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Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?

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earlgrey36

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Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?
« am: 25.10.2010 13:12 »
Hallo,

hat das schon mal jemand von Euch ausprobiert? Ein Herr Jay Mitchell from USA hat folgende Theorie wie das Beaming eines Lautsprechers zustande kommt.
http://www.tgpwebzine.com/?page_id=424

Zu Reduzierung des Beamings soll ein feinporiger PU-Schaumstoff Donut,der die Dicke der Schallwand besitzt (3/8" = 1,5cm oder 3/4" = 1,9 cm) mit einem zentralen Ausschnitt von 3" (7,6 cm), helfen. (siehe Foto)

Die Theorie ist fast das Gegenteil von Ted Webers Beam Blocker Theorie. http://www.webervst.com/blocker.html

Falls das einer von Euch schon mal probiert hat; über einen Erfahrungsbericht würde ich mich sehr freuen.

Ach, Dirk, kannst Du mir bei Gelegenheit den Durchmesser nennen, den Du benutzt, um die kreisförmigen Ausschnitte für die 12" Lautsprecher in die Schallwand zu fräsen?

Ich werde mir dann in den kommenden Tagen diesen Donat basteln und mal berichten wie er sich im Vergleich zu den Beam Blockern verhält. Falls, wie gesagt, einer von Euch das schon mal ausprobiert hat und das Ergebnis für total beschissen hält, würde ich mir natürlich die Arbeit sparen.

Ich habe auch noch einen Beam Blocker irgendwo rumfliegen. Vielleicht bohre ich da mal ein 1cm großes Loch in die Mitte und schau mal wie sich das soundmäßig und beammäßig zum "unbehandelten" Diffusor verhält. Müßte ja eigentlich dann wieder mehr Höhen durchlassen, was ich nicht schlimm fände, solange das Beaming dabei eleminiert bleibt. Das ist dann eine Mischung aus Weber und Mitchell.
(Ich sehe es schon in den Foren dieser Welt diskutiert. Der Earlgrey Diffusor  ;D)

Gruß,
Elmar  :guitar:
« Letzte Änderung: 25.10.2010 14:43 von earlgrey36 »

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Offline Tube_S_Cream

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Re:Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?
« Antwort #1 am: 25.10.2010 15:09 »
Ist doch irgendwie logisch. Je kleiner die Fläche ist, die die hohen Frequenzen abstrahlt, umso kugelförmiger wird die Abstrahlung. Für die tieferen Frequenzen ist der dicke Schaumstoff nicht so sehr von Bedeutung. Die Bündelung eines Speakers kommt ja in erster Linie dadurch zusammen, daß hohe Frequenzen von einer großen Fläche abgestrahlt werden. Bei einem idealen Kolbenstrahler würde das soweit gehen, das hohe Frequenzen, deren Wellenlänge kleiner als der Membrandurchmesser ist, exakt nach vorne gerichtet abgestrahlt werden, ohne daß der Schall gestreut wird... Aber ideale Kolbenstrahler gibt es ja nicht, daher diese wilde Keulencharakteritik. Würde durch diesen Doughnut die effektive Membranfläche auf ein Drittel reduziert, würde die Bündelung erst bei der dreifachen Frequenz einsetzen.
Zumindest vermeidet diese Konstruktion Welligkeiten und Auslöschungen, wie sie bei einem Schallreflektor vor der Membran auftreten können.
Ob das ganze nun besser oder schlechter klingt sei dahingestellt...

Gruß

Stefan

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Offline Dirk

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Re:Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?
« Antwort #2 am: 25.10.2010 15:29 »
Ach, Dirk, kannst Du mir bei Gelegenheit den Durchmesser nennen, den Du benutzt, um die kreisförmigen Ausschnitte für die 12" Lautsprecher in die Schallwand zu fräsen?

Rund 300 mm, siehe LS-Datenblätter.

Tube_S_Cream hat den technischen Hintergrund bereits erklärt. Ob das besser ist als die aktuell bekannten Lösungen muss Du selbst ausprobieren, ich habe es mal ansatzweise getestet, aber… Da sich der Beam mit zunehmender Frequenz immer weiter in die Mitte zentriert wird ein hochfrequenter Anteil weiterhin durch das Loch in der Mitte abgestrahlt. Das kann zur Folge haben, dass die "warmen" Frequenzen reduziert werden und die hohen Frequenzen weiterhin durchgehen und das will man eigentlich nicht. Ferner will man auch keine Reduzierung der Höhen sondern eine Reduzierung der Streuung.

