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Bauteile für Plexirestauration

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Offline Wurzlsound

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Bauteile für Plexirestauration
« am: 26.12.2010 21:36 »
Hallo

Schön dieses Forum gefunden zu haben.
Ich möchte meinen Super Tremolo Plexi 100 restaurieren.
Die Tremoloröhre ist umgestrickt auf 2203 Schaltung und der Amp spielt so wie ich das haben will.
Mein Vorhaben ist den Amp durch hochwertige Bauteile so nebengeräuscharm zu bekommen wie es nur eben geht.
Was für Bauteile sollte man dafür verbauen....? Widerstände, Koppelkondensatoren usw.
Der Amp hat zwar 15 Jahre im trockenen Keller gestanden und läuft eigentlich tadellos aber
als Elektroniker ist es mir völlig klar, daß Bauteile altern und sich irgendwann spontan verabschieden,
speziell die Elkos.
Da die Potis kratzen möchte ich auch diese durch bessere ersetzen.
Was ist an Bauteilen zu empfehlen...?

Besten Dank im voraus.

Gruß Tom
Grammatik gelernt, bei Yoda du hast...

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Stone

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Re:Bauteile für Plexirestauration
« Antwort #1 am: 26.12.2010 22:41 »
Hallo

Ich würde nichts ändern bzw ersetzen, wenn er nicht auffällig laut brummt (Siebelkos) oder andere Geräusche störend auffallen (z.B bröckelige Bässe o.ä). Wenn Dir aber generell etwas daran liegt, dann einfach mal ein wenig im Forum suchen.

Geschirmte Leitungen sind, von Inputjack zum Gitter z.B, immer gut; Rauschen läßt sich durch die Minimierung des 68k Eingangswiderstandes verringern - das ändert aber auch die Originalschaltung. Befindet sich ein 330µF an der Katode von V1b, so kann man den auch auf 100µF verringern (ggf auch 22µF) und der muss - wenn parallel zum 820 Ohm Rk - auch nur einige Volt Spannungsfestigkeit haben.

Die Potis auszutauschen - schau ruhig hier mal bei Dirk im Shop - ist wohl der beste Eingriff; gekapselte sind da am langlebigsten, würde ich sagen.

Gruß, Stone

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Offline Wurzlsound

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Re:Bauteile für Plexirestauration
« Antwort #2 am: 26.12.2010 23:49 »
AHoi

Danke für die Antwort Stone.
Es geht mir darum den Amp durch neue Teile haltbarer zu machen. Die Originalschaltung ist eh verändert.
Mein Berufsschullehrer, (Röhrencrack alter Schule 1979, leider schon lange tot) faselte damals von Styroflex und Glimmerkondensatoren. Er war seinerzeit für militärische Funkanlagen zuständig und da durfte nix ausfallen.
Tenor: Je höher die Spannungsfestigkeit , je schneller und störungsfreier arbeiten die Teile.
Metallfilmwiderstände waren auch seiner Meinung nach die rauschärmsten in jeder Liga.
Leider fehlen mir die Erfahrungen der Bauteilkunde (Röhrentechnik) und deshalb frage ich hier nach.
Vielleicht kann ja mal jemand was zu aktuellen, modernen Bauteilen sagen... Orange Drops...???

Gruß Tom  (glaubt nicht an klingendes Lötzinn ;D )


Grammatik gelernt, bei Yoda du hast...

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Offline cca88

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Re:Bauteile für Plexirestauration
« Antwort #3 am: 27.12.2010 08:36 »
AHoi

Danke für die Antwort Stone.
Es geht mir darum den Amp durch neue Teile haltbarer zu machen. Die Originalschaltung ist eh verändert.
Mein Berufsschullehrer, (Röhrencrack alter Schule 1979, leider schon lange tot) faselte damals von Styroflex und Glimmerkondensatoren. Er war seinerzeit für militärische Funkanlagen zuständig und da durfte nix ausfallen.
Tenor: Je höher die Spannungsfestigkeit , je schneller und störungsfreier arbeiten die Teile.
Metallfilmwiderstände waren auch seiner Meinung nach die rauschärmsten in jeder Liga.
Leider fehlen mir die Erfahrungen der Bauteilkunde (Röhrentechnik) und deshalb frage ich hier nach.
Vielleicht kann ja mal jemand was zu aktuellen, modernen Bauteilen sagen... Orange Drops...???

Gruß Tom  (glaubt nicht an klingendes Lötzinn ;D )




Hallo Tom
Wenn das alte Schätzchen noch halbwegs in gutem - aber leicht verbastleten Zustand ist - bitte lass prophylaktische Eingriffe weitgehend bleiben.

Von den alten Kisten sind zu viele kaputtrepariert bzw. kaputtoptimiert worden.

Die Glimmer (=Mica) Kondensatoren sind höchstwahrscheinlich eh schon drin. Die alten Philips mustard caps werden in GOld aufgwogen und gehen eher selten kaputt. Austausch nur von "lecken" Exemplaren.

