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Dynacord HiFi-Favorit

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Offline bea

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Re: Dynacord HiFi-Favorit
« Antwort #15 am: 3.03.2016 21:17 »
Hallo Uwe,

Die Brandstelle rührt sehr wahrscheinlich von einem - warum auch immer - verbrannten Katodenwiderstand der betroffenen EL 34.

Es sind sogar zwei. Unter dem anderen Zementbunker ist noch eine Stelle. Und ganz deutlich sich die durchgebrannt - mit offenbar noch mehr Schmackes als die des Gigant. Und warum auch immer: beim Gigant war ich ja dabei; das war eine massive Fehlanpassung, bei der sogar die 4- und die 8-Ohm-Anzapfung belegt waren.

Zitat
Die einzige benachbarte Leiterbahn ist die quasi rund um die Platine führende Massebahn, eventuell auch die Heizungsanschlüsse. Löte mal den Katodenwiderstand aus

Die Tage, wenn ich wieder Luft habe. Übers WE darf ich meine Buchhaltung fürs letzte Jahr nachrechnen, dank grandioser Leistung des Sachbearbeiters meiner Steuerberaterin. (Und dafür zahl ich einen Haufen Geld...)

Zitat
und prüfe, ggf. auch mit einer leicht erhöhten Spannung (9-V-Block sollte reichen), ob zwischen den Pins 1 und 8 und Masse bzw. den Heizungs-Pins 2 und 7 Masse eine niederohmige Verbindung besteht.

Ich habe vor, die Brandstellen noch besser  zu säubern und natürlich auch die Fassungen. Und dann wird die Drahtbrücke mit der beschädigten Isolierung getauscht (die ist auch im zweiten Gerät fällig - und da darf die Platine dann ein zweites Mal raus :-()
Zitat
Ich kam da nicht ran, ohne den Netztrafo ausgebaut zu haben. Hast Du da eventuell einen eleganteren Weg gefunden?

Ich habe das gut verdrängt, und versuche mal, mich zu erinnern, so weit das mit meiner Matschbirne gerade möglich ist - also unter großem Vorbehalt: Im Bassking 1 (mit einer anderen Platine, noch aus Pertinax) musste ich glaub ich die Drossel ausbauen und den Netztrafo teilweise. Im Emi 2 ähnlich. In dieser Kiste war der Trafo nicht komplett fest. Da ließ sich die Platine einfach so herausnehmen, ebenso in der vollkommen toten dritten Kiste. Die Leitungen habe ich abgezwickt, man kommt allerdings auch mit dem Lötkolben dran. Elkos und Trimmer habe auch schon mal bei einer nicht komplett demontierten Platine getauscht.

Die Oberkacke war dann noch, dass sich der Netztrafo nach dem Wiedereinbau als defekt erwies - Windungsschluss in der oberen Anodenwicklung. Ich hatte zwar noch einen auf Lager, doch ärgerte mich heftig, den Trafo nicht zuerst geprüft zu haben  :devil:...

Beste Grüße, Uwe
[/quote]
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: Dynacord HiFi-Favorit
« Antwort #16 am: 9.03.2016 00:52 »
So, heute mal ein klein wenig weitergemacht: die Brandstellen ließen sich leicht entfernen - 400er Schleifpapier, eine angespitzte Kosmetikpinzette (ich habe inzwischen eine kleine Kollektion abgenutzter Kosmetikpinzetten, mit denen man keinen Haare mehr greifen kann. Für Lötarbeiten sind sie allerdings klasse.)

Bei der Gelegenheit habe ich die Zementwiderstände durch etwas kleinere Metalloxidwiderstände ersetzt, mit 2 W. Die hatte ich parat. Im Schaltplan der Endstufe sind zwar 1-W-Widerstände eingezeichnet, aber in der Gigant-Endstufe sind es jeweils 2 W. Auch die brennen bei Überlastung der Röhren ziemlich rasch durch, wenn auch wohl nicht ganz so spektakulär wie die 1-W-Widerstände im Favorit; die Sicherungsfunktion dürfte daher gewährleistet sein.

Bis auf den Selengleichrichter ist die Platine jetzt fertig.

Als nächstes darf ich jetzt die Trafos reinigen. Mal sehen, wann ich dazu Lust habe...

« Letzte Änderung: 9.03.2016 00:54 von bea »
Liebe Grüße

Beate

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Offline Vix Noelopan

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Re: Dynacord HiFi-Favorit
« Antwort #17 am: 9.03.2016 19:14 »
Hallo Beate,

in welchem Zustand waren denn die EL 34 aus diesem Amp? Denn es müssen deutlich mehr als 316 mA Katodenstrom pro Röhre geflossen sein, um die 1-W-Widerstände verbrennen zu lassen.

Beste Grüße, Uwe

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Offline bea

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Re: Dynacord HiFi-Favorit
« Antwort #18 am: 9.03.2016 19:39 »
Wie nach dem Tod des Gigant (in dem einer der 2-W-Widerstände ebenfalls regelrecht durchbrannte), metallische Niederschläge am Glaskolben, die auf zumindest teilweise verdampfte Elektroden hindeuten. Ich hab die Dinger gleich der Tonne überantwortet.

