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Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?

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Offline Thisamplifierisloud

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #15 am: 6.10.2010 23:45 »
Ich habe deswegen schon einen fertigen Fendercombo weggeschmissen.
Und ich bin bestimmt kein Voodooanhänger :police:

bis denn

Herbert

Wohin genau hast Du den geschmissen ?  ::)
Der den Argumentenverstärker trägt.

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Offline gorch

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #16 am: 7.10.2010 12:09 »
Der Unterschied mit dem Klopftest liegt wohl darin, das beim Klopftest die Box mit ihrem Eigenklang als Klangkörper fungiert. Während bei Beschallung durch den Lautsprecher selbiger die Hauptrolle spielt. Vermutlich wird man solange keinen Unterschied hören, wie die Eigenschwingungen der Box durch den Lautsprecher die Schwingungen des Lautsprechers nicht hörbar überstrahlen.

Sollten die Eigenschwingungen einer Box (z.B. Holz) im Vergleich zu einer Zweiten (z.B. Kunststoff) extrem unterschiedlich sein, so würde man vermutlich schon ein verändertes Klangbild wahrnehmen. Der Einfluss des Gehäuses auf den Klang wird dabei wohl stark von der Materialstärke abhängen. Eine dünnere Gehäusewand wird mehr hörbare Eigenschwingungen erzeugen als eine dickere.

Bei der ganzen Diskussion ist wohl davon aus zu gehen, das wir uns hier im Wesentlichen über tiefe oder Bassfrequenzen unterhalten, die unser Ohr nur begrenzt verarbeiten kann.

Von daher wäre es tatsächlich mal interessant, ob es, bei gleicher Lautsprecherbestückung, einen hörbaren Unterschied zwischen z.B. einer HARLEY BENTON G112 (69,- bei T.) gegenüber z.B. der genannten Lemberg in 1x12 Ausführung gibt. Für den Test würde natürlich vorher die Frontbespannung weggeschnitten. Wir wollen ja nicht schummeln ;)

Ach ja der Tolex. Der käme erst an zweiter Stelle. Es sei denn das Gehäuse wäre so dünn, das...

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Kpt.Maritim

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #17 am: 7.10.2010 14:18 »
Hallo

Bevor wir in Mutmaßungen ertrinken oder uns wechselseitig Voodoo oder Ignoranz vorwerfen. Eine kleine Anmerkung:

Ich habe schon gitarrenb Oxen mit 6mm Holsstärke und 12"ern gabut. das geht. Aber das ist hier nicht wichtig. Wichtig ist, wie ich herausbekommen habe, ob und wie eine Box den Klang beeinflusst. Wenn sie es tut, dann durch resonanzen. Die lassen sich aber durch Impedanzmessung am Lautsprecher nachweisen.

Dazu muss man die Impedanz über den Frequenzbereich genau messen. Bei jeder Rwesonanzfrequenz ergibt sich ein kleiner Buckel. Man kann kann die Impedanzkurve der Lautsprechers in der Box mit derjenigen ohne vergleichen und so einen Fingerabdruck der Box aufnehmen. Baut man einen Lautsprecher in verschiedene Boxen ein und wiederholt die Messung, dann kann man schöne vergleiche Ziehen. Wichtig ist, dass diese Messung mit großer Leistung gemacht wird. Dann sind Spannungen und Ströme größer und damit die Messung genauer.

Zur messungd es Impedanzverlaufes einer Box braucht man einen belastbaren Widerstand bekannter Größe. Ideal sind 1...10Ohm. Zweitens braucht man ein Voltmeter, dass Wechselspannungen im NF-Bereich genau misst, sowie einen Verstärker mit geeichtem Sinusgenerator davor. Der Verstärker sollte Klirrarm sein. Ein beliebiger Hifiverstärker ist gut genug.

Nun schaltet man den Messwiderstand (R) dem Lautsprecher (Z) in Reihe. und schleißt beides am Verstärker an. Da es eine Reihenschaltung ist, fließt durch beide derselbe Strom. Da wir R kennen, können wir so auch den Strom berechnen, der durch Z fließt.

