Hallo,
Kevin O'Connor schreibt in seinem Buch über die 7027, dass sie einen sehr linearen Frequenzgang bis weit in den Außenhörbereich hat. Ampeg wollte das offenbar mit den recht großen Gitterstoppern in den Griff bekommen. Da die Gegenkopplung in dem Amp aber über drei Stufen geht, sind Probleme hinsichtlich Phasenverschiebungen vorprogrammiert. Ich kann mir Dein Phänomen nur dadurch erklären, dass mit den geringeren Gitter-Widerständen die Gegenkopplung stabiler geworden ist, weil sich die Phasenlage der Gegenkopplung zu Deinen Gunsten geändert hat. In dem Buch von ValveWizard steht zur Gegenkopplung einiges drin.
550V sind für 6L6GC oder 5881 gerade an der Grenze. Ampeg selbst ist ja von den 7027 auf die 6550 umgestiegen, aber die brauchen viel mehr Heizstrom (1,5A gegenüber 0,9A). Bei 4 Röhren sind das 6A gegenüber 3,6A - ob das der Netztrafo schafft, bezweifle ich mal. Außerdem glaube ich kaum, dass die 6550 die 535V Schirmgitterspannung mögen werden. Du hast also die folgenden Optionen:
1. 6L6GC oder 5881 verwenden (Pinbelegung ändern) und schauen, ob sie es auf Dauer verkraften - entsprechenden Risikohinweis an den Kunden geben.
2. wie 1. und die B+ etwas runterbringen.
3. da es ein Kundenamp ist, würde ich die JJ 7027 nehmen. Die müsste gut erhältlich sein.
Viele Grüße
Stephan