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Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt

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Offline #7

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Gegrüßt an die traute Röhrengemeinschaft,

bin neu hier und hoffe das sich viele helfende Hände finden und ich die Möglichkeit bekomme auch diversen Leuten mal unter die Arme zu greifen zu können ;) .

Zu meinem Problem.. ich bau grade so nen JCM 800 Verschnitt mit einigen Veränderungen drin wie Distortion kanal etc... Das Problem hier ist das mein Trafo 340-0-340 er Anzapfung hat und somit nach meinen Gleichrichtern gute 480V rauskommen.

Jetzt (da ich seid über nem Jahr nichts mehr mit Röhren zutun hatte) wunder ich mich gerade im moment wie ich darauf kam einen 220K Widerstand vor meine ECC83 zu spannen ? (vor die eine, vor der andren hängt ein 100K), und den Kathodenwiderstand mit 1,8K festgelegt habe.. Das würde heißen ne Arbeitsgerade von 250V bis 0,6mA, da 250 als betriebsspannung gewählt (was irgendwie keinen Sinn ergibt).

wenn ich die Rechnung jetzt neu mache mit den gegeben 480V (nach der Gleichrichtung) würde ich bei nem Widerstand von 220K und 480V 1,1mA haben.. Das heist Kathodenwiderstand auf etwa 1K angleichen.. da Ug ~ -1V bei 240V .

Bin ich noch richtig oder aufm Holzweg ? Zur Info. Den Verstärker hab ich damals in der Schule gebaut um damit irgend son Projekt mitzumachen.. Jetzt will ich den als Gitarrenamp nutzen. Ist halt nur schon ein Jahr her.

LG und danke für die Hilfe

David

EDIT:
Für Suchfunktion-nutzende.. schaltplan am Ende des Freds angehangen..
« Letzte Änderung: 16.08.2010 22:50 von #7 »

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Offline Nils H.

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #1 am: 15.08.2010 21:42 »
Moin und eine herzliches Willkommen von mir,

ehrlich gesagt habe ich Dein Problem nicht verstanden. Ein Schaltbild wäre ganz gut.

Zu meinem Problem.. ich bau grade so nen JCM 800 Verschnitt mit einigen Veränderungen drin wie Distortion kanal etc... Das Problem hier ist das mein Trafo 340-0-340 er Anzapfung hat und somit nach meinen Gleichrichtern gute 480V rauskommen.
Das ist ja erstmal kein Problem, sondern eher normal, dass ein JCM ca. 480V am Ladeelko hat.
Edit: Gemessene 480V? Eher nicht... Faktor Wurzel 2 ist reine Theorie, in der Praxis erreichst Du so ca. Faktor 1.3 bis 1.35, also rund 440-450V. /Edit

Jetzt (da ich seid über nem Jahr nichts mehr mit Röhren zutun hatte) wunder ich mich gerade im moment wie ich darauf kam einen 220K Widerstand vor meine ECC83 zu spannen ? (vor die eine, vor der andren hängt ein 100K), und den Kathodenwiderstand mit 1,8K festgelegt habe.. Das würde heißen ne Arbeitsgerade von 250V bis 0,6mA, da 250 als betriebsspannung gewählt (was irgendwie keinen Sinn ergibt).
Ohne jetzt altklug wirken zu wollen: Es wäre ganz gut, wenn Du die Dinge präzise und mit Fachbegriffen beschreiben könntest. Mit "vor die ECC83 spannen" meinst Du wahrscheinlich den Anodenwiderstand, welcher für die Röhre den Arbeitswiderstand darstellt. An welcher Stufe sitzt der 220k?

Die Werte Deiner Arbeitsgerade stimmen nicht; 250V an der Anode bei sperrender Röhre ist korrekt, wenn die Röhre voll durchgesteuert ist, fließt aber ein Strom von Imax = 250V / 220k = 1,14 mA. Inwieweit da jetzt Sinn oder Unsinn dahinter steckt... 220k bedeutet auf jeden Fall eine recht hohe Verstärkung für die Stufe, und bei 1k8 als Rk würde ich mal von einem relativ neutralen Arbeitspunkt sprechen. 250V ist ein bisschen wenig für einen JCM, die liegen in der Vorstufe bei 280V-290V.

wenn ich die Rechnung jetzt neu mache mit den gegeben 480V (nach der Gleichrichtung) würde ich bei nem Widerstand von 220K und 480V 1,1mA haben.. Das heist Kathodenwiderstand auf etwa 1K angleichen.. da Ug ~ -1V bei 240V .
Mach die Rechnung doch mal detailliert, ich kann Dir nicht folgen. Was haben die 480V hinterm Gleichrichtermit der Vorstufe zu tun? Wie sieht Deine Siebkette aus, und wie sind die anderen Stufen beschaltet?

