Moin,
Ich würde also eine 400mA Sicherung nehmen und die hinter den Gleichrichter schalten.
Ich hab das schon öfter gesehen, dass die Anodensicherung in den Gleichspannungszweig gesetzt wird, ich würde das aber nicht machen. Meiner Meinung nach gehört die Sicherung für die Hochspannung vor den Gleichrichter, und vor allem bei einem Trafo mit Mittelanzapfung würde ich auch zweiphasig absichern. Es versteht sich hoffentlich von selbst, dass auch primärseitig eine korrekt dimensionierte Sicherung eingesetzt werden muss.
Wenn ich von 180mA (habe noch eine 1t4 als Distortion Röhre mit in den Plan integriert) bei meinen 480V ausgehe rechne ich mit nem Peak von 250mA, sollten also 400mA reichen oder ?
Die Dimensionierung von Sicherungen richtet sich nach zwei Dingen: Dem Strombedarf und der Belastbarkeit der Bauteile, die abgesichert werden sollen.
Bei der Anodensicherung musst Du also ermitteln, wieviel Strom der Amp bei Vollaussteuerung zieht. dazu tragen vorrangig die Endstufenröhren mit Anodenstrom und Schirmgitterstrom bei - in den Datenblättern findet man häufig die Angabe "Maximum-Signal Plate Current" und "Maximum-Signal Screen Current". Dazu kommt noch der Strombedarf des Preamps, der im Vergleich dazu aber relativ unbedeutend ist. Du hast bisher noch nichts über die Endstufe geschrieben, aber bei 4xEL34
könnte wird das mit 400mA knapp werden. Wenn ein Ringkern als NT eingesetzt wird, muss man die Sicherung etwa um den Faktor 1,4 höher dimensionieren, weil Ringkerntrafos einen recht hohen Einschaltstromimpuls erzeugen. Und, nicht zu vergessen, Du darfst natürlich nicht höher absichern, als die Strombelastbarkeit der Trafowicklung ist! Im Umkehrschluss heißt das: Musst Du höher absichern, hast Du den falschen Trafo.
Der Netztrafo muss auch primärseitig abgesichert werden, passend zur Leistungsklasse des Trafos. Ich dimensioniere die Sicherungen immer erst mal relativ konservativ, und wenn sie fliegen und wirklich kein technischer Fehler der Grund dafür ist, erhöhe ich sie bis sie permanent halten. Bei meinem 139VA-Ringkern, der 2x6L6 befeuert, habe ich z.B. mit 500mA träge primär und 315mA mittelträge für die Hochspannung angefangen, musste dann aber u.a. wegen des Einschaltimpulses des Ringerkerns auf 1A T / 500mA MT erhöhen. Sicherungen in vielen Amps sind ganz oft ganz doll überdimensioniert, und im Fehlerfall schützt dann der teuer Trafo die 20ct-Sicherung, statt umgekehrt.
Noch ein gut gemeinter Rat: Zeichne einen Plan von Deinem Amp und stelle ihn hier ein, dann kann Dir auch viel konkreter geholfen werden. Edith sagt: Am Anfang sollte immer erst mal ein sauberes Konzept stehen, statt wild drauf los zu planen und sich vorher in Detailfragen zu verrennen.
Gruß, Nils