Oder Herrn U.P. einladen...
BTW: nicht nur Gitarristen leiden bisweilen an der Pipperitis.
Ich hatte mal einen Kunden (Betrieber eines renomierten Mastering Sudios), der meinte, er könne den Jahrgang der Netztzeil-Elkos der MOS-FET-Endstufen seiner Studio-Abhöre raushören ("....das klingt total matschig und undiffenziert!"). Was hab ich gemacht: Ich hab sie ausgewechselt (natürlich kostenpflichtig!), und dann war wieder ein Jahr eine Ruh' ("... total straffer Bass, direkte Ansprache, keine Phasenschweinereien mehr!").
Anschließend waren die Leistungsrelais am Ausgang dran, und später das Ferrofluid im Schwingspulenspalt der Hochtöner
Und jedes Mal haben wir bei der Einmessung der Anlage um das letzte 1/4dB bei 17kHz gefeilscht (dass der so oder so kaum noch gehört hat).
Den Vergleichstest (echter Blindtest!) von mehreren Endstufen hat dann ein Fabrikat (ein sehr renomiertes und teures Fabrikat
) gewonnen, bei dem über die Gegenkopplung ähnlich einem Precence-Regler die Höhen ab 10kHz um 6dB/Oktave angehoben waren
(was der Proband und der Versuchsleiter (ich) allerdings zum Zeitpunkt des Hörtests nicht wussten). "Total luftiger direkter Klang ohne Phasenschweinereien, transparent und präzise!"
Bei diesem Vergleichs-Test habe ich übrigens ein und dieselbe Endstufe (eine andere als die oben beschriebene) zweimal hintereinander vorgeführt, was zu diametral entgegengesetzten Beurteilungen führte ("dumpf, matschig" - "straff, präzise")
Ich bin in dieser Angelegenheit also regelrecht traumatisiert und habe daher eine gewisse Skepsis, wenn jemand behauptet heraushören zu können, dass die Anodenspannung der ersten Verstärkerstufe (die ja so gut wie nie irgendwie in die Begrenzung kommmt) von 280V auf 285V ansteigt