendet wurden?
Verändert das irgendwie etwas am Klangbild des Verstärkers? (Scheinbar ja schon)
Hab hier nochwas gefunden: http://blueguitar.org/new/text/scr_res.pdf

Gruß Blubber

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Offline jacob

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Re:Bias von Carvin X-Amp XT112
« Antwort #7 am: 24.07.2010 18:18 »
Hi Blubber,

es könnte durchaus sein, dass Fenderizer die Gridstopper- Widerstände an G1 der EL34 mit den Schirmgitterwiderständen verwechselt.
"Standard" bei den Schirmgitterwiderständen für EL34 sind traditionell 1K/5Watt.
Die solltest Du auf jeden Fall einbauen. Ganz besonders dann, wenn Du den Amp häufig bis an seine Leistungsgrenze betreibst (= sehr hoher Schirmgitterstrom!)...

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 24.07.2010 18:19 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline blubber

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Re:Bias von Carvin X-Amp XT112
« Antwort #8 am: 29.07.2010 15:29 »
So, wollte mich dann mal bei euch bedanken.
Biaspoti ist drin und Bias ist eingestellt. Erstaunlicherweise klingt der Amp kalt eingestellt für Metal wirklich am besten (also so 20-25mA für EL34). Wenn man auf die 40 zu geht, dann wird es etwas wärmer, aber für alles über GnR etc wird der Amp dann komplett unbrauchbar, weil viel zu sanft.

Mit den 6L6GC, die ich neulich bestellt habe hat er zwar etwas mehr Bass, verliert aber auch wieder an aggressivität, daher bleiben die EL34 drin.
Die 6L6 kann ich mit dem 100k Poti nicht kälter als 35mA einstellen, werde wohl irgendwann mal ein 200k Poti verbauen, damit ich für die Zukunft auch den Fall abgedeckt habe.

Schirmgitterwiderstände sind auch getauscht gegen 1k2 mit 5 Watt (1k war ausverkauft), denke die 200 Ohm werden den Bock nicht fett machen, wenn bei dem Amp davor alles von 22 Ohm bis 350 Ohm und beim Reissue glaube 1k5 verbaut wurden.

Gruß Blubber

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Offline 7enderizer

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Re:Bias von Carvin X-Amp XT112
« Antwort #9 am: 30.07.2010 09:31 »
Hi Blubber,

es könnte durchaus sein, dass Fenderizer die Gridstopper- Widerstände an G1 der EL34 mit den Schirmgitterwiderständen verwechselt.
"Standard" bei den Schirmgitterwiderständen für EL34 sind traditionell 1K/5Watt.

Gruß

Jacob

 :gutenmorgen:

Da habe ich wohl etwas verwechselt, sorry.
An meinem EL34 Röhrenamp habe ich am Schirmgitter jeweils einen 5W/1,5k Ohm Widerstand. ggf. könnte man auch noch eine 25V/25mA Glühbirne nehmen und diese als Ersatz für den Widerstand schalten.

So habe ich dies bei einem anderen Verstärker gemacht. Je mehr Schirmgitterstrom die Röhre zieht, umso mehr fängt die Glühbirne an zu leuchten. Im Extremfall brennt diese dann durch und das Schirmgitter bekommt keine Spannung mehr.

Die Glühbirne wird selbstverständlich nicht an Masse gelegt! ;D

Greetz,

Nicolai
Greetz,

Der 7enderizer