Bevor jemand schreit: Ja, ich habe das Alter des Threads gesehen, aber ich denke, dass das Thema allgegenwärtig ist und ich daher hier meinen Senf dazugeben darf
Gemessener Widerstand zwischen Erde an der Kaltgerätebuchse und Gehäuse ist 0,8 Ohm.
Das ist VIEL zuviel. Die Frage ist jetzt, ob du Mist gemessen hast - das kann durch die Übergangswiderstände an den Messspitzen und der fehlenden Genauigkeit der Multimeter in dem Bereich durchaus sein - oder ob die Verbindung wirklich so hochohmig ist. Da sollte man nachkorrigieren.
Der PE darf nur alleine am Chassis befestigt werden, mit nix sonst dran.
Die Oxidschicht am Alu kann man aufkratzen.
Hab ich bei nem Pulverbeschichteten Chassis auch gemacht.
Wichtig ist 0 Ohm zwischen PE an der Buchse und dem Chassis zu haben.
Beim PE gibts keine Kompromisse, d.h. kratzen UND Zahnscheiben benutzen UND am besten noch mit zwei Muttern oder Sicherungsmutter sichern, dass der ja nicht abfliegt.
Testen kann man den PE am besten, indem man sich ein Netzteil baut, das so 10A Strom bei einer relativ niedrigen Spannung macht (5V oder so) und das zwischen Gehäuse und Schutzleiteranschluss anschließt. Wenn man da eine nennenswerte Spannung misst, dann ist was faul. Man kann über die gemessene Spannung dann übrigens auch sehr gut (und genau!) den Schutzleiterwiderstand bestimmen.
dazu gibt es sog. humeater Rs. die sind aber umstritten, weil dann die Signalmasse nicht mehr auf Chassisniveau ist...
Bei einem Gitarrenamp würde ich nicht wegen Brumm das Risiko eingehen, dass ich mit der Klampfe auf 230V AC hänge. Viele Installationen haben leider keine FIs, und dann schaltet da nichts ab, weil der menschliche Körper nicht wirklich 16A Strom fließen lässt, wenn man ranpackt.
Solche Konstrukte mit GND nicht hart an PE sind dann vertretbar, wenn man einen Netztrafo mit Schirmwicklung benutzt oder einen solchen, der für Schutzklasse II zulassen, d.h. besser isoliert ist und man einen Kontakt der Netzspannung mit der Schaltungsmasse (Chassis liegt IMMER hart an PE!) ausschließen kann (Kabelführung, doppelte Isolation usw). Bei einer reinen Endstufe ist da nichts einzuwenden, aber die Eingangsbuchse des Gerätes, das an die Gitarre kommt, sollte schon hart auf PE liegen.
Bei mir gilt jedenfalls auch die alte Radio- und Fernsehtechnikerweisheit. Beim Messen immer eine Hand in die Hosentasche. Übrigens ist ein Trenntrafo für einige Messungen unabdingbar. zB. bei Oszoloskopieren der Anoden- Anodenspannung.
Das kannst man auch messen, wenn das Chassis hart auf Erde liegt:
Zweikanal-Oszilloskop nehmen, Kanal 1 mit Teilertastkopf 100:1 auf Anode 1 klemmen, Kanal 2 mit Teilertastkopf 100:1 auf Anode 2, gleiche Ablenkfaktoren einstellen, einen Kanal invertieren und auf ADD schalten.
Dadurch misst du die beiden Anodenspannungen, invertierst die eine und addierst sie auf, d.h. du misst die Differenzspannung Umess = (Ua1+(-Ua2)) = Ua1-Ua2 und das willst du ja haben.
MfG Stephan