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Simple Frage zu Filter-Elkos

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Offline Koenigpop

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Simple Frage zu Filter-Elkos
« am: 6.12.2010 11:52 »
Guten Tag allerseits.

Ich habe mal eine einfache Frage:

Welche Rolle spielt die Kapazität bei den Elkos zur Glättung der Gleichspannung? Dass man gewisse Mindestwerte braucht, ist dabei schon klar, aber warum gilt nicht: Je größer, je besser? Oder gilt das doch? Dann wären kleine (wenn auch ausreichende) Elkos eher monetären Interessen der Hersteller geschuldet, weil "größer = besser, aber auch teurer" gilt?

Zum Hintergrund:
Ich habe mich gerade in den Besitz eines alten Hohner Kingstar 20 gebracht. Ist im wesentlichen im Altzustand, weshalb ich aus Prinzip die Elkos mal erneuern wollte.  Die haben aber laut Plan zum Teil recht mickrige Werte, die zudem nicht bei TT zu kriegen sind ('ne Menge 16 uF, alle "nur" 350V). Ich gehe mal davon aus, dass es keine Probleme verursacht, die durch 22 uF @ 450 oder 500 V zu ersetzen. Mich interessiert aber eher so aus Prinzip, ob 50 uF oder 100 uF dann nicht "noch besser" wären (Mal abgesehen von Formfaktor etc.).

Vielen Dank schon mal.

Koenigpop

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Offline Athlord

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Re:Simple Frage zu Filter-Elkos
« Antwort #1 am: 6.12.2010 12:20 »
Moin,
das hängt primär mit der Gleichrichtung zusammen.
Ich vermute jetzt mal, das beim Kingstar eine Gleichrichterröhre vorhanden ist.
Bei Röhrengleichrichtern ist die Kapazität des "Siebelko" begrenzt, meistens auf 32µF oder 50µF.
Es hängt aber von der Röhrentype ab, dazu einfach mal die Datenblätter von Gleichrichterröhren ansehen.
Gruss
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline Namenlos

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Re:Simple Frage zu Filter-Elkos
« Antwort #2 am: 6.12.2010 12:22 »
Moin,
die Spannungsangabe der Elkos ist nur die Maximalspannung die sie vertragen ohne durchzuschlagen. Eine größere Spannungsfestigkeit vergrößert allerdings die Bauform und verschlechtert in der Regel minimalst ein paar elektrischen Eigenschaften (parasitärer Widerstand und Induktivität manchmal auch Leckstrom). Das ganze ist aber in Röhrenverstärkernetzteilen zu vernachlässigen, man kann das also als Mindestangabe werten.

Eine größere Kapazität verbessert die Siebung bis zu einem gewissen Grad, irgendwann kriegst du Probleme mit der Zeitkonstante, sprich das wieder aufladen dauert zu lange und der Stromfluss wird zu groß für Trafo/Gleichrichter. Je mehr Siebkapazität du hast desto straffer und größer im Tieftonbereich wird der Verstärker. In der Vorstufe macht die größere Kapazität nicht soviel aus, da ist sowieso recht ordentlich gesiebt und dem Trafo und Gleichrichter ist das über die Siebwiderstände egal. Wenn du gut bist kannst du vielleicht den Tausch von 16µF auf 47µF in der Vorstufe hören. Die zwei 50µF nach der Gleichrichterröhre würde ich nicht vergrößern. Gleichrichterröhren haben hier Maximalwerte, damit sie bei zu hohem Stromfluss nicht durchschlagen.

Schaltplan gibts hier: http://www.albertkreuzer.com/kingstar.htm

Grüße
Henning

edit: ich war zu langsam lass es aber mal so stehen, ist ja ne nette Ergänzung zum Beitrag davor.

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Offline Koenigpop

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Re:Simple Frage zu Filter-Elkos
« Antwort #3 am: 6.12.2010 12:34 »
Also, das ward verstanden. Besten Dank!

Gleichrichterröhre ist eine EZ81, also 50 uF maximal für den Siebelko.

Werde mich dann mal ans Werk machen. Das Dingen rauscht ganz ordentlich, freundlich formuliert, ich erhoffe mal eine milde Besserung. Das aber scheint am italienischen Spitzen-Design zu liegen. Ist schon ganz lustig was die Jungs unter verdrillen verstanden haben und so. Kann bei Gelegenheit mal ein paar Bilder posten, ist gar merkwürdiger Platinenbau.

Mit Dank und Gruß. Felix

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Offline Namenlos

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Re:Simple Frage zu Filter-Elkos
« Antwort #4 am: 6.12.2010 12:51 »
Das Dingen rauscht ganz ordentlich, freundlich formuliert, ich erhoffe mal eine milde Besserung. Das aber scheint am italienischen Spitzen-Design zu liegen. Ist schon ganz lustig was die Jungs unter verdrillen verstanden haben und so. Kann bei Gelegenheit mal ein paar Bilder posten, ist gar merkwürdiger Platinenbau.

Moin Felix,
das Rauschen sollte durch ein Filterelkotausch leider nicht geringer werden. Versuch mal die 68kOhm am Eingang durch kleinere* Metallfilmwiderstände (oder M-Oxyd) zu ersetzen. Unter Umständen noch die Anodenwiderstände der beiden Eingangsstufen durch Metallfilm/Oxyd gleichen Werts ersetzen, hier hören allerdings manche Leute den Unterschied zwischen Metallfilm und Kohlepress, der ist aber recht gering. Gealterte Röhren können auch zum Rauschen neigen.

Grüße
Henning

* Die sind zur Radioempfangs- und Schwingunterdrückung da und klauen auch ein paar Höhen, imo je kleiner je besser, wenns nicht schwingt reicht 1kOhm hier aus.

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Offline Koenigpop

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Re:Simple Frage zu Filter-Elkos
« Antwort #5 am: 6.12.2010 13:44 »
So Freunde und Feinde des Hohners,

angestachelt durch eure schnellen, um nicht zu sagen sofortigen Antworten zückte ich den Schrauber... und siehe da, die Elkos sind schon neu. (Erst gucken, dann fragen, lernt uns das). Mein Wissensdurst ist gleichwohl gestillt, und das Wissen kann ich brauchen, hab da noch anderes Spielzeug, das mal gewartet werden darf/will.

Nur so zur Erbauung:
Alldieweil ich jetzt Bilder habe. Man beachte die saubere Trennung der signalführenden Leitungen/Bahnen von der Heizung und das gewählte Platinenlayout. Die Masse läuft einmal im geschlossenen Kreis rings um die Platine herum und macht ein paar Abstecher Richtung Mitte. Sehr schön 8). Also mein Hiwatt sieht da irgendwie anders aus. Aber kompletter Neuaufbau ist über meiner Gewichtsklasse, ich erwäge erstmal die Heizleitungen ordentlich zu verdrillen und etwas von dem Rest wegzulegen, wobei es da bauartbedingt natürlich Grenzen gibt, sowie neue Röhren.  Schön auch das folgende: Die Reverbanordnung findet sich nebst zwei Röhren im Gehäuse des Amps auf eigener Platine. Heizleitungen etc. gehen also einmal quer durchs Chassis und Gehäuse, natürlich zusammengelegt (in dem schwarzen Schlauch) mit der Signalleitung. Auf der Haben Seite: Ein zumindest optisch beeindruckender AÜ. Aber seht selbst, und viel Spass.