Wobei wir beim Thema "kratzende Potis" wären. Wenn im Poti nur Staub ist, läßt sich das bereits oft durch schnelles Drehen (ein zwei Minuten über den gesamten Regelweg ) eindämmen; in kleiner Schuß Kontaktspray hilft auch. Meist kann das arm Poti aber gar nichts dafür , daß es kratzt. Wenn Gleichspannung anliegt, kratzt jedes Poti.
Schuld daran: Entweder Gitterstrom der folgenden Röhrenstufe (z.B. durch einen kurzgeschlossenen Kathoden-C, oder ein "lecker" Koppel-C von der vorhergehenden Stufe. => dann austauschen - aber eben nur dann.

Wenn es zu sehr rauscht, hilft (manchmal) der Austausch der Anodenwiderstände in der Eingangsstufe gegen Metallschicht. Bitte kein Wunder erwarten.

Was in so einer Kiste ausgetauscht gehört (meines Erachtens) sind die ELkos - und zwar ALLE.
Bei 50ern macht sich ein Schirmgitterwiderstand auch gut.




Grüße

Jochen

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Stone

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Re:Bauteile für Plexirestauration
« Antwort #4 am: 27.12.2010 09:18 »
Hallo Tom

Ich kann Dich verstehen, jedoch streiten sich die Gelehrten oft. Es gibt z.B eine Fraktion, die ganz klar sagt, dass Kondensatoren, die eine deutlich höhere Spannungsfestigkeit aufweisen, als real Spannung anliegt, deutlich rauschen, u.U nicht ihre volle Ladung pro "Ladezyklus" erreichen usw. Ferner, dass der Einsatz von unipolaren Kondensatoren besser ist etc.

Die Siebelkos kann man (oder sollte, wie Jochen sagt) austauschen: in der Regel wird dadurch der Sound straffer und vorhandenes Brummen nimmt ab. Rauschen ist generell eine Begleiterscheinung von "Gain" in Röhrenamps.

Bei der Wahl der Kondensatoren gibt es einige Leute, die Unterschiede hinsichtlich der verschiedenen Hersteller hören - bei mir ist das allerdings im nicht mehr vorhandenen Hörvermögen begraben und ich bin bis dato immer recht gut mit Orange Drops gefahren, wobei die von den meisten als zu hell und harsch bezeichnet werden.

Gruß, Stone

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Online bluesfreak

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Re:Bauteile für Plexirestauration
« Antwort #5 am: 27.12.2010 20:03 »
Servus,

wenn der Amp eh schon auf 2203 umgebaut ist würde ich evtl. ecke Koppelkondensatoren gegen Sozos austauschen, aber wirklich nur wenn da einer defekt ist. Die Elkos durch F+T ersetzen, bitte passende Schellen dazu bestellen da die ein bisschen dünner als die LRCs sind. Ansonsten evtl. noch die Klinkenbuchsen wechseln falls schlechter Kontakt und die Potis mit DeOxid reinigen. Bei den Potis würd ich zu Bourns oder Alpha greifen aber hier auch nur das wechseln was defekt ist. Dann noch die Gitterwiderstände direkt an den Sockel, die fetten 1k/5W Teile an den Sockeln gegen Xicons und Fettisch...

cu
bluesfreak  8)

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Offline Wurzlsound

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Re:Bauteile für Plexirestauration
« Antwort #6 am: 30.12.2010 00:41 »
AHoi

Besten Dank erstmal für die Tips. Ich hätte nicht gedacht, daß so viel Wert drauf gelegt wird
den Amp so zu belassen wie er ist. Na gut... ich werde dann mal die Elkos und die Widerstände tauschen
und gut. Die Röhren sind Groove Tubes der ersten Stunde und haben auch noch nicht viel gespielt,
deshalb bleiben sie auch. (den Amp habe ich seit 1979  :) )

Durch meinen Job als Beschaller erlebe ich es leider öfters, daß alte Amps wärend der Show sterben
und das möchte ich bei meinem Schätzken doch nicht erleben.

Allen Forumsteilnehmern einen guten Rutsch ins neue Jahr  :)

Gruß Tom :bier:
Grammatik gelernt, bei Yoda du hast...

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Stone

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Re:Bauteile für Plexirestauration
« Antwort #7 am: 30.12.2010 09:37 »
Brause

;)

so viel Wert drauf gelegt wird
den Amp so zu belassen wie er ist.

Würdest Du bei Deinem Auto die Beläge tauschen, wenn die Bremsleistung in Ordnung ist? :)

Zitat
Durch meinen Job als Beschaller erlebe ich es leider öfters, daß alte Amps wärend der Show sterben
und das möchte ich bei meinem Schätzken doch nicht erleben.

Ich hatte in 25 Jahren genau zwei Ausfälle: einmal defekte Sicherung (keinen Ersatz dabei), die auslöste, weil der Amp eingeschaltet war und jemand die Steckdosenleiste gezogen und wieder eingesteckt hatte, zum anderen eine nicht richtig funktionierende Kanal-/Gainumschaltung wg zu niedriger Netzspannung.

Und in den 25 Jahren komme ich nicht auf 25 Gigs ;)

Ich weiß nicht, aber ich denke, dass in den meisten Fällen die Röhren sterben, weil a) falsche Impedanz oder b) BIAS nicht eingestellt wurde (bei Tausch) oder c) der Amp einfach ein Stückchen zu weit zu lange aufgedreht war. ;)

Gruß, Stone