Aber besonders bei der einen Röhre muss das schon ein beeindruckendes Feuerwerk gewesen sein.
Liebe Grüße

Beate

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Offline Vix Noelopan

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Re: Dynacord HiFi-Favorit
« Antwort #19 am: 11.03.2016 16:24 »
Hallo Beate,

beim Gigant mit seinen 2-W-Widerständen müssen sogar deutlich mehr als 450 mA Katodenstrom durch die betroffene Röhre geflossen sein!

Das verdeutlicht, wie immens wichtig bei diesen immerhin 40 Jahre und mehr alten Geräten heutzutage eine Überarbeitung ist. Die erforderlichen Punkte kennen wir, wir haben sie bereits ausgiebigst diskutiert. Zusätzlich sollte man auch nach dem Einbau neuer, gekapselter Trimmpotis für die Gittervorspannungseinstellung einen Widerstand von etwa 1 MOhm vom Punkt der maximalen negativen Vorspannung zum Schleifer eines jeden Potis nachrüsten. Er sorgt für das sichere Sperren der Röhre, sollte das Poti Kontaktprobleme haben.

ich würde übrigens als Katodenwiderstände Metallfilmexemplare mit lediglich 0,7 Watt Belastbarkeit - und mit gutem Abstand zur Platine, wo vorhanden - einbauen. Die brennen bei deutlich niedrigerem Katodenstrom ab und erhöhen die Überlebenschancen der Röhre - und, beileibe nicht zuletzt, des AÜs.

Bleibt immer noch die Unsicherheit mit EL 34 aus aktueller Fertigung beim Betrieb mit Anodenspannungen um die 800 Volt...

Beste Grüße, Uwe

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Offline bea

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Re: Dynacord HiFi-Favorit
« Antwort #20 am: 11.03.2016 20:19 »
Hallo Beate,

beim Gigant mit seinen 2-W-Widerständen müssen sogar deutlich mehr als 450 mA Katodenstrom durch die betroffene Röhre geflossen sein!

Und das als Folge einer simplen Fehlanpassung durch zu geringe Lastimpedanz.

Zitat
einen Widerstand von etwa 1 MOhm vom Punkt der maximalen negativen Vorspannung zum Schleifer eines jeden Potis nachrüsten. Er sorgt für das sichere Sperren der Röhre, sollte das Poti Kontaktprobleme haben.

Sofern die Einbauverhältnisse und das Platinenlayout das sicher zulassen. Bei den Vollröhreneminenten habe ich gemacht, allerdings mit einigen Bauchschmerzen.

ich würde übrigens als Katodenwiderstände Metallfilmexemplare mit lediglich 0,7 Watt Belastbarkeit - und mit gutem Abstand zur Platine, wo vorhanden - einbauen. Die brennen bei deutlich niedrigerem Katodenstrom ab und erhöhen die Überlebenschancen der Röhre - und, beileibe nicht zuletzt, des AÜs.

Zitat
Bleibt immer noch die Unsicherheit mit EL 34 aus aktueller Fertigung beim Betrieb mit Anodenspannungen um die 800 Volt...

Noch gibt es geeignete Röhren. Weil sie ja auch schon mehrfach diskutiert wurden, wäre es gerade in diesem Gerät sicher ganz interessant, mal die KT77 auszuprobieren.
Falls ...
... der Netztrafo nicht brummt.

Gestern habe ich ihn grob gereinigt. So ganz sicher bin ich mir in Anbetracht des verzogenen Montageblechs nicht. Naja, hier hilft wohl nur, das einfach auszuprobieren.
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: Dynacord HiFi-Favorit
« Antwort #21 am: 12.03.2016 00:08 »
Gruppenbild mit Dame:



Vorhin habe ich mir mal angeschaut, wie ich die Schutzwiderstände über die Bias-Trimmer schalten könnte. Sie unter die Platine zu löten wird richtig eng (auch zum Metallchassis hin), und ich müsste eine Leiterbahn kreuzen. Damit fühle ich mich richtig unwohl - vermutlich ist es wahrscheinlicher, dass es da ein Problem gibt als dass die gekapselten Trimmer aussteigen.

Die Trafos habe ich mit Spiritus gereinigt. Man kann sie jetzt anfassen ohne schwarze Finger zu bekommen.
Weil ja auch mein neues Oszi eingetrudelt ist, könnte ich jetzt den Übertrager auf Windungsschluß prüfen (soll ich wirklich?).

Wie prüft man den Netztrafo?

Besteht eigentlich die Gefahr, dass sich irgendwas am Schnittbankern verwirft oder verzieht, wenn ich die Haltebleche abschraube, um sie wieder zu richten?
« Letzte Änderung: 12.03.2016 00:10 von bea »
Liebe Grüße

Beate

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Offline Vix Noelopan

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Re: Dynacord HiFi-Favorit
« Antwort #22 am: 12.03.2016 20:06 »
Hallo Beate,

ich prüfe Netztrafos so: Zwischen einen Sicherheits-Trenntrafo und den T.U.T. (transformer under test) schalte ich eine Glühlampe zu 60 - 100 Watt. Idealerweise sollte diese Glühlampe kaum sichtbar oder gar nicht glimmen. Die Spannungen über den Wicklungen des T.U.T. stimmen dann mit den Nennwerten bzw. sekundärseitig mit den Leerlaufspannungen überein.