Falls Du darauf hinaus willst: Es gibt keinen "richtigen" oder "falschen" Rk oder Arbeitspunkt. Das ist eine frage, wie die Stufe (und der ganze Amp) konzipiert ist.

Gruß, Nils
« Letzte Änderung: 15.08.2010 21:57 von NilsH »

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Offline #7

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #2 am: 15.08.2010 22:05 »
Okay also folgendes (entschuldige die Ausdrucksweise) .

Schaltbild sieht im grunde wie folgt aus : http://mhuss.com/MyJCM/JCM800_2204.gif

hier geht es um die Röhre V1b( in meine Schaltbild ebenfalls V1A allerdings die erste Röhre im System da keine wahl zwischen High und LOW wählbar) . Der Anodenwiderstand ist 220K. Die zweite Röhre hat einen 100K Anodenwiderstand. Die Frage die ich mir stelle kommt aufgrund folgender Rechnung zustande (siehe folgendes Seite: http://www.elektronikinfo.de/strom/katodenbasisschaltung.htm hier folgende Gleichung: UAnode = UB - R2 . IAnode ) . Jetzt ist mir nicht mehr ganz klar welches die Betriebs- und welches die Anodenspannung war. Da auf dem Schaltplan für den JCM 800 eine Spannung von 460V gegeben sind war ich mir unklar in wieweit das ganze meine Spannung nach den Anodenwiderständen meiner Eingangsstufe beeinflusst (die ersten zwei Röhren mit dem input-buffer) .

Jetzt zur Rechnung:

Ich hatte festgelegt (laut einer Gleichung aus dem Tafelwerk für Röhren (hab es leider gerade nicht zur Hand)) das die Betriebsspannung 250V sein soll und der fließende Strom (du hattest Recht..) etwa 1,2mA. Jetzt setze ich ein:

Ub = 480V - 220K*1,2mA = 264V..

Die 480V also in diesem Falle als Betriebsspannung und die 264V als anodenspannung..

Ich weis nicht ob die 264V nicht vielleicht etwas knapp bemessen sind ? (vll etwas zu hoch..)

Lg. und vielen Dank für die Antwort

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Offline Nils H.

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #3 am: 15.08.2010 22:35 »
Moin,

Jetzt zur Rechnung:

Ich hatte festgelegt (laut einer Gleichung aus dem Tafelwerk für Röhren (hab es leider gerade nicht zur Hand)) das die Betriebsspannung 250V sein soll und der fließende Strom (du hattest Recht..) etwa 1,2mA. Jetzt setze ich ein:

Ub = 480V - 220K*1,2mA = 264V..

Die 480V also in diesem Falle als Betriebsspannung und die 264V als anodenspannung..

Ich weis nicht ob die 264V nicht vielleicht etwas knapp bemessen sind ? (vll etwas zu hoch..)

Moin,

das passt so nicht. Erstmal, sagte ich gerade schon, wirst Du hinterm Gleichrichter keine 480V erreichen, eher 450V. Dann sind diese 450V nicht(!) die Betriebsspannung für die Vorstufenröhren. Der ganze Amp wird von einem in Stufen aufgebauten Netzteil versorgt. Gehen wir den Plan von Mark Huss mal von hinten nach vorne durch: Direkt hinter dem Gleichrichter wird die Spannung für die Endstufenanoden abgegriffen; dann kommt die Drossel mit anschließendem 50u-C, von diesem Punkt werden die Schirmgitter versorgt. Dann folgen drei RC-Glieder mit jeweils 10k und 50u. Hinter dem ersten 10k wird der PI versorgt, hinter dem zweiten V2 und hinter dem ersten V1.

