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Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau

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Offline Martino

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Hallo zusammen,

Ich habe bei frei nach Nik's layout einen jcm800 2204 gebaut und schon bei den ersten checks ein kleines Problem.
Nach etwa 2min Leerlauf (also noch in stdby), gab der erste Siebungs-Cap (imF JJ Becher 2x50µ) leise Geräusche von sich und wurde handwarm.
Die Polarität ist ok, sonst wäre mir nicht klar was ich hätte falsch machen können - abgesehen von 490V DC im Leerlauf an einem 500V cap?
Nun meine Fragen:
 - Liege ich mit meiner Vermutung richtig, daß der Becherelko bezüglich Spannungsfestigkeit etwas zu knapp bemessen ist?
 - falls ja, welches Produkt kann man stattdessen nehmen? ich kenne nur 500V / selten 525V Becherelkos. Fenders haben hierzu die ersten Caps in serie,
    Nik's layout aber nur einen gewöhnlichen Becherelko.
 - Ist mein Elko ev noch verwendbar? Habe gleich abgeschalten, keine Deformierung od Austritt erkennbar

1000Dank vorab!

LG
Martino

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custom

  • Gast
Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #1 am: 18.10.2010 03:26 »
Hi,
normalerweise dürften Elkos unterhalb ihrer Nennspannung nicht solche Zicken machen. Eigentlich haben die sogar noch eine Reserve. Vielleicht kannst Du die Schaltung mal belasten, so das die Spannung runtergeht und dann nochmal beobachten.
Eigentlich hatte ich bisher immer nur Probleme mit JJ Vorstufenröhren :-\ und nicht mit deren Elkos. Wenn nichts hilft gibt es bei Jan Wüsten einen F+T Elko 50+50 mit 550/600V Spannungsfestigkeit.

Gruß, Bernd

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Stone

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #2 am: 18.10.2010 08:16 »
Hallo

Hm ... bei den Becherelkos bin ich mir jetzt nicht ganz so sicher, aber 490 V bei max 500 V Spannungsfestigkeit ist aus meiner Sicht schon hart an der Grenze, weil auch hier eine Bauteilwertetoleranz vorliegen dürfte, die eben nicht nur den Wert erhöhen, sondern auch verringern kann.

Eigentlich sollte die Anodenspanung doch mit aktiviertem Standby gar nicht anliegen, oder bin ich da jetzt falsch?

Gruß, Stone

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Offline Beano

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #3 am: 18.10.2010 09:10 »
Hi,

wenn er sich an das Ceriatone-Layout gehalten hat, liegt der Standby erst nach dem ersten Elko. Der erste Elko liegt direkt am Gleichrichter und dort liegt immer Spannung an sobald der Amp an ist. Da noch kein Strom fließt, ist die Spannung logischerweise erhöht.
Ein 500V-Elko sollte auch bei 490V keine Zicken machen, ansonsten wäre er für mich defekt.

@Martino: Ich würde dir raten, den Standby AC-mäßig vor dem Gleichrichter zu schalten. Das ist sicherer und beim Einschalten (nach dem Aufheizen) geht die Spannung am Elko nicht so hoch, da sofort Strom fließt.

Grüße,
Mathias

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Offline Hardcorebastler

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #4 am: 18.10.2010 09:40 »
Hi,
JJ gibt 500 V an, die der Elko auf Dauer aushält und aushalten muss,
das ist aber die Gleichspannungsbelastung  und nicht noch 60 V AC drauf.
Zusätzlich hat der noch eine Reserve von ca. 50 V (ähnlich wie bei anderen Herstellern).
Der Elko darf nicht warm werden bei dieser Anwendung mit der geringen Ampere Zahl.
Vielleicht stimmt die Polung doch nicht, dann geben die anfangs auch leichte Geräusche ab bis sie  platzen, oder es liegt ein Schaltplanfehler vor.
Den Elko prüfen und mal mit einer kleineren Gleichspannung aufladen, z.B.  12 V DC,
über den Elko 2 x 150k  Watt in Reihe schalten,

Gruß Jörg

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Stone

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #5 am: 18.10.2010 10:06 »
wenn er sich an das Ceriatone-Layout gehalten hat, liegt der Standby erst nach dem ersten Elko.