Gruß, Dirk

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Offline El Martin

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Re:Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?
« Antwort #3 am: 25.10.2010 16:12 »
Mahlzeit!

Man könnte auch mal mit Umwegelementen und selektiven Absorbern testen. Eine Reihe von dichteren "Kugeln" (oder zylindrischen Stopfen) in einer akustisch durchlässigeren Trägerschicht.
Aus unterschiedlich dichtem Schaumstoff ausstanzen und dann die Stanzkerne einpflanzen. Oder auch mit anderen Gebilden (akustischen Linsen).

Schlitze oder Ringe als Form ginge auch.
Aufklettbarer Rahmen mit asymmetrischen Absorbern zum Ankletten ja nach akustischer Gegebenheit/Raum/gewünschtem Ton.

Reichlich Spielfläche...

Ciao
Martin
Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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earlgrey36

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Re:Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?
« Antwort #4 am: 25.10.2010 16:12 »
Hallo,

danke für Eure Antworten. Ich werde es ausprobieren und berichten, ob mir der Diffusor, Diffusor mit 10mm Bohrung, oder Doughnut klanglich mehr zusagt, bzw. worin die Unterschiede genau liegen.

@ Dirk: Bist du Dir sicher mit der Größe der Einfräsung ? 305mm beträgt doch der Radius eines 12" Lautsprechers. Die Einfräsung müsste doch etwas kleiner sein, damit der Lautsprecher noch im Holz der Schallwand angeschraubt werden kann. (So um die 280 mm +/- ein paar Millimeter, ich weiß es leider nicht genau) 

Gruß,
Elmar  :guitar:

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Offline Caisa

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Re:Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?
« Antwort #5 am: 25.10.2010 17:01 »
Ich glaube 292mm... oder waren es doch 279mm  ???

Müssten eigentlich 279mm also 11" sein!
« Letzte Änderung: 25.10.2010 17:08 von Caisa »
moin moin...

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Offline Dirk

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Re:Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?
« Antwort #6 am: 25.10.2010 17:23 »
@ Dirk: Bist du Dir sicher mit der Größe der Einfräsung ?

Nein, habe aber auch nicht im CNC Programm nachgeschaut ! Die Ausschnitte sind doch in den Datenblättern angeben. Kleiner oder grösser können wir die Ausschnitte auch nicht machen.

Gruß, Dirk
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Offline Dirk

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Re:Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?
« Antwort #7 am: 25.10.2010 17:25 »
Man könnte auch mal mit Umwegelementen und selektiven Absorbern testen. Eine Reihe von dichteren "Kugeln" (oder zylindrischen Stopfen) in einer akustisch durchlässigeren Trägerschicht.
Aus unterschiedlich dichtem Schaumstoff ausstanzen und dann die Stanzkerne einpflanzen. Oder auch mit anderen Gebilden (akustischen Linsen).

oder einfach mal die Bespannung doppelt nehmen. Insbesonder bei den Jensen CH Speakern sehr interessant für die Herz/Schmerzfraktion die Rechteck statt Sinus bevorzugen !  :guitar:

Gruß, Dirk
 
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earlgrey36

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Re:Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?
« Antwort #8 am: 25.10.2010 17:30 »
Vielen Danke,

ich habe wieder was gelernt  :) . Das Datenblatt sagt 27,8 cm, also pauschal 28 cm.

Gruß,
Elmar  :guitar:

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Offline Dirk

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Re:Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?
« Antwort #9 am: 25.10.2010 17:43 »
ich habe wieder was gelernt  :) . Das Datenblatt sagt 27,8 cm, also pauschal 28 cm.

Ja, das passt.

Gruß, Dirk
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earlgrey36

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Re:Jay Mitchell Doughnut als Beam Blocker ?
« Antwort #10 am: 27.10.2010 18:06 »
Hallo zusammen,

ich habe mir jetzt feinporigen und planen Akkustik Schaumstoff, in 1,5cm Dicke und aus PU (Polyurethane, aus dem Material sind die meisten Schaumstoffe, unter anderem auch der gemeine Spülschwamm) zum Donut schneiden lassen. Ganz so wie Jay Mitchell es vorgemacht hat.