Über den 10k-Widerständen fällt durch den Ruhestrom, der durch die einzelnen Stufen fließt, eine Spannung ab. Dadurch stellen sich die einzelnen Betriebsspannungen ab. Im Plan von Mark Huss sind das die angegebenen 468V am AÜ/Endstufenanoden, 467V an den Schirmgittern, 390V am PI, 348V an V2 und 334V an V1.

Für den Arbeitspunkt musst Du also mit (in diesem Falle) 334V rechnen. Wenn Du (wenn ich das richtig verstanden habe) die erste Stufe mit 220k an der Anode und 1k8 an der Kathode beschaltest, geht die Arbeitsgerade durch die Punkte 334V/0mA und 0V/1,5mA (I=334V/220k). Mit 1k8 an der Kathode wird sich in etwa ein Ruhestrom von 0,8mA und eine Anodenspannung von 165V einstellen.

334V sind als Ub für V1 allerdings recht hoch; üblich sind ca. 280V für V1 und 290V für V2. Mit 334V wird der Amp etwas straffer sein und etwas später zerren, dafür evtl. in den Höhen etwas bissig.

Ich empfehle Dir, Dir als Einstieg mal die Seiten vom Valve Wizard zu Gemüte zu führen, hier besonders den Teil über Netzteilfilterung und die "Common Cathode Triode Gain Stage".

Gruß, Nils

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Offline #7

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #4 am: 15.08.2010 23:08 »
Hallo Nils. Vielen Dank für die informationen. Die 480V sind gemessen am Elko nach den Gleichrichtern deshalb die Angabe. Habe diverse pdf's hier rumliegen die sich allerdings mit den Herleitungen und Berechnungen größtenteils von Trioden und Pentoden widmen. Explizit zur konzeption von Netzteilen ist mir noch nichts in die Hände gefallen deshalb vielen Dank nochmal an der Stelle.

Melde mich dann später per Edit nochmal.

Lg

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Offline Nils H.

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #5 am: 15.08.2010 23:22 »
Melde mich dann später per Edit nochmal.

Schlechte Idee... 'n Edit kriegt ja keiner mit :).

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Offline #7

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #6 am: 15.08.2010 23:30 »
Okay dann so ;) . Gleich zur Frage (noch wach? :D ) . Wieso schreibt er das der durchschnittliche Strom der von einer ECC83 bezogen wird bei 5mA liegt ? Geht man vom mittelwert des maximalen Kathodenstroms aus ? weil laut Datenblatt 1,2 drin stehen.. versteh nicht ganz wo die Zahl hier kommt.

Lg

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Offline Nils H.

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #7 am: 15.08.2010 23:41 »
Moin,

Okay dann so ;) . Gleich zur Frage (noch wach? :D ) . Wieso schreibt er das der durchschnittliche Strom der von einer ECC83 bezogen wird bei 5mA liegt ? Geht man vom mittelwert des maximalen Kathodenstroms aus ? weil laut Datenblatt 1,2 drin stehen.. versteh nicht ganz wo die Zahl hier kommt.

Lg
wer lesen kann ist klar im Vorteil ;). Im Rechenbeispiel zur Netzteilfilterung (ich nehme an, darauf beziehst Du Dich) rechnet der Wizard mit ECC81.

Gruß, Nils

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Offline #7

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #8 am: 15.08.2010 23:59 »
Okay der hat gesessen... ich versteh warum manche Leute (in dem Falle du ;) ) die Krise bekommen. Nen Verstärker bauen wollen aber nich lesen können.  ::).. naja, wie auch immer.

Zum Verständnis. es ist also praktisch nichts anderes, als das ich mit meinen Widerständen am Netzteil meine Betriebsspannung regeln kann ? Die Kondensatoren zum glätten klar wegen erzeugung gleichmäßiger Gleichspannung (Sinusform gegen null). Bei der Proberechnung..

(Skizze)
                              390V             470V            475V
-----[---]------[---]-------[---]-------------////////-----
   ||           | |            |  |           |    |          Drossel(ist die überhaupt von Nöten?Klingt dann im Grunde nur bissiger oder?)


müsste ich also wenn ich von den 470 auf die 390V kommen möchte 80V abfallen lassen. also 11,11K Widerstand (da.. 80/0.0072 = 11,11). da es den nich gibt nen 10K.. (?) Strom fallen 2,4mA ab lt Datenblatt..