Leuchtet die Glühlampe hell auf, liegt ein Windungsschluss vor. Die Spannungen über den Wicklungen sind dann niedriger. Notiere diese für jede Wicklung. Die Spannungen über den intakten Wicklungen sind im korrekten Verhältnis zu einander, nämlich in dem ihrer Nennspannungen. Weicht die Spannung über einer oder mehreren der Wicklungen im Verhältnis nach unten ab, so hast Du die defekte(n) Wicklung(en) gefunden. Auf diese Weise kann ich z.B. bei einem mir vorliegenden defekten DCN 027 aus einem Eminent II T sagen, dass die obere Anodenwicklung schadhaft ist.

Die Montagerahmen kannst Du beim DCN 027 getrost abnehmen, da verändert sich nichts. Die verlöteten Spannbänder halten die Kernviertel sicher an Ort und Stelle, und getränkt ist er auch noch.

Beste Grüße, Uwe

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Offline bea

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Re: Dynacord HiFi-Favorit
« Antwort #23 am: 20.01.2019 04:16 »
Puh, drei Jahre ist das jetzt schon her... trotzdem. Erster Schritt zum Abbau dieser Altlast: Test des Übertragers.

Sven (SvR), der hier wie so viele andere leider nicht mehr aktiv zu sein scheint, hat dazu mal was geschrieben: http://www.rocking-wombat.de/Oszi_Tutorial.html#step

Das wollte ich mal mit einem meiner DCN307 ausprobieren - der zweite ist komplett im Gerät verbaut und bleibt das auch, damit ich eine Referenz zum Abgucken greifbar habe.

Mit dem von Sven beschriebenen Meßaufbau habe ich folgendes ermittelt:



Störungen und wohl fehlender Massebezug ... trotzdem interpretiere ich das langsame Ausschwingen - bei beiden Teilspulen gleich - so, dass der Übertrager in Ordnung zu sein scheint. Ok, jetzt kann ich weitermachen. Netztrafo auf 220V beschalten und prüfen. Ohne Trenntrafo... geht wohl nur behelfsmäßig mit Signalgenerator.

Wenn positiv, wird es hier so ganz langsam weitergehen. Idee:

KT77 als Endröhren, PI wieder ein Katodyn mit galvanisch gekoppelter Treiberstufe, entweder ECF802 oder ECC832. Die Verstärkung der ECC82 dürfte hier nicht ganz ausreichen. Und dann tatsächlich zwei Kanäle. Am liebsten hätte ich ja eine Mischstufe - aber dann hätte ich ein System übrig :-(

Vorverstärker - hier werde ich eher auf die Vorstufe aus dem G2000 zurückgreifen und deren Klangregelung weiter entwickeln.
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: Dynacord HiFi-Favorit
« Antwort #24 am: 26.01.2019 03:11 »
Erste Simulation mit GU50. Alle drei Sekundärspannungen gestackt ergeben 840V. Die Simulation behauptet irgendwas von 135W bei 7% Klirr.

Glaub ich nicht - wäre ja zu schön, um wahr zu sein. Ich weiß auch nicht, ob der 45V-Ausgang des OT wirklich den gleichen Strom liefert wie der Ersatztyp von W.ELTER.
(Der Preamp im Eminent zieht übrigens 90mA)
Wenn ich diese Teilspannung weglasse, sagt die Simulation immer noch 120V.
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: Dynacord HiFi-Favorit
« Antwort #25 am: 26.01.2019 16:31 »
Und weils mich gepackt hat, hier gleich mal die nächste Version. Viel Feinarbeit vor allem am Netzteil. Was passiert da drin, vor allem, wenn ich die 45-V-Wicklung dazunehme?

Die G2-Widerstände durften noch etwas kleiner werden. Vor allem ist es mir gelungen, den R23 zu verkleinern.

Den Spannungsquellen habe ich jetzt Innenwiderstände spendiert. Mit je 500 Ohm kommt man in die Größenordnung der Angaben im Schaltplan. Auch wenn die Simulation an dieser Stelle nicht ganz realistisch ist, weil die Sekundarärwicklungen in Wahrheit ja galvanisch getrennt sind, sind die Ströme und Spannungen ganz interessant.

Ohne den 45V-Zweig ergibt sich jetzt in etwa die Leistung, die man auch von EL34 erwartet, halt mit den größeren Reserven der GU50 bzw. EL152

Besonders wichtig: die 45-V-Wicklung würde mit einem Strom von 100 mA belastet. Da sie im Eminent auch schon 90mA bringen muss, erwarte ich keine allzu großen Probleme; man könnte ggf einen Schutzwiderstand in Reihe schalten..

« Letzte Änderung: 26.01.2019 16:42 von bea »
Liebe Grüße

Beate