Wenn R=5Ohm und wir über R eine Spannung von 10V messen, dann fließen (I=U/R) IR=IZ=2A. Nun können wir auch die Spannung über Z messen. Sagen wir UZ=30V. Daraus ergibt sich Z=UZ/IZ=30V/2A=15Ohm. Nun wiederholen wir die Messung für ganz viele Frequenzen. Bei einem Gitarrenlautsprecher würde ich in Schritten von 1/12 Oktave von 50....10000Hz gehen.  das sind dann ungefähr 80 Messungen. Dann hat man den Fingerabdruck seines Lautsprechers.

Wiederholt man die Messung für den Lautsprecher in Freiluftbetrieb und in der Box, dann weiß man, was die Box in Bezug auf Resonanzen mit dem Lautsprecher macht. Überall wo ein Buckel in der Kurve ist, hat die Box eine Resionanzfrequenz. Überall, wo ein Tal ist, bedämpft sie den Lautsprecher. Sehr schöne Experiemente wären z.B.

1. Messung: Lautsprecher free air
2. Messung: Lautsprecher in Box ohne Tolex
3. Messung: Lautsprecher in derselben Box aber mit Tolex

Ich konnte mit dieser Messung übrigens sogar nachweisen, dass es eine Rolle spielt, wie fest der Lautsprecher geschraubt ist und ob er eine Schaumstoff oder Pappdichtung aufweist. Je fester und häretr die Verbidnung Box-Lautsprecher nämlich ist, desto besser überträgt er Energie auf die Holzkonstruktion und desto mehr wird sie mitschwingen.

Viele Grüße
Martin

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Offline Caisa

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #18 am: 7.10.2010 15:26 »
Hallo Martin,

sehr interessante Ausführungen. Habe leider mein Messequipment verkauft mit welchem ich früher kleine Hifi Boxen gemessen habe. Wobei es natürlich auch immer die Frage bleibt ob man auch alles was messbar ist auch hören kann. Damals hätte ich gesagt nein...
Aber ich denke ich probiere einfach mal etwas herum und gucke was passiert.

Gruß
Stephan
« Letzte Änderung: 7.10.2010 15:30 von Caisa »
moin moin...

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Kpt.Maritim

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #19 am: 7.10.2010 16:03 »
Hallo

ich glaube auch nicht, dass alles Messabre hörbar ist. Aber alles hörbare sollte messbar sein. Was nicht immer heißt, dass jeder hörbare Effekt tatsächlich schon gemessen wurde. Messbarkeit bedeutet dabei nur, dass Effekte interpersonell stabil in ihrer Größe beschreibbar dargestellt werden können. Hören ist subjektiv verschieden, Messungen müssen intersubjektiv (nicht Objektiv) sein, also von allen Subjekten reproduziert werden können.

Diese recht philosophische Überlegung hat handlungsrelevante Folgerungen: Wenn Hören subjektiv ist, werde ich Probleme damit haben jemanden zu erklären, was ich da höre. Wenn ich mein Gehörtes jedoch mit einer Messung verknüpfe kann ich mich verständlich machen, wie z.B.:


A: Du, guck mal da. Ich finde die Box klingt spitz.
B: Was meinst du? Ich finde sie klingt nicht spitz.
A: Na pass, auf, bei allen und nur den Boxen, die Spitz klingen, messe ich eine Resonanz zwischen 3...6kHz.
B: Warte mal, ich habe hier so eine Box und dahinten noch eine, die die Resonanz nicht aufweist. Ah, jetzt weiß ich was du meinst. Ich habe dazu immer "spritzig" gesagt.



Messung dient also dazu, sich über Wahrnehmungsphänomene verständlich zu machen. Messen will das Gehör nicht abschaffen, wie einige behaupten, die sagen, ihr Ohr sei ihr Messgerät. Messen will dem Ohr eine Sprache geben, die auch andere Ohren verstehen können. Mich hat mal jemand gefragt, was der typische Fendersound ist. Man kann jetzt anfangen in Metaphern rumzustammeln und ich habe das auf die Frage hin auch getan und den Frager nicht glücklich gemacht.