Zum Einsatz kam meine TTC XXL British 2x12er aus 1,5 cm dickem Birke-Multiplex. Diese Box hat die gleichen Maße wie ein 4x12er. Die 2 Speaker sind diagonal angeordnet. 2x Eminence Legend GB12 in Reihe zu 16 Ohm.
Der Amp ist ein Marshall 2204 mit 2xJJ6v6 in der Endstufe und ist, für einen strafferen Sound, fehlangepasst.(Box und Amp beide auf 16Ohm, aber Ausgangsübertrager für 2 EL34 und nicht für 6L6 Typen) Setting: Pr:1 Uhr, B:3 Uhr, M:12 Uhr, T:3 Uhr, Master 11-12 Uhr, Gain: 3 Uhr
Davor ein Ibanez TS-808: Gain 9 Uhr, Tone 11 Uhr, Level 2 Uhr
Gitarre: Vintage Icon SG mit Wilkinson Ceramik Steg-Humbucker.
Da in unserem Proberaum der Boden, die Wände und die Decke mit Teppich belegt sind/ist, muss man die Höhen schon ordentlich reindrehen, da sonst der Raum sehr viel vom Sound verschluckt.

Der Klang der Box wirkt leicht aufgeräumter bzw. differenzierter mit dem Donut. Es beamt auch minimal weniger, als wenn die Lautsprecher "nackig" sind. Aber der Beam Blocker Effekt, wie ich Ihn mit Dirks Diffusor habe, bleibt aus. Das soll heißen, der Donut taugt alleine als Beam Blocker recht wenig. Da ist der Diffusor auf jeden Fall überlegen.
Der Donut macht den Sound eher etwas breiterwandiger. Aber die Beamschneise aus der Mitte der Speaker bleibt bestehen. Ich denke sie wird sich auch nie ganz vermeiden lassen, unabhängig davon, welche Beam Blocker Methode man verwendet.

Eine 2x12er mit 2 Diffusorn klingt dahingegen schon richtig gepresst und abgewürgt. Öffnet man die Rückwand des Cabinets wird es wieder etwas besser.
Aber um hier nicht zu verwirren, gilt ab jetzt das Verhalten in der geschlossenen Bauweise.

Oben Diffusor und unten "nackig" ist da schon die bessere Alternative. War mir aber in 5 Metern direkt vor der Box immer noch zu "beamig"

Das beste Ergebnis hatte ich mit den Donuts + den TT-Diffusor.
Jeder der 2 Speaker bekam je einen Donut und einen Diffusor spendiert. In den Diffusor habe ich dann mittig ein Loch mit einem Durchmesser von ca. 1cm gebohrt, um die Höhen nicht komplett abzuwürgen. Das Ergebnis war ein recht breiter und räumlicher Klang. Wenn man sich nicht grade in 5 Metern genau vor die Lautsprecher kniet, bekommt man vom Beaming so gut wie gar nichts mit. Selbst beim Ohr direkt auf Höhe der Lautsprecher fand ich das Beaming durchaus akzeptabel. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass die Box dadurch abgeklemmt klingt wie das beispielsweise der Fall ist, wenn jeder Lautsprecher einen unbehandelten Diffusor (ohne Mini-Bohrung in der Mitte) davor hat.

Ich könnte mir jedoch Vorstellen, daß man das beste Ergebnis erhält, wenn man ganz einfach vor jeden Lautsprecher einen 2cm dicken Akkustik-Schaumstoff-Kreis mit einem Durchmesser von ca. 28cm setzt; also einen Donut ohne Loch in der Mitte (ja, man sagt auch Kreis dazu  ;D). Eigentlich genau so, wie das auch bei den PA-Boxen der Fall ist. Diese habe ja anstelle einer Frontbespannung einen Frontschaum, meist mit einer Dicke von 10 - 20 mm.

Im Prinzip hat Dirk da schon recht, wenn er empfiehlt, den Frontbespannstoff  für die Gitarren Boxen auch mal doppelt zu nehmen, um das Beaming zu reduzieren.
Ich könnte mir aber Vorstellen, das das Klangergebnis sauberer ist, mit Akkustik-Schaumstoff + einfacher Frontbespannung.
Ausprobiert habe ich es zwar noch nicht (und ehrlich gesagt habe ich nach der heutigen Box auf,  Box zu Schrauberei auch wenig Bock drauf) aber einen Versuch wäre es wert. (Vielleicht nächste Woche)

Soviel zum Thema Donut nach Mitchell.

Gruß,

Elmar  :guitar: