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DC am Eingang beim 4210

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Offline mac-alex_2003

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DC am Eingang beim 4210
« am: 16.01.2011 20:25 »
Hallo,

dieses Phänomen wollte ich dann doch loswerden :-)

Gerade habe ich hier einen 4210 von Marshall stehen mit dem Befund "sehr leise".
Er war bereits in einer Fachwerkstatt und wurde dort mit neuen Röhren versehen und entlassen mit den Worten "ist halt schon alt".

Das Fehlerbild war dann: Anoden R an V1A und V3B durchgebrannt bzw. hochohmig nicht mehr messbar. Ursache hierfür waren Wackelkontakte an den Sockeln. Sobald man im Betrieb gewackelt hat war der Ton plötzlich da und die Spannungen stimmten (nach dem Anoden R Tausch).

Ok, Sockel tauschen, Rs tauschen und los geht's. Tat alles nur das Volume an der Gitarre kratzt. Messgerät raus und klar waren 120mV am Eingang. Röhre tauschen, die könnte ja einen Schatten bekommen haben. Keine Änderung.

Nun hier meine Versuche:
Gitter Ableit R: genau 1M, passt
Widerstand Masse zum Chassis: 0,0 Ohm
Board gereinigt: nur noch 90mV
Ohne Röhre gemessen: 0mV

Nun muss ich noch schreiben, dass der Eingang direkt aufs Gitter von V1A geht und von dort per 68k aufs Gitter von V1B.

Also das ganze aufgetrennt.
An V1A: 0m
An V1B über 1M an Masse: 90m
Beide zusammen gelegt: sofort wieder 90mV

Zig verschieden Röhren getestet: immer das selbe

Es liegt wohl an der V1B, nur woran? Der Kathoden R liegt mit 820 zwar nicht da wo der Schaltplan sagt, hat aber den richtigen Wert. Der Anoden R hat die richtigen 220K.

Dubios, oder? Jetzt werde ich wohl mal den Sockel getrennt beschalten.

Viele Grüße,
Marc

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Offline mac-alex_2003

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #1 am: 16.01.2011 20:52 »
Kleiner Nachtrag:

Bauelemente direkt am Sockel angebracht: keine Änderung
Anderen Sockel extern verdrahtet: keine Änderung
Spannung direkt am Anoden R nochmals mit 50µ gepuffert: keine Änderung
Mit dem Oszi ran: kein Schwingen am Gitter

Das einzige was ich mir noch vorstellen könnte wären zu lange/falsche Masseleitungen bzw. Massepunkte. Je nach Massepunkt konnte ich die Spannung am Gitter
aber nur zwischen 80 und 90mV variieren, nie darunter.

Viele Grüße,
Marc

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Offline cca88

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #2 am: 16.01.2011 22:49 »
Kleiner Nachtrag:

Bauelemente direkt am Sockel angebracht: keine Änderung
Anderen Sockel extern verdrahtet: keine Änderung
Spannung direkt am Anoden R nochmals mit 50µ gepuffert: keine Änderung
Mit dem Oszi ran: kein Schwingen am Gitter

Das einzige was ich mir noch vorstellen könnte wären zu lange/falsche Masseleitungen bzw. Massepunkte. Je nach Massepunkt konnte ich die Spannung am Gitter
aber nur zwischen 80 und 90mV variieren, nie darunter.

Viele Grüße,
Marc

Hallo Marc,

so blöd es klingt - mein Vorschlag: setz doch mal den KAthoden-R auf 1,5k hoch und schau ob der Spuk dann immer noch anhält.

Grüße

Jochen


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Stone

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #3 am: 16.01.2011 22:58 »
Hallo Marc

Ich würde auf eine defekte Masse o.ä tippen - es scheint, als würde das Gitter hochgelegt (wenn ich das jetzt hier richtig überflogen habe); vgl Heizungssymmetrierung.