LG
« Letzte Änderung: 16.08.2010 00:16 von #7 »

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Offline Nils H.

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #9 am: 16.08.2010 00:42 »
Moin,

Okay der hat gesessen... ich versteh warum manche Leute die Krise bekommen. Nen Verstärker bauen wollen aber nich lesen können.  ::).. naja, wie auch immer.
Nich verzweifeln, is' ja auch schon spät :)

Zum Verständnis. es ist also praktisch nichts anderes, als das ich mit meinen Widerständen am Netzteil meine Betriebsspannung regeln kann ?
Genau so isses.

müsste ich also wenn ich von den 470 auf die 390V kommen möchte 80V abfallen lassen. also 11,11K Widerstand (da.. 80/0.0072 = 11,11). da es den nich gibt nen 10K.. (?) Strom fallen 2,4mA ab lt Datenblatt..
Erstmal: Spannung fällt (ab), Strom fließt. Das ist wichtig, dass man diese Grundbegriffe beherrscht. Ansonsten: Im Prinzip ja. Für die Berechnung des Spannungsfalls an einem Netzteil-R müssen immer alle Stufen mit eingerechnet werden, die über diesen R versorgt werden. Bei einem rein seriellen Netzteil wie beim JCM800 sind das z.B. beim ersten 10k nach der Drossel der PI sowie alle vier Systeme von V1 und V2.

Wenn ich ein Netzteil durchrechne, rechne ich immer erstmal 0,8 bis 1,0 mA pro Triodensystem; das kann aber je nach Beschaltung auch mal deutlich abweichen. Für den PI rechne ich so um die 3 mA. Bei vier Triodenstufen plus PI fließen durch den ersten 10k nach der Drossel also rund 7mA, die erzeugen an einem 10k nach Herrn Ohm 70V Spannungsabfall - passt ja ganz gut mit obigem Plan und Deiner Rechnung.

Ein unschätzbares Hilfsmittel ist in dem Zusammenhang Duncan's PSU Designer, und ich persönlich simuliere einen Amp ganz gerne mal mit LTSpice durch. Beides kann in der Praxis einiges an Trial and Error ersparen.

Gruß, Nils

Edit: Auch nicht unerwähnt bleiben sollte der Load Line Plotter vom Wizard, den gibt's bei ihm unter Links and Downloads.
« Letzte Änderung: 16.08.2010 00:56 von NilsH »

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Offline #7

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #10 am: 16.08.2010 09:36 »
 :gutenmorgen:

Okay super damit hätte sich das ganze ja im Prinzip erledigt.
Im Prinzip heist allerdings nicht ganz. Wie schaut das jetzt mit den Sicherungen aus ? Hatte ne Zeit lang alles über ein Computer Netzteil laufen lassen, da ist ja eine drin. Jetzt wollte ich allerdings den Amp ohne 2 netzteile starten können (logisch) . Ich würde also eine 400mA Sicherung nehmen und die hinter den Gleichrichter schalten. Wenn ich von 180mA (habe noch eine 1t4 als Distortion Röhre mit in den Plan integriert) bei meinen 480V ausgehe rechne ich mit nem Peak von 250mA, sollten also 400mA reichen oder ?

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Offline Nils H.

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #11 am: 16.08.2010 10:08 »
Moin,

Ich würde also eine 400mA Sicherung nehmen und die hinter den Gleichrichter schalten.
Ich hab das schon öfter gesehen, dass die Anodensicherung in den Gleichspannungszweig gesetzt wird, ich würde das aber nicht machen. Meiner Meinung nach gehört die Sicherung für die Hochspannung vor den Gleichrichter, und vor allem bei einem Trafo mit Mittelanzapfung würde ich auch zweiphasig absichern. Es versteht sich hoffentlich von selbst, dass auch primärseitig eine korrekt dimensionierte Sicherung eingesetzt werden muss.

Wenn ich von 180mA (habe noch eine 1t4 als Distortion Röhre mit in den Plan integriert) bei meinen 480V ausgehe rechne ich mit nem Peak von 250mA, sollten also 400mA reichen oder ?
Die Dimensionierung von Sicherungen richtet sich nach zwei Dingen: Dem Strombedarf und der Belastbarkeit der Bauteile, die abgesichert werden sollen.

