Tadaaa, ich habe Feuer gemacht....
Nein eben nicht. Hier kommt die lange Baugeschichte:
Bei mir haben die Endstufen-Chinaböller auch die Grätsche gemacht, der Ruhestrom driftete bis hoch in die 70 mA, komische Geräusche gab es auch.
Nun wollte ich aber auch nicht einfach neue Röhren da reinsetzen, weil mich das mit den hier im thraed bereits erörterten Schlüssen der IC-Pins für interne Verwendung doch nervös machte, ebenso der Verdacht der nicht wirklich passenden Sockel.
Also hab ich den Verstärker tatsächlich entkernt und neu gebaut. Mein allererster Amp-Bau.
Habe mich pedantisch an den hier veröffentlichenten Plan gehalten und den mit der Platine verglichen und hübsch viel Voodoo eingebaut (Kohlepress-Rs und Mallorys und so weiter, wenn und wo die Werte nicht zu kriegen waren habe ich die Wimas vom Board genommen). Insgesamt habe ich Ponit to Point an den Sockeln verdrahtet mit zentraler Masse. Das schafft Platz im Chassis.
Ich habe optisch ein grobes Layout-Chaos angerichtet, weil man die für den Platinenbau vorgesehenen C's nicht so schön rechtwinklig einbauen kann. Irdenwann wars das dann auch mit der Gelduld...
Am Anfang (Heizung) war alles noch schön rechtwinklig und akkurat verdrillt, dann wird es zunhemend "bunter" (Nein , ich bin definitiv nicht David Reeves...). Es sieht aber schlimmer aus als es ist, vor allem ist da keine Bewegung drin, ich sehe also auch keine latente Kurzschkussgefahr, habe da sehr drauf geachtet. Ist nur bei weitem nicht so wartungsfreundlich, wie ein Board. besonders an V3 wird es eng, da muss man allerhand wieder abbauen wenn man an die Pins will.
Ich hatte eigentlich die meisten Leitungen besonders lang gelassen, um sie noch gegen Brumm und Rausch verlegen zu können, und erst dann einzukürzen. Aber ich habe offenbar Glück gehabt, da brummt und rauscht nix im Low- Eingang und bei High auch nicht mehr als zuvor. Also soll das meinethalben so bleiben, erst der Klang, dann die Optik. Die Eingangsplatine habe ich behalten, ebenso die kleine Voltage Platine, Gummi-Kabeldurchführungen habe ich auch spendiert :-)
Die Änderungen:
- Die Gleichstromheizung für die Vorstufe habe ich weggelassen, das Pilot Light muss ich noch wieder mit Gleichrichtung versehen und in Betrieb nehmen.
- Den C über Gain habe ich weggelassen (Hochpass).
- Das mit dem Masseanschluss habe ich noch nicht behoben, zu spät gelesen, wobei eine Zertifizierung wohl auch an anderem scheitern dürfte :-), werde ich aber im eigenen Interesse auch noch repartieren
- Den Effektweg habe ich mangels Bedarfs weggelassen.
- Den 175 Ohm 5-Watt habe ich durch einen etwas hochohmigeren 220 Ohm ersetzt, das kommt rechnerisch und vor allem praktisch besser hin, was den Ruhestrom angeht, der liegt jetzt nicht mehr zu hoch. Die Gitter-Rs sind immer noch durch 5-Watt 1K ersetzt (die sich selbst entlötete hatten).
Alles in allem klingt das Dingen janz vorzüglich, soweit ich das hier bei Zimmerlautstärke beurteilen kann (der Klang war aber im Grunde nie das Problem). Werde bei Interesse mal Soundfiles und Bilder hochladen, jetzt gehts erstmal an's Testen. Werden sehen, ob da doch noch Rauch kommt.
Wenn ich mal so über den grünen Daumen tippe, hat das ganze Ding jetzt noch keine 220 € gekostet und ist schon fast boutique. Man hätte auch noch viel mehr von den Originalteilen (an sich gute Wimas (etc.)) nutzen können, ich war nur zu bequem. Die Elkos habe ich aber z.B. fast alle weiterverwendet, wie eigentlich die gesamte Spannungsversorgung.
Ich wollte mich schonmal bei allen hier bedanken für die wertvollen Anregungen, die weitestgehend Gestalt angenommen haben... und den Plan natürlich...