Gruß, Stone

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Offline mac-alex_2003

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #4 am: 16.01.2011 23:05 »
Hallo,

vielen Dank! Das ganze hat mir jetzt irgendwie keine Ruhe gelassen.
Die Anoden-Spannung über 10k/50µ zu filtern brachte nichts weiter, die Masse alle an einem Punkt zusammenzuführen auch nichts.
Der Aufbau war:
Anoden-Spannung abgreifen, 10k, 50µm, Anode
Masse vom Elko an Masse Kathoden-R, also sauber eine Sternmasse aufgebaut
=> alles nix gebracht, es waren egal wie immer 80mV

Das mit der falschen Masse dachte ich auch erst, wäre eigentlich das einzige Vernünftige noch.

Und jetzt kommst:
Noch ein paar andere Röhren zum Spaß durchgetauscht im fliegenden Aufbau. Die 8 oder 9 hatte dann nur noch 8mV.
Dann den extra Elko raus, immernoch 8mV.
Also alles auf Original gebaut => immernoch 8mV.

So bleibt es jetzt erstmal, das Potiknacksen hat einem leichten "Rauschen" beim Drehen Platz gemacht. Es ist nicht 100% perfekt,
aber erträglich.

Aber was wars jetzt letztendlich????? Doch die Masse?

Viele Grüße,
Marc

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Offline Bierschinken

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #5 am: 17.01.2011 00:59 »
Hi Marc,

vielleicht wars leicht leitender Schmutz auf dem PCB o.ä.?

Ich hatte das auch mal, dass ich eine kleine Gleichspannung an einem Gitter hatte und nicht bemerkt hatte, dass da irgendein Schmutz war, der leitend war (konnte man auf den ersten Blick nicht sehen)
Erst nach Reinigung mit Isopropanol war die Gleichspannung weg.

Grüße,
Swen

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Stone

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #6 am: 17.01.2011 09:58 »
Hallo Swen

vielleicht wars leicht leitender Schmutz auf dem PCB o.ä.?

Solche "Kriechströme" kenne ich auf jeden Fall von großen Akkumulatoren z.B in Flurförderfahrzeugen, ist aber auch hier kein schlechter Ansatz, wenn das PCB arg verstaubt ist.

Gruß, Stone

EDIT: gesehen, dass Marc ja offensichtlich schon gereinigt hatte
« Letzte Änderung: 17.01.2011 12:37 von Stone »

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Stone

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #7 am: 17.01.2011 12:43 »
Hallo Marc

Ändert sich ggf etwas, wenn Du den Fußschalter benutzt? Auf meinem Schaltplan wird mittels Transistoren geschaltet (Clean-Poti-Schleifer auf Masse) - für mich erstmal die einzige Gleichspannungsquelle, wenn die paar mV nicht durch einen defekten Koppelkondensator kommen.

Gruß; Stone

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Offline mac-alex_2003

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #8 am: 17.01.2011 12:56 »
Hallo,

die 100mV sind unabhängig vom gewählten Kanal, das hatte ich schon getestet. Einem möglichen Schmutz bin ich mit Universalverdünner und Zahnbürste zu leibe gerückt,
das hat den Wert um 10mV gesenkt.

Nur: Warum ist es bei der einen Röhre (fast) gut mit 8mV und bei 7 anderen ist es gleich mit 80-90mV?

So die Klassiker für so einen Fehler sind imho:

Ableit-R defekt/zu groß
Röhre defekt
Einstreuungen die zu einem Schwingen führen
unterschiedliche Massepunkte für Gitter-R und Kathode/Anodenelko
Kriechströme

Das alles habe ich ja soweit es geht ausgeschlossen. Muss ich also irgendetwas übersehen haben. Vom Board her kann es ja auch nicht kommen, da der Fehler ja auch im fliegenden Aufbau auftritt. Dort ist nur Ub+ und Gnd sowie die Heizung mit dem Amp verbunden. Damit bleibt nur noch Ub+ und eben Gnd, wobei die Ub+ eigentlich ausgeschlossen werden kann, da mit 10k+50µ der selbe Fehler auftrat. Bleibt die Masse ....