Bei der Anodensicherung musst Du also ermitteln, wieviel Strom der Amp bei Vollaussteuerung zieht. dazu tragen vorrangig die Endstufenröhren mit Anodenstrom und Schirmgitterstrom bei - in den Datenblättern findet man häufig die Angabe "Maximum-Signal Plate Current" und "Maximum-Signal Screen Current". Dazu kommt noch der Strombedarf des Preamps, der im Vergleich dazu aber relativ unbedeutend ist. Du hast bisher noch nichts über die Endstufe geschrieben, aber bei 4xEL34 könnte wird das mit 400mA knapp werden. Wenn ein Ringkern als NT eingesetzt wird, muss man die Sicherung etwa um den Faktor 1,4 höher dimensionieren, weil Ringkerntrafos einen recht hohen Einschaltstromimpuls erzeugen. Und, nicht zu vergessen, Du darfst natürlich nicht höher absichern, als die Strombelastbarkeit der Trafowicklung ist! Im Umkehrschluss heißt das: Musst Du höher absichern, hast Du den falschen Trafo.

Der Netztrafo muss auch primärseitig abgesichert werden, passend zur Leistungsklasse des Trafos. Ich dimensioniere die Sicherungen immer erst mal relativ konservativ, und wenn sie fliegen und wirklich kein technischer Fehler der Grund dafür ist, erhöhe ich sie bis sie permanent halten. Bei meinem 139VA-Ringkern, der 2x6L6 befeuert, habe ich z.B. mit 500mA träge primär und 315mA mittelträge für die Hochspannung angefangen, musste dann aber u.a. wegen des Einschaltimpulses des Ringerkerns auf 1A T / 500mA MT erhöhen. Sicherungen in vielen Amps sind ganz oft ganz doll überdimensioniert, und im Fehlerfall schützt dann der teuer Trafo die 20ct-Sicherung, statt umgekehrt.

Noch ein gut gemeinter Rat: Zeichne einen Plan von Deinem Amp und stelle ihn hier ein, dann kann Dir auch viel konkreter geholfen werden. Edith sagt: Am Anfang sollte immer erst mal ein sauberes Konzept stehen, statt wild drauf los zu planen und sich vorher in Detailfragen zu verrennen.

Gruß, Nils
« Letzte Änderung: 16.08.2010 10:14 von NilsH »

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Offline #7

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #12 am: 16.08.2010 11:44 »
also ich habe 3xECC83 und 2xEl34 im Amp. Normaler 50 Watter mit nem Standart eingerichteten Schmitt Inverter. Klasse AB . Die 1T4 wird über ne 50V extra Gleichrichtung vom Trafo befeuert. Habe nen ringkern Trafo mit 340-0-340 und 270mA . Mit der Sicherung hast du dann wol Recht... Glaubst du der Trafo ist zu schwach auf der Brust ? Weil mal maximalen Anodenstrom zusammen:

2x el34 = 200ma - Toleranz (20%) mit rein -> 240mA
3xECC83 = 7,2mA ~ 8mA -> aufgerundet auf 10

macht 250mA.. habe den Plan in gedruckter Form und keinen Scanner.. Die Endstufe samt Inverter sieht genauso aus wie die beim JCm800. Wie gesagt das Ding ist schon von ner Weile geplant. Hatte nur sehr lange Zeit Pause und kein Geld da Student, und deswegen auch keinen Elan weiter zu machen. Der Amp lief auch schonmal allerdings mit einer einfachereren Schaltung, da keine großartigen Töne erwartet wurden. Jetzt hab ich den wieder zerlegt und bau den gerade von Grund neu auf. Halt diesmal mit den Dingen die ich noch möchte. Und da es so lange her ist tritt hier und da mal wieder eine Frage auf..

Im Grunde sind Unterschiede das mein Input anders aussieht als beim JCM800. 220K Anodenwiderstand, 1k8 Kathode, direkt danach nochmal nur mit 100K anode und ebenfalls 1K8 Kathode. Dann Klangstellnetzwerk, Dann Schmitt Inverter mit 22K als Rtail (siehe: http://www.aikenamps.com/LongTailPairDesign.htm ) , dann Endstufe mit 2xEL34 in AB.

