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Gegenkopplung selbsttätig zur Mitkopplung mutiert?

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Offline The stooge

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Mojn,

Bei der Restaurierung meines Dynacord Twen habe ich die Gegenkopplung schaltbar gemacht allerdings mit 22k etwas länger ausgelegt als die originale mit 68 k, das Teil sollte durch Zuschalten ja schließlich leiser werden. Nun passiert dasGegneteil - es wird lauter, und rotziger und bei Vollgas pfeift's. Also Anschlüsse vom AT vertauscht und das ganze andersrum angeschlossen, funzteerstmal. Nach einger Zeit derselbe Befund. ???? Können sich die Phasen selbsttätig vertauschen? Und was tut man dagegen?

Danke schon mal für Tipps und schönes WE noch,

ne schöne Jrooß, Mathias

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Offline Kramusha

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Re:Gegenkopplung selbsttätig zur Mitkopplung mutiert?
« Antwort #1 am: 4.12.2010 11:21 »
Könnte sein, dass die Gegenkopplung zu stark ist und dadurch mitkoppelt!

lg :)

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Offline es345 (†)

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Re:Gegenkopplung selbsttätig zur Mitkopplung mutiert?
« Antwort #2 am: 4.12.2010 12:22 »
Hi,

Also die Kabel werden sich nicht vor alleine umlöten ;)...

Du sprichst von Restaurieren. Vom Grundsatz her gebe ich Kramusha völlig recht: eine zu starke Gegenkopplung kann zu Eigenschwingungen führen, insbesondere wenn wie hier über mehrere Stufen gegengekoppelt werde. Dies wird dann am ehesten eine hochfrequente Schwingung sein.

Er hat aber nach Deiner Beschreibung zunächst funktioniert. Es könnte ein anderes Bauteil seinen Geist aufgegeben haben.
Ein mögliches Szenario könnte sein, das der Schleifer Klangregelpotis Probleme macht. Wenn die Masse fehlt, gibts undefinierte Verhältnisse in Richtung -edit -  Gitter (pin 2) von Röhre 1 -edit -, zunehmend, je weiter Du das Volumenpoti aufdrehst- was zu Deiner Beschreibung passt.

Ich würde versuchsweise am Poti 2 Anschluß E auf Masse klemmen und schauen, ob sich etwas ändert.

Gruß Hans- Georg
« Letzte Änderung: 4.12.2010 21:30 von es345 »

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Offline chipsatz

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Re:Gegenkopplung selbsttätig zur Mitkopplung mutiert?
« Antwort #3 am: 4.12.2010 23:33 »
Hallo Mathias,

ich hätte erstmal den 68k wieder eingesetzt. Der 22k als Gegenkopplungswiderstand ist ja doch schon eine größere Änderung, und nicht nur "etwas" länger ausgelegt (was meinst du eigentlich mit "länger"?). Da das Klang-Poti auch an gleicher Stelle ansetzt wie die Gegenkopplung, ist die Dimensionieung nicht ganz unkritisch. Pot2, C3, R9, R10 z.B. beeinflussen auch die Phasenlage der Gegenkopplung, somit hast du irgendwann, wenn die Werte aus einem gewissen Rahmen fallen, wieder eine Mittkopplung und es pfeift.

Gruß
mike

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Offline The stooge

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Re:Gegenkopplung selbsttätig zur Mitkopplung mutiert?
« Antwort #4 am: 12.12.2010 16:34 »
Nabend,

Danke für Eure Antworten. Der theoretischen Klärung des Befundes bin immer noch nicht richtig auf den letzten Grund nähergekommen. Dafür habe ich das praktische Ärgernis beseitigt und den Verstärker ent-gegengekoppelt. Der Leisermachereffekt von meinem Attenuator (Weber Minimass) ist nämlich wesentlich überzeugender.

Aber zur Theorie: das Klangpoti hatte ich bei meiner Restauration weggelassen, weil es ein reiner Dumpfregler war. Stattdessen hatte ich R4 und R9 jeweils mit einem schaltbaren Kathodenkondensator (22µ) gebrückt für mehr Zerr. Und merkwürdiger Weise trat die Mitkopplung nur auf, wenn der Kathodenwiderstand an R9 abgeschaltet war; also spielte die Kathode doch eine Rolle in dem Gegenkopplungsnetzwerk.

ne schöne Jrooß, Mathias 

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Offline es345 (†)

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Re:Gegenkopplung selbsttätig zur Mitkopplung mutiert?
« Antwort #5 am: 12.12.2010 16:55 »
Hallo Mathias,

beim nächsten Mal wär es sinnvoll, wenn Du Deine Modifikationen von Beginn an bekannt gibst...

Zitat
Und merkwürdiger Weise trat die Mitkopplung nur auf, wenn der Kathodenwiderstand an R9 abgeschaltet war

Meinst Du damit, daß Dein neu eingebauter Kathodenkondensator abgeschaltet ist?

Stell am besten einen überabeiteten Schaltplan rein und beschreib darauf basierend die Situation.

