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Was ist der Unterschied zwischen den grünen und den roten Glasfaser-Platten?

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Offline Firebird

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Die einen sind grün, die anderen rot, schon klar...

Bei den einen ist Gfk angegeben (glasfaserverstärkter Kunststoff), bei den anderen FR4 (was laut Wikipedia eine Unterart von GfK ist). Also: gibts irgendeinen Unterschied von (z.B. elektrotechnischem oder mechanischem) Interesse? Oder ist es wirklich nur die Farbe...

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Offline Dirk

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Hi,

die roten, FR4 Platten ist das gleiche Material, welches auch für Platinen verwendet wird, nur dass eben die Kupferbeschichtung fehlt. Die GfK-Platten findet man hingegen öfters im Modellbaubereich. Elektrisch sind beide Platten für den Anwendungszweck Turretboard absolut geeignet.
Weitere Farben, Stärken und Grössen bei den FR4 Platten folgen in Kürze.

Gruß, Dirk
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Offline mc_guitar

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Hallo,

Weitere Farben, Stärken und Grössen bei den FR4 Platten folgen in Kürze.

Gruß, Dirk


Oh das ist super!! Es sagte doch mal einer so schön: "Das Auge hört mit!"
Freu mich über Rot und Braun für Restauration und Blau für Blues-Aufnahmen... :gutenacht:

Grüße Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Ganz hervorragend und echt schon lange überfällig!

Hoffentlich ist auch schwarzes FR4 dabei  ;)

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline orange1969

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Guten Morgen allerseits

... Elektrisch sind beide Platten für den Anwendungszweck Turretboard absolut geeignet. ...

Habe soeben meine ersten Materialversuche mit auf ---- ersteigertem 'FR4' hinter mir:
- Biege- und Bruchversuch im Schraubstock -> o.k.
- Brandversuch: Schleifstaub und Späne brennen, Board kokelt nur leicht an. -> o.k.
- Hitzetest: Beim Löten an Turrets oder Eyelets (bleifreies Lötzinn) werden einige Boards um die Nietstelle herum weiß -> Delamination

Somit meine 2 Fragen:
1. welche Temperaturen halten die in diesem Thread genannten roten und grünen Gfk/FR4-Platten aus ? Hat es schon jemand geschafft, diese Boards zur Delamination zu bringen ?
2. Hat jemand schon Erfahrung mit delamierten Stellen auf 'FR4'-Boards ? Dringt hier wirklich nennenswert Feuchtigkeit ein oder ist Feuchtigkeit nur für Phenolharzfaserplatten ein Problem ?

Danke im voraus
orange1969

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Offline Dirk

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Hallo,

da es sich um das gleiche Material handelt wie die Standardplatinen auch - nur eben ohne Kupferbeschichtung - gelten die gleichen Verhaltensweisen.
Um das Material wie von Dir beschrieben zu verfärben, bedarf es aber einiges an Wärme.

Gruß, Dirk
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Offline mac-alex_2003

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Hallo,

bei FR4 liegt der tg bei 110-150°C. Standard-FR4 hat eine Zersetzungstemperatur von über 300°C und eine Beständigkeit bis zur Delamination bei 260°C von >30 Minuten, bei 288°C von immernoch 2 Minuten. Hoch-tg Varianten liegen bei bis zu über 10 Minuten.

Wenn man sauber lötet und die Eyeletts/Turrets nicht grillt passiert hier nichts. Herkömmliches bleifreies Lot hat einen Schmelzpunkt von max. 250°C. Eine Lötkolbentemperatur von 350°C reicht ewig aus, das Eyelett selbst sieht da lange nicht so viel. Lötet man an einer Stelle nicht länger als 10 Sekunden (und das ist schon sehr lange!) passiert hier bei guter Ware nichts.

Billige Boards aus dem Land des Lächelns sind u.a. aus diesen Gründen verrufen. Bei I-Bäh gab es dann wohl nur die billig-Variante....

Viele Grüße,
Marc

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Hi Dirk,

wann kann man denn mit den von Dir angekündigten, neuen FR4- Board- Farben rechnen?
Und vor allem: um welche neuen Farben wird es sich da handeln?
Ich persönlich hoffe ja inständig, dass auch schwarzes 3mm- Material dabei ist  :)


@orange: wenn Du es nicht zwingend musst (z.B. gewerblich), dann solltest Du natürlich keinesfalls bleifrei löten!
Bleifreie Lötungen sind anscheinend nicht so langzeitstabil...