Die 1T4 kommt über nen schalter zwischen Klangstellnetzwerk und LTP..

LG




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Offline SvR

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #13 am: 16.08.2010 11:55 »
Salü,
Die 1T4 wird über ne 50V extra Gleichrichtung vom Trafo befeuert. Habe nen ringkern Trafo mit 340-0-340 und 270mA .
[...]
Die 1T4 kommt über nen schalter zwischen Klangstellnetzwerk und LTP..
Da bastelt jemand mit meiner Liebingsröhre  ;D
Allerdings hab ich da zwei Gedanken/Fragen dazu? Wie heizt du die DF91(1T4)? Sie benötigt 1,5V Heizspannung! Wenn du mal nach DF91 hier im Forum suchst findest du en zwei Projekte von mir mit ihr. Wenn du nur eine DF91 hast, kannst du die 6,3V-Heizspannung mit zwei Si-Dioden und nem passenden Vorwiderstand runterdrücken. Eine andere Möglichkeit wenn du mehr Heizstrom brauchst wäre der LM317-Spannungsregler. Allerdings muss du beachten, wie du deine Heizung auf Masse legst, wenn du sie für die 6,3V und die DF91 gemeinsam verwenden willst, da die DF91 direktgeheizt ist.

Es könnte sein das der Pegel zw. Klangregler und LTP schon zu hoch ist und es sehr fizzelig klingen wird, außerdem wirst du dann evtl. einen starken Lautstärkeeinbruch haben, wenn du die DF91 zuschaltest. Ich würde sie vom Gefühl her weiter vorne einsetzen.
mfg sven

Edit: Schaltplan wäre wirklich nicht schlecht. Es gibt einige kostenlose Schaltplaneditor's
« Letzte Änderung: 16.08.2010 11:57 von SvR »
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

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Offline Nils H.

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Re:Probleme mit Anodenspannung bei JCM 800 - Verschnitt
« Antwort #14 am: 16.08.2010 12:11 »
Moin,

also ich habe 3xECC83 und 2xEl34 im Amp. Normaler 50 Watter mit nem Standart eingerichteten Schmitt Inverter. Klasse AB . Die 1T4 wird über ne 50V extra Gleichrichtung vom Trafo befeuert. Habe nen ringkern Trafo mit 340-0-340 und 270mA . Mit der Sicherung hast du dann wol Recht... Glaubst du der Trafo ist zu schwach auf der Brust ? Weil mal maximalen Anodenstrom zusammen:

2x el34 = 200ma - Toleranz (20%) mit rein -> 240mA
3xECC83 = 7,2mA ~ 8mA -> aufgerundet auf 10

macht 250mA..

das mit der Trafodimensionierung ist ja so 'ne Sache.... man kann das ökonomisch (neusprech für "billig") oder richtig machen. In der Theorie ist das so: Wenn Dein Amp 50W leisten soll, muss der Trafo mindestens 100W leisten können - Stichwort Leistungsanpassung. dazu kommt natürlich noch die Heizleistung etc. Die meisten hier rechnen eher mit einem Sicherheitsfaktor von 2,5 bis 3. Wenn Du Dir in der Praxis mal die Stangenware anschaust, wirst Du aber feststellen, dass die Trafos oft hoffnungslos unterdimensioniert sind und die Amps niemals die Leistung liefern können, mit denen sie beworben werden (gilt im übrigen auch für Ausgangsübertrager). Liegt wahrscheinlich daran, dass die Hersteller damit kalkulieren, dass nie jemand die volle Leistung aus einem 50- oder 100W-Boliden abrufen wird. Grooßzügig dimensionierte Trafos werden halt sehr schnell sehr teuer, und nicht jeder mag Ringkerntrafos.

In Sachen Plan zeichnen: Ist auch auf jeden Fall eine gute Übung, wenn man das ein paar mal gemacht hat, kennt man die Amps, an denen man rumplant dann wirklich im Detail und kann sie fast auswendig aufzeichnen. Kostenlos gibt's da z.B. JSchem, auch mit Eagle lassen sich Pläne zeichnen, und sPlan ist hier im Forum eines der beliebteren Werkzeuge, weil man auch prima damit Layouts zeichnen kann - allerdings kostet das Programm Geld, ist aber jeden Cent wert.

Gruß, Nils