Ah - ok. Dann ist Nik "der Onkel" von Ceriatone? Wusste ich nicht, daher meine Frage, ob da überhaupt schon Gleichspannung anliegen darf. Allerdings dürfte die an der Stelle (wie von Hardcorebastler geschrieben) "alles andere" als gleichgerichtet sein, also noch reichlich Restwelligkeit besitzen.

Die Spannungsangabe auf den Elkos darf ich dann idR als "Minimum" verstehen?

Gruß, Stone

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Offline Duesentrieb

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #6 am: 18.10.2010 10:26 »
Hallo zusammen,

Ich habe bei frei nach Nik's layout einen jcm800 2204 gebaut und schon bei den ersten checks ein kleines Problem.
Nach etwa 2min Leerlauf (also noch in stdby), gab der erste Siebungs-Cap (imF JJ Becher 2x50µ) leise Geräusche von sich und wurde handwarm.
Die Polarität ist ok, sonst wäre mir nicht klar was ich hätte falsch machen können - abgesehen von 490V DC im Leerlauf an einem 500V cap?
Nun meine Fragen:
 - Liege ich mit meiner Vermutung richtig, daß der Becherelko bezüglich Spannungsfestigkeit etwas zu knapp bemessen ist?
 - falls ja, welches Produkt kann man stattdessen nehmen? ich kenne nur 500V / selten 525V Becherelkos. Fenders haben hierzu die ersten Caps in serie,
    Nik's layout aber nur einen gewöhnlichen Becherelko.
 - Ist mein Elko ev noch verwendbar? Habe gleich abgeschalten, keine Deformierung od Austritt erkennbar

1000Dank vorab!

LG
Martino

Wieviel AC liefert der Trafo (Typ), wie ist er aufgebaut (CT ja, nein) und wie richtest Du gleich (Brücke, Zweiweg)?

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Offline Hardcorebastler

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #7 am: 18.10.2010 10:30 »
Hallo Stone,
Spannungsangabe 500 V ist nicht Minimum sondern die für den User maximale Gleichspannung RMS.
Der Hersteller plant normalerweise immer eine Reserve ein.
Man sollte einfach mal die Leerlaufwechselspannung des Trafos messen

Gruß Jörg

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Offline Beano

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #8 am: 18.10.2010 10:31 »
Allerdings dürfte die an der Stelle (wie von Hardcorebastler geschrieben) "alles andere" als gleichgerichtet sein, also noch reichlich Restwelligkeit besitzen.

Wenn kein Strom fließt, ist die Restwelligkeit doch minimal, oder?? Ich kenn die Formel zur Berechnung nicht, aber laut PSU Designer sind das mit 100µF weit weniger als 1V (Brückengleichrichtung von 350V AC in 100µF mit 1M Last).

Grüße,
Mathias

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Stone

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #9 am: 18.10.2010 10:47 »
Spannungsangabe 500 V ist nicht Minimum sondern die für den User maximale Gleichspannung RMS.

Doch nicht alles aus der Ausbildung vergessen ... ;)

Zitat
Der Hersteller plant normalerweise immer eine Reserve ein.

Ok, das war mir jetzt nicht so bewusst, bekannt - gab es quasi aber bei den ersten Intel Pentium Prozessoren (bis 200MHz), die dahingehend gekennzeichnet wurden, bei welcher Frequenz sie stabil und dauerhaft liefen; so haben die meisten 166er auch 200 geschafft.

Danke & Gruß, Stone

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Stone

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #10 am: 18.10.2010 10:48 »
Wenn kein Strom fließt, ist die Restwelligkeit doch minimal, oder?? Ich kenn die Formel zur Berechnung nicht, aber laut PSU Designer sind das mit 100µF weit weniger als 1V (Brückengleichrichtung von 350V AC in 100µF mit 1M Last).

Laut Tabellenbuch Elektrotechnik sieht das nach mehr aus - aber die Berechnung habe ich jetzt auch nicht durchgeführt. Wenn es das Ceriatone Layout ist, kann man aber von einem Brückengleichrichter ausgehen (4 Dioden).

Gruß, Stone

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Offline Hardcorebastler

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #11 am: 18.10.2010 10:59 »
Doch nicht alles aus der Ausbildung vergessen ... ;)

Ok, das war mir jetzt nicht so bewusst, bekannt - gab es quasi aber bei den ersten Intel Pentium Prozessoren (bis 200MHz), die dahingehend gekennzeichnet wurden, bei welcher Frequenz sie stabil und dauerhaft liefen; so haben die meisten 166er auch 200 geschafft.