Viele Grüße,
Marc

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Offline Bierschinken

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #9 am: 17.01.2011 12:59 »
Hi Marc,

hast du mal beim fliegenden Aufbau das andere Ende des Massekabels an verschiedene Punkte im Marshall auf Masse gelegt? - Verändert sich da das Potenzial?

Grüße,
Swen

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Stone

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #10 am: 17.01.2011 16:16 »
Hallo Marc

Hm ... da drängt es sich ja auf, dass die Röhre mit 7mV defekt ist - ansonsten möchte ich, wie Swen, bei einem Massefehler bleiben. Den Transistor am Gain möchte ich aber auch nicht ganz ausschließen, wobei der uns ja nur Gleichspannung liefern kann, wenn auch der FS entsprechend gedrückt ist ... :(

Gruß, Stone

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Offline mac-alex_2003

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #11 am: 17.01.2011 18:43 »
Hallo,

verschiedene Massepunkte habe ich gecheckt beim fliegenden Aufbau:
1) Original-Kathoden Massepunkte
2) Masse Eingangsbuchse
3) Masseschiene an den Buchsen hinten
4) Elkomasse

Macht keinen nennenswerten Unterschied.

Die Masse ist so geführt:
Elko am einen Ende des Chassis, Masse per Schraube ans Chassis.
An der Schraube des Halltrafos ist die Zentralmasse in der Mitte des Chassis.
Von dort per Kabel an die Masseschiene durch alle Buchsen an der Rückseite.
Vom anderen Ende der Masseschiene per Kabel zur Eingangsbuchse.
Von dort übers Board an die Widerstände etc.

Also sollte ich alle nennenswerte Massepunkte durchprobiert haben.

Denke auch, dass da in der Masse irgendwo der Hund begraben ist. Hab heute noch mit dem Besitzer telefoniert, das Kratzen hatte er schon immer, sei ihm aber egal gewesen.

Ergo: Ich werde es wohl bei den 7mV belassen, das ist schon Welten besser wie vorher. Mehr wird mit vertretbarem Aufwand einfach nicht zu holen sein. Auch wenns mir gegen den Strich geht, aber der Besitzer braucht seinen Amp auch wieder. Die verwendete Röhre ist neu und zeigt in anderen Amps keinen Unterschied zu den anderen Röhren.

Viele Grüße,
Marc

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Stone

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #12 am: 17.01.2011 18:53 »
Hallo Marc

Kann ich in allen Punkten verstehen und nachvollziehen. Da wird eine Fehlerbehebung auch eher Zufall ... und der Amp anschließend wohl aus Neuteilen bestehen.

Gruß, Stone

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Offline mac-alex_2003

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #13 am: 17.01.2011 18:59 »
Hallo Stone,

naja, weißt Du, er kam mit einem Amp bei dem ihm ein Gitarrenladen nach dem Röhrentausch sagte, dass er so leise sei, weil er schon alt sei. Und das bei einem 17 jährigen Schüler ohne Knete.

Jetzt hat er für wenig Geld fünf neue Sockel, ein paar Kleinteile wie Buchsen (Fx-Buchse natürlich fertig...), eine Röhre und einen funktionierenden Amp...
Der war am Telefon so glücklich, dass die Kiste wieder tut.

Viele Grüße,
Marc

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Stone

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Re:DC am Eingang beim 4210
« Antwort #14 am: 17.01.2011 19:03 »
Hi Marc

Ah, die Kiste - hattest Du erzählt :)

Hm ... naja, einen neuen Amp an den Mann zu bringen, scheint nur auf den ersten Blick einfacher - auch wenn die 17jährigen heute in der Regel mit Drogenhandel 'ne Menge Knete machen ;)

Spaß beiseite: ich denke, so ist ihm auf jeden Fall fair geholfen worden. :thumb:

Gruß, Stone