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 8.11.2010 11:14 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Dirk

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wann kann man denn mit den von Dir angekündigten, neuen FR4- Board- Farben rechnen?
Und vor allem: um welche neuen Farben wird es sich da handeln?
Ich persönlich hoffe ja inständig, dass auch schwarzes 3mm- Material dabei ist  :)

Weiter Details folgen, sobald Termine und Verfügbarkeit bekannt sind.

Gruß, Dirk
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Offline orange1969

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Hi,

... Lötet man an einer Stelle nicht länger als 10 Sekunden (und das ist schon sehr lange!) passiert hier bei guter Ware nichts. ...

Billige Boards aus dem Land des Lächelns sind u.a. aus diesen Gründen verrufen. Bei I-Bäh gab es dann wohl nur die billig-Variante....

Danke für die Info.
War mit dem Lötkolben (60Watt übrigends) mit Sicherheit nicht länger als 10 Sekunden dran.
Delamination trat auch nicht bei allen Materialien auf. Daß es Unterschiede beim Gfk gibt hab' ich bei den Brandversuchen gemerkt - die rochen nicht alle gleich. Ich denke ich werde mal eins von Dirks Gfk-Boards testen.

@jacob
Danke für den Hinweis. Bleifrei muss ich nicht löten - und wenn die Langzeitstabilität von PbSn besser ist, nehm' ich das einfach her.

Gruß
orange1969

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Offline mac-alex_2003

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Nimm am einfachsten ein Sn60Pb40. Das hat einen Schmelzpunkt von ca. 183°C. Den Lötkolben auf maximal 300-320°C einstellen und eine breite Lötspitze/Lötmeissel verwenden. Oftmals wird versucht 1mm Drähte in Eyeletts zu löten und dann aber eine Bleistiftspitze fürs SMD Löten verwendet. Damit grillt man nur unnötig lange rum. Als Richtwert kann man nehmen, dass das Lot 2 Sekunden in der flüssigen Phase gehalten wird. In der Zeit kann sich eine ausreichende intermetallische Phase ausbilden.

Oder mal ohne das ganze blabla: Löte schnell und kräftig!

Ein Eylett löte ich so in knapp 3 Sekunden.

Viele Grüße,
Marc

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Offline orange1969

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Gesundes neues Jahr erstmal,

ich habe letztes Jahr 6 Materialproben näher in Augenschein genommen. (Notizen anbei)

Zusammengefasst lässt sich sagen, daß alle Boardmaterialien, die beim Elektrobedarf gekauft werden in Ordnung sind.
Boards, die beim Modellbaubedarf gekauft werden können unter Umständen beim Löten mit leisem Knistern an einigen Stellen delaminieren.

Das rote Board vom TT-Shop hatte eine glatte Oberfläche und hatte eine Schutzfolie drauf.
Das grüne Board vom TT-Shop (kommt ohne Schutzfolie daher) macht den Eindruck, als ob die letzte Glasfasermatte draufgelegt worden wäre und dann mit Druck und Temperatur verpresst worden ist. Die Oberfläche ist etwas matter. Das grüne Board ist eine Nuance dicker ( habe 3,05 mm gemessen ) während das rote Board ziemlich exakt 3 mm hat.

Bei keinem der Boardmaterialien konnte ich Aussagen zum Kriechstromverhalten machen. Die müssten erstmal natürlich Staub ansetzen...
Zum Thema Feuchtigkeit kann ich auch nichts sagen. ich hab' nirgends Feuchtigkeit rein bekommen.

Anbei auch noch Fotos vom roten und grünen Board.
Für mich war's optische Geschmackssache und die Tatsache, dass ich für die Turrets, die ich einsetzen wollte, 3mm nicht überschreiten wollte warum ich mich für's rote entschieden habe.
Aber wenn ich mal einen kleinen Surf-Amp mit Fernsehröhren basteln will, dann würde ich die Glasmatte/Jeansstoff-Optik vom grünen nehmen.

(Jetzt würde mich nur interessieren, wo ich diese schönen gelben Boards in 3mm Dicke auch in temperaturfester Ausführung herbekomme)

Schöne Grüße bis zum nächsten Mal