Hi Hans-Jörg,
grundsätzlich ist zu überlegen, ob es überhaupt sinnvoll ist, einen leistungsstarken Amp so sehr zu drosseln. Soundlich kommt da meist nichts Vernünftiges dabei raus und wird immer nur ein Notbehelf sein.
Ich habe eine Vielzahl von Attenuatoren (Palmer, Marshall SE, TT PoS, verschiedene Weber Mass...) daheim und einige weitere gestestet.
Dabei habe ich jedesmal festgestellt, dass alle Amps (egal ob dicke, fette oder kleine) am besten klingen, wenn sie nicht so sehr runtergedrosselt werden. Dabei ist es fast immer wurscht, welchen Att. man benutzt. Für Heim- und Studio-Anwendungen z.B. ist es daher meist besser, einen kleineren Amp zu benutzen und den dann nicht so sehr runterzudrosseln.
Für leise Sachen sind einige SE-Amps ganz gut geeignet (vor allem der TT66) aber auch die 18/20 Watter a la Marshall oder Vox AC 15. Wenn man die dann drosselt, muss man nicht so sehr runterregeln und dann klingt es auch so la la. Der TT 66 klingt aber z.B. sogar clean echt gut, wenn man ihn gar nicht per Att. drosselt, sondern lieber ungezügelt leise spielt. Wenn man dann noch Zerre will, dann tut man halt einen Booster oder Zerrer davor.
Viel hängt auch vom Speaker ab. Viele klingen einfach nur laut gut (V30), manche können dafür auch leise ganz anständig, z.B. die Neos von Jensen.
Natürlich mag es für einige Leute als Luxus gelten, für zuhause oder kleine Anwendungen einen extra Amp anzuschaffen/zu bauen.
Aber einen 100 Watter oder selbst "nur" einen AC 30 mittels Att. auf Zimmerlautsärke zu drosseln ... das klappt einfach nicht ... technisch schon, aber klanglich geht das immer in die Hose.
Die Grenze ist für mich z.B. ein JTM 45 ... da geht es gerade noch so. Ein echter 50 Watter a la 2204 klingt aber schon recht bescheiden im Vergleich zu dem, was er ungezügelt so bietet.
Gruß
Häbbe