Wenn du nun einfach rumprobierst und guckst was passiert. Wirst du ganz subjektive Erfahrungen sammeln. Nichts dagegen einzuwenden. Aber du wirst uns nicht gut verständlich mitteilen können, was deine Ergebnisse gebracht haben. Ich kann immer nur dazu raten eigene Experimente immer durch Messungen zu beschreiben und zu dokumentieren.

Andererseits hätten uns Messdiagramme alleine auch nicht geholfen. Subjektive Wahrnehmungen und Erfahrungen ohne Messungen sind blind. Messungen ohne subjektive Wahrnehmungen sind leer. (Frei nach Immanuel Kant)

Viele Grüße
Martin
« Letzte Änderung: 7.10.2010 16:20 von Kpt.Maritim »

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Offline haebbe58

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #20 am: 7.10.2010 16:14 »
Hi Martin,

Deine philosophische Betrachtungsweise gefällt mir! Spricht mich an und mir aus der Seele! Klasse ausgedrückt!

Gruß
Häbbe

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Offline Caisa

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #21 am: 7.10.2010 16:17 »
+1 !
moin moin...

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dknia

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #22 am: 7.10.2010 20:20 »
Hallo Martin,

Zitat

Deine philosophische Betrachtungsweise gefällt mir! Spricht mich an und mir aus der Seele! Klasse ausgedrückt!

Geht mir genauso.
Ich habe viel mit unterschiedlichen Gehäusekonstruktionen experimentiert und die Erfahrung gemacht das sich durch kleine Änderungen viel erreichen läßt. Der Lötkolben ist nicht alles. :angel:

bis denn

Herbert
« Letzte Änderung: 7.10.2010 20:39 von dknia »

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Offline gorch

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #23 am: 14.10.2010 14:39 »
Martin, das hast Du wirklich toll gesagt. Ehrlich.

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Offline jacob

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #24 am: 14.10.2010 14:58 »
Hi Herbert,

ich hoffe doch aber, dass Du das hieb- und stichfest durch Messreihen (auf streng wissenschaftlicher Basis, natürlich) belegen kannst... sonst glaubt Dir das hier doch wieder so gut wie keiner  ;)

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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dknia

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #25 am: 19.10.2010 18:58 »
Hi Jakob,

Zitat
so gut wie keiner
reicht mir völlig.  :bier:

bis denn

Herbert


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Offline robdog.ch

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Re:Einfluss von Tolex auf den Boxenklang?
« Antwort #26 am: 8.12.2010 18:01 »
Hallo Allerseits

Sehr interessantes Thema, informative Ausführungen und interessante Ansichten

Falls ich auch noch meine Erfahrungen einbringen darf...
Ich hab' bis anhin eine 1x10", zwei 2x12" (eine mit vergössertem Volumen und stehend) und eine 6x12" Box gebaut. Allesamt mit 19mm MDF - und zwar restlos alle Teile! Meine Ansicht war bisher die, dass man den wahren Charakter eines Lautsprechers nur dann wahrnimmt, wenn er (das Chassis) nicht in Bewegung ist. Deshalb bis jetz alles MDF, sehr stabil und schwer gebaut - und im übrigen immer mit Tolex bezogen (Marshall/TT).
Mit der Lautsprecherwahl hab' ich bis anhin scheinbar ein gewaltig glückliches Händchen gehabt was den gewünschten Sound betraf.
Ich hab' jetzt nicht alle Boxen mit allen möglichen Kombinationen der Lautsprecher durchgetestet. Generell haben mir aber alle Boxen geschlossen besser gefallen - und ironischerweise ohne Dämmmaterial im innern  :P. Ironisch deshalb, weil dies ja durch Schallreflexionen wiederum die Membran beeinflusst... ::)
Erklären kann ich mir das zwar nicht so ganz, aber wichtig ist ja dass es gefällt  ;D

Grüsschen
Röbi
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