Danke & Gruß, Stone

Hi,
beim Übertakten bleibt der Prozessor nur stehen,
wird der  Elko aber dauerhaft überlastet  wird er durchschlagen, ob der dann auch platzt, keine Ahnung.
Gruß Jörg

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Offline jacob

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #12 am: 18.10.2010 12:04 »
Hi Stone,

das Ceriatone 2204- layout zeigt definitiv keine HT- Brückengleichrichtung, sondern eine Zweiweggleichrichtung:

http://ceriatone.com/images/layoutPic/marshallLayout/JCM800_2204Ceriatone.jpg

Weshalb allerdings im Standby- Modus die Gleichspannung geschaltet wird und nicht einfach zweipolig die HV- AC, ist mir auch absolut schleierhaft! Dise Maßnahme ist vielleicht einer mehr "idiotensicheren" Verkabelung geschuldet?
Beides verkürzt doch nur unnötig die Lebensdauer des Standby- Schalters und die des involvierten, ersten Siebelkos...

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 18.10.2010 12:15 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Martino

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #13 am: 18.10.2010 12:14 »
Hallo zusammen u danke für das Rege Interesse,

Vielleicht kannst Du die Schaltung mal belasten, so das die Spannung runtergeht und dann nochmal beobachten.
Den Gedanken hatte ich auch schon, allerdings wollt ich gestern so spät keinen Krach mehr machen.
Danke für den Tip mit dem Wüsten.

Eigentlich sollte die Anodenspanung doch mit aktiviertem Standby gar nicht anliegen, oder bin ich da jetzt falsch?
bei dem Ceriatone layout ist das so gelöst

@Martino: Ich würde dir raten, den Standby AC-mäßig vor dem Gleichrichter zu schalten. Das ist sicherer und beim Einschalten (nach dem Aufheizen) geht die Spannung am Elko nicht so hoch, da sofort Strom fließt.
gute idee - da ich keinen zweipoligen switch auf lager habe, könnte ich den vorhandenen ja auch zwischen elko u gr legen.

Vielleicht stimmt die Polung doch nicht, dann geben die anfangs auch leichte Geräusche ab bis sie  platzen, oder es liegt ein Schaltplanfehler vor.
Den Gedanken hab ich auch mehrmals durchgespielt. Da die Dioden richtig rum dran sind, wüsste ich nicht was ich falsch gemacht haben könnte. Anbei Detailbild von GR und elkos (sieht etwas anders aus wegen ringkern
und dem wunsch die elkos drinnen (also nicht neben den röhren stehend) zu haben)

Wieviel AC liefert der Trafo (Typ), wie ist er aufgebaut (CT ja, nein) und wie richtest Du gleich (Brücke, Zweiweg)?
ist ein tt-t135 mit ct. leerlauf ac sind satte 695V. gleichgerichtet(genau, zweiweg) an besprochenem elko leerlauf 490V. unter last hatte ich noch nicht gemessen.

Ich hab jetzt übrigens gesehen, daß der Ceriatone Trafo mit 650v spezifiziert ist, der tt jedoch 690. Das könnte auch die Grenze sprengen.
Ich seh mal zu, was er unter Last so tut und messe mich mal durch. Wenn es klappt, wandert der stby vor den elko. Dw bestelle ich mir einen dickeren elko und einen zweipoligen stby

nochmal danke!
LG, Martino

ps. edit: habe noch 2 weitere bilder angefügt, damit man alles sieht
« Letzte Änderung: 18.10.2010 12:17 von Martino »

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Offline Martino

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Re:Bitte um Rat bei Problemchen zu 2204 Nachbau
« Antwort #14 am: 18.10.2010 13:04 »
Hallo zusammen,

ich hab das Kerlchen mal angefeuert und es dürfte tatsächlich so sein, daß einfach die Leerlaufspannung zu hoch ist.
Unter Last, pendelt er sich bei 480V ein und der dicke JJ bleibt auch nach 5min kalt u Geräuschlos.

Leider hab ich nicht die Messgeräte um den korrekten Wechselstromanteil im Leerlauf u unter Last zu ermitteln.
Den Tip mit Stby zweipolig vor GR werde ich beherzigen u ev auch einen Cap (wie von Bernd vorgeschlagen) upgraden.

Dank+LG
Martino
« Letzte Änderung: 18.10.2010 13:10 von Martino »