Gruß Hans- Georg

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Offline Striker52

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Re:Gegenkopplung selbsttätig zur Mitkopplung mutiert?
« Antwort #6 am: 12.12.2010 17:12 »
Ja, das würde ich auch empfehlen. Aus deiner Beschreibung der Änderungen wird man nicht wirklich schlau. Stell hier mal nen Plan rein, in dem alle deine Änderungen enthalten sind. Dann können wir auf einer gemeinsamen Basis drüber reden.
Viele Grüße,
Axel

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Offline The stooge

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Re:Gegenkopplung selbsttätig zur Mitkopplung mutiert?
« Antwort #7 am: 13.12.2010 22:49 »
Nabend,

Sorry, ich hielt meine Änderungen nicht für so substantiell. Aber, wenn man sie alle zusammen nimmt, sind sie es wohl doch.

Also:

1. Gleichrichterröhre durch Zweiwegdiodengleichrichtung ersetzt
2. Tremolo enfernt - zweite Triodenhälfte von Rö2 ist stilltgelegt.
3. PPIMV
4. Schaltbare Kathodenkondensatoren in der Vorstufe
5. Tonregler rausgeschmissen.
6. Zwar noch eingezeichnet, aber inzwischen rausgeschmissen: 22 kO Gegenkopplung anstelle von 68 kO

Anbei auch der Plan. Meine digitalen Zeichenkünste bitte ich zu entschuldigen.

Guats Nächtle, Mathias

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bea

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Re:Gegenkopplung selbsttätig zur Mitkopplung mutiert?
« Antwort #8 am: 14.12.2010 00:26 »
Und merkwürdiger Weise trat die Mitkopplung nur auf, wenn der Kathodenwiderstand an R9 abgeschaltet war;

Wenn er angeschaltet ist, liegt die Kathode wechselspannungsmäßig auf Masse, und schliesst die vom AÜ abgegriffene Spannung einfach nur kurz.  Koppelt nicht, weder gegen noch rück. Wie Du selbst bemerkt hast.

Dieses rot eingezeichnete Stereopoti bewirkt natürlich Phasendrehungen. Auch wenn ich hier zu den eher weniger erfahrenen zähle: in den von der Gegenkopplung umfassten Stufen sollte man nur etwas ändern, wenn man vorher sicherstellt, dass sich  die Phasenlage nicht ungewollt dreht. Du hast mit dem Poti wohl einen zusätzlichen Pol in die Schleife eingebaut.
Es kann daher gut sein, dass Du die Schaltung mit GK nicht mehr stabil bekommst, außer Du verzichtest auf das Poti innerhalb der Gegenkopplungschleife.

Oder Du konstruierst eine Gegenkopplung, die das Signal in passender Phasenlage und Spannung auf das Gitter (!) der Katodyn-Stufe zurückführt. Dann könntest Du den Attenuator direkt davor setzen. Das ist aber alles andere als trivial; man muss dazu die GK komplett neu rechnen und schauen, ob das überhaupt mit der Belastung der zweiten Stufe sinnvoll zusammenpasst. Ich trau mir das aus dem Stegreif jedenfalls nicht zu.

Ganz ehrlich: an Deiner Stelle würde ich mich für eine möglichst geringe Komplexität entscheiden:

a ) Verzicht auf die GK. Wenn sie zu stark wird, wird der Verstärker ja ohnehin in erster Linie steril und erst in zweiter Linie leiser. Wenn Die der Klang ohne GK gefällt, wäre das sicherlich die zu bevorzugende Lösung, außer Du willst den Sammlerwert des Twen wiederherstellen.

b) Verzicht auf den Attenuator, und GK nur anschalten, wenn das Kathoden-C || R9 abgeschaltet ist. Auch hier auf keinen Fall zu stark gegenkoppleln, weil der Verstärker bereits dadurch instabil werden kann. Die Konstrukteure haben sich bei der Auslegung schließlich was gedacht.



Und wenn das dann alles sauber läuft (aber wirklich erst dann!!!), könntest Du mal R9 probehalber umschaltbar verkleinern, z.B. durch Parallelschalten von 1.5-2.2 k. Der Amp wird dadurch sehr viel wärmer klingen. (Vorsicht, knackt beim Umschalten ziemlich heftig).

An die Kathode der ersten Stufe kann mal übrigens (zu guter letzt) eine pfiffige Klangregelung anbauen, die dem eines noch antikeren Amps nachempfunden ist, nämlich der Gibsonette. Such hier mal nach dem Stichwort Klampfomat.

Grüße

Bea
« Letzte Änderung: 14.12.2010 00:32 von bea »

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Offline The stooge

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Re:Gegenkopplung selbsttätig zur Mitkopplung mutiert?
« Antwort #9 am: 14.12.2010 21:56 »
Nabend Bea,

herzlichen Dank; Du siehst, es gibt noch Leute mit weniger Erfahrung. Jetzt blicke ich ein wenig mehr durch die Architektur einer GK.
Wie erwähnt, wollte ich sie nur zur Lautstärkereduzierung einsetzen, ansonsten vermisse ich sie nicht. Ich werde die Schaltung also so lassen.

ne schöne Jrooß, Mathias