Hallo Basti,
ich denke auch, dass die Schwingung bei 20kHz das Kratzen im Sound verursacht - klingt wahrscheinlich so, als würde bei jeder gespielten Note eine dicke Stubenfliege mitbrummen. Die Sättigung des AÜ ist es eher nicht - die würde sich in einer Verringerung des Frequenzbands = Beschneidung von Höhen und Bässen bemerkbar machen.
Der 75er hat ja einen AÜ mit Ultralinear-Anzapfungen, die für sich schon eine starke Gegenkopplung darstellen. Zusätzlich verwendet Fender noch die sonst in den Blackface-Modellen übliche Gegenkopplung vom Lautsprecherausgang zurück zum PI-Eingang. Beides zusammen ist wohl etwas viel - wahrscheinlich rührt die Instabiltät daher. Versuch mal, entweder die Gegenkopplung vom Lautsprecher oder die Ultralinearwicklungen zu kappen und prüfe dann, ob der Amp immer noch schwingt.
Die 200W Marshall Majors hatten das Problem wohl auch - dort noch verstärkt durch die Tatsache, dass die Gegenkopplung über drei Stufen geführt wurde. Das mag alles noch halbwegs funktioniert haben, so lange man den Amp clean und ohne Booster, Fuzz o.ä. gespielt hat, aber dann - Dawk Stillwell (Techniker von Ritchie Blackmore) soll das Resultat als "Smoke on the Water Effect" bezeichnet haben ... jedenfalls hat Marshall bekanntermaßen den Amp nicht lange produziert.
BTW: Dr. Z verwendet die Ultralinearschaltung in seinem Route 66 und verwendet keine weitere Gegenkopplung. Die Ultralinearschaltung muss also nicht per se schlecht sein. Aber ich als Verfechter aller gegenkopplungsfreien Amps finde, eine Gegenkopplung ist mehr als genug.
Viele